Waldorfschule: Alter bei Einschulung

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  • Hallo,



    unsere Kleine wird im Sept. 6 und muss hier in BW in die Schule.



    Die große geht derzeit auf die Waldorfschule ( ob das so bleibt ist aber fraglich). Unsere Schule nimmt die Kinder aber eher ab 7. In H.´s Klasse waren viele Kinder schon 7,5-7,8 Jahre alt, als sie eingeschult wurden.


    Bei H. war das Problem, dass sie ein Jahr auf die Schule gewartet hat und dann relativ schnell enttäuscht war, weil es nicht vorwärts ging.


    Nun möchte ich eigentlich, dass die Kleine E. jetzt eingeschult werden soll. Ich denke sie ist kognitiv sicherlich so weit und auch sozial. Sie würde mit all Ihren Freundinnen in die Schule kommen.


    Waldorfschule bringt das Argument, dass Sie den Unterrichtsinhalt auf das Alter abstimmen und sie ja dann ein Jahr zu jung wäre.


    die Waldorfschule im Nachbarkreis nimmt aber bereits alle Kinder mit 6 auf, ohne Probleme.


    Nun brauche ich gute Argumente, warum jetzt schon. Vielmehr ist meine Taktik, dass wenn sie nicht genommen wird, sie eben auf der Regelschule eingeschult werden soll- da habe ich aber das Problem, dass ich sie definitiv nicht in unsere Grundschule vor Ort einschulen möchte und das mit dem Gastschulantrag ja nicht so einfach ist...



    Nun wollte ich fragen wie alt eure Kinder waren bei der Einschulung und ob vielleicht jemand Erfahrungen damit hat, eine Einschulung durchzuboxen.

  • Merwürdig, meine Kleine wird im August 6 und wird ohne Probleme diesen Sommer eingeschult (Waldorfschule)

  • hm,


    wie ich jetzt gehört habe lag das die letzten Jahre auch an der Schulärztin und einigen sehr fundamentalistischen Lehrern :stupid: . Die Klassen sind hier leider auch sehr groß #sauer und da warnen viele, dass es eben zu viel sei...


    Aber kleiner werden die Klassen nicht... wenn wenigstens ein Zweitlehrer dabei wäre...

  • Mit Waldorfschule hab ich keine Erfahrungen, mit früher Einschulung schon.
    Alle meine Kinder wurden als Kann-Kinder eingeschult. Bei der ersten war Stichtag 31.7., sie ist am 17.9. geboren. Es hat schulisch gesehen nie Probleme gegeben.
    Die zweite ist ein Novemberkind und wir haben uns keine Gedanken um eine frühe Einschulung gemacht... bis sie im November/Dezember den Kindergarten verweigert hat: Alle doof da, alles Babys. Tja, und da blieb uns fast keine andere Wahl. Auch da war es die richtige Entscheidung.
    Der dritte war genau 2 Tage über dem Stichtag und hat sich eh immer an den großen Schwestern orientiert. Jetzt ist er in der zweiten Klasse und ist bei weitem nicht der jüngste in seiner Klasse.
    Was ich dazu sagen muss: Ich denke wir haben hier eine sehr gute engagierte Grundschule. Grade in der ersten Klasse werden viele Pausen gemacht, sie sind gut auf das im Vergleich zu Früher niedrigere Einschulungsalter der Kinder eingestellt und stehen auch dahinter.
    Ich würde es auf jeden Fall vermeiden mein relativ junges Kind an einer Schule einzuschulen, die eigentlich durchschnittlich ältere Erstklässler erwarten. Das wird mit hoher Warscheinlichkeit zu Konflikten führen. Auf der anderen Seite halte ich auch nix davon ein Kind was Schulpflichtig und auch schulreif ist noch länger zurückzustellen. Kindheit hört ja mit der Schule nicht auf und Kinder wollen ja lernen.
    Für die Schule wird das auf Dauer aber etwas schwierig bei diese Einstellung zu bleiben, den die Kinder sind ja nun mal schulpflichtig. Woher wollen sie denn auf Dauer ihre bei Einschulung 7 1/2jährigen nehmen?? #hammer

    Einmal editiert, zuletzt von Raksha ()

  • Für die Schule wird das auf Dauer aber etwas schwierig bei diese Einstellung zu bleiben, den die Kinder sind ja nun mal schulpflichtig. Woher wollen sie denn auf Dauer ihre bei Einschulung 7 1/2jährigen nehmen??

