Gesetz zur Reform der elterlichen Sorge nicht miteinander verheirateter Eltern

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  • Während er weiter seinen Beruf und Freundekreis pflegen kann, "nach der Arbeit, brauch ich auch mal ein Abend mit meinen Kumpels", verarztet sie aufgeschlagene Knie, liest Gute Nacht Geschichten vor, organisiert Spielnachmittage mit Kindergarten- und Schulfreunden, führt Elterngespräche, hört sich die Sorgen und Ängste der Kinder an.


    Ja, da kommt man nur schwer gegen an.
    Und am Ende ist sie eben im Thema Kinder drin und er verdient Geld.


    Ist ja sogar bei uns so, auch wenn mein Mann sich um die Kinder kümmert, auch einspringt und alles. Aber er ist nun mal derjenige mit dem Job, der Kohle reinbring, die wir auch brauchen und ich habe dadurch auch die Zeit für die Kinder - das ergänzt sich auch und läuft solange wir zusammen sind. Ich kann ja kurz mit ihm alle Eckpunkte abklären, und das Geld ist selbstverständlich für alle da.


    Nur, was wäre würden wir uns trennen? Würden wir nicht zusammenleben?
    Beruflich hat er einfach 10 Jahre Vorsprung, er hat jünger angefangen als ich, und die Kinder waren ja versorgt.
    Nach einer Trennung würde er einfach weitermachen, hätten wir nie zusammengelebt, hätte er diese Karriere genauso machen können.
    Und ich hätte als Alleinerziehende nur weniger Möglichkeiten als jetzt mit Mann.


    Was ist nun mit dem Ausgleich dieser Situation?
    Wird immer weiter zurückgefahren.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

    Einmal editiert, zuletzt von Shevek ()


  • Genau das meine ich.


    Die klassische Rollenteilung finde ich so eigentlich sehr praktisch, weil eben einer immer für die Kinder da ist (d. h. die arbeitszeitenunfreundlichen Termine übernimmt, kranke Kinder betreut etc), der andere verdient das Geld und ist beruflich flexibel = attraktiv für den Arbeitgeber. Und für viele Paare ist dieser Weg auch in Ordnung, d. h. es wird als "Familienentscheidung" betitelt.


    Aber wie du schon sagtest: Was ist im Falle einer Trennung? - Da steht der Mutter maximal bis zum 3. Lebensjahr Unterhalt (für sich selbst) zu, danach darf sie Vollzeit arbeiten gehen, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Dass ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt nach Jahren der Kinderbetreuung (aus Sicht des Arbeitgebers = nix tun #augen ) erheblich schlechter sind als die des Kindsvaters (vielseitige Berufserfahrung, hohe Flexibilität) - Pech für die Frau. Aber klar, es war ja eine "Familienentscheidung". Da darf eben, wie so oft, die Mutter die Konsequenzen tragen, während der Kindsvater sich auf die "Gleichberechtigung" beruft. #flop

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    Einmal editiert, zuletzt von staubschaefchen ()

  • Ich finde es grundsätzlich richtig, dass bei Geburt ein gemeinsames Sorgerecht gilt. Unabhängig davon, ob die Eltern verheiratet sind oder nicht.
    Heutzutage werden auch die meisten nichtehelichen Kinder (ca. 90%) in einer Partnerschaft geboren und ca. 80 % dieser Partnerschaften sind stabil. Also sicher auch eine Quote, die ehelichen Lebensgemeinschaften nicht viel nachsteht
    Zahlen habe ich hier gefunden.


    Im Osten Deutschlands werden mehr als die Hälfte der Kinder unehelich geboren. Es ist ein riesiger Verwaltungsaufwand, dass all diese Eltern das gemeinsame Sorgerecht beantragen müssen. Hier bei uns gab es letztes Jahr 4 Monate Wartezeit für einen Termin dafür. Weil viele damit nicht rechnen (mich eingeschlossen), fällt dieser Termin auch oft in die Wochenbettzeit.
    Der Hit war, dass ich nach der Geburt unseres dritten gemeinsamen Kindes einen Brief der Stadt bekam, wo man mich über meine Rechte als alleinerziehende Mutter aufklärte #gruebel .


    Selbstverständlich sollte immer das Kindeswohl im Vordergrund stehen. Aber die Basis von der man ausgeht, sollte dafür in meinen Augen immer das gemeinsame Sorgerecht sein und ein Sorgerecht eines Elternteils die Ausnahme für die Fälle, in denen das Kindeswohl bei gemeinsamen Sorgerecht gefährdet ist. Wichtig fände ich in einem solchen Gesetz (und das ist ja anscheinend nicht so geregelt), dass da in jedem Einzelfall alle Betroffenen gehört werden und wirklich das Kindeswohl bei der Entscheidung im Vordergrund steht.

