wie konsequent muss man sein?

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  • hallo ihr rabeneltern,


    ich frage mich, auch wegen zunehmender gut gemeinter tipps und ähnlichem aus unserem umfeld, wie konsequent man eigentlich in der kindererziehung sein muss? ich habe schon vor längerem ein bisschen was in richtung familienkonferenz oder jesper juul gelesen und wenn ich mich richtig erinnere, dann ist das ganze nicht sooo streng zu sehen. aber ich bekomme doch immer wieder zu hören, dass konsequenz so wichtig ist, ob es jetzt um regeln geht oder was auch immer das kind lernen soll ... also:


    müssen die eltern wirklich immer der gleichen meinung sein oder kann das kind unterscheiden, dass es bei mama zb die lade ausräumen darf, bei papa aber nicht?


    ist es verwirrend für ein kleines kind, wenn es zb an einem tag auf der bank herumtoben darf, an einem anderen tag aber nicht, weil mama zb in eile oder schlecht drauf ist?


    kann man einem kind zumuten zu unterscheiden, dass es zu hause andere sachen machen darf als woanders oder müssen die regeln überall gleich sein?


    wie handhabt ihr das?
    danke u lg!

    lieben gruß von mauli mit maulino (2/12)


    ... mal da, mal dort, mal hier, mal fort ...

  • Hallo,
    Eltern müssen mit Sicherheit nicht immer einer Meinung sein, wie sollte das auch funktionieren...
    das Ergebnis ist dann natürlich dass, wenn ich den Fernseher nicht anschalte - was ich nie tue - der Papa gefragt wird. Der es immer tut. Da der Papa aber nicht soviel da ist, ergibt das unterm Strich nicht viel Fernsehen. ( Und der Papa fragt mich, ob das in Ordnung ist)
    Beispiel auf der Bank toben: Man kann meines Erachtens sehr gut erklären, warum heute kein Toben erlaubt ist. Keine Zeit, neue Decke drauf usw... das heisst nicht, dass es nie mehr erlaubt ist, sondern nur der besonderen Umstände wegen. Erklären ist meiner Meinung nach das um und auf. Ein schlichtes "Nein" führt meiner Meinung nach zu einem warum oder zu Unverständnis.
    Die Unterscheidung zwischen zuhause und woanders... geht immer, finde ich.
    Würde mein Kind sich woanders gleich benehmen wie zuhause, du lieber Gott...


    ZB. wächst meine Kleine bei mir im Geschäft auf, hat da einen kleinen Einkaufswagen und füllt ihn - sehr zu meinem Unglück - gerne mit Waren aus den Regalen voll.
    Das fiele ihr in einem anderen Geschäft nicht ein. Obwohl sie sich da auch immer einen kleinen Einkaufswagen schnappt, kommt nur rein, was ich möchte. Geht mit Sicherheit alles.

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • Klar solltest du konsequent sein. Du solltest dich konsequent an die Verfassung deines Kindes halten. (Kommt aus den Klöters-Briefen)


    Aber mal ganz ernst. Wie willst du es schaffen immer alles gleich zu entscheiden?
    Wenn ich müde bin und Kopfschmerzen habe, dürfen meine Kinder nicht neben mir laut singen. Muss ich es also immer verbieten?
    Das ist doch albern.
    Wenn mein Freund es stört, wenn die Kinder irgendwas machen, warum soll ich mir den Stress machen und ständig hinterher rennen, wenn er nicht da ist?


    Wenn meine Kinder mich etwas fragen und ich es nicht tun will, dürfen sie gerne ihren Vater fragen. Wenn er es macht ist es vollkommen ok.


    Im Kindergarten gibt es doch auch andere Regeln als Zuhause. Viele Regeln die bei anderen gelten kennt man doch gar nicht. Wie will man das denn durchsetzen?


    Natürlich gibt es auch Dinge die immer verboten sind. Z.B. einfach auf die Strasse laufen oder andere gefährliche Sachen.
    An solche Regeln halten sie sich aber auch ohne Diskussionen.

