Meine erste Geburt war auch furchtbar. Realisiert habe ich das aber erst so nach und nach und mit wachsendem Informationsstand. Und genau das hat mir auch im Hinblick auf die zweite Geburt (nur 20 Monate nach der ersten) geholfen. Ich wusste diesmal, was auf mich zu kommt. Ich wusste um die "Fehler" die bei Geburt 1 gemacht wurden und wahrscheinlich zum Ergebnis beigetragen haben. Und ich hatte eine Hebamme an meiner Seite, die ganz genau wusste, was ich auf keinen Fall nochmal will.
Und mit dieser Ausgangslage habe ich mich tatsächlich auf die Geburt gefreut. Ich war neugierig, zu sehen, ob ich tatsächlich zu doof bin, ein Kind aus mir raus zu pressen, oder ob es nicht viel mehr die ganzen Interventionen waren, die zum Ergebnis der Geburt geführt haben. Ich wollte wissen, wie es sich anfühlt ohne künstliche Wehen, aufrecht und ohne fünf Hände in mir drin zu gebären.
Und bedingt durch diese Neugier und die Sehnsucht danach, mit einem guten Gebursterlebnis das schlechte zu überdecken, bin ich sehr positiv in die zweite Geburt gegangen. Und siehe da, es war genau so, wie ich es mir gewünscht habe. Keinesfalls schmerzfrei und es gab auch Momente, wo ich nicht mehr konnte und nicht mehr wollte, aber insgesamt war es eine stimmige, komplikationsfreie und schnelle Geburt.