    • Offizieller Beitrag

    Ahja. In anderen Worten, Mütter haben die Möglichkeit, ihr Kind irgendwo zurückzulassen, wo es ihm vermutlich nicht besonders gut geht im Vergleich zu vorher, während Väter sich um sowas keine Gedanken machen müssen, die Mütter werden sich ja schon gut drum kümmern.

    Äh, das können Mütter tun und Väter. Wenn der Vater Glück hat und den Kinder gehts gut bei Muttern, dann ist das eben so. Eine Frau könnte ungestraft auch umgekehrt ihr Kind beim Manne lassen und auch sie könnte Glück haben und den Kindern geht es da gut. Hat man ja auch schon gesehen... Der Gesetzgeber hat damit auf jeden Fall nichts zu tun, denn es ist kein mögliches Verhalten unter Strafe gestellt.

    Jaja, die biologischen Gründe, die Väter einfach abhauen lassen, haben die Mütter halt Pech gehabt.

    Das war nur so eine Idee warum das so sein könnte. Was ist denn dein Vorschlag? Das Verlassen einer Schwangern für den Mann unter Strafe stellen? Nach dem guten alten Schuld-Prinzip, das bei Ehescheidungen in den 70ern (oder so) abgeschafft wurde? Wer geht verliert? Kann ich dann den Typen, der mich nicht mehr Will anzeigen und der verliert auf Lebenszeit sämtliche Väterrechte?

    Das finde ich so dermaßen frauenverachtend, dass mir die Worte fehlen. Natürlich, wie immer sind die Frauen an allem Schuld, solllen die sich doch mal überlegen, mit wem sie Sex haben!
    Wie praktisch, dass ich mal ein Blogpost geschrieben habe, in dem es auch darum geht: Klick.
    (Da argumentiere ich etwas besonnener, als jetzt nur wütend in die Tasten zu hauen.)


    Du darfst gerne wieder von deiner Palme runterkommen, ich hatte da auf alle Menschen abgezielt die Sex haben. Männer wie Frauen. Der Vibrator war nur eine Anleihe aus einem vorherigen Posting. Ich würde jedem Mann, der rumweint, dass er jetzt Unterhalt zahlen muss ziemlich genau das selbe sagen. Ja, wer ein Kind zeugt muss halt - so es den ausgetragen wird - die Konsequenzen tragen. Zahlen, sich mit dem anderen Elternteil arrangieren, ein Leben mit Kind führen. So ist das halt. Die Ausgestaltung kann der Gesetzgeber nicht beeinflussen.

    Hihi, das ist jetzt witzig...

    Zitat


    Glaubt ihr wirklich, dass alle Väter den Wunsch nach geteiltem Sorgerecht aus gut abgewägten und dem Kindeswohl zuträglichen Gründen äußern? Missbraucht da wirklich nie einer seine Macht?

    Ja, wirklich total witzig.. was noch mal genau??? #confused Mütter haben diese Macht gerade OHNE Prüfung zu entscheiden, was sie wollen. Die Absicht der Väter sollte geprüft werden. Ich hab nichts anderes geschrieben.

  • Nur noch als Ergänzung:


    Es ist also eigentlich nicht zu übersehen, dass Frauen/Mütter im Berufsleben Nachteile haben, auch ohne dass die jahrelang wegen der Kinder zu Hause geblieben sind - aber wenn sie es getan haben/tun, dann ganz definitiv. Auch dann, wenn es eine "Familienentscheidung" war.


    Und eigentlich wären jetzt die Väter gefragt, die nach ihrem Sorgerecht schreien, die sagen: Hallo, liebe Mütter, wir übernehmen jetzt die Hälfte der Elternzeit, wir lassen uns auch aufs Kind krank schreiben oder machen mal früher Schluss damit wir die Kinder zur Musikschule fahren oder zum Elterngespräch gehen können.


    Dann könnte ich diesen Vätern ihren Wunsch nach dem Sorgerecht nämlich sogar wirklich glauben. :)


    Stattdessen kommt die Debatte auf, ob wir nicht mehr Kitaplätze für die unter 3jährigen schaffen könnten.#augen Also: Kinder beiseite schaffen, dann klappts auch mit der Gleichberechtigung und die Mütter jammern nicht - dürfen nicht jammern - wenn sie nach Jahren der Kinderbetreuung im Job schlechtere Chancen haben als der Kindsvater.

