Beiträge von Rattenkind

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    Also... Mal ein kurzer Einwurf: Noten sind ordinal skaliert, werden aber oft benutzt, als wären sie intervallskaliert, damit man überhaupt mit ihnen rechnen kann. Eigentlich kann man mit Noten nicht rechnen, denn "Befriedigend" plus "sehr gut" ergibt nicht "gut", sondern überhaupt keinen Sinn. ;)
    Dass man trotzdem mit Noten rechnen soll, ist an sich schon bescheuert. Trotzdem gibt es dazu irgendwie immer wieder Richtlinien, aber in dem Sinne verpflichtend wie z.B. bei einer Buchprüfung ist das meines Wissens nicht.


    Wichtig für Euren Fall dürfte sein, dass Noten nur dann anfechtbar sind, wenn sie verwaltungstechnisch relevant sind (z.B. aufgrund von Versetzungen oder Schulformwechseln oder so), und dass die Länder den LehrerInnen grundsätzlich sehr viel Vertrauen schenken und daher relativ freie Hand lassen, was das Notenvergeben angeht. Man könnte zum Beispiel die Entwicklung übers Jahr nach oben oder unten mit in die "Rechnung" aufnehmen oder andere Aspekte. (Und da wird die Französischlehrerin einfach andere Dinge in den Vordergrund stellen.) Ich habe mal den Fall erlebt, dass eine Lehrerin einen Schüler schlechter bewertet hat, damit er die Versetzung in die Oberstufe nicht schafft, da dieser Schüler ihrer Auffassung nach die Reife dazu noch nicht aufwies. Das ging vor Gericht und ich meine, sie hätte gewonnen.


    Mit dem Lehrer zu reden ist sicher die beste Idee, am allerbesten ohne direkt mit "Wie kommen sie überhaupt dazu?! #motz ", anzufangen, sondern eher mit "Vielleicht können Sie uns ja mal erklären, wie... #heilig "


    ;)

    Ich hab das "Zeitzeichen" vom WDR als Podcast auf dem Handy, das hör ich immer zum Einschlafen - und oft morgens beim Fertigmachen nochmal, um auch mitzukriegen, was da nun passiert ist. #pfeif
    Ansonsten wie man sieht: Meine Lesezeichen auf dem Rechner nochmal durchgehen. In weniger schweren Fällen auch einfach nochmal beim Freund ankuscheln und mich über die Ruhe und die Nähe freuen. Ich bilde mir auch ein, einfach ruhig herumzuliegen erholt fast genau so gut wie echter Schlaf, also mach ich mir da keinen Stress.

    heißt Fleischesser werden als die schlechten Menschen bezeichnet.

    Bin zwar nicht Trin, aber dazu möchte ich auch was sagen: Es spricht niemand von "guten und schlechten Menschen". Es geht um differierende ethische Grundhaltungen. Und klar, natürlich halte ich meine für die "richtigere", sonst wär es ja nicht meine ethische Grundhaltung, ist ja irgendwie logo, oder?
    Es ist bloß nicht einfach, griffige Beispiele zu finden, um den veg*en Standpunkt für Fleischesser zu erklären, denn aus meiner Sicht ist Tiere zu töten halt falsch und es nicht zu tun richtig - deshalb brauchen alle Beispiele, die für Fleischesser gut nachvollziehbar sind, eine Position, die allgemein als falsch angesehen wird und eine, die allgemein für richtig gehalten wird. Also etwa: Es gibt Leute, die halten Sklaven und es gibt Leute, die das so sehr ablehnen, dass sie nicht möchten, dass die anderen ihre Sklaven mit zu denen nach Hause bringen (jetzt mal ganz platt). Das ist - aus der Sicht des Veg*s - völlig nachvollziehbar, weil das Setting (einer macht es "richtig", einer "falsch", der, der es "falsch" macht hatte zu seiner Zeit die Mehrheit hinter sich und der andere galt als überempfindlicher Spinner,...) halt stimmt. Aus der Sicht des Fleischessers ist das Blödsinn und vor allem fies, weil Fleischessen/Tiere töten ja was ganz normales ist und Sklavenhaltung natürlich total furchtbar und schlimm und man selbst ist ja nicht so ein mieser Hund, der sowas machen würde - man mag halt bloß mal eine Bulette essen, Herrgott, wo ist da das Problem, aber klar, die ollen Veg*s halten sich natürlich wieder mal für was besseres!
    Solche Beispiele helfen also nicht wirklich. Wenn man dann z.B. die Religion herein nimmt, kommt man der Sache näher (Moslems, die kein Schwein essen oder Juden, für die es kosher sein muss, Hindus, die sich lakto-vegetarisch ernähren oder vegane Jain-Priester machen ja im Vergleich zu den Christen, die alles essen, nichts "richtiger" oder "falscher"), aber man bekommt eine Komponente rein, die wieder total schwierig ist, weil der Veg*ismus häufig abwertend als Religion bezeichnet und dadurch geschmäht wird.


