Huhu,
wir hatten uns mit der Frage im letzten Jahr auch eingehender beschäftigt. Sowohl auf unser Kind bezogen, als auch auf das Kind einer guten Freundin.
Ich war selber an einer Waldorfschule und hab daher etwas Erfahrung mit dem System.
Ich denke, bei den beiden Kindern passt die Schule für das eine sehr sehr gut: das Kind beobachtet alles sehr genau, liebt es, Dinge vorgegeben zu bekommen und nach zu machen. Es ist sehr Aufmerksam und an seiner Umgebung orientiert. Geht total in der herrschenden Stimmung auf. Es mag so Sprüch, Gedichte und Geschichten total gerne und freut sich, wenn es diese fehlerfrei wiedergeben kann.
Bei dem anderen Kind hätte ich meine Zweifel, ob es an einer Waldorfschule glücklich geworden wäre: dieses Kind ist viel mehr auf sich bezogen, weiß ganz genau, was es will und was nicht. Wenn irgendwas es nicht interessiert, hat man keine Chance, es ihm schmackhaft zu machen. Dieses Kind lässt sich von seiner Umgebung wenig bis kaum beeinflussen. Es greift sich genau das raus, was bei ihm gerade dran ist, der Rest perlt quasie vom Kind ab. Ich könnte mir vorstellen, dass es damit z.B. mit dem Epochenunterricht nicht gut harmoniert hätte und evtl. in der Klasse eher zum "Störrfaktor" hätte werden können. Wenn es sich auf die jeweilige "Stimmung", die gerade "für die Klasse dran ist", nicht hätte einlassen können, meine ich - irgendwie.
Mit einer Lehrperson, die es geschaft hätte dieses Kind voll und ganz zu begeistern, wäre es bestimmt auch für dieses Kind toll gewesen. Aber auf so einen Glücksfall zu hoffen?
Das waren so ungefähr meine Gedanken dazu. Also, speziel zu diesen beiden Kindern. Daher denke ich schon, so ganz real gibt es Kinder, zu denen die realen Waldorfschulen besser oder schlechter passen.