was tut man, wenn ein kind nichts isst?

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  • mein mittlerer war schon immer mäkelig was das essen angeht. es wird in letzter zeit aber immer schlimmer. zuerst dachte ich, es sei nur eine phase und wir sitzen das einfach aus, aber leider steigert es sich immer mehr.
    mein sohn isst gar kein gemüse, obst nur birnen in mikroskopischen mengen, er isst keine nudeln, keine spätzle, kartoffeln sehr ungern, keinen käse, keine eier. als beilage wird eigentlich nur reis akzeptiert und davon isst er dann auch nicht viel.
    am liebsten würde er jeden tag steak mit nichts essen. auf brot wird nur salami (nur eine bestimmte) oder nutella akzeptiert.


    ich habe es jetzt eine weile so gehalten, dass ich normal gekocht habe und wenn für ihn nichts dabei war hat er brot bekommen.
    das führt dazu (nur mal so als beispiel):
    sonntag: morgens ein nutellabrötchen, mittags (es gab pizza) eine scheibe brot mit butter und salami, abends (die salami war alle) eine scheibe nackiges brot
    montag: morgens ein nutellabrot, in der schule auch, mittags eine kleine kartoffel (es gab kartoffel mit spinat und fischstäbchen), abends zwei scheiben brot mit butter und salami
    dienstag: morgens ein nutellabron, in der schule auch, mittags eine scheibe salamibrot (es gab pfannkuchen, er hätte sogar was süßes drauf haben können), abends zwei scheiben brot nur mit butter (salami war alle)


    was mache ich mit dem kind? hier sind im normalen alltag schon sämtliche süßigkeiten gestrichen, weil ich nicht möchte, dass es sich dann daran satt isst (dann lieber gar nichts). ich verstehe auch nicht warum das so ist. der große mag auch vieles nicht, aber bei allem was ich koche ist dann wenigstens eine komponente dabei, die er isst. der mittlere hat jetzt nichtmal die pfannkuchen gegessen, weil er bei der zubrereitung des teiges mitgemacht hat und da (mal wieder) festgestellt hat, dass eier ja eklig sind. oder bei der pizza: alle kinder, die ich kenne, lieben es, die pizza nach ihren wünschen mit zu belegen. nur meiner nicht. der findet es dann eklig wie der käse zerläuft, aber pizza ohne käse schmeckt halt auch nicht...


    und ja, ich habe schon alles ausprobiert: einen wochenplan machen und ihn mitbestimmen lassen, mit zum einkaufen nehmen und natürlich auch bei der zubereitung mit einbinden. das macht er alles (gerne) mit, aber sobald er dann was essen soll, ist es aus.


    #weissnicht ich dachte immer, das pendelt sich wieder ein, aber so langsam stresst mich das.


    fürs protokoll: er ist sieben jahre alt und zwar dünn aber nicht untergewichtig.

    Einmal editiert, zuletzt von homunkulus ()

  • Ich bringe Fleisch- und Schokolust direkt mit Eisenmangel in Verbindung. Kann das sein? Oder ist das nur ein Ammenmärchen?


    Wie ist er denn sonst gestellt? Ist er aktiv oder müde? Trinkt er Säfte? Mag er Smoothies?


    Ich habe einen ähnlichen Esser in meiner Familie. Kein Obst, kein Gemüse, keine Tricks - er findet so ziemlich alles eklig, bis zum Erbrechen. Alles Süße geht. Und Fisch, aber nur den von Oma. Er ist super fit, ein ziemlich helles Köpfchen und die Blutwerte sind lt. Arzt in Ordnung. Es wird jetzt nichts gemacht. Es nervt nur, dass man immer irgendeine Extrawurst kochen oder bereitstellen muss.

  • #hammer jetzt habe ich hier im forum schon so oft von eisenmangel und appetitlosigkeit gelesen, aber mit uns habe ich das nie in verbindung gebracht. ich werde bei der kiä (die das übrigens nicht bedenklich findet #augen ich soll ihm halt gesunde sachen anbieten....) mal ein blutbild machen lassen. danke fürs mitdenken, safran.


    er trinkt apfelsaft, wenn wir welchen da haben, sonst keine. smoothies erst recht nicht (konsistenz ist eklig...)