    LG
    Anid-Yonja #rose


    Früher war ich eingebildet. Heute weiß ich, dass ich schön bin.

  • Ich bin gerne inkonsequent.


    Meine Kinder kennen das nur so. Auch, dass ich manchmal erst "nein" sage, dann aber umschwenke auf "na gut". Gerne auch dann, wenn ich bockig bin und deshalb "nein" sage und dann denke "man bist du grad kindisch" und kein Argument finde für das "nein" :D


    Klar gibt es so ein paar Dinge, die sind immer nein. Manche Dinge sind mal "nein" und mal "ja", je nach Nervenkostüm, Möglichkeiten,... Und ja, meine Kinder dürfen bei mir Sachen, die sie bei meinem Mann nicht dürfen. Und umgekehrt. Aus unterschiedlichsten Gründen.


    Und sie dürfen bei uns Sachen, die sie woanders nicht dürfen. Oder die andere Kinder nicht dürfen. Und umgekehrt.


    Sie leben damit sehr gut, und es gibt keine Verwirrung. Ich muss nur sicher sein, dass ich xy wirklich nicht will. Wenn ich nämlich nur aus Reflex "nein" sage, dann haben wir hier schon Diskussion und viel Stress (bis ich mal klar kriege, dass ich da irgendwie Blödsinn mache :D )


    Also: Ein individuelles "Nein" oder "Ja" zu bestimmten Dingen ist völlig ok und wird von den Kindern auch angenommen (wenn auch nicht freudig trällernd). Die Kinder wissen das schon zu handhaben und machen dass dann eben dort, wo sie dürfen.




    PS off topic: Ich bin oft sehr verwundert über Eltern in meinem Umfeld, die sich ärgern, dass andere Kinder was dürfen, was sie ihren Kindern verbieten, weil die Konsequenz daraus ist, sich mit ihrem Verbot auseinandersetzen zu müssen. Nur: Ich verbiete nix, nur weil es andere Eltern nicht erlauben. #weissnicht

    Einmal editiert, zuletzt von KleineRübe ()

  • Ich habe aus Erfahrung gelernt. Nämlich, dass ich nicht konsequent sein muss.
    Meine eigenen Instinkte haben mir immer mal wieder sagen wollen, dass ich in bestimmten Situationen gerne nachgegeben hätte. Aber die so hoch gelobte Konsequenz und die Tatsache, dass man, wenn man nachgibt, dann sich ambivalent verhält, machte mir genau das schwer.


    Und dann hab ich die Klötersbriefe gelesen. Sie haben mich erkennen lassen, dass meine Instinkte eben doch richtig waren. Denn meine Instinkte haben erkannt, dass ein Nachgeben gar nicht ambivalent war. Sondern sich nach der seelischen Verfassung meines Kindes richtet. Und was das Erkennen der seelischen Verfassung angeht, das können Kinder sehr gut. Sowohl ihre eigene als auch meine Verfassung.


    Ich habe also dieses hoch gelobte konsequente Verhalten sein gelassen und mich wieder nach meinen Instinkten gerichtet. Die Folge daraus war keineswegs, dass meine Kinder keine Regeln lernten. Das taten sie sehr wohl und tun es noch. Aber sie haben daraus auch gelernt, dass nicht immer jede Regel zwangsläufig befolgt werden muss, sondern dass man mal alle fünfe grade sein lassen kann. Sie fühlten sich verstanden und in ihren Emotionen gesehen.


    Für uns war das genau richtig.
    Es ist nicht immer richtig. Aber dann liegt es eher daran, dass ich grade die Verfassung meiner Kinder nicht richtig einschätze oder gar meine eigene zu sehr ignoriere. Zum Glück kann ich das meistens hinterher erkennen und dann drüber reden.