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  • Äh, das können Mütter tun und Väter. Wenn der Vater Glück hat und den Kinder gehts gut bei Muttern, dann ist das eben so. Eine Frau könnte ungestraft auch umgekehrt ihr Kind beim Manne lassen und auch sie könnte Glück haben und den Kindern geht es da gut. Hat man ja auch schon gesehen... Der Gesetzgeber hat damit auf jeden Fall nichts zu tun, denn es ist kein mögliches Verhalten unter Strafe gestellt.

    Solange ein Vater da ist, nur wenn der gar nicht erst auftaucht?
    Diese Möglichkeit hat die Frau nun mal nicht.


    Was passiert denn, wenn ein ausgesetztes Baby gefunden wird?
    Wen sucht man: Mutter oder Vater?


    Warum akzeptiert man nicht den Wunsch einer Mutter ihr Kind nicht zu behalten?

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  • Als wäre alles gut, wenn man nur nen guten Krippenplatz hat.
    Dann werden Kinder nicht mehr krank, und ab 10 Stunden ist ja auch so toll, und was ist wenn man mal eben geschäftlich nach Frankreich muss, über Nacht für drei Tage?
    Kein Problem, regelt die Krippe spielend - oder vielleicht doch nicht?


    Edit: Ich stimme dir in allem zu, staubschaefchen. :)

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    Einmal editiert, zuletzt von Shevek ()

    • Offizieller Beitrag

    Nur, was wäre würden wir uns trennen? Würden wir nicht zusammenleben?
    Beruflich hat er einfach 10 Jahre Vorsprung, er hat jünger angefangen als ich, und die Kinder waren ja versorgt.
    Nach einer Trennung würde er einfach weitermachen, hätten wir nie zusammengelebt, hätte er diese Karriere genauso machen können.
    Und ich hätte als Alleinerziehende nur weniger Möglichkeiten als jetzt mit Mann.


    Was ist nun mit dem Ausgleich dieser Situation?
    Wird immer weiter zurückgefahren.

    Ja, das ist vielen Frauen leider nicht klar, deswegen lassen sie sich auf solche Deals überhaupt erst ein. Die Zugewinngemeinschaft regelt rückblickend genau solche Aufteilungen. Für die die Zeit nach der Scheidung muss nach neuer Rechtslage Frau (meist) wieder selber ran.
    Aber willst du jetzt echt, dass der Staat deinen Mann rückblickend straft, weil DU dieser Aufteilung zugestimmt hast? Die Konsequenzen für deine Situation musst du denke ich ein Stück weit auch eigenverantwortlich regeln...


    Edit: Und was hättest du davon, wenn dein Mann mit Sorgerechtsentzug bestraft würde? Deine Situation verbessert sich dadurch nicht im Geringsten!

  • Ich verstehe an der Diskussion nicht wieso die bestehenden Ungleichheiten bei Ernäherrolle und Kinderbeteuung es rechtfertigen Väter vom Sorgerecht auszuschließen?


    Der Vater ist am Anfang wenn ein Baby auf die Welt kommt erstmal der Vater genauso wie die Mutter die Mutter ist.
    Was die Beiden dann daraus machen bestimmen die gesellschaftlichen Umstände aber auch sie selbst.


    Die bestehende Ungeichheit als Argument zu nehmen noch mehr zu erzeugen indem die Väter entrechtet werden und ihnen erstmal die Fähigkeit und den Willen abzusprechen sich um die Kinder zu Sorgen leuchtet mir nicht ein.
    Klar macht das Sorgerecht zu teieln besonders für die Mutter unter umständen vieles komplizierter. Und das in einer sowieso schon schwierigen weil alleinerzeihenden Situation. Da hätte ich wahrscheinlich auch nicht viel Lust mir noch von jemandem reinquatschen zu lassen, der sich sonst im Alltag wohlmöglich kaum blicken läßt.


    Aber andererseits so ist es nunmal wenn sich zwei entschlossen haben gemeinsam ein Kind zu zeugen. Die Väter umgekehrt erstmal unter Generalverdacht zu stellen geht auch nicht. Die Väter gehören genauso dazu.
    Ich seh das wie Arnoli: Männer im vorraus zu bestrafen, weil sie später bestimmt nicht genug in der Familie mitanpacken ist keine Option.
    Frauen die sich auf die klassische Rollenverteilung einlassen sind im Scheidungsfall die materiellen Verlierer, ganz klar. Allerdings sind Väter die kaum ihre Kinder sehen, weil sie immer arbeiten und die Last des Geld verdienens alleine tragen müssen in meinen AUgen auch blöd dran, weil ihnen ganz viel entgeht.
    Darum Mut zum teilen :) auch beim Sorgerecht .

