Beiträge von FrauMahlzahn

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    Das sehe ich auch so, aber ich sehe gleichzeitig, dass die entsprechenden Einwände (die ja nicht immer falsch sind) nicht zum richtigen Zeitpunkt auf den Tisch gebracht werden. Da wird sich erst geeinigt und zwei Wochen später heißt es dann „Ach doch nicht“. Statt dass zum richtigen Zeitpunkt vorher gemeinsam konstruktiv an einer Lösung gearbeitet wird.

    Den wohlmeinenden Leute, die sich da manchmal verrennen, fehlen nämlich konstruktive Koalitionspartner, Haben tun sie welche, die sie absichtlich vor die Wand laufen lassen um dann im letzten Moment zu sagen „mit uns nicht“.

    Schon, aber es ist schlechter Stil und man fragt sich ernsthaft, warum die Einwände nicht früher eingebracht worden sind. Ich finde, es ist einfach verkehrt jetzt nochmal alles aufzumachen, nur weil man es nicht geschafft hat vorher seine Position entsprechend zu vertreten. Das muss man vorher sagen, nicht jetzt. Die EU kann doch nicht funktionieren, wenn nachdem man sich in einem langen Prozess auf was auch immer geeinigt hat, regelmäßig jemand daher kommt und sagt, da mach ich nicht mit. Dieser Stil ärgert mich kolossal und die FDP macht das ja nicht nur in diesem Fall so, sondern auch in Deutschland ständig. Erst ja sagen und dann „Nö, doch nicht“.

    Was man jetzt machen soll, weiß ich nicht. Aber die FDP scheint mir niemand zu sein mit dem man zusammenarbeiten will.

    Ich denke, da muss man unterscheiden: Inhaltlich bin ich bei LGVUSD : Es wird unmöglich sein zu kontrollieren und riesen Haufen Aufwand. Trotzdem lenkt es natürlich die Aufmerksamkeit auf ein wichtiges Thema. Ich bin mir nur nicht sicher inwieweit wir uns in der EU damit ein Bein stellen.

    Aber natürlich stimmt auch was elly sagt: Wenn man sich denn mal geeinigt hat, kann man nicht kurz vor knapp alles wieder umwerfen. D hat doch niemand meh Bick mit einem zusammenzuarbeiten.

    Ich überlege an „Besorgte Bürgerin“ und danach noch irgendwas als Anspielung auf die Verharmlosung „das sind doch besorgte Bürger, die müssen wir ernst nehmen.“ bei den Pegida-Demos


    Hat jemand eine Idee?

    Guckt mal, hier gibt es einen Tagesschaubeitrag in dem man sehr gut sieht, was Demos bringen können - gerade in den Kleinstädten


    Hunderttausende auf den Straßen - was bleibt von den Demos?
    Hunderttausende auf den Straßen - was bleibt von den Demos?
    www.tagesschau.de


    Eine grauhaarige Dame berichtet, dass sich spontan eine „Omas gegen Rechts“-Gruppe gebildet hat und ein Vater berichtet, dass er jetzt weiß, wen er ansprechen kann um gemeinsam zu agieren.


    Interessant auch der Herr am Ende, der nicht versteht, warum demonstriert wird und dann beschließt „ich stell mich auf gar keine Seite“

    Ist es wirklich eine Frage des Verstandes mel_kane ? Ich hab mehr den Eindruck es sei mehr eine Frage der Herzensbildung als der Kopfbildung.

    Du hast schon recht. Eine grundsätzlich menschenfreundliche Herzensbildung hilft sehr beim Nutzen des Verstandes. Aber für die ist mMn das Elternhaus / Umfeld grundlegend. Und daran hapert‘s bei vielen.

    Und ich fürchte nicht nur bei den AfD-Anhängern…

    Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass man den Erfolg dieser Demos in Wahlergebnissen messen kann.

    Wenn sich dadurch neue Netzwerke bilden, mehr passiertem Alltag, früher widersprochen wird und die Politik sich mal am Riemen reißt und versucht konstruktiv zu arbeiten statt ständig irgendwo ein Dagegen-Schild vor sich her zu tragen und den Rechten nachzueifern, dann kann es mittelfristig durchaus zu anderen Wahlergebnissen kommen.

    CDU/CSU und FDP machen allerdings grade in Teilen wieder vor, dass sie absolut nichts verstanden haben.


    Denn, seien wir ehrlich, es fehlt grade durchaus an Parteien, die echte Lösungen anzubieten haben.

    Wir sind mittendrin in einer oder besser viele Transformationen und das ist schwierig und verunsichert. Wir haben dafür kein adäquates, vielfältiges politisches Angebot.