    Liebe Grüße

  • Ich versuche mich an die jeweilige Situation anzupassen: wie gehts dem kind, wie gehts mir, wie ist die Situation.... manches steh ich am WE oder so gut durch, geht aber morgens im Stress vor KiTa/Arbeit gar nicht. ich versuch zu erklären, warum ich so entscheide. Das Erklären finde ich wichtiger alks die Konsequenz.


    (Ganz ätzend find ich Konsequenz aus Prinzip, auch wenns grad keinen Sinn macht.)

  • Ich bin nicht konsequent. Und mein Mann und ich sind auch nicht immer einer Meinung.


    Bisher funktioniert das recht gut.

    You never forget a person who came to you with a torch in the dark.

  • die anderen haben es schon geschrieben. :)
    Für die Menschen, die dich ungefragt mit ihren ach so tollen Weisheiten belästigen, kann ich ein Lächeln empfehlen und ein "ich glaube nicht daran". Dann halten sie entweder den Mund oder werden wahnsinnig. 8o

  • Kommt aufs Kind an, finde ich.


    Bei meinen kann ich es hier so locker mit der Konsequenz, wie hier viele geschrieben haben, nicht sehen - dann werden sie sauer. Wenn Regeln verabredet bzw. von mir gesetzt und erklärt sind, fühlen sie sich schon irgendwie verarscht, wenn es dann doch nicht so gemacht werden braucht ...


    Auch meine Tochter möchte, dass ich mich konsequent an ihre Regeln halte, die ihr wichtig sind (z.B. anklopfen, bevor ich ins Kinderzimmer gehe).


    Hagendeel

  • Hagendeel,
    natürlich soll man sich an Absprachen halten.
    Hier gibt es auch bestimmte Regeln, die ich meistens durchsetze. Aber wenn es dem Kind so schlecht geht, dass ich eine Regel nur mit Gewalt durchsetzen könnte lasse ich es.


    Aber bevor ich eine feste Regel aufstelle überlege ich mir vorher, ob sie überhaupt Sinn macht.
    Es geht da eher um das alltägliche miteinander. Ob ich mein Kind heute ein Eis zum Frühstück erlaube, wo ich es doch gestern verboten habe.
    Und da ist Konsequenz einfach quatsch.

    LG
    Anid-Yonja #rose


    Früher war ich eingebildet. Heute weiß ich, dass ich schön bin.

  • Ist abhängig vom Kind, finde ich. Manche Kinder benötigen mehr konsequentes Verhalten für einen sicheren Rahmen als andere. Von daher finde ich gibt es da kein: So ist es richtig. Sondern hängt immer vom Verhalten und der Persönlichkeit des Kindes ab.


    Und ist abhängig von der Verfassung des Kindes. Wenn mein Kind müde oder krank ist, bin ich wesentlich nachgiebiger als bei einem ausgeglichenen Kind.


    Schwierig wird es dann, wenn Regeln heute gelten und morgen eben nicht und dies ständig schwankt. Das stelle ich mir für ein Kind sehr anstrengend und verunsichernd vor. Aber Ausnahmen gibt es natürlich immer - die würde ich aber erklären. Erklären der Regeln und des konsequenten Verhaltens finde ich auch wichtig. Deswegen gibt es hier auch viele natürliche Regeln oder Konsequenzen, die einfach logisch sind. Dann ist es für das Kind verstehbar.


    Und bei manchen Kindern ist es auch wichtig, dass beide Elternteile die Regeln etwa ähnlich umsetzen. Ansonsten kann das auch zu vielen anstrengenden Situationen führen und zu vielen Diskussionen. Andere Kinder können wiederum mit Unterschieden leben.


    Und jüngere Kinder können manchmal nicht verstehen wieso Regeln bei anderen Familien anders sind oder im Kindergarten. Dann muss man auch viel erklären.