    Hagebutte,
    zwei Töchter 02/07, 07/09 und ein Sohn 3/13


    Das A klemmt, daher geht es hin und wieder verloren....

    Einmal editiert, zuletzt von Hagebutte ()

  • Ne, ich will, dass der Staat die bestehende Ungerechtigkeit konsequent aufhebt, nicht nur für die Männer.
    Und das ist auch das wofür ich die ganze Zeit argumentiere.


    Entschlossen haben sich nämlich beide, Hagebutte: Er wie sie und damit steht er genauso in der Verantwortung später ihre finanziellen Einbussen auszugleichen.

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  • Klar Shevek, dabei haben dann aber beide auf etwas verzichtet, oder?
    Die Zeit mit Kindern und die Freude daran kann der Mann dann auch nicht so ohne weiteres zurückbekommen.


    Gegen Ungerechtigkeit bin ich ja auch. Wie stellst du dir das konkret vor?

    Hagebutte,
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    Das A klemmt, daher geht es hin und wieder verloren....

  • Was meinst mit vorstellen, Hagebutte?
    Was man in der aktuellen Situation machen könnte?
    Dazu habe ich einiges geschrieben.


    Oder wie es von Anfang an besser gemacht werden könnte?
    Dazu kann ich was schreiben, wenn ich wieder zurück bin.


    Beide haben auf etwas verzichtet, das stimmt, das sehe ich auch so (und es entscheiden sich deutlich weniger Paare für dieses Modell, als es dann leben).
    Aber warum soll nur der Mann einen Ausgleich bekommen?
    Und warum soll es dabei um Entscheidung gehen und nicht nur um Umgang mit dem Kind?
    Ich könnte ihm ja auch nicht in seine Karriereplanung reinreden.

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  • Ich verstehe an der Diskussion nicht wieso die bestehenden Ungleichheiten bei Ernäherrolle und Kinderbeteuung es rechtfertigen Väter vom Sorgerecht auszuschließen?

    Mir ging es dabei darum, dass Väter durch eine klassische Rollenverteilung oft schon in der Beziehung weniger vom Alltag ihrer Kinder mitbekommen als Mütter, die hauptsächlich die Aufgabe der Kinderbetreuung (Arztbesuche, Elterngespräche, Hilfe bei den Hausaufgaben) übernehmen. Wenn ein Vater nun nach einer Trennung gerne ein freies Leben führen möchte und die Kinder nur alle 14Tage am Wochenende und Mittwoch Nachmittag sieht hat er meiner Meinung nach NICHT genügend Einblick in das Leben der Kinder um Entscheidungen IM SINNE DER KINDER mitzutreffen. Natürlich kann man jetzt sagen, die Mutter kann ihn ja regelmäßig informieren sollte, aber gerade nach einer Trennung hätte ich wenig Lust meine wenige Freizeit als Alleinerziehende damit zu verbringen meinen Ex über alles zu unterrichten, was seiner Meinung nach für ihn von Interesse ist.


    Die bestehende Ungeichheit als Argument zu nehmen noch mehr zu erzeugen indem die Väter entrechtet werden und ihnen erstmal die Fähigkeit und den Willen abzusprechen sich um die Kinder zu Sorgen leuchtet mir nicht ein.

    Die Lösung kann aber auch nicht sein, dem Vater mehr Rechte einzuräumen und der Mutter dadurch noch mehr Pflichten aufzubürden.
    In der Praxis heißt gemeinsames Sorgerecht oft, dass ich als Mutter die Folgen der vom Vater mitgetroffenen Entscheidungen alleine tragen muss, allein viele Entscheidungen nicht einmal treffen darf.


    Und er erhält im Extremfall auch Macht über mein Leben, ich kann den tollen Job dann leider nicht annehmen, weil er nicht einverstanden ist, dass ich mit den Kindern dafür weiter wegziehe. Andersherum kann er aber sehr wohl wegziehen ohne dass es mein Einverständnis braucht.
    Gerade bei diesem Thema geht es doch nicht um Kinderrechte, sonst bräuchte es doch bei beiden Entscheidungen -Umzug des Vaters, Umzug der
    Mutter- das Einverständnis des anderen Elternteils, weil beides Auswirkungen auf die Kinder hat.