    Man sieht ja schon, dass es was bringt. Weil man eben im privaten anfängt zu reden und diskutieren…

    Es ist Thema in Unternehmen, im Sportverein, im Wohnviertel. Alleine das bringt etwas.


    Ich bin heute mit der Bahn unterwegs. Ich habe heute Werbung von Familie.de gesehen, die damit werben, dass man auf ihrer Webseite Plakate und Demosprüche zum Ausmalen runterladen kann.

    Bewertung des Verhaltens hin oder her…


    Wenn jemand mit einer Kündigungsfrist von zwei Wochen fristgemäß am 1. Arbeitstag kündigt, ist der Schaden weit größer als jemand der das einen Monat vor Antritt des Jobs tut.


    In den ersten zwei Wochen kosten die Leute nur Geld, weil man sie immer betüddeln muss, und dazu noch das Gehalt.

    Jetzt nicht bei Aushilfen, aber bei qualifizierten Jobs.


    Und wenn ich jetzt das Fass aufmache und sage, mir ist ein Schaden entstanden, dann muss ich doch den Schaden gegenrechnen gegen das, was ich hätte, wenn sich der Arbeitnehmer vertragsgemäß verhalten hätte. Und da kann man in dieser Konstellation eigentlich nur verlieren. Denn der Schaden wäre bei vertragsgemäßen Verhalten ja höher.

    Ich seh das auch so, wichtig ist sich gemeinsam darauf zu verständigen, dass Menschenrechte mit Füßen treten nicht ok ist. Denn - sollte die AfD an die Macht kommen- wird sie das mit Hilfe der Konservativen tun. Und das ist vielleicht das wichtigste was diese Demos erreichen können, dass auch dem letzten Konservativen klar wird, was für brandgefährliche Idioten diese AfDler sind.

    Sich jetzt im - im Vergleich dazu- Kleinklein von Abschieberegelungen zu verlieren, das sorgt für eine Spaltung des nicht rechtsextremen Rests der Gesellschaft. Dazu kann man gerne weitere Veranstaltungen anbieten und planen und Petitionen aufsetzen. Alles richtig und wichtig, aber diese jetzigen Demos, das jetzige Momentum, das sollte alle mitnehmen. Und wenn sich jetzt auch ein Piazolo in München in der ersten Reihe mitmarschiert (ähh steht, marschiert sind so ja gar nicht), dann ist das ein sehr starkes Zeichen.

    Oder Du nutzt die Zeit der Demo dafür Politikern zu schreiben, dem Sportverein in dem Du Mitglied bist, Unternehmen bei denen Du kaufst etc. Um sie entweder dafür zu loben, dass sie so schön Stellung beziehen und sich engagieren oder einzufordern, dass sie es tun.

    Wenn Dir das besser liegt, ist das mindestens genauso viel wert.

    Zu vielem, was schon geschrieben wurde, fand ich noch wichtig, was Pia Lamberty über soziale Normen schreibt (sozial geteilte Regeln, wie Menschen sich in Gesellschaften bewegen), die neben Einstellungen auch Verhalten beeinflussen und sich darauf auswirken, wie Gesellschaften funktionieren. Diese sind nicht statisch, sondern verändern sich, was sich u.a. daran zeigt, was sagbar geworden ist. Wenn nicht widersprochen wird, sieht es so aus, als sei zB Rechtsextremismus akzeptiert. Es geht auch darum, diese Normen wieder zu verschieben, indem deutlich gemacht wird, dass das nicht akzeptiert wird.


    Mein Fazit daraus: Eine breite Masse, die sich gegen Rechtsextremismus deutlich positioniert, zeigt, dass das nicht akzeptiert und gesellschaftlich nicht erwünscht ist, und verhindert idealerweise ein immer weiteres Verschieben nach Rechts und eine weitere Normalisierung dieser Positionen. Deswegen wird ja auch immer wieder betont, wie wichtig es ist, das nicht unwidersprochen zu lassen, sich zu positionieren und klare Grenzen zu setzen.


    Das ist ein guter Anfang, es muss aber noch mehr passieren.

    Ich denke, man kann das schon sehen. Der Referent von Frau Weidel musste gehen und die anderen Murmeln größtenteils was von Privater Termin. Warum? Weil sie a) Sorge haben, dass das Event zu einem Parteiverbot führen könnte und b) Sorge haben, dass manchen „nicht gefestigten“ Wähler sagen „Also das will ich doch nicht“.

    Sprich hier wird über die Demos eine Grenze gezogen „Das geht nicht“. Dadurch ändert sich die Einstellung nicht. Aber es wird verhindert, dass die Grenze des Sagbaren weiter verschoben wird. Zumindest für den Moment.