    Einmal editiert, zuletzt von homunkulus ()

  • Ich würde auch ein großes Blutbild machen lassen (insbesondere auch Eisenspeicher). Und wenn das in Ordnung ist, entspannt so weitermachen wie bisher, immer wieder alles anbieten.

  • Ich weiß nicht ob es passt, aber ich kannte mal ein Kind das fand auch viele Sachen "eklig" und hat sie daher nicht gegessen. Irgendwann hat sich durch zufall herausgestellt, dass er gegen alle diese Nahrungmittel allergisch war.


    Ansonsten wie ist das denn vorher gewesen? War er schon immer empfindlich das er Sachen oder Konsistenzen eklig fand?

    Wie ein Quadrat in einem Kreis,
    eck ich immer wieder an.....




  • Nora war ähnlich.


    Seit einem Kinder Koch Kurs in der Schule is(s)t sie sehr viel entspannter und auch Dinge, die sie davor niemals angerührt hätte!
    Sogar Nudelsalat hat das Kind selbst zubereitet und gegessen 8I


    ...vielleicht gibt es bei euch auch Kochkurse für Kinder, wo er mit einem Freund hingehen könnte...?


    edit: Nora hat als Kleinkind anch einer Impfung auch auf so gut wie alle Lebensmittel allergisch reagiert und sich dann ganz verweigert.

    Amelie mit 3en (*00/*03/*06)

    Einmal editiert, zuletzt von *Amelie* ()

  • mein Kind isst bei besten Eisenwerten auch nichts.
    Sie ist sehr klein, aber normal schwer.


    Wenn es mir mal wieder schlecht geht damit, dann bekommt sie Vitamintabletten, Kraeuterblut und vor allem Rotbaeckchensaft. Das schmeckt ihr auch nicht, aber sie trinkt es, weil ich dann beruhigter bin.


    Die Theorie, dass die Kinder so Allergien aus dem Weg gehen kenn ich auch.

  • mein großer war auch lange so ein mäkelfritzi.. 8I  
    nun isst er fast alles,sogar vollkornnudeln oder ganz für ihn exotische dinge..
    vielleicht ändert sich das bei euch auch noch..und ja mein kleiner fängt leider auch grad an vorlieben zu entecken und zu mäckeln..

  • Ja, er war schon immer empfindlich in ALLEM.
    Wir haben ja jetzt einen Termin zum Blutabnehmen "für meine Beruhigung" wie die KiÄ betonte, die das übertrieben findet....
    Wenn sich da herausstellt, dass alles ok ist, dann muss ich wohl wieder gelassener werden. Meine Sorge kam jetzt langsam auch eher daher, dass es schlimmer wird.
    Ich musste ihm schon immer alles einzeln auftun, am liebsten hätte er einzelne Teller für alles gehabt.
    Er kocht schon immer gerne mit mir mit, hilft auch sonst gerne bei allen Haushaltstätigkeiten.
    In der Schule ist er auch schon aufgefallen: Es gibt doch dieses seltsame Schulobstprogramm - er schnibbelt immer für die ganze Klasse die Äpfel und so klein, isst aber selbst nichts davon #pfeif typisch mein Sohn...
    Ach, ich glaube, ich war beim Starten des Threads auch so schockiert über die verweigerten Pfannkuchen (wie gesagt, es hätte nicht nur Käse und Schinken drauf gegeben, sondern sogar Nutella). Und sein angeekeltes Gesicht, als er zugeguckt hat, wie ich die Eier in die Schüssel haue.

  • Ich kann das mit den Eiern total gut nachvollziehen.
    Vielleicht wäre es eine Option, Pfannkuchenteig ohne Eier zu machen? Das geht auch, und wenn das auch nicht das einzige Problem ist, wäre es vielleicht immerhin eine Option?