    Wenn mehr Gerechtigkeit her soll, dann doch bitte auch bei den Pflichten.
    Staubschaefchen hat sehr schön dazu geschrieben:

    Und eigentlich wären jetzt die Väter gefragt, die nach ihrem Sorgerecht schreien, die sagen: Hallo, liebe Mütter, wir übernehmen jetzt die Hälfte der Elternzeit, wir lassen uns auch aufs Kind krank schreiben oder machen mal früher Schluss damit wir die Kinder zur Musikschule fahren oder zum Elterngespräch gehen können.
    Dann könnte ich diesen Vätern ihren Wunsch nach dem Sorgerecht nämlich sogar wirklich glauben. :)


    Aber andererseits so ist es nunmal wenn sich zwei entschlossen haben gemeinsam ein Kind zu zeugen. Die Väter umgekehrt erstmal unter Generalverdacht zu stellen geht auch nicht. Die Väter gehören genauso dazu.
    Ich seh das wie Arnoli: Männer im vorraus zu bestrafen, weil sie später bestimmt nicht genug in der Familie mitanpacken ist keine Option.
    Frauen die sich auf die klassische Rollenverteilung einlassen sind im Scheidungsfall die materiellen Verlierer, ganz klar. Allerdings sind Väter die kaum ihre Kinder sehen, weil sie immer arbeiten und die Last des Geld verdienens alleine tragen müssen in meinen AUgen auch blöd dran, weil ihnen ganz viel entgeht.
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    Teilen, immer gerne, aber dann bitte auch da wo es unangenehm ist. Nicht beim Backen helfen wollen aber dann bitte das schönste Stück Kuchen mit Zuckerguss und Erdbeere haben wollen geht dann eben auch nicht. ;)

  • Ich bin mal ganz ehrlich, -mir- schmeckt das auch überhaupt nicht und ich bin da ganz bei der "Gegenfraktion". Rein subjektiv finde ich es, so lange wie es sich wieder mal nur um die Rechte der lieben Herren dreht, auch als einen Rückschritt und einen weiteren Ausbau und Festigung der patriarchalischen Macht.


    Wenn man es aber mal ehrlich objektiv betrachtet, so ist er nun mal der Vater seines Kindes und sollte dann auch das Recht haben auf Augenhöhe mit der Kindesmutter zu entscheiden wo zB. das gemeinsame Kind eingeschult wird usw.. Schade finde ich tatsächlich und ich finde -das- muß da einfach irgendwie mit eingebaut werden, dass man den Vater auch heute noch in keinster Weise in die Pflicht(!) zum Ungang nehmen kann. Ich bedaure das außerordentlich. Denn ja, Vater sein und das Sorgerecht inne haben bedeutet nicht nur Rechte, sondern verdammt nochmal auch Pflichten! Ich kann mir im Leben doch auch nicht dauernd die Rosinen rauspicken. Denn wenns ganz dumm kommt lebt der Herr in Buxtehude, hat ein tolles Leben, kümmert sich die Bohne um das gemeinsame Kind, quatscht und labert aber regelmäßig mit rein wenns um was geht und macht mir so das Leben schwer. Und doch, von diesen Typen gibts genug.


    Andere Seite:
    Ich habe im engen Freundeskreis erlebt wie die Kindesmutter dem Vater das Leben zur Hölle gemacht hat, weil sie eine Zeit lang das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht hatte. DAS war erst krass! Dagegen war das Sorgerecht das kleinere Problem (das hatte er nämlich sowieso schon inne). Dieser Frau ging es nur darum fies und gemein zu sein und wir waren sehr froh als das Gericht dem KV dann endlich auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht (wieder) zusprach, denn dieser Vater will sich wirklich kümmern, hat das Kind zur Hälfte der Zeit, zieht sich nicht aus der Verantwortung, obwohl(!) es sich sehr oft mit seinem Job mehr schlecht als recht vereinbaren läßt! Und solche Väter sollen m.M.n. auch alle Rechte haben, die auch die Kindesmutter hat.