    Ein Kind lebt ja in einem permanenten Chaoszustand, wenn es sich noch nicht selbst strukturieren kann zum Beispiel über Uhrzeiten oder erfassen von Abläufen. Da ist es schon hilfreich für Ruhe und Sicherheit über gleichbleibende Regeln und Konsequenzen zu sorgen. Dadurch wird die Umwelt ein Stück leichter verstehbar und vorhersehbar. Aber eben nicht jedes Kind benötigt dies. Und dabei ein Fingerspitzengefühl zu entwickeln, was ist notwendig und hilfreich für "mein" Kind ist ein wichtiger Teil der Elternschaft meiner Meinung nach.

  • Je älter mein Kind wird, desto inkonsequenter kann ich sein ohne ihn zu verwirren. Ich habe nie Dinge "aus Prinzip" verboten (damit er lernt sich an Regeln zu halten oder ähnliches) - aber bei manchen Dingen war es einfacher für uns beide, wenn die Regeln klar waren. Natürlich haben wir als Eltern uns abgesprochen was erlaubt ist und was nicht. Gerade bei so Kleinen find ich das schon hilfreich.


    Inzwischen läuft vieles ja direkt in Absprache mit dem Kind. Ich sage wie ich mir das vorstelle und wenn er damit nicht einverstanden ist, kann er Einspruch erheben - und dann wird das "ausdiskutiert".


    Aber wie wichtig "konsequent sein" ist, oder eben nicht, das merkt man doch, denke ich. Hängt vom Kind hab und auch von einem selbst. Als Selbstzweck find ich Konsequenz jetzt aber nicht erstrebenswert (und vor allem zu anstrengend).

  • Wenn der kleine Spezialist gerade neue Fähigkeiten entwickelt, dann stellt er hier zuhause alle Regeln in Frage, hält sich an nichts und macht teils gefährlichen Unfug, wozu er sonst wirklich nicht neigt. In solchen Zeiten bin ich sehr konsequent und halte auch meinen Mann dazu an, der sonst bei uns eher für die Ausnahmen von den Regeln zuständig ist. Auch, wenn es mir nicht gut geht, bestehe ich auf Einhaltung der Regeln, weil ich uns sonst nicht heile durch den Alltag kriege.


    Außerhalb dieser Zeiten muss ich nicht konsequent sein, sondern nur wissen, warum ich gerade jetzt was für richtig halte. Das kann ich dann erklären, ohne dass unser Sohn gleich alle Routinen über den Haufen wirft und ohne zu bremsen auf die Strasse rennt.


    Papa handhabt einiges anders als ich, das kann unser Zweieinhalbjähriger sehr gut auseinander halten. Mit Papa und im Kindergarten darf er auch mal am großen Herd im heissen Topf umrühren - beides findet ohne Zeitdruck, in entspannter Atmosphäre dann statt, wenn das Kind wach und konzentriert ist. Wenn ich hingegen koche, darf er nie an den Herd: meistens ist er dann nämlich hungrig, müde und maulig, da ist mir das Risiko viel zu hoch. Solche personengebundenen Unterschiede werden fraglos, wenn auch nicht immer gerne, akzeptiert.


    Ich bin mit meiner Meinung also sehr nah bei Kokosnuss - aber ich halte regelmäßig befolgte Routinen im Alltag für eine große Arbeitsersparnis, so lange die Kinder so klein sind wie unseres.


    Lieben Gruß -
    Silbermöwe

    • Offizieller Beitrag

    Die große Frage ist auch: Was verstehen denn die anderen unter "Konsequenz". Erschreckender Weise ist damit immer noch sehr oft Strafen gemeint.
    Ich bin klöterisch sehr konsequent. Ich halte mich konsequent an unser aller Verfassung.