    DAS waren auch meine Gedanken. Sehr seltsam.

  • hier ist das bislang kein Problem gewesen.


    Die Schulärztin schreibt einfach ein Attest, dass das Kind ein Jahr zurückgestellt wird...

  • hier ist das bislang kein Problem gewesen.


    Die Schulärztin schreibt einfach ein Attest, dass das Kind ein Jahr zurückgestellt wird...


    Mich wundert, dass das so einfach geht. Hier in NRW sind Rückstellungen sehr selten geworden und die kann auch nur das Gesundheitsamt aussprechen.

    Liebe Grüße Gini und Töchter (*2006, *2008 und *2012)

  • Unser Sohn (Juli geb.) wurde zur Einschulung (Aug.) auch nicht von Waldorfs genommen. Rückstellung schwierig, da von Kiga und Schuluntersuchung günes Licht und die Alternative dann nur Vorschulkindergarten mit motorisch oder sprachlich hinterherhinkenden Kindern.

    Viele Grüße
    Julika


    Glücklich zu sein ist nicht der Zweck unseres Lebens sondern das Ergebnis unserer Lebensweise.

  • Mich wundert, dass das so einfach geht. Hier in NRW sind Rückstellungen sehr selten geworden und die kann auch nur das Gesundheitsamt aussprechen.


    Die Schulärztinnen hatten hier immer amtsärztlichen Status.


    Julika, geht eure Kind jetzt in die Vorschule?


    Mich würde noch interessieren, wo eure Kinder zu Schule gehen, gerne auch PN.

  • Ob Waldorf vor 7 Jahren nimmt, hängt stark davon ab wie sehr sie dieser Ideologie folgen.


    Nach dortiger Einstellung lebt man in einem 7-Jahres-Zyklus, somit sollte ein Kind keinesfalls vor dem 7. Geburtstag lesen lernen (es kann dazu gar noch nicht reif genug sein ...).
    Mir hat eine ehemalige Mitschülerin (Eurhythmie-Lehrerin und Ausbilderin) noch viel mehr über diese Zyklen (und warum es wichtig ist sich daran zu halten) erzählt, aber ich hab mir nur dann den hier gedacht -> :stupid:
    Nach knapp einer halben Stunde "Geschwurbel" - auch über ihre Beziehung - und die ganzen Metaphern mit Pflänzchen etc. war mir ganz schwindelig, so dass ich lieber die Ohren zugeklappt hab.

  • Hier BAWÜ kenne ich das von der waldorfschule auch.kinder werden gerne zurückgestellt als mit 6eingescult. Scheint kein Problem zu sein, die haben eine Ärztin bei der Hand, die das managt.


    Ich finde das problematisch, die anderen Kinder gehen nun alle früher zur Schule und die waldorfschule dauert dann auch noch länger.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Ich finde das problematisch, die anderen Kinder gehen nun alle früher zur Schule und die waldorfschule dauert dann auch noch länger.


    Das finde ich nicht tragisch, ich finde es eher schräg, dass schulreife Kinder nicht zur Schule geschickt werden, nur weil sie ein bestimmtes Alter nicht erreicht haben. Schulreife ist doch sehr individuell und es kann sein, dass Kinder schon mit 5 oder erst mit 7 soweit sind.

    Liebe Grüße Gini und Töchter (*2006, *2008 und *2012)

  • Gini, genau das denke ich auch.


    Klar ist es doof, wenn sie mit Kindern in die Schule geht, die 1,5 Jahre älter sind als sie, aber in letzter Zeit merke ich, dass Schule wirklich mehr uns mehr ihr Thema ist.


    Schlecht ist nur, dass mein Mann u.a. auch an der Schule beschäftigt ist (nicht als Lehrer) und wenn wir jetzt so vehement entweder "jetzt oder gar nicht" schreien, weiß ich nicht welche Wirkung/Konsequenzen das nach sich zieht..