    Nun mal zu meiner Situation: Großes Kind (11), schon in der SwS war ich allein, KV wollte nie einen Umgang haben und nix mit unserem gemeinsamen Kind zu tun haben. Man stelle sich mal vor der erlebt jetzt ne totale Schubumkehr und will das Sorgerecht oder gar ein Umgangsrecht!? Mein Kind kennt den Mann gar nicht! Dann könnte ich nur noch viele Stoßgebete gen Himmel schicken und hoffen meinem Einspruch würde stattgegeben bzw. man würde durch Befragung meines Sohnes dann merken, dass der an einem Umgang nicht interessiert ist. Aber wie man es dreht und wendet, es würde massive Probleme geben. Gott sei Dank ist aber mein Expartner ein fairer Mensch und absolut nicht am Sorgerecht und am Umgang sowieso nicht interessiert.


    Aber, weil ich es vorhin laß. Ich kann sehr gut damit leben selber Entscheidungen für das Wohl meines Sohnes zu treffen. Ich brauche keinen Mann, der mir das "absegnet". Wenn ich nen Rat brauche frage ich zB. den behandelnden Arzt, falls es um einen Eingriff geht oder ich berate mich mit meiner Familie. Ich benötige doch kein gemeinsames Sorgerecht um mir in jeder Entscheidung fürs Kind von vornherein Absolution zu holen.


    Diese ganze Sache ist so dermaßen vielschichtig, dass man sich um Kopf und Kragen diskutieren könnte.

  • Wenn ich Sanni richtig verstehe, dann geht es doch darum, dass kritisiert wird, dass die getrennt lebenden Väter mit dem gemeinsamen Sorgerecht das Leben der Mutter mitbestimmen können. Das ließe sich doch so regeln, dass Vater und Mutter gemeinsames Sorgerecht haben, wenn sie zusammenleben (und auch bei getrennt lebenden Eltern, wenn sie beide ein gemeinsames Sorgerecht wollen) und bei getrennt lebenden Elternteilen hat die Mutter bzw. der Vater das "komplette" Sorgerecht, bei der/dem die Kinder den größten Teil der Zeit leben und die/der, bei dem die Kinder weniger Alltagszeit verbringen hat "abgespecktes" Sorgerecht, also nur für die Bereiche, die das Leben der Mutter nicht über Gebühr bestimmen können.

  • Das ließe sich doch so regeln, dass Vater und Mutter gemeinsames Sorgerecht haben, wenn sie zusammenleben (und auch bei getrennt lebenden Eltern, wenn sie beide ein gemeinsames Sorgerecht wollen) und bei getrennt lebenden Elternteilen hat die Mutter bzw. der Vater das "komplette" Sorgerecht, bei der/dem die Kinder den größten Teil der Zeit leben und die/der, bei dem die Kinder weniger Alltagszeit verbringen hat "abgespecktes" Sorgerecht, also nur für die Bereiche, die das Leben der Mutter nicht über Gebühr bestimmen können.


    Timea, das habe ich auch überlegt, aber ehrlich gesagt fiel mir da nicht so viel ein, was dann noch unter dieses "kleine Sorgerecht" fallen könnte. #weissnicht Hast du Vorschläge?

  • Genau Shevek- wie kann es von Anfang an besser gemacht werden?


    Aber warum soll nur der Mann einen Ausgleich bekommen?
    Und warum soll es dabei um Entscheidung gehen und nicht nur um Umgang mit dem Kind?
    Ich könnte ihm ja auch nicht in seine Karriereplanung reinreden.

    In die Karriereplanung kann dir der Mann auch nicht reinreden, oder?




    Hmm...die Argumentation, dass der Elternteil der nicht mit dem Kind zusammenlebt dem anderen der bzw. die die Hauptlast der kindererziehungspflichten trägt dann auch noch reinreden kann ohne selbst Pflichten zu übernehmen leuchtet mir ein.


    Das würde ein Sorgerecht erfordern, das Unterschiede macht je nachdem wieviel sich die Eltern einbringen #gruebel stelle ich mir schwierig vor zu realisieren.


    Die Lösung kann aber auch nicht sein, die Väter unter Generalverdacht zu stellen und erstmal auszuschließen, oder?


    Edit: Sorry für RSF, schreibe vom Handy

    Hagebutte,
    zwei Töchter 02/07, 07/09 und ein Sohn 3/13


    Das A klemmt, daher geht es hin und wieder verloren....


  • Timea, das habe ich auch überlegt, aber ehrlich gesagt fiel mir da nicht so viel ein, was dann noch unter dieses "kleine Sorgerecht" fallen könnte. #weissnicht Hast du Vorschläge?


