wie konsequent muss man sein?

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  • Hallo, ich antworte direkt auf den Ausgangspost, habe nicht alles gelesen.
    Ein Kind kann sehr gut unterscheiden bei wem es was darf. Kein Problem. Eine Begründung ist immer nett. Z.B.: Dem Papa macht das nichts, mir aber schon. Oder einfach, bei mir ist das Verboten. Klappt bei uns wunderbar.
    Auch dass an manchen Tagen etwas nicht gemacht werden darf, was sonst gemacht werden darf. Kein Problem. Heute nicht, ich möchte das nicht, weil ich müde bin.
    Das ist doch auch ein art Konsequenz.

  • Hier noch mal ein update zu den 5-Minütchen-Geschichten ;)


    Heute war alles wunderbar super entspannt. Ich war nicht konsequenter als sonst aber ich habe euren Rat beherzigt und die Aktivitäten benannt statt der Zeitspanne. Und ich hab die ganze Zeit aufgepasst, dass ich auf dem Teppich bleibe.
    Sie haben dann zwar nach dem abgesprochenen "Das Buch noch zu Ende angucken" noch ein Spiel rausgehandelt - ich: "Ok, ich fege noch die Küche, aber dann..." und dann hat der Große da noch unbedingt was zu Ende machen wollen - ich: "Ok, ich ziehe schon den Kleinen an" (der - ein Wunder - mitgemacht hat) und dann hat sich der Große angezogen und los gings. Sehr schön.


    Also tatsächlich bei sich selber anfangen!


    viele Grüße


    Mauritia


  • Gemecker nimmt er nicht ernst, aber Jacke an und Stiefel an die Füße sind eindeutige Signale. Was nimmt Dein Großer ernst?


    Meinst du, dass du ihm sagst, er soll Jacke & Schuhe anziehen, oder ziehst du es ihm an? Meine Kinder würde, wenn sie grad nicht wollen, Anzieh-Aufforderungen ignorieren, und Angezogenes wieder ausziehen. Funktionieren würde wahrscheinlich der Vorschlag, die Pops mitzunehmen.



    Mauritia, nein, wenn Du gesagt hast, dass Ihr jetzt Euch anzieht und los geht, dann bleiben die Pops stehen bis der Große wieder da ist und er bekommt gegen den Hunger einen Apfel für unterwegs. DU regelst den Alltag, nicht Dein Großer!


    Wieso sollte das so sein?

  • Mauritia, das klingt doch schon viel besser! :)


    Klosterfrau, die Wintersachen kann mein Zweieinhalbjähriger noch nicht alleine anziehen. Ich helfe auf jeden Fall dabei. Will er nicht in die Garderobe laufen, dann setze ich ihn auf den Möbelroller und fahre ihn "mit der U-Bahn" dorthin: das liebt er.

    Zitat

    Wieso sollte das so sein?

    Mauritias Großer ist im Dezember fünf Jahre alt geworden. Ich gehe davon aus, dass er die Uhr noch nicht lesen kann. Woher sollte ein Kind dieses Alters wissen, wann es aus dem Haus gehen muss, damit es selbst und das kleine Geschwisterkind rechtzeitig im Kindergarten sind, und wie lange vorher man mit dem Aufbruch anfangen muss, (Toilettengang, Hände waschen, Wintersachen ans Geschwisterchen ziehen, selbst Wintersachen anziehen...) um rechtzeitig los zu kommen?
    Nein, in dem Alter ist das und vieles mehr noch eindeutig in Verantwortung der Eltern. Ob man nun in dem Beispiel die Pops oder einen Apfel mitnimmt, ist dabei egal, aber ein Schälchen mit Milch und Löffel funktioniert unterwegs nicht richtig.

  • Ich stimme dir zu, dass die meisten Kinder in diesem Alter noch nicht selbstorganisiert zum Kindergarten kommen. Aber das heißt doch nicht, dass die Eltern alles bestimmen. Zum Beispiel, was das Kind jetzt zu essen hat.
    Ich finde auch nicht, dass es egal ist, ob das Kind Apfel oder Pops kriegt. Klar kann ich zu meinem Kind sagen: "Wir haben jetzt leider keine Zeit mehr, um Pops am Tisch zu essen, wir müssen jetzt gleich los. Wäre auch ein Apfel für unterwegs ok?" Wenn das Kind damit einverstanden ist, ist doch alles super!
    Aber zu sagen, die Pops bleiben auf dem Tisch, weil ich gesagt habe, wir gehen jetzt, das empfinde ich als reines Machtspielchen.