    Sarsaparille: Hauptgrund ist wohl auch, dass Kinder vor dem 9. Lebensjahr nicht zu kognitiven Leistungen getritzt werden sollen, weil die Kräfte dazu noch nicht ausreichen... in der 3. Klasse würde sie dann ja ein Jahr zu junge sein...



    Komisch ist nur, dass es an anderen WDS wohl kein Problem ist...

  • Das finde ich nicht tragisch, ich finde es eher schräg, dass schulreife Kinder nicht zur Schule geschickt werden, nur weil sie ein bestimmtes Alter nicht erreicht haben. Schulreife ist doch sehr individuell und es kann sein, dass Kinder schon mit 5 oder erst mit 7 soweit sind.


    Es ist eben nicht individuell oder nicht so individuell wie Du und ich das vielleicht einschätzen würden.
    Laut Waldorflehre wird eben nun immer in 7 Jahreszyklen gedacht und wenn ich das schon im Hinterkopf habe, werde ich ein Kind anders beurteilen, als wenn ich da "vorurteilsfrei" hingehe.


    Eines der zurückgestellten Kinder, das ich gut kenne (und es desw. wage, dies auch zu beurteilen) wurde nun eben von der Schule nicht als schulreif eingeschätzt. Ich fand das nun aber überhaupt nicht. Aber willst Du da als Eltern dann dagegen argumentieren? Klar hätten die Eltern drauf bestehen können (und Kind wäre wahrscheinlich auch genommen worden aus anderen Gründen) aber was wäre das für ein Schulstart gewesen? Jegliche Schwierigkeit wäre sicherlich ganz schnell darauf zurückgeführt worden.

    Grüße von Claraluna


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  • Das finde ich nicht tragisch, ich finde es eher schräg, dass schulreife Kinder nicht zur Schule geschickt werden, nur weil sie ein bestimmtes Alter nicht erreicht haben. Schulreife ist doch sehr individuell und es kann sein, dass Kinder schon mit 5 oder erst mit 7 soweit sind.


    :D Das hängt ganz von dem Weltbild ab, dem man anhängt.

  • Ich finde diese Jahreszyklen sowas von Panne, alleine das ist bei mir ein Grund das Kind auf keine waldorfschule zu geben.


    Zitat zum Zahnwechsel und Schulreife:
    Es ist bekannt, das ein menschlicher Körper sieben Jahre benötigt, um sich einmal komplett bis in die kleinste Zelle zu erneuern. Im ersten Jahrsiebt ist dieser Prozess am intensivsten, denn das Kind muss seinen (vererbten) Körper erst einmal bilden und individualisieren. Hier wirken sehr stark die Vitalkräfte mit. Abgeschlossen ist dieser Prozess oft um das siebente Lebensjahr. Für uns ist dies zu erkennen, wenn uns die Kinder mit großen Zahnlücken anstrahlen, denn dann haben sie auch die härteste Substanz im Körper - die Zähne - abgestoßen und bilden ihre eigenen, neuen Schulzähne aus.


    Dort zu finden http://www.waldorf-cottbus.de/index.php?id=70


    Finde ich lustig, da ich hier eine grad im Januar 5 Jahre alte Tochter habe, die schon zwei neue Zähne hat und oben Totalschaden wobei dort auch schon der eine nachkommt.


    Ich frage mich wo da die Individualität des Kindes wahrgenommen wird und wie man in der heutigen Realität verhindern will, dass sich Kinder mit Buchstaben und lesen beschäftigen bevor sie sieben Jahre alt sind.
    Aber vielleicht sollte man einfach keine Bücher in der Wohnung haben.....

  • Ich denke, diese Schule ist da etwas altbacken. Unsere Waldorfschule nimmt längst auch Kinder, die grad mal 6 Jahre alt sind, es kommt eben darauf an, wie sie in der Schul"prüfung" drauf sind. Bei uns hat diese "Prüfüng" einen halben Tag lang gedauert, da waren mehrere Lehrer und Ärzte/Pädagogen dabei, um das Kind zu beurteilen.


    Generell machen für mich diese Jahreszyklen schon 'Sinn, allerdings nur dann, wenn man sie nicht dogmatisch betrachtet. ;)


    Ich würde mir an Deiner Stelle die Schule genau ansehen und dann nach Bauchgefühl entscheiden. Wenn jetzt schon ein Kampf beginnt, weil dort an alten Traditionen festgehalten wird, wäre dies für mich keine Schule.

