Brauche dringend Denkhilfe Thema NOTEN in der Schule

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  • Hallo ihr hoffentlich besser als ich denkenden :)
    Ich brauche dringend Rabenhilfe.


    Thema Benotung in der Grundschule
    PRO und Kontra
    Warum sollte man möglichst früh Noten geben?
    Motivieren Noten


    mein Denkproblem
    Die Eltern fordern NOten , damit sie wissen wie ihr Kind steht und nicht erst Ende der dritten Klasse, sondern möglichst früh, gerade in Bezug auf die weiterführende Schule.
    meiner Meinung nach ist es doch eigentlich Jacke wie Hose, weil ja nur der Druck früher da ist und konkreter und der vergleichbarkeitsdruck. Weil ein dreier und Vierer Schüler wird ja nicht, weil es jetzt als Note dasteht, auf einmal viel besser. Was ist die logische Konsequenz, wenn man immer früher Noten einführt? Macht man dann viermal die Woche Nachhilfe ? Um noch "was zu reißen" , also in Richtung Gymnasium.

  • Wenn es keine Noten in Ziffern gibt, erhält das Kind doch normalerweise eine ziemlich detaillierte Einschätzung von der Lehrkraft. Das finde ich persönlich nützlich - meist kann man daraus selbst eine Note ableiten, weil wir halt so in dem System denken.


    Für Schüler mit schlechteren Noten ist es nur frustrierend, die Ziffern zu sehen, das hilft überhaupt nichts.


    Ich habe heute gerade die Grundschulzeugnisse von meinem Mann und mir angeschaut. Da wurde mir wieder klar wie nutzlos Noten sind, speziell in der Grundschule. Die verbalen Bewertungen sind viel konstruktiver (und nach 35 Jahren sehr viel unterhaltsamer ;) )

    • Offizieller Beitrag

    Hi


    können die das fordern, wenn die Schule (das Schulgesetz?) es anders vorschreibt?


    unsere gs steht genau vor dieser entscheidung. entweder nach ende des ersten semesters oder des zweiten semesters der dritten klasse. dazu gab es auch einen elternabend, in dem die eltern drüber diskutiert haben. es war irgendwie hälfte hälfte.


    ich müsste eigentlich den brief suchen, den die lehrer bei der einladung zum elternabend in die postmappe reingetan hatten. da waren die argumente für pro und kontra ziemlich gut aufgelistet.


    die liste kriege ich jetzt nicht vollständig zusammen aber:


    kontra:
    noten sind nicht einheitlich: note 1 in stadt(teil) x was anderes ist als in stadt(teil) y (ist ja auch an der uni nicht anders)
    die ganzen positiven kommentare und anmerkungen, (sie bekommen hier eine richtige mappe von mehreren seiten mit vielen individuellen bemerkungen zu jedem fach und das bleibt auch mit den noten dabei) wie: du hast dich super entwickelt, große fortschritte gemacht, nächstes semester hast du sicher eine bessere note, etc. zu nichte gemacht wird, wenn die note doch keine gute ist, da ja das system keine abstufungen erlaubt,
    der leistungsdruck ist früh genug zu spüren ist (frühere einschulung, schnelleres abi, kürzere unizeit),
    schlechte noten verhindern motivation (ich krieg ja eh nur eine X, wozu soll ich mir denn mühe geben),
    ....


    pro:
    die kinder sehen genau, woran sie sind, denn die noten sind eindeutig,
    die kinder "bewerben" mit dem zeugnis des ersten semesters der vierten klasse sich an die weiterführenden , hätten sie keine ausreichende erfahrung mit benotet werden sammeln können, wenn sie erst am ende des zweiten semesters der dritten klasse noten in zeugniss hätten,
    die kinder möchten selber noten haben (da war es eindeutig: die guten schüler wollen noten, die schlechteren keine),
    die schlechten noten motivieren die kinder um es besser zu machen,
    ....