    @Trin: Ich habe tatsächlich Freunde, die kein Fleisch auf den Tisch stellen, sobald ich dabei bin. Ohne Murren und ohne mir das irgendwie vorzuhalten. Die haben sich mal entschuldigt, weil Kaffeesahne da stand - weil ich ja jetzt nicht mehr unbefangen alles auf dem Tisch essen und trinken konnte. Da war ich ehrlich gesagt total platt und hätte das selbstverständlich nicht so erwartet - aber ich hab mich natürlich sehr gefreut, weil da jemand wirklich mitgedacht und Rücksicht genommen hat. Mittlerweile sind die beiden selbst Vegetarier. ;)

    Ach so: Zu den Themen "Religion", "Nazis", "Pflanzenleid" und "radikal", hier noch kurz ein paar Videos für Interessierte:


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    Ich finde den Religionsvergleich nicht ganz verkehrt (sonst hätte ich ihn ja auch nicht gebracht ;) ), nicht weil Veganismus/Vegetarismus eine Religion wäre, sondern weil es in beiden Fällen um tief empfundene innere Überzeugungen geht. Einmal aufgrund religiöser Vorschriften, einmal aufgrund einer Ethik, die ihre Argumente aus dem heutigen Stand der Forschung zieht.


    Edit: Cooler neuer Ava, @VivaLaVida.

    Oder mal ganz anders:
    Würdest Du von Muslimen erwarten, dass sie Schweinefleisch da haben, wenn christliche oder athetistische Gäste kommen?
    Dürfen die Muslime erwarten, bei christlichen oder atheistischen Gastgebern etwas anderes als Schwein zu essen zu bekommen? Oder müssten sie, wie es von Veg*s durchaus erwartet wird, selbst was mitbringen oder mit Beilagen zufrieden sein?


    Pflanzen sind nicht schützenswert? Die darf man einfach so zum Spaß essen? Eben da hakt es für mich. Pflanzen werden auch in sehr sehr strittigen Arten angebaut, geernte, verspeist- klar, manchmal nur Teile von ihnen, da haben einige Glück weiterleben zu können, andere aber nicht. Auch ein ganz schöner Eingriff in ihr Sein.

    Und der Schweinebraten hat von Luft und Liebe gelebt? #augen
    Wenn Du Pflanzen schützen möchtest, solltest Du frugivor werden - oder zumindest vegan, denn so sterben bei Weitem weniger Pflanzen für Dein Essen. Kleines Beispiel: Von 100 Kalorien, die man in die Rinderzucht steckt, bleiben für den Rindfleischesser drei übrig. 97 Prozent der Energie ist verschenkt. Und das Kraftfutter für die Tiere (auch Schweine etc.) besteht zu nicht unerheblichen Teilen aus dem Soja, für das der Regenwald abgeholzt wird, wohingegen meine Sojamilch aus Bio-Soja gemacht ist...

    Aber in den 50gern doch sicher realistisch. Das war ja noch mehr als heute eine Gesellschaft von Männern für Männer. Dass kleine Mädchen das repräsentieren, hätte irgendwie wenig Sinn ergeben. Dass das so war/ist, ist doch eher das Problem.

    Warum gab es für die Nicht-Vegetarier denn kein Fleisch? Ich finde, dass man als Vegetarier sich ja wünscht, dass auf einen Rücksicht genommen wird, aber ein Fleischliebhaber wünscht sich wohl auch mit ebendemgleichen Recht etwas Fleisch in seinem Raclett, besonders an Weihnachten- kann ich zumindest verstehen.

    Ich hab jetzt längst nicht alles gelesen (Edit: Jetzt doch), aber hier muss ich kurz einhaken.
    Gäbe es bei Dir auch Hund und Katze für Leute aus Kulturkreisen, in denen das normal ist? Die wünschen sich das ja vielleicht und machen es dann (inklusuve Geruch im ganzen Raum) in ihrem eigenen Pfännchen...
    Oder würde dieser Herr hier seinen drei Wochen alten, überfahrenen Dachs selbst mitbringen dürfen? *


    Ich glaube kaum, dass irgendeinE GastgeberIn das hierzulande so gutheißen würde. Den Ekel mancher VeganerInnen und VegetarierInnen vor dem Fleisch anderer Tiere kann man sich aber auf einem ähnlichen, vielleicht sogar höheren Level vorstellen.


    Nie im Leben würde ich (zum Beispiel) Fleisch kaufen oder zubereiten oder auch nur anfassen. Ich finde das absolut ekelhaft, das sind für mich nichts als zerstückelte Leichenteile (von Tieren). Schlimm genug, dass ich das in jedem Restaurant und bei so ziemlich allen Freunden und Verwandten auf den Tellern neben mir sehen und es riechen muss. Da finde ich mich schon sehr tolerant, dass ich das aushalte. ;) Bei mir zuhause, in meiner Küche, in meinen Raclette-Pfännchen - niemals! Das ist eine absolut andere Situation als andersherum.
    Das klingt jetzt, als wär ich der totale Hardliner, bin ich aber gar nicht... die Leute finden mich immer total verträglich. Ich lass es aber auch nicht raushängen, dass ich mich ekle.


