Bei einem 2 ½-Jährigen würde ich open air noch abhalten. Bei uns ging im Stehen pinkeln in dem Alter überhaupt noch gar nicht unfallfrei, obwohl mein Mann dem Großen super assistiert hat und der Große auch total kooperativ und motiviert war. Aber die letzten Tropfen gingen trotzdem komplett auf Schlüpfer und Hose. Ich würde behaupten, dass das anatomisch bei der Penisgröße auch noch gar nicht anders gehen kann. So lange Druck auf der Leitung ist, können Jungs ja wirklich weit pinkeln. Aber die letzten Tropfen, wenn der Druck raus ist?
Bei uns hat zum Stuhlgang-zuverlässig-Ansagen nur die Hardcore-Variante geholfen: Kind unten ohne lassen und hinter ihm her putzen. (Was bei Altbau mit fetten Fugen zwischen den Dielen zum Teil echt eklig war: mit Wattestäbchen dann wieder die Fugen zu reinigen.) Wir haben echt eine Woche lang gelitten. Aber nach der Woche war das Thema für immer durch.
Analog bei der kleinen Schwester.
Bei beiden hatten wir vorher alles mögliche Andere probiert. Bei beiden hatten wir erst Erfolg, als wir es mit unten-ohne versucht und die Putzerei auf uns genommen hatten. Und bei beiden war es nach ungefähr einer Woche ausgestanden.
Zum Kacke-Schlüpfer ausziehen: Wir haben immer zunächst Hausschuhe, Socken, Stulpen und Hosen ausgezogen und Body, Pulli etc. so nach oben weggekrempelt, dass sie in Sicherheit waren. Dann das Kind leicht breitbeinig hinstellen lassen und vorsichtig in den Schlüpferbund gegriffen und den sehr weit gemacht. Je nach Konsistenz der Kacke rutschte der Schlüpfer dann langsam runter oder stülpte sich anfangs nach außen. (Letzteres bei eher festem Stuhl, was sich schlussendlich leichter reinigen ließ.) Dann stieg das Kind vorsichtig durch die Beinlöcher raus. Das Ganze ging meistens so, dass das Bein nicht beschmiert wurde. Dann haben wir mit Klopapier und ggf. noch feuchten Tüchern den Po abgeputzt und das Thema war durch. Wobei mein Mann in solchen Situationen deutlich eifriger mit Duschen war, während ich lieber mit Klopapier hantiert hab. (Jeder nach seinem persönlichen Ekelempfinden.)
Hoffentlich habt ihr diese schwierige Zeit bald überstanden! Wir haben zweimal lange gelitten, bis wir uns eher aus Verzweiflung durchgerungen haben, unten-ohne zu probieren. (Wobei wir bei der Mittleren nach den Erfahrungen mit dem Großen deutlich früher beschlossen hatten, dann jetzt eben den harten Weg zu wählen.) Ich glaube, bei der Kleinsten werden wir diesmal direkt damit starten. Für den langen Nervenkrieg vorher fehlt mir diesmal die Kraft. Dann lieber eine Woche richtig leiden und es dann überstanden haben.