    #sonneige Grüße von Fibula mit drei Juli-Männern #kerze #kerze #kerze #kerze
    Vorurteile sind menschenfreundlich. Sie passen sich dem Niveau ihrer Benutzer bedingungslos an.
    Ernst Ferstl

  • In einer guten Schule mit guten Lehrern würde ich mich eher gegen Noten aussprechen. In unserer Situation finde ich sie nicht schlecht, da sie etwas Objektivität hoffen lassen. Eine Prüfung mit Maximalpunktezahl, Klassendurchschnitt und eben der Note ist für mich einfacher einzuordnen als ein Lehrer, der beim Elterngespräch ganz unvermittelt und gedankenverloren erwähnte, dass Kind 3 halt schon einfach komisch sei...

  • Ich kann mit Noten generell nicht wirklich was anfangen, und besonders dieser Übertritts-Wahnsinn hier in Bayern geht mir echt auf den Zeiger (dann MUSS z.B. eine ungerade Zahl von Proben geschrieben werden, damit es bei der Ermittlung des Durchschnitts ja nicht Probleme mit Auf- oder Abrunden gibt, mündliche Mitarbeit wird grundsätzlich nicht bewertet, weil die ja nicht objektiv bewertbar und gegenüber klagenden Eltern vertretbar ist).
    Bei uns gibt es Noten ab - grübel - 2. Hälfte des 2. Schuljahres. Vorher schreiben sie aber auch schon Proben, bloß steht da keine Note drunter, sondern die Punktzahl und die erreichbare Gesamtpunktzahl, und dann abgestufte Kommentare (toll, gut, ordentlich), bei T. gab es Farben grün/gelb/rot. Sowas ist in meinen Augen eine Farce. Entweder differenzierte Kommentare, oder Noten. So fühle ich mich verarscht.


    Beste Grüße,

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ich (auch Bayern) unterschreib bei huehnchen.. das mit den Pseudo-Noten in Bayern ist sowas von unnötig.

    We will rage with the forcefield of a woman! Polly Scattergood

  • In welcher Funktion beschäftigst du dich damit? Kannst du/solltest du andere Eltern überzeugen?


    An unserer Grundschule in NRW wurde es vor kurzem der Schule freigestellt, ob die Kinder in der 2.Klasse Ziffernnoten oder die schriftliche Bewertung bekommen. Ab der 3. Klasse sind Ziffernnoten mit Begleittext Pflicht.


    Es wurden dann auf den Elternabenden Abstimmungen mit kurzer Diskussion vorher gemacht. 2 Klassen wollten überwiegend Text, meine Klasse wollte je zur Hälfte das Eine oder das Andere.
    Diese Abstimmungsergebnisse flossen dann in die entsprechende Schulkonferenz mit ein und zu meiner Freude blieb es noch bei der schriftlichen Bewertung.


    Tatsächlich hat der Druck auf die Kinder jetzt in der 3. Klasse deutlich zugenommen. Noten sind halt sehr klar und es fällt viel deutlicher auf, wenn das eigene Kind Schwächen hat, weil nun ein direkter Vergleich möglich ist. Eigentlich sollte man das ja auch vorher gemerkt haben, allerdings ist es doch für Mutter und Kind schmerzlicher, wenn es dann so deutlich dort steht. Von daher empfinde ich den Zeitpunktjetzt eigentlich als gut, da die Kinder eben noch nicht wirklich vor dem Schulwechsel stehen und man hat noch genug Zeit sich daran zu gewöhnen. Noch lieber wäre es mir, wenn es in der Grundschule gar keine Noten gäbe, denn bei meinem Sohn führen die Noten eher zu schlechterer Leistung aus Angst und Demotivation :( aber da gibt es sicher solche und solche Kinder.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • @huehnchen und tisi: jetzt muss ich gerade grinsen. Wir haben ihr nämlich eine zugezogene bayrische Familie und die Mutter erregt sich hier fast jeden Tag, weil hier in NRW alles so schlecht und in Bayern alles so viel besser ist in Schulbelangen. Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich das eben empfunden wird. Ich gebe zu, dass ich allmählich schon das Gefühl hatte, dass es wirklich in Bayern alles viel besser sein muss, aber wir sind eben hier zuhause.


    Sorry, für das OffTopic!

