Kindergarten-Beitrag einkommensabhängig - Frage

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  • Guten Abend.


    Unsere Stadt, total pleite, hat beschlossen ein bisschen Geld von denen einzutreiben, die eh zu viel haben: (berufstätigen) Eltern.


    Ich sitze gerade über der mehrseitigen 'Selbsteinschätzung'. Sie legen das Gesamtbruttogehalt plus aller Sonderbezüge wie z.B. Weihnachtsgeld zugrunde und errechnen dann ein netto, das die Sonder-Zahlungen beinhaltet.


    Außerdem rechnen sie das Kindergeld noch dazu. Nun meine Frage: dürfen die wirklich das Kindergeld als Einkommen rechnen?
    Und die SonderZahlungen, die beim Elterngeld so fein rausgerechnet werden?


    Ich finde es so dreist und ungerecht und bin wütend.


    Wisst ihr darüber vielleicht was? Wie wird das bei euch gemacht, also sofern einkommensabhängig?!


    Edit: bitte verschieben wenn das hier nicht sein soll. Wusste nicht wohin...

  • Es kommt ganz auf Regeln an, auf deren Grundlage die Kitagebührensatzungen fußen. Brandenburg ist zB beim Einkommensbegriff sehr offen. Festgelegt ist aber, dass sich die Gebühren nach der Anzahl der Kinder, der Betreuungszeit und dem Alter der Kinder (U3, Ü3 und Hort) staffeln müssen. Und wenn man dann die entsprechenden Satzungen der Gemeinden vergleicht, sieht man, dass man das auf ganz verschiedenem Weg erreichen kann.


    Ich war 2010 und 2011 intensiv an der Erarbeitung unserer neuen Satzung beteiligt und wir haben dann für uns herausgefunden, dass wir die Staffelung nach der Kinderzahl nur vernünftig hinbekommen, wenn wir das Kindergeld außen vor lassen. Aber es wäre auch anders gegangen, hätte dann aber eine völlig andere Systematik bedeutet.

  • Was ist ungerecht?
    Das ihr Beiträge zahlen sollt?


    Gibt es Städte oder Bundesländer wo das nicht so ist? 8I  
    Wir zahlen schon immer, müssen meine ich alles mitangeben.
    Ich meine das letzte Kigajahr ist frei, und man zahlt nur für ein Kind, egal wieviele Kinder im Kiga sind. #gruebel

  • Hier in der Gegend ist es nicht so arg verbreitet. Aber wenn, dann kenne ich es, dass sich die Beiträge nach dem Jahresbrutto bemessen und die Eltern z.B. ihr Jahresarbeitsentgelt vom Vorjahr angeben müssen.

  • Naja, da bei uns alle das gleiche zahlen, egal ob Einkommen und wie viel, finde ich es schon ein Fortschritt, dass bei euch da überhaupt schon drauf geachtet wird. Einzig wenn man ALG 2 bekommt oder genauso viel, bzw. weniger verdient wird hier der Beitrag etwas ermäßigt. Ganz erstattet aber nie.
    Und um zu bestimmen, ob man evtl. so viel wie den Sozialsatz verdient, wird auch das Kindergeld mit eingerechnet.

  • Dann ist es wohl rechtens :(.


    Ich finde es so absolut widersinnig. Was soll das Kindergeld überhaupt? Könnten sie auch gleich behalten und verrechnen. Würde Papier sparen. Ich komme mir vor wie bei den Schildbürgern.


    Na ja.

  • Hm, an sich ja, ich frage mich aber schon wo die Gerechtigkeit ist, wenn ich genauso viel zahle wie ein Millionär *plump gesagt*, denn als normale Doppelverdiener rutschen wir mit Kindergeld und Sonderzahlungen natürlich in die höchste Beitragsstufe.


    Uns tut das wirklich weh und es geht hier auch null um Gerechtigkeit sondern einzig um Haushaltssanierung.


    Davor haben hier auch nicht alle das gleiche bezahlt, da es für einkommensschwache Familien Zuschüsse gab.