    Alles was schön ist, bleibt schön, auch wenn es welkt. Und unsere Liebe bleibt Liebe, auch wenn wir sterben.


    Maxim Gorkij

    Einmal editiert, zuletzt von Milch&Schokolade ()

  • Hallo,


    ich glaube, das handhabt jede Waldorfschule etwas anders – ich habe von Schulen in BW gehört, die Kinder, die bis zum Stichtag sechs Jahre alt geworden sind, aufnimmt, ganz normal wie jede Regelschule auch – und solche, die die Schulreife sehr konservativ bewerten.


    Konservativ heißt dann, dass Kinder, die bis Mai sechs Jahre alt geworden sind, eingeschult werden, alle anderen werden zurückgestellt. Bei Jungs ist man gern zurückhaltender und stellt sie auch zurück, wenn sie im März/April erst Geburtstag haben.


    Mein Sohn hat im Februar Geburtstag und ist der jüngste Junge und das zweitjüngste Kind in der Klasse überhaupt. Und das merkt man. Er ist jetzt in der zweiten Klasse erst wirklich in der Schule angekommen. Die Schulärztin hätte ihn gern zurückgestellt, aber wir Eltern wollten das nicht und so hat sie der Einschulung zugestimmt (weil kognitiv nichts dagegen sprach und die Umstände eine Rückstellung zu kompliziert gemacht hätten).


    Zur Entwicklung allgemein: Natürlich ist das immer individuell – aber Schulreife ist mehr, als sich für Zahlen und Buchstaben zu interessieren und gerade in den oft recht großen Waldorfklassen gehört schon eine gewisse »Reife« dazu, seinen Platz in der Gemeinschaft finden zu können. Fünfjährige wären damit überfordert …


    Es kommt aber auch darauf an, ob der KiGa auf so große Kinder eingestellt ist, ich meine, in Waldorfkindergärten haben »Schulkinder« eine ganz besondere Rolle, besondere Aufgaben, besondere Pflichten und Rechte. Dann gehen KiGa und Schule Hand in Hand und die zurückgestellten Kinder bleiben nicht »übrig« …


    So, genug geschwurbelt, ihr könnt die Ohren wieder aufklappen :)


    LG
    Merlind


    Ich schwurble weiter: Deine Tochter wird im September erst sechs? Das ist schon arg jung, auch ohne Waldi-Brille. Was sagt denn der KiGa?

  • Ich verstehe ja das man Individualität in dieser Schulform nicht so genau nimmt, aber sich dann sowas auf die Fahnen zu schreiben finde ich ehrlich gesagt nicht ganz fair, weil bei unserer Waldorf schule schon sehr viel von Individualität gesprochen wird.
    Und klar in den Klassen mit ü 35 Kindern ist ein individuelles Betrachten ja auch nahezu unmöglich, da wird dann eben Wert auch andere Dinge gelegt, das gute ist ja , das man entscheiden kann, was man für sein Kind versuchen möchte, was richtig ist oder richtiger wird man ja nie erfahren.
    Es gibt 7 jährige , die würde ich nicht einschulen ohne Bauchweh und es gibt noch vierjährige, die beim Hospitationstag in einer normalen ersten Klasse nicht auffallen, sondern ganz normal mitlaufen und was die Reife betrifft eher weiter sind als die schon 7 jährigen.
    Kinder sind so verschieden, da erscheint mir das Alter als alleiniges Mittel zum schauen , als ein ganz schlechter Berater.
    Ich kenne auch 30 jährige die nich Erwachsen sind ;)

  • Was ist nochmal der Vorteil von Waldorf, wenn auch die Klassen nicht kleiner sind als die an Regelschulen? #gruebel



    chindsmag: ich würde mich wohl fragen, ob für euch eine Waldorfschule überhaupt das richtige ist. Wenn du selbst nicht 100% hinter der Ideologie stehst, stelle ich mir das sowieso eher schwierig vor.


    Abgesehen davon halte ich es auch für eher schädlich, einem an sich schulreifen Kind (und mir ist klar, dass das mehr ist als sich für Zahlen zu interessieren) das Lernen zu verweigern. Zumindest ist es nicht bedürfnisorientiert :D

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)