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Also ich - auch Bayern- finde das alles weniger schlimm.


    Ich mag die Beurteilungszeugnisse lieber, weil dort eine Entwicklung aufgeschrieben steht - sofern sich die Lehrkraft dazu entscheidet, manchmal sind es ja 99% Bausteine.
    Ich kann also in Klasse 1 und 1. Hbj Klasse 2 viel besser sehen, wohin mein Kind geht, ob es aufgeschlossener wird, ob es gut mitarbeitet. Ob ihm etwas leicht fällt oder nicht.


    Die reinen Zahlenzeugnisse finde ich weniger Aussagekräftig. Aber mei, so ist halt das System.


    Wieso wird mündl. Mitarbeit nicht gewertet? In der Klasse meiner Tochter gibt es haufenweise mündl. Noten. Und die Mitarbeit war immer Thema, auch in den schriftlichen Zeugnissen.


    Meinen Kindern ist das relativ egal, ob da nun Zahlen oder Text steht. Zahlen können sie aber viel besser einordnen. Mein Sohn (1. Klasse) wollte von mir seinen Text übersetzt haben in Zahlen, weil er weiß, dass 1 super und 6 schlecht ist. Und die seltsam verschwurbelten Texte konnte er sich nicht erschließen.


    Trotz Noten-Zeugnis kann ich meine Kinder null vergleichen, weil ich schlicht die Zeugnisse/Probenergebnisse der anderen Kinder nicht kenne. Ich weiß nicht mal den Durchschnitt einer Probe oder ob mein Kind eine gute oder knappe 2 geschrieben hat. Einfach, weil meine 9jährige sich das nie aufschreibt, weil es sie nicht interessiert.
    Auch fand ich keinen erhöhten Druck auf die Kinder seit Beginn des Notenzeugnisses.


    Mein Sohn findet das Vergleichen schon super, allerdings stellt er sich selbst auch immer als den superschlauen hin :D Was da Realität und was Wunschdenken ist, ist nicht immer einfach zu sagen.
    Bei ihm wird ja noch mit "Spitze" "Super" "Toll" etc und Smileys/Sternchen.... gearbeitet in den Proben und Arbeitsheften. Es gibt - angeblich - eine auf Noten zurückzuführende Staffelung dieser Bildchen/Wörte. Ich habe keine Ahnung. Wenn er ne Probe heimbringt mit null Fehlern, dann ist das wohl ne 1. Hat er ein paar Fehler, wohl ne 2 und wenn er arg viele Fehler hat dann eher ne 3 oder 4.


    Darüber zerbreche ich mir vor Klasse 3 nicht den Kopf. Das Lernverhalten, die Motivation... das alles ist so unglaublich wandelbar in 4 Grundschuljahren.
    ----------------


    Ich finde es spannend, dass es die Option "Noten oder nicht" überhaupt gibt. Dachte doch bis heute, das sei überall komplett festgelegt. Noten und Text im Zeugnis haben aber letztendlich nur so viel Macht über Kinder und Eltern, wie man das zulässt.

  • Über diese Thema kann man (und wurden auch schon) ellenlange Texte schreiben. Ich hab mich nach viel Lektüre und Gedanken machen zu folgender Meinung entschlossen:


    Noten haben Vor- und Nachteile. Leider liegen die "Vorteile" (motivierend, gutes Selbstbewußtsein, etc) meist bei den guten Schülern. Für alle anderen gelten die Nachteile: demotivierend, verängstigend, etc pp


    DIe Vergleichbarkeit, die immer angeführt wird, ist keine. Innerhalb derselben Arbeit werden unterschiedliche Lehrer unterschiedliche Noten vergeben. Es gibt zwar viele Werkzeuge, sowas halbwegs objektiv zu machen, aber dann ist es eben nicht mehr vergleichbar mit Klasse b ;) Dasselbe gilt für Schule C, Bundesland D.


    Gibt noch vieles mehr, aber das ist für mich dasn entscheidende.

  • Livinchaos, mein persönlicher Eindruck ist folgender:
    Meistens wollen Eltern nicht einfach nur Noten, sondern gute Noten.