  • Hmmm.... ich kenne das auch. Bei meinem Sohn hat sich das allerdings verändert, nachdem in der KiTa damals darauf bestanden wurde, alles zu probieren. Wer dann die einzelnen Nahrungsmittel nicht mag, mußte sie auch nicht essen.
    So hat er dann festgestellt, dass er doch eine ganze Menge Lebensmittel mag.


    Probiert er denn?
    Wie reagiert er denn auf Deine Sorgen?
    Wäre das Buch Besser-Esser was für Euch? Manche Kinder "gehen über den Intellekt" ans gesunde Essen. Da wäre die Idee von *Amelie* ideal als Ergänzung. Manche Krankenkassen bieten auch solche Kurse für Kinder an, in denen darüber aufgeklärt wird, sich gesund zu ernähren. VHS Kurse gibt es dazu auch und sie werden von den Kassen oft auch bezuschusst.


    Er mag es auch nicht, die Lebensmittel gemischt zu haben auf dem Teller- habe ich das richtig verstanden? Also bspw. Kartoffeln, Gemüse und Fleisch strikt getrennt, ja?


    Ist er in anderen Bereichen denn auch so pedantisch?


    Sorry, viele Fragen, aber ich versuche mir gerade ein Bild zu machen :).

  • Hmmm.... ich kenne das auch. Bei meinem Sohn hat sich das allerdings verändert, nachdem in der KiTa damals darauf bestanden wurde, alles zu probieren. Wer dann die einzelnen Nahrungsmittel nicht mag, mußte sie auch nicht essen.
    So hat er dann festgestellt, dass er doch eine ganze Menge Lebensmittel mag.

    ja. Damit muss man aber sehr vorsichtig sein. Meine Tochter hat nach eben dieser Erfahrung GAR NICHTS mehr probiert.
    Im neuen Kindergarten haben sich die Tanten mit Geduld und äußerster Vorsicht an mein Kind herangetastet und sie hat dann nach zwei Jahren mal Müsli probiert.

  • Das klingt ja krass, Fräulein Wunderbar 8I . Da war das Vorgehen vielleicht zu vehement seitens der Erzieher?!
    Mag sie zu Hause auch nicht probieren?
    In der KiTa meines Sohnes wurde damit ganz ruhig umgegangen. War eben normal und gehörte dazu. Allerdings leben sie das, was sie von den Kindern verlangen auch vor. Das fand ich besonders toll.

  • Mein Schwager ißt auch keine Eier und nix mit Ei mehr, seit er mal als Kind darüber nachgedacht hat, wo die Eier beim Huhn rauskommen.....
    Zudem ist er Vegetarier, Milchprodukte sind aber OK - beim Ei ist es wirklich einfachein Ekel.
    Vielleicht ißt er deswegen auch kaum Nudeln, weil er mal gehört hat, dass es Eiernudeln gibt?



    Ich würde das nicht thematisieren mit dem Ei, sondern einfach mal einen Teig, bei dem er ithelfen kann, ohne Eier machen, vielleicht auch Nudeln selbst machen?


    Und ich weiß nicht, was ich dir für das Blutbild wünschen soll: keinen Befund, weil dann alles OK ist - oder einen harmlisen Befund, weil man dann was hat, woran man arbeiten kann......
    Auf alle Fälle wünsche ich Besserung, vielleicht gibt es auch hier die wundersame Rabenmagie: Schreibe über dein Problem und es löst sich von selbst.


    Gruß, gaagii

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    Wenn ich mir einen Krankenwagen im Ballettröckchen tätowieren lasse, habe ich Tatütatatütütattoo! #blume
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  • Als Mama von einem Kind mit wirklicher Essstörung kann ich dir nur sagen: Ganz ruhig bleiben!
    Da die Kinderärztin noch ruhig bleibt, gibt es für dich keinen Grund in Panik zu verfallen. Ein gesundes Kind, das ausreichend Nahrung angeboten bekommt, wird genug essen.
    Ein Blutbild ist auf alle Fälle richtig und wichtig, da du dann siehst, ob sich was verändert hat, das die Appetitlosigkeit ausgelöst haben kann.
    So lange dein Kind aber im normalgewichtigen Bereich bleibt (davon gehe ich mal aus, sonst hätte die Ärztin Alarm geschlagen), besteht kein Grund zur Sorge. Essen lassen was er mag und vielleicht, wenn du das kannst, mal eine Zeit lang großzügiger mit seinen Gelüsten sein.
    Ich kenne diese Sorgen nur zu gut und kann verstehen dass du was tun möchtest.
    Lass den Eisenmangel abklären (klingt für mich auch so als ob da was dran sein könnte...) und gib evtl. Aufbaupräparate.
    Was bei uns sehr beliebt ist ist der Rotbäckchensaft, der wird lieber genommen als Eisenpräparate, ist aber auch auf Dauer sehr teuer.