  • Gibt es Städte oder Bundesländer wo das nicht so ist?

    ja das gibt es in Koblenz (oder nährere Umgebung, ich weiß nicht genau wo sie geht). Meiner Cousine ihre Kleine geht seit diesem Jahr Kostenfrei in die Kita

    Einmal editiert, zuletzt von Meinbaby2011 ()

  • Hier in Köln ist es auch Einkommensabhängig.
    Da wir noch ergänzendes ALG 2 bekommen, müssen wir für den KiGa (Ganztagsplatz) nix bezahlen, und auch fürs Essensgeld nur eine Pauschale (etwa 60% weniger).


    Bei meinen 2 Grossen war das aber auch schon, das es nach Einkommen gestaffelt wurde. #weissnicht

    4.024 Beiträge im alten Forum, schon länger dabei! #pfeif Ich bin ein Oma-Schwein mit Fenstern!

    Amy-Fleur 11.11.2008*4500g*53cm*Geburtshaus Köln

    Nathalie 1.03.2011*3920g*51cm*glücklich zu Hause

  • Zitat

    Was ist ungerecht?
    Das ihr Beiträge zahlen sollt?


    Gibt es Städte oder Bundesländer wo das nicht so ist? 8I  
    Wir zahlen schon immer, müssen meine ich alles mitangeben.
    Ich meine das letzte Kigajahr ist frei, und man zahlt nur für ein Kind, egal wieviele Kinder im Kiga sind. #gruebel


    Es ist auch ungerecht, dass wir zahlen da ich für beitragsfreie Kindergarten-Plätze bin. Aber das ist vielleicht eine andere Diskussion.


    Ich meinte dass es ungerecht ist, Kindergeld anzurechnen und das Ergebnis daraus, das nämlich möglichst viele in den höheren stufen landen (und es bei wirklich hohem Einkommen aber keine Abstufung mehr gibt).

  • Ich finde es völlig ok und richtig, dass nach Einkommen gestaffelt wird - nur geht es mir trotzdem ganz wie dir. Wir zahlen auch für den u3-Platz ein kleines Vermögen. Und genauso viel wie Leute, die *richtig* Asche haben. Finde ich richtig, richtig ätzend. Dank Verbeamtung meines Mannes dürfen wir hier zu unserem Steuerbrutto noch mal 10% dazu rechnen. Da kommt Freude auf. Mit Essensgeld für beide Kinder (Kindergartenplatz des Großen ist frei, es zahlt nur das teuerste Kind) kommen wir auf einen Betrag, den wir auf der anderen Seite auch für die Kaltmiete ausgeben. *hoil*


    eben gesehen: Ich finde es völlig ok, für den Kindergarten zu zahlen.

    Trillian grüßt






    “Isn't it enough to see that a garden is beautiful without having to believe that there are fairies at the bottom of it too?“ (Douglas Adams)

    • Offizieller Beitrag

    (und es bei wirklich hohem Einkommen aber keine Abstufung mehr gibt)


    ja, das lässt mich auch regelmäßig tief durchatmen.
    da wäre noch viel luft für weitere abstufungen. und wenn das einkommen sich verringert, reagiert das jugendamt erstmal lange gar nicht, bis man dann auch rückwirkend weniger zahlen darf.


    wobei, in unserer kommune war das 4. lebensjahr seit einigen jahren beitragsfrei, jetzt ist landesweit das letzte kindergartenjahr frei und da hat die kommune ganz fix das vorher von ihr selbst finanzierte freie jahr wieder gestrichen. hoffentlich verwenden sie das freigewordene haushaltsgeld auch für den kinder- und jugendetat. wir haben in der konstellation aber noch echt glück gehabt, töchterchen hat beide freien jahre mitgenommen. :D


    ich finde diese großen stufen eh tendenziell ungerecht, und zwar immer für die, die nur knapp über der nächsten stufe liegen. das sind ja bis zu 18000 euro jahreseinkommen zwischen den einzelnen stufen. in belgien wird bis fast auf 100 euro genau eingestuft, das fände ich viel gerechter.