    Edit: Ludo, klar kannst Du das anders sehen. Ich will Dir mit dem Post auch nix Böses, ich will nur versuchen zu erklären, wie viele Veg*s das sehen und warum das z.B. für mich auch die totale Zumutung wäre.



    Unser Weihnachten läuft, seit unsere Kleine da ist, so: Wir feiern bei uns, ich koche vegan (letztes Jahr hat meine Mutter noch was ebenfalls veganes beigesteuert), mein Vater merkt an, dass es ja "trotzdem" super lecker ist - Ende der Durchsage. Ich hab echt eine gute Familie erwischt...


    Würde mein Mann mir so in den Rücken fallen, wüsste ich nicht, wie ich reagieren würde. Es würde mich sehr treffen. Klar ist es nicht falsch, dass Eltern die Kinder beeinflussen, auch was das Essen und natürlich was die ethischen Leitlinien angeht. Aber der Satz in der Situation ist eine eindeutige Positionierung, finde ich, und das ist ätzend.
    Da würd ich definitiv das Gespräch suchen.
    Wir hatten mal eins, weil von meiner Schwiegerfamilie anfangs immer die üblichen Witze kamen. Nicht böse gemeint, gar nicht, eigentlich halt ich da auch immer gut dagegen oder nehm mich selbst mit auf die Schippe, aber so geballt war's halt nervig. Der Freund hatte mitgewitzelt und ich war ziemlich angenervt davon. Ich hab ihm dann später klar gemacht, dass ich immer alleine gegen die "Front" der "lustigen Fleischesser" stehe und es ganz angenehm fände, wennn schon kein Backup, dann zumindest eine neutrale Person dabei zu haben. Seitdem gibt's dermaßen Backup... :D Hab halt auch einen guten Freund erwischt, Glückspilz ich. #love



    Unsere Tochter kommt derweil mit der flexiveganen Ernährung gut zurecht, futter wie ein (flexiveganer) hungriger Wolf so ziemlich alles, was wir ihr hinstellen, wächst gut und nimmt gut zu und hat außer dem etwas zu niedrigen Eisenwert auch super Blutwerte. Und zu wenig Eisen ist für Kinder in dem Alter nicht ungewöhnlich, sagt die Kinderärztin.


    Auf hohem Niveau gejammert, kann ich mich nur über meine Oma beklagen. Telefongespräche verlaufen aktuell oft so:


    Rattenkind: Hi Oma!
    Rattenoma: Na, was mach ihr grad?
    Rattenkind: Wir haben grad gegessen und gleich soll die Süße ins Bett.
    Rattenoma: Achso? Was hat sie denn gegessen?
    Rattenkind: Avocado und Brot mit Nussmus. Und dann hat sie dem Mitbewohner ein Stück Gouda abgeluchst.
    Rattenoma: Ah ja. *besorgter Unterton* Aber an Fett bekommt sie gar nichts, oder?
    Rattenkind: #stirn


    "Fett" bedeutet für meine Oma Butter, Speck und Schmalz. Und daran gemessen bekommt das Kätzchen halt kein Fett und das ist ja ungesund. Außerdem darf das "arme Kind" "gar keinen Zucker" (außer dass sie immer was vom Kuchen oder von den Keksen abbekommt, weil wir halt völlig inkonsequent sind #augen ) und keinen Saft, sondern muss Wasser trinken. Oder Saftschorle. Schrecklich! Und wenn wir zum X. Mal erklären, dass das so besser ist und dass wir uns was dabei denken und entgegen der (von mir unterstellten) Annahme meiner Oma nicht versuchen, das Kind erst zu foltern und dann verhungern zu lassen, kommt so ein spitzes: "Tja, was haben wir damals bloß alles falsch gemacht?".
    Sie hat echt meine Mutter mal gefragt, wie die das sieht, ob das Kind auch genug zu essen bekommt und so. Meine Mutter ist ausgerastet. Sie ist nämlich voll auf unserer Seite und kann dieses "Sie ist so dünn"-Gejankere auch nicht mehr hören. Ist sie nämlich gar nicht. Und klein ist sie auch nicht. Und ständig in Action und gesund.


    Aber das ist wie gesagt auf hohem Niveau genörgelt, denn meine Oma sagt auch ganz oft, dass sie ja eigentlich weiß, dass alles gut ist und die Süße gesund ist und es ihr an nichts fehlt. Sie wisse selbst nicht genau, warum sie manchmal so einen Aufriss macht.
    Ich tippe auf Kriegserfahrungen und damit auch Hungererfahrungen. Sie hat sicher halbverhungerte Kleinkinder gesehen und ich nehme an, das prägt schon tief.





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    *Das Handeln dieses Herrn finde ich persönlich ethisch sehr viel vertretbarer als die Durchschnittsweihnachtsgans; trotzdem ist es immer noch eine Frage der Pietät, ob man die Toten (Tiere) isst.