  • Klosterfrau, nicht, weil ich es gesagt habe, sondern weil jetzt Zeit ist, aus dem Haus zu gehen, ist eine Mahlzeit am Tisch dann nicht mehr möglich. Sonst ginge es wirklich um Macht, da hast Du recht. Es geht aber bei Regeln und Konsequenzen um Alltagsorganisation. Wenn der Alltag einfach so läuft, stellen sich diese ganzen Fragen ja gar nicht.
    Und im Alltag ist die große Frage, wie man alle Bedürfnisse unter einen Hut bekommt. Hat das Kind noch Hunger, dann soll es essen. Muss man unterdessen los, dann muss das Essen transportabel sein...


    oder übersehe ich Einzel-Kleinkindmutter etwas für Fünfjährige relevantes?
    Lieben Gruß -
    Silbermöwe

    • Offizieller Beitrag



    Wieso sollte das so sein?


    weil die kinder die zeit in dem alter noch nicht richtig überblicken können
    weil sie andere prioritäten haben
    weil ich die erwachsene bin und die verantwortung trage, damit bestimmte alltagsabläufe (schule, arbeit, termine) plangemäß klappen


    das heißt ja nicht, dass ich immer und die alleinige bestimmerin bin. wenn es an dem tag anders geht, weil we, ferien, urlaub, an dem tag nix vor, dann ist alles anders. deswegen find ich es wichtig dem kind (ganz egal wie alt übrigens) zu sagen: nein, heute/jetzt nicht, weil... kurz und knapp.

  • Klosterfrau, nicht, weil ich es gesagt habe, sondern weil jetzt Zeit ist, aus dem Haus zu gehen, ist eine Mahlzeit am Tisch dann nicht mehr möglich.


    Das liest sich schon ganz anders, als dein Ausgangssatz. So, wie du es jetzt geschrieben hast, kann ich mitgehen :)


  • das heißt ja nicht, dass ich immer und die alleinige bestimmerin bin. wenn es an dem tag anders geht, weil we, ferien, urlaub, an dem tag nix vor, dann ist alles anders. deswegen find ich es wichtig dem kind (ganz egal wie alt übrigens) zu sagen: nein, heute/jetzt nicht, weil... kurz und knapp.


    Da bin ich ganz deiner Meinung. Es kommt für mich aber vor allem auf das Wie an. Ich habe mich nicht an dem Fakt gestört, dass keine Zeit mehr zum gemütlichen Essen ist, sondern vor allem am Wie und der Begründung.

    • Offizieller Beitrag

    Es kommt für mich aber vor allem auf das Wie an.


    ganz sicher. aber ich gebe offen zu, wenn ich sehr unter zeitdruck stehe, dass meine begründungen und erklärungen sehr knapp ausfallen und ich manch mal auch unfreundlich werde.. dran arbeite ich, schon immer aber ganz hinbekomme ich es nicht.

  • Mit einem Kleinkind konsequent zu sein, bedeutet ja für mich, das, was ich sage, auch zu tun, damit unser Sohn sich daran orientieren kann. Gehorsam erwarte ich nicht, Aufmerksamkeit und Neugier aber schon. Das bedeutet natürlich auch, dass ich zuerst denken und dann reden muss - das finde ich die schwierigste Übung daran! Die klaren Ansagen, die ich mache, müssen sachliche Gründe haben, und wenn nicht, dann mache ich Vorschläge stattdessen und bin für Verhandlungen offen. Und bei den Ansagen gibt es fast immer irgend ein Detail, über welches das Kind bestimmen kann. Deswegen sind wir heute zu einem notwendigen Termin nicht durch die Fußgängerzone, sondern unterhalb davon durch die Tiefgarage gegangen - nicht schön, aber gerne.

    das heißt ja nicht, dass ich immer und die alleinige bestimmerin bin. wenn es an dem tag anders geht, weil we, ferien, urlaub, an dem tag nix vor, dann ist alles anders.

    Daran erkennt unser Kind die Wochenenden. #ja

  • Das bedeutet natürlich auch, dass ich zuerst denken und dann reden muss - das finde ich die schwierigste Übung daran! Die klaren Ansagen, die ich mache, müssen sachliche Gründe haben, und wenn nicht, dann mache ich Vorschläge stattdessen und bin für Verhandlungen offen. Und bei den Ansagen gibt es fast immer irgend ein Detail, über welches das Kind bestimmen kann.


    Das finde ich ganz wichtig.
    Wenn ich etwas verbieten will, versuche ich vorher inne zu halten und mich selbst zu fragen "Warum?" Wenn mir kein guter Grund einfällt erlaube ich es.

    LG
    Anid-Yonja #rose


    Früher war ich eingebildet. Heute weiß ich, dass ich schön bin.

