Ich stieg neulich nach einer Pause wieder in ein Projekt ein, stieß auf einen unbekannten Namen und fragte, wer das sei: “Das ist das Mädel, das dem Architekten zuarbeitet.“ Ich fand dann schnell heraus, dass es in dem Projekt jetzt eine neue verantwortliche gestandene Architektin gab.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Verantwortung meist dann übernommen wird, wenn Leute von anderen für verantwortlich erklärt werden. Frauen können also viel schlechter Verantwortung außerhalb traditioneller Frauenaufgaben übernehmen, weil sie diese Verantwortung selbst erkämpfen müssen, statt sie übergeben zu bekommen. Seit ich das kapiert habe, bemühe ich mich
aktiv, Frauen, denen ich begegne, Verantwortung zuzuschreiben, und ich habe den Eindruck, dass das was ausmacht.
Ich hab mir mal den Spaß gemacht, auf den Homepages verschiedener örtlicher Grundschulen das Personal anzusehen. Spricht eigentlich nichts dagegen, “Grundschullehrerin“ und “Direktor“ als Normalbegriffe zu verwenden, denn das spiegelt die Realität ...
Ich habe das generische Maskulinum jedenfalls satt.
derFabian: Mein Partner hat in der Firma, in der er arbeitet, die Teilzeit für Männer eingeführt. Das konnte er machen, weil er dort seit Jahren unersetzlich ist. Seitdem hat der Anteil von Familienvätern in Teilzeit (30-35 Stunden) massiv zugenommen. Also wenn Du jetzt schon eine Weile in Deinem Job bist, lohnt sich vielleicht ein neuer Teilzeitversuch und Du hilfst anderen jüngeren Männern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.