Wir müssen im Moment noch etwa alle 2 Wochen zum überprüfen und neu justieren. Der Akustiker hat ja eingestellt, da sie selbst ein kleines Bißchen die Lautstärke regulieren kann. Das ist sehr praktisch weil sie sich nicht mehr zwischen drinlassen und rausnehmen entscheiden muß sondern einfach etwas leiser stellen kann wenn es grade zu viel ist.
Sie ist jetzt bei etwa 75% Hörleistung mit den Geräten. Das wird ganz langsam gesteigert, Ziel sind 100% - aber das Gehirn muß sich auch erstmal nach und nach gewöhnen. Spannend ist, daß das Gehirn sich total schnell auf die Hörgeräte einstellt und das Hören OHNE Geräte viel schlechter wird. Das ist wohl normal, aber beeindruckend zu sehen.
Wir brauchen jetzt einen Wecker mit Vibration weil sie ihren Wecker ohne Hörgeräte verpennt.....
Im Urlaub war ne gute Zeit um sich dran zu gewöhnen. Es gibt immer mal Tage wo das alles viel zu viel ist und sie sich am liebsten verkriechen würde, das wird aber seltener.
Es gab spannende Situationen, z.B. als sie festgestellt hat daß Feuer Geräusche macht oder sie zum ersten mal Grillen im Gebüsch gehört hat.....
Der Schulstart jetzt ist hart: Neue Schule, 30 Schüler in einem sehr kleinen Raum, das erste Mal mit Hörgeräten in so einer Situation.
Sie geht offen damit um und hat ihre Mitschüler aufgeklärt daß sie noch nicht voll hört und evtl öfter mal nachfragt.
Ich hatte ja zu Beginn der Ferien Kontakt aufgenommen mit der Förderlehrerin Hören hier im Landkreis die für den mobilen Dienst Schulen und Schüler berät.
Die hat unserer Tochter erstmal viel Material geschickt, was an Nachteilsausgleichen möglich ist usw. Außerdem hat sie die Schule kontaktiert und hat demnächst ein Gespräch mit der KL.
Sie wird auch eine FM-Anlage zum ausprobieren mitbringen (also ein Mikro für die Lehrer das direkt in die Hörgeräte geht).
In der Schule ist die Schiwerigkeit, daß Tochter jetzt erst bemerkt wie wenig sie eigentlich mtibekommt......nicht so einfach....aber wir sind auf einem guten Weg.
Auf jeden Fall hat ich gelohnt einen Akustiker zu suchen der sich mit Kindern auskennt, die machen das wirklich gut und empathisch mit ihr.
Als großes Problem stellt sich grade das Fahrradfahren raus. Sie fährt mit dem Rad 4 Km zur Schule. Schon immer nicht gerne und eher unsicher (wie jetzt klar wird vermutlich wegen der Schwerhörigkeit....). Jetzt mit Hörgeräten ist sie noch viel unsicherer unterwegs. Der Wind (hier ist immer Wind) macht komische Geräusche, sie hört alle anderen um sich rum, ungewohnt. Auch mit Stirnband und auf leisester Stufe.
Rausnehmen finde ich aber auch nicht wirklich ne Option - ohne HG hört sie wirklich fast nix mehr. Das ist doch bestimmt nicht ungefährlich......
Nächste Woche werden wir das beim Akustiker besprechen, mal sehen ob der ne Idee hat.