    Noten machen gute Schüler nicht besser, aber schlechte auch nicht! Nur der Druck wird größer, da die Eltern sich gegenseitig die Noten von der letzten Probe "um die Ohren Hauen" (also ganz doll überspitzt)


    Gerade Kindern, denen nicht alles so leicht fällt haben mit Eltern, die ihr Kind was Schule betrifft überschätzen, ab Beginn der Notenvergabe kein leichtes Leben mehr.

    der die das Blog


    Mausejules Weg zum Klugscheißer - 2. Semester:
    Allgemeine Betriebswirtschaftslehre: 2,7
    Wirtschaftmathematik: 1,3
    Allgemeines Verwaltungsrecht:
    Betriebliches Rechnungswesen:
    Betriebliches Marketing:

  • Aber liest man sich dann den Zeugnistext (also die ausführliche schriftliche Aufdröselung) dann schön? Also da steht doch auch klipp und klar, ob das super, gut oder meistens gut oder manchmal funktioniert. #weissnicht


    Letzendlich ist jegliches Werten immer schwierig. Ob da nun steht "meistens konnte sie dem Sachverhalt folgen" oder "3" ist da doch wumpe. Oder nicht?
    Beides heißt: Sie kanns soweit, dass es langt, aber es hapert noch ein bisschen (oder: Passt schon :D )

  • Hier werden die Noten in einem Satz versteckt.
    Beispiel
    -Das war eine befriedigende Leistung.
    oder
    -Das hast du sehr mangelhaft gelöst.



    Das kam aber nicht von den Eltern aus, sondern von der Lehrerin. Sie macht das gerne so, weil die Arbeit so bewertender und klarer wäre.

  • Aus den genannten gründen war ich immer tendenziell gegen Noten.


    Die alternative, die textbewertungen, finde ich allerdings richtig gruselig. Obwohl ich ein sprachlich einigermaßen begabter Mensch bin, hat sich mir bei vielen Beschreibungen der Sinn nicht erschlossen. Typisch Zeugnis Sprache halt, mir war nie klar, ob etwas jetzt positiv oder versteckt negativ gemeint war.
    Z.b. "sie bemühte sich um..." heisst eigentlich "hat es aber nicht immer geschafft", oder?


    Wie es den 80% nicht deutsch Muttersprachlern an unserer Sprengel Schule ging, kann ich nur ahnen...


    Meine Tochter war dann ganz froh über die Noten. Sie selbst konnte sie besser einordnen. Sie hatte auch schlechte Noten, aber hat verstanden, dass sie das nächste mal mehr tun muss. Und ich als Mutter hab ja schon vorher mitbekommen, ob sie den Stoff verstanden hat oder nicht.
    Insofern sind Noten für uns selten eine Überraschung.


    Ob die note gut oder schlecht oder mittelmäßig ausfällt, ist nicht objektiv. Den Anspruch sollte man auch gar nicht haben.
    Wie der Unterricht vorher war, wie der klassendurchschnitt ist und wie die Sympathie zwischen Lehrer und Kind ist, spielt auf jeden Fall mit rein.


    Es hängt echt auch viel davon ab, wie Eltern mit den Noten umgehen. Ich würde nie eine gute note belohnen!
    Ich habe meiner Tochter aber durchaus schon mal was besonderes erlaubt, wenn sie für eine Arbeit gut gelernt hat, ein tolles Referat gehalten hat o.ä.
    Sie weiß, dass ich will, dass sie sich bemüht. Welche note raus kommt, ist nicht das wichtigste.


    Übrigens sind wir auch aus Bayern. Ich hab aber keinen Einblick, ob es hier besser oder schlechter läuft. Das gesamtschulkonzept z.b. finde ich sympathisch, weiß aber nicht, ob es in der Praxis so läuft, wie in der Theorie. Meine Tochter ist auf der Realschule und ich glaube, das passt gut zu ihren Möglichkeiten.
    Daher kommt nämlich auch viel druck-wenn Kinder auf eine Schulform getrimmt werden sollen, die sie über fordert...