    Um ehrlich zu sein fällt mir gerade kein passendes Beispiel ein.
    und das obwohl ich ja im Studium wirklich sehr umfassend zum Thema Familienrecht/Personensorge usw. informiert wurde.
    Ich gehe weiter in mich, mal schauen...
    Vielleicht hat ja eine andere hier noch Ideen :)


    Edit: Wie ist es denn z.B. mit der Vermögenssorge, die ja auch ein Teil der elterlichen Sorge also dem Sorgerecht ist.
    Da kann ich mir gerade nur wenige Szenarien vorstellen bei denen eine Mitentscheidung der/des Inhaberin/des Inhabers des "kleinen Sorgerechts" das Leben der Inhaberin/des Inhabers des vollen Sorgerechts über Gebühr beeinflussen würde...Da es ja bei der Vermögenssorge eben um das Vermögen des Kindes geht, also im Prinzip ja das Vermögen und auch das Alltagsleben der voll sorgeberchtigten Person nicht wirklich tangiert werden würde, oder, was denkst du?
    Und es kann ja durchaus dem Wohl des Kindes dienen, wenn sich zwei Leute Gedanken um die Verwendung des Vermögens des Kindes machen, um das Handeln nach einseitigem Interesse zum Nachteil des Kindes zu erschweren...

  • Das würde ein Sorgerecht erfordern, das Unterschiede macht je nachdem wieviel sich die Eltern einbringen #gruebel stelle ich mir schwierig vor zu realisieren.

    Nur kurz, weil ich gleich ins Bett gehe, morgen dann ausführlicher:
    Wer redet von Generalverdacht? Das halte ich für einen klassischen Strohmann.
    Ich schreibe von biologischen Gegebenheiten, die man so hinnehmen oder gegen die man angehen kann.



    Meine Karriere habe ich 10 Jahre auf Eis gelegt für die Kinder, da ist nicht mehr viel zu holen, darum ist er ja auch hauptverantwortlich dafür, dass das mit dem Geld klappt.
    Ich vertrau ihm da, aber er vertraut mir im Gegenzug auch wenns um die Kinder geht.
    Das was ich dazu verdiene ist für den Urlaub und die Reitstunden der Kinder, das ist als würde ich ihm reinreden, was er macht wenn er mal am Wochenende ohne mich mit ihnen einen Ausflug macht.

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  • Ja, das ist vielen Frauen leider nicht klar, deswegen lassen sie sich auf solche Deals überhaupt erst ein. Die Zugewinngemeinschaft regelt rückblickend genau solche Aufteilungen. Für die die Zeit nach der Scheidung muss nach neuer Rechtslage Frau (meist) wieder selber ran.
    Aber willst du jetzt echt, dass der Staat deinen Mann rückblickend straft, weil DU dieser Aufteilung zugestimmt hast? Die Konsequenzen für deine Situation musst du denke ich ein Stück weit auch eigenverantwortlich regeln...


    Edit: Und was hättest du davon, wenn dein Mann mit Sorgerechtsentzug bestraft würde? Deine Situation verbessert sich dadurch nicht im Geringsten!


    Warum wird der Mann "rueckblickend" bestraft, wenn der nach einer Trennung die gemeinsam getroffene Entscheidung (einer arbeitet, der andere kümmert sich um die kinder) weiterhin mitträgt?


    Er wird nicht bestraft, sondern er trägt - wie die Frau auch - die Konsequenzen einer früher getroffenen Entscheidung bezüglich der Rollenaufteilung.


    Das Sorgerecht, das Müttern in der Vergangenheit bevorzugt zugesprochen wurde, war einer der wenigen Vorteile, die Frauen in dieser Gesellschaft noch hatten (Oder willst du sagen, dass der Satz "Ich bin verheiratet und habe ein Kind" im Bewerbungsgespräch von einer Frau die gleiche Wirkung hat wie, wenn das ein Mann sagt?).


    Es gibt biologische Unterschiede zwischen Frau und Mann, zwischen Müttern und Vätern. Und nur weil man im Sorgerechtsbereich beide Geschlechter ein wenig "gleicher" macht, heißt es noch lange nicht, dass die Gesellschaft dadurch gerechter wird. Die Nachteile für die Väter sind weniger geworden, bei den Nachteilen die Mütter in Kauf nehmen müssen, wird immer nur mit den Schultern gezuckt.


    Wenn Frauen über ihre Benachteiligung z. B. auf dem Arbeitsmarkt klagen, dann wird gesagt: " Ja, Pech gehabt, Männer können nun einmal keine Kinder bekommen." Frau könnte ja schließlich auch auf Kinder verzichten, dann hätte sie die gleichen Chancen im Beruf wie ein Mann. Machen inzwischen ja auch genügend Frauen #augen .