  • ja das gibt es in Koblenz (oder nährere Umgebung, ich weiß nicht genau wo sie geht). Meiner Cousine ihre Kleine geht seit diesem Jahr Kostenfrei in die Kita


    In Reinland-Pfalz ist der Kiga ab 2 beitragsfrei.

    Liebe Grüße von Ossiline mit Maxi #female 05/10 und Midi #female 04/13 und Mini #female 11/16

  • Das ist hier auch so und weil ich Beamtin bin, werden bei mir noch fiktive 10% auf mein Bruttogehalt draufgerechnet, was uns zuletzt den Höchstsatz eingebracht hat.

    Liebe Grüße Gini und Töchter (*2006, *2008 und *2012)

  • In Berlin geht es auch nach Gehalt, aber Kindergeld wird nicht eingerechnet und es ist seit kurzem so,das die letzten 3 Jahre beitragsfrei sind.

  • Neid, purer Neid. Wie viel Geld wir hier für einen mittelmäßigen bis schlechten Kiga wir hier abdrücken müssen …
    vielleicht sollten wir doch nach Berlin ziehen.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist hier auch so und weil ich Beamtin bin, werden bei mir noch fiktive 10% auf mein Bruttogehalt draufgerechnet, was uns zuletzt den Höchstsatz eingebracht hat.

    Na ja, die 10 % drauf gibt es hier auch, aber die machen nichts anderes als ein Beamtengehalt (bei dem wegen der geringeren Abzüge mehr Netto vom Brutto bleibt) mit einem Angestelltengehalt vergleichbar. Das ist also durchaus gerecht - das finde ich obwohl mein Mann Beamter ist...


    Und ob nun Kindergeld zählt oder nicht ist eigentlich auch wurscht, weil es dann für alle angerechnet wird und nicht für euch. Ungerecht im Sinne von: einer ist stärker belastet als der andere ist es also nicht. Obwohl es natürlich geschickter wäre, die Tabelle um das Kindergeld zu bereinigen und es aus der Berechnung raus zu lassen. Dann würden sich wohl alle besser fühlen.


    Ich fände es interessant, von welchen Beträgen wir hier reden. Da gibts tatsächlich riesen Unterschiede. Ich weiß, das ich das in München sehr heftig fand, dass der Höchst-Beitragssatz bereits ab einem Familieneinkommen fällig war, das in dieser Stadt nur sehr knapp zum "Überleben" gereicht hätte. Hier in NRW - oder zumindest in unserer Stadt - liegt gilt der Höchstsatz ab einem bereinigten Bruttojahreseinkommen von über 120.000 €... oder so. Davon kann man sich glaub ich relativ bequem die dann fälligen 500 € für den 45h-Platz bezahlen.

  • In Hamburg geht's auch nach Haushaltsgröße und Nettoeinkommen, Kindergeld zählt hier aber nicht dazu.


    Wie teuer das ist kann man hier nachlesen:
    http://www.hamburg.de/contentb…sch-beitraege-2011-08.pdf


    Man zahlt hier aber schon ab etwa 3000 €, je nach Haushaltsgröße den Höchstbetrag, der ist aber je nach Stundenzahl verschieden.

    "Lass dich nicht unterkriegen, sei frech und wild und wunderbar!"
    Astrid Lindgren

  • Guten morgen,


    Hier ist es nach Haushaltsgröße und betreuten Stunden gestaffelt. Vier Personen zahlen den Höchstbetrag ab ca. 3500 brutto monatlich, das Kindergeld eingerechnet.
    Es "trifft" also hauptsächlich Doppelverdiener, die je gar nicht sonderlich viel verdienen müssen, um bei dieser Rechenart da rein rutschen, zumal die unterschiede in den drei höchsten Stufen sowieso lächerlich sind - 20-30 Euro (und damit meine ich nicht, dass das nicht auch viel Geld ist)


    Der Höchstbetrag für acht Stunden beträgt 339 (Krippe) und 239 (Kindergarten). Das ist das doppelte des bisherigen hier.


    Ich wäre ja für eine bundesweite Regelung nach Berliner Modell :).