  • ich bin auch sehr gerne inkonsequent,
    habe die erfahrung gemacht, je konsequenter ich bin,
    desto konsequenter auch das kind, nur wird das kind dann nicht als konsequent sondern als bockig betitelt, warum eigentlich?


    es ist doch auch ein zeichen von staerke, von seinem anfaenglichem nein abzuweichen,
    einzuknicken, nachzugeben.
    wie saehe die welt aus, wenn alle menschen kompromisslos konsequent sein wuerden?
    wo bleiben die diskussionen, die kompromisse, die einigungen?


    wenn ich zu meinem sohn zunaechst nein sage, wenn er was will,
    dann akzeptiert er es, wenns ihm nicht so wichtig war,
    oder faengt an zu diskutieren, wenns ihm wirklich wichtig erscheint,
    und dann lasse ich mich gerne ueberzeugen,
    genau wie ich es bei jedem anderen menschen auch tun wuerde.


    aber nun sind wir auch noch im lodderigen kitaalter, dieses jahr geht die schule los,
    was dann mit meiner inkonsequenz wird...ich weiss es ehrlichgesagt nicht.


    meine mutter prophezeit mir schlimmes bei meinen erziehungsmethoden,
    oder besser meinen fehlenden erziehungsmethoden ;)


    und einig sind mein freund uns ich uns auch nicht, wir sind halt verschieden...
    nur um einigkeit zu heucheln, wuerde ich mich nicht verbiegen,
    und wenn, wuerdens die feinen antennen der kinder sowieso spueren,
    ich bin authentisch, mein freund auch, alles andere waere unehrlich.


    lg


    nele


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D

  • Die große Frage ist auch: Was verstehen denn die anderen unter "Konsequenz".

    Ich verstehe darunter, dass das, was ich gesagt habe und für wirklich richtig halte, so getan wird. Oft bedeutet es, dass ich mit mir selber kosequent sein muss: ich muss dann die Ansage auch durchführen. Das Kind hat ja Meinungsfreiheit, darf also auch dagegen sein...


    Beispiel 1:
    Kind muss an der Hand über die Straße gehen. Kind schreit "Nein, alleine!" und lässt meine Hand los - ich greife sofort den sehr robusten Jackenärmel und lasse diesen erst los, wenn wir auf der anderen Straßenseite sind. Im Alltag biete ich je nach Situation auch an, in der Karre oder auf dem Dreirad mit Schiebestange die Straße zu überqueren - aber eben so, dass ich die Situation im Griff behalte!


    Ist das Gewalt? Einerseits ja, andererseits achte ich sehr darauf, meinem Kind dabei nicht weh zu tun, und ein trotzendes Kleinkind muss im Straßenverkehr noch gesichert werden.


    Beispiel 2:
    Lebensmittel werden sorgfältig behandelt. Wenn der erste Hunger gestillt ist, gerät Kind ins Spielen, greift sich ein Kartoffelstückchen und schmeisst es mit dem Kommentar "Werf!!" auf den Tisch. Ich nehme sofort den Kinderteller und stelle ihn außer Reichweite. Es kommt großer Protest, Kind "wollte den Teller haaaaaben!" Ich frage, "was willst Du damit? Willst Du löffeln oder spielen?" Kind: "Löffeln!" Kind bekommt den Teller wieder. Passiert das aber mehrfach kurz nach einander, dann erkläre ich die Mahlzeit für beendet, denn dann ist das Kind satt.


    Ist das nun "Strafe"? Ich finde, nicht, denn er weiss, dass bei der richtigen Antwort der Teller sofort wieder da ist.


    Es ist immer wieder ein Grenzgang.
    Slbermöwe

    Einmal editiert, zuletzt von Silbermöwe () aus folgendem Grund: Tastatur frisst Buchstaben

  • Bei uns ist es auch so: Manche Regeln gelten immer (z.B. darf Töchterchen vorauslaufen, muss aber an jeder Straßenecke warten) - die sind auch nicht verhandelbar.
    Und manche Sachen sind mal so, weil... (wir wenig Zeit haben, es schon spät ist, wir schon unterwegs Schoki hatten und deswegen zu Hause nicht noch etwas naschen, weil die Oma etwas stressig findet und wir Rücksicht nehmen,...) und mal anders.
    Ich finde, begründete "Inkonsequenz" schadet Kindern auf gar keinen Fall ;)
    Nur wenn man erratisch mal A und mal B sagt, ist das für Kinder verwirrend.