  • uj, soviele Gedanken um unser Losgeh-Thema! Vielen Dank! :)


    Heute war es wieder gut! Ich hab in einem Ansatz-Meckern tatsächlich "innegehalten" und gut wars. Ich glaube, das wird jetzt meine Basisstrategie - auf dem Teppich bleiben, cool bleiben, wir kommen nicht zu spät etc. Hoffentlich automatisiert es sich.


    silbermöwe: Mein 5-Jähriger hat die Zeit und die damit verbundenen Möglichkeiten schon relativ gut im Blick. Er kann die Uhr einigermaßen lesen, weiß, dass wir uns halb neun anfangen, fertig zu machen. Es ist bei ihm, denke ich, das Lustprinzip. Er spielt nun mal lieber gemütlich zu Hause mit seinem kleinen Bruder als in den Kindergarten zu gehen (wobei, wenn er dort ist, ist auch ok, und am Nachmittag will er oft nicht nach Hause). Er mag Unterbrechungen nicht usw. Das sind alles so Dinge, die ich von mir auch kenne, und da bin ich sicher auch unter den Erwachsenen nicht alleine.


    Ich hab manchmal das Gefühl, das "Aufschieben" und "Zugestehen" hilft ihm, den Übergang zum "Losgehen" und "Fertigmachen" zu schaffen. Eine Art "Losgeh-Begleitung" ;) Sicher irgendwo antrainierte Gewohnheit, die mich leider zeitweise selber nervt. Aber im Großen und Ganzen finde ich es ok, eher Tendenzen vorzugeben und mit Zugeständnissen auch Aussagen zu relativieren. Ich muss nur selber dann dahinter stehen. Also, ich bleib am Ball.


    Liebe Grüße
    Mauritia

    • Offizieller Beitrag

    wegen losgehen: unser großer wird im sommer 8 und auch er braucht definitiv los-geh-begleitung (nette bezeichnung Mauritia :)).


    meistens ich ziehe ihn an beim aufwecken als ritual, dabei kuscheln wir. er frühstückt und geht meistens eine runde noch mal hoch zum spielen. dann kommt das taxi (mein mann oder ich) und hupt. dann klettert er uns auf den rücken, wird runter getragen, wir begleiten ihm während er seine schuhe und jacke anzieht, schulrucksack aufsetzt. d.h. nicht, dass wir ihm anziehen aber er muss nicht alleine im flur stehen sondern hat eine/n von uns dabei, wir unterhalten uns, wünschen uns einen schönen tag, viel spaß in der schule etc.


    das alles kann er ganz klar auch allein. z.b. wenn ich frühdienst habe und vor ihm das haus verlasse und sein bruder auch früh wach ist, können wir nicht das volle program durchziehen aber das ist meistens auch ok so.


    ich mag es auch, wenn mein mann mich zur tür bringt und mir noch einen bis heute abend kuss gibt. so mach ich es auch bei ihm. das versüßt mir auch doch den start in den tag.


    wir reden hier vom fünfjährigen. davon haben wir auch noch einen, ich kenn das.


    wenn es schnell gehen muss, dann müssen wir uns alle anpassen, obwohl es auch mir lieber ist, wenn wir den tag ruhig, gemütlich und möglichst stressfrei anfangen können. geht halt nicht immer.

  • was die konsequenz betrifft, war ich aktuell zb mit dem zähneputzen unsicher. wir haben gemütlich angefangen und er hat es lustig gefunden. dann kam aber eine zeit, wo er zähneputzen plötzlich schrecklich gefunden hat ... eine zeitlang hab ich versucht, weiter dahinter zu bleiben, aber es war einfach nur ein kampf und für uns beide mühsam. also hab ichs für einige zeit wieder gelassen ... zahnbürste zwar angeboten, vorgezeigt, bissl versucht, aber wenn er nicht wollte, dann eben nicht. und jetzt klappts wieder problemlos. also nur eine phase ;)
    allerdings hat mich eine freundin bisschen verunsichert, weil sie meinte, dass zähneputzen schon sehr wichtig ist. bei manchen dingen ist es halt nicht einfach zu entscheiden, mit wieviel druck man etwas durchsetzen will/muss.


    Huhu, wollte dir noch kurz schreiben, dass es bei uns ganz genauso ist und ich auch immer hin und her überlege. Wir putzen schon nur abends und da ergerade zwei Zähne bekommt findet er es ziemlich blöd. Ich mach es so wie du und hoffe dann dass das Xylit in der Zahnpasta (erlutscht gerne auf der Zahnbürste rum) noch sein gutes tut. Was soll man auch anderes machen,es bringt ja nix wenn man drauf besteht und die Kleinen irgendwann schon generell allergisch reagieren wenn sie nur die Zahnbürste sehen. Viel Glück!

    So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

  • danke siha :)
    ich glaube auch, dass es der bessere weg ist, wenn möglich einfach nicht zuviel druck aufzubauen.


    ich habe jetzt eine neue zahnbürste gekauft und die liebt er :D ... leider so sehr, dass er sie gar nicht mehr aus der hand gibt bis er eingeschlafen ist ... ich komme also leider auch nicht zum nachputzen bei ihm, obwohl ich eine zweite bürste verwende (die leider so aussieht, wie die erste und deshalb ebenso gern selbst in der hand gehalten wird) ... aber das wird auch werden #zaehne

    lieben gruß von mauli mit maulino (2/12)


    ... mal da, mal dort, mal hier, mal fort ...