Ich kann meine Finger jetzt nicht bei mir behalten, ich komme aus einer Familie von Sportlehrer:innen. Meine Schwester unterrichtet aktuell an der Oberstufe. Mein Mann hat als Sportlehrer gearbeitet und ich kenne die ein oder andere Person. Alles anekdotisch schon klar, aber was ich hier so lese, möchte ich nicht so stehen lassen. diese Menschen machen sich ziemlich viele Gedanken darum, wie sie Bewegung in das Leben der Kinder bekommen. Sport positiv gestalten etc. aufgrund der gesellschaftlichen Umstände, haben viele Kinder wenig Bewegung, trainieren Bewegungsabläufe wie werfen/Fallen/Fangen nicht, haben wenig Körperspannung etc. da schildere ich Euch nichts Neues. Vielleicht könnte man der Schule "kredit" geben, mit dieser Challenge sind mit großer Wahrscheinlichkeit positive Absichten verbunden. Umso mehr, da man eben gerade im direkten Körperkontakt ist und sich misst. (übrigens etwas, was auch Jesper Juul in seinen Geschwisterbeziehungen als normal und wichtig erachtet) Schule findet im Gruppenkontext statt, die Beachtung aller Befindlichkeiten ist nicht möglich und muss vielleicht auch nicht sein. es gibt etliche Kinder gerade in der Grundschule, die sehr gern im direkten Kontakt ihre Kräfte messen und da ist dieses Angebot ja ein hervorragendes Ventil.
Kulturelle Aneignung sehe ich da nicht gegeben, gemäß der Frage die Wikipedia schreibt: Sind Machtausübung, kommerzielle Interessen oder Diskriminierung die tieferen Beweggründe oder handelt es sich um unreflektierte (etwa romantisch-naive), wohlmeinende oder gar anerkennende Übernahmen?[1]
Miss Ellie ich versteh selbstverständlich Deine Bedenken, Kommunikation ist King, bitte rede einfach über Deine Bedenken mit der Lehrkraft bzw. lass dir die genauen Planungen schildern, ich könnte mir vorstellen, dass öffentliches Wiegen und Gewichtsverkündung nicht so vorgesehen sind.
Ganz persönlich finde ich krank melden als Strategie im Umgang mit unangenehmen Situationen oder Settings, die so gedacht werden, als wenig zuträglich.