    Wenn Männer aber jammern, dass sie beim Sorgerecht benachteiligt werden, dann kommt eben so ein Gesetz dabei heraus. Statt dass gesagt wird: "Ja, liebe Männer, ihr könnt ja nun einmal keine Schwangerschaft austragen, ein Kind zur Welt bringen und es dann stillen." Nein. Da wird dann ein Gesetz gemacht, dass die letzten Vorteile des Mutterseins beseitigt und die Welt wieder ein bisschen männerdominierter macht.



    Der Vater ist am Anfang wenn ein Baby auf die Welt kommt erstmal der Vater genauso wie die Mutter die Mutter ist.
    Was die Beiden dann daraus machen bestimmen die gesellschaftlichen Umstände aber auch sie selbst.


    Nein. Die Mutter muss sich, sobald sie den positiven Schwangerschaftstest in der Hand hält, mit ihrer Mutterrolle auseinandersetzen. Sie ist, wenn du so willst, sofort Mutter, ob sie das will oder nicht. Wenn sie es nicht will, muss sie sich mit einem Schwangerschaftsabbruch befassen - und es sind nicht wenige Frauen, die seelisch lange unter so einem Eingriff leiden - insbesondere dann, wenn sich ihr Kinderwunsch dann letztlich nicht erfüllt. Das ungeborene Kind wird immer wieder mal in der Gedankenwelt der Mutter auftauchen.


    Während einer Schwangerschaft ist es der Körper der Frau, der sich verändert, der das Kind austrägt, und es ist der Hormonhaushalt der Frau, der sie eine Bindung zum Kind aufbauen lässt.


    Der Mann kann abhauen und sich erst dann wieder melden, wenn er bereit ist für seine Vaterrolle ist.


    Darin liegt der Unterschied.


    "Man" wird nicht erst Mutter oder Vater, wenn das Kind geboren ist - denn zu diesem Zeitpunkt hat die Frau schon ein ganzes Stück Mutter-Kind-Beziehung hinter sich. Und diese harte Arbeit (körperlich und seelisch) wird einfach zunichte gemacht, wenn sie dann im Extremfall gezwungen ist, sich bei ihren Entscheidungen vom Kindsvater reinreden zu lassen, der sich monatelang oder gar jahrelang einen Sch**ßdreck um sie oder das Kind gekümmert hat.


    Die Väter umgekehrt erstmal unter Generalverdacht zu stellen geht auch nicht. Die Väter gehören genauso dazu.
    Ich seh das wie Arnoli: Männer im vorraus zu bestrafen, weil sie später bestimmt nicht genug in der Familie mitanpacken ist keine Option.


    Jetzt werden aber die Mütter unter Generalverdacht gestellt, dass sie bei der Wahrnehmung des alleinigen Sorgerechts die Meinung des Vaters nicht mit einbeziehen würden. Oder dass sie dem Kind den Vater vorenthalten würden, wenn dieser nicht automatisch das Sorgerecht per Gesetz erhält.


    Wenn ich Sanni richtig verstehe, dann geht es doch darum, dass kritisiert wird, dass die getrennt lebenden Väter mit dem gemeinsamen Sorgerecht das Leben der Mutter mitbestimmen können. Das ließe sich doch so regeln, dass Vater und Mutter gemeinsames Sorgerecht haben, wenn sie zusammenleben (und auch bei getrennt lebenden Eltern, wenn sie beide ein gemeinsames Sorgerecht wollen) und bei getrennt lebenden Elternteilen hat die Mutter bzw. der Vater das "komplette" Sorgerecht, bei der/dem die Kinder den größten Teil der Zeit leben und die/der, bei dem die Kinder weniger Alltagszeit verbringen hat "abgespecktes" Sorgerecht, also nur für die Bereiche, die das Leben der Mutter nicht über Gebühr bestimmen können.


    Gibt es dafür nicht das Umgangsrecht? #confused Ich kenne mich mit den genauen Definitionen der Sorgerechtsdinge nicht so aus. Gemeinsames Sorgerecht bedeutet aber, dass beide Elternteile medizinischen Behandlungen zustimmen (oder sie eben ablehnen) müssen, beide die Verträge für Kita/Schule unterschreiben müssen, beide müssen die Eröffnung des Kontos für das Kind beantragen.


    Und genau diese Dinge sind es ja, die Väter mitbestimmen wollen. Und jetzt eben dürfen. Oder müssen. Je nach dem.

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