  • hi,


    ich finde situationsangemessenes reagieren und entscheiden wichtiger als konsequenz.


    gleichzeitig finde ich aber bei einem kind in dem alter (dein baby ist ja noch kein jahr) wichtig, dass es klare und verlässliche strukturen gibt. daher finde ich es sinnvoll, wenn zu den groben und täglichen lebens- und aktionsbereichen zwischen den eltern einheitliche regeln bestehen. d.h. was darf / soll / kann das kind machen (cd-regal ausräumen ja oder nein, schubkästen ausräumen ja oder nein). mein kind durfte z.b. klorollen abrollen wie es wollte, das hat mich nicht gestört und viele andere dinge auch nicht.
    dass kinder kommen mit unterschiedlichen regeln klar, sofern diese auch mit unterschiedlichen orten verknüpft sind. z.b. bei oma und opa darf ich dies oder das. oder auf dem feldweg darf ich ohne hand laufen, an der stark befahrenen straße besteht mama auf die hand. im garten darf ich nackig rum laufen, im park soll ich das nicht.
    wenn jedoch im "zuhause", also im primären bezugsrahmen die regeln je nach bezugsperson stark variieren finde ich das eine zumutung und auch zu viel willkür. wenn ich mir vorstelle. ich komme heim und person x sagt ich soll meine schuhe vor die tür stellen und beim nächsten mal ist person y zuständig und sagt ich sollte die schuhe gefälligst ins schuhregal räumen ... hmm, dann könnte ich mich nicht drauf einstellen.


    gleichwohl kann man etwas anfangen, z.b. erlauben mit den händen zu essen und nach einer weile sagen, dass es reicht und eine grenze ziehen und hier können die grenzen der eltern unterschiedliche sein, wenngleich die grenze des kindes, z.b. ohne besteck zu sein auch genauso berücksichtigt werden sollte.

  • Sehe das ähnlich wie vodoo - es kommt sehr auf das kind und das alter an. Grösseren kindern kann man mehr erklären und auch mehr mit ihnen diskutieren. Meine tochter braucht wesentlich weniger konsequentes verhalten wie mein sohn. Er braucht eine ganz klare linie, ausnahmen sind bei ihm schwierig und ansagen meinerseits müssen umgesetzt werden. Das finde ich schwierig. Ich muss mir viel mehr wie bei meiner tochter überlegen, was ich denn jetzt sage bzw. Verlange, da ich es dann durchziehen muss.

  • Ich finde übrigens, dass Konsequenz ganz ganz wichtig auch beinhaltet, positiv-konsequent zu sein. Wenn ich etwas verspreche, halte ich mich daran. Wenn ich sage "Ja, gleich" dann mache ich eben auch "gleich" und nicht irgendwann später. Wenn ich plötzlich etwas nicht erlaube was sonst erlaubt ist (z.B. lautes Singen) dann begründe ich logisch, warum jetzt eine Regeländerung erfolgt (schlimme Kopfschmerzen). Ich finde es wichtig, dass mein Sohn sich sicher ist, dass er normalerweise nicht xmal fragen muss, wenn er etwas schonmal gemacht hat. Sonst ist das Kind völliger Regelwillkür ausgesetzt und das finde ich kein respektvolles Miteinander.


    Aber klar, bei ganz Kleinen ist das nochmal was anderes. Da ist ja auch ganz viel "Konsequenz" was man einfach mit "Stabilität" bezeichnen könnte. Immer das gleiche Bettgeh-Ritual zum Beispiel. Ich habe meinen Sohn "konsequent" mit dem gleichen Ritual etwa zur gleichen Uhrzeit ins Bett gebracht und dann gabs auch kein großartiges Spielen oder Rumkaspern mehr. Das lag aber nur daran, dass es ihm dadurch viel leichter gefallen ist, zur Ruhe und in den Schlaf zu finden - und wäre bei einem anderen Kind vielleicht nicht überhaupt nicht notwendig gewesen.