    Halt uns mal auf dem Laufenden, ok?
    Alles Gute
    vom NSG

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Ich würde das Blutbild machen lassen und ansonsten ruhig bleiben. Ich war auch so ein Kind, nur dass es kein Nutella gab und ich Honig statt dessen aß - und bin heute eine normale Esserin. Irgendwann besser es sich oder die Vorlieben ändern sich.

  • Ich würde das Blutbild machen lassen, aufmerksam bleiben, besonders, was das Gewicht angeht, ansonsten das Essen NICHT ZUM THEMA MACHEN, und meinem Kind so viel Steak mit Nutella auf die Salami legen, wie es mag, solange es finanziell irgend geht.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Mich erinnert das extrem heikel sein beim Essen wegen der Konsistenz an einen Text, den ich vor Jahren mal gelesen habe. Da ging es darum, dass für ein Kind das Essen ganz genau eine bestimmte Form und auch Farbe haben musste, damit es akzeptiert wurde. Sonst ging gar nichts. Im Nachhinein denke ich, in jenem extremen Fall könnte es was in Richtung Asperger-Syndrom gewesen sein (Achtung, unqualifizierte Laienmeinung).
    Lässt sich irgendwie *diskret* (ich unterschreibe bei Fiawin) herausfinden, welche Konsistenz und andere Bedingungen ok wäre? Ganz sicher nichts, das Fäden zieht...

  • Mmmjamm, Fiawin :D


    Noch eine Idee: ich habe früher oft die Ferien in einer Familie verbracht, wo sich sowohl die Mutter als auch meine Freundin (die inzwischen 40 ist) als schwierige Esser bezeichnen. An manchen Abenden wurde dort ein hübsches kaltes Buffet aus Resten und dazu gekauftem aufgebaut. Das habe ich damals als sehr entspannt gefunden - für mich war manches eh fremd (englisch-jüdisch-polnisch geprägt) und so konnte jeder picken, was gefiel, es war Bewegung im Essen, locker und unterhaltsam für alle. (Sie hatten auch eine warmhalteplatte, das hat mich als Kind sehr beeindruckt.)


    Bei uns ist der Esstisch ungünstig zum Hin- und Herlaufen zu einem potenziellen Buffet, aber wenn ich gerade das Gefühl habe, ich kann's eh niemandem recht machen, stelle ich zwanzig kleine Schüsselchen auf den Tisch und lasse mich überraschen, wer was isst...
    Da könnte bei Euch verschiedene Brotsorten neben Steak-Happen und anderen Sachen stehen, das gäbe vielleicht eine angenehme ausgangssituation ohne "dass ess ich nicht".

  • meine tochter ißt ähnlich, nur daß sie allergiebedingt keine eier essen darf und lange auch keine milch durfte (und sie jetzt schaudereklig findet. frühe prägung und so...)
    sie kostet fast alles, aber es schmeckt ihr nicht. auch nicht, wenn sie das essen quasi allein zuberetitet hat. ich finde sie wahnsinnig dünn #yoga aber es geht ihr gut. blutbild ist auch immer in ordnung.


    meinst du mit "ohne käse schmeckt pizza nicht" daß sie deinem sohn nicht schmeckt, oder ist das eine generalisierte annahme? hier wird nämlich pizza ohne käse (und mit salami #ja ) nämlich gern gegessen. aber nur aus vollkorndinkelteig #augen

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)