Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Mein Eindruck ist, dass mit 4 Jahren die Geschlechtsidentität eine sehr wichtige Rolle spielt und Kinder da sehr deutlich versuchen, Muster zu erkennen und durchaus zu Aussagen kommen, bei denen man sich doch etwas wundert. Mit dem entsprechenden Input wird das etwas später schon wieder sehr differenzierter gesehen.

  • Hier hatte eine Schule in der Woche vor den Ferien Verkleidungswoche. Gab jeden Tag eine andere Themenvorgaben. Eine davon war: als das gegenteilige Geschlecht verkleidet zu kommen. Wie das genau formuliert war weiß ich nicht. Meine Kinder sind nicht dort. Hab es nur von zwei Freundinnen erzählt bekommen. Und die konnten nicht so ganz nachvollziehen, warum mich das so aufregt. Wir sind doch eigentlich mittlerweile so weit, dass wir nicht zementieren wollen was weiblich und was männlich ist. Seh ich das zu engstirnig?

  • Mein Sohn (4) kam jetzt mit dem Spruch "Jungs sind stärker als Mädchen." aus der Kita. #rolleyes

    Ich habe versucht mit ihm zu reden, dass es starke Jungs und starke Mädchen gibt und mache Jungs stärker als manche Mädchen sind und manche Mädchen stärker als manche Jungs. Leider bleibt er bei dem Spruch.

    Habt ihr Tipps, wie ich noch mit ihm reden könnte?

    Ich schlage Euch das Buch "Das Schaf Charlotte" vor - sehr, sehr schön #herzen

    Und passt gut zum Thema, ohne den Zeigefinger zu erheben.


    Macht auch sehr viel Spaß beim Vorlesen.

  • Danke an alle. Wenn ich beim Abholen mal mit den Erzieherinnen sprechen kann, frage ich mal, ob das da Thema war.


    Coccinella Das Buch schau ich mir mal an. Danke

    Liebe Grüße von Peppi mit Groß-S, Klein-S und Mini-S


  • Ich habe in einer solchen Situation meiner damals fast vierjährigen Tochter aus Versehen ihren ersten "deine Mutter" Spruch beigebracht ? da kamen zwei kleine Jungs, die glaube ich kaum wussten, dass sie Jungs sind und haben zu meiner Tochter,die gerade erst festgestellt hat, dass sie dauerhaft ein Mädchen ist, gesagt, Mädchen können dieses oder jenes nicht und deshalb nicht mitspielen und Mädchen sind doof. Ja und da sagte ich meiner entrüsteten Tochter, sie solle den Jungs doch Mal sagen: eure Mamas sind Mädchen. Die beiden taten mir dann fast ein bisschen leid. Gefühlt waren die gerade erst abgestillt, als sie feststellten, was sie dort scheinbar über ihre Mama sagen. Die sind förmlich eingefroren und man hörte die Grillen zirpen, als sie versuchten, das übereinander zu legen.

  • Juana : hier gab‘s das auch als Thema „gender swap“ - das wurde von meinem 17-jährigen Kind, das gerne „neutral“ gesehen würde und ihrem genderthematisch eher experimentellen Umfeld als „machen wir eh dauernd“ gesehen und dann ignoriert.

  • Hier hatte eine Schule in der Woche vor den Ferien Verkleidungswoche. Gab jeden Tag eine andere Themenvorgaben. Eine davon war: als das gegenteilige Geschlecht verkleidet zu kommen. Wie das genau formuliert war weiß ich nicht. Meine Kinder sind nicht dort. Hab es nur von zwei Freundinnen erzählt bekommen. Und die konnten nicht so ganz nachvollziehen, warum mich das so aufregt. Wir sind doch eigentlich mittlerweile so weit, dass wir nicht zementieren wollen was weiblich und was männlich ist. Seh ich das zu engstirnig?

    Nee. Unsere ErzieherInnen mussten sich eine Weil dran gewöhnen, dass meine Tochter zeitweise einen "Jungshaarschnitt" hatte und mein (langhaariger) Sohn gern mal im Kleid in die Krippe gegangen ist, aber ich glaube kaum, dass da jetzt noch jemand mit der Idee der "als das andere Geschlecht anziehen"-Verkleidung um die Ecke käme. (Abgesehen davon, dass das in nem KiGa eh albern wäre...)

    Unsere Abschlussjahrgänge an der Schule haben das aber immer noch gerne in ihren Mottowochen gemacht (Prä-Corona)... Ist halt das platte Land hier... Aber mit den ersten Transgender-SchülerInnen bei uns an der Schule hat sich das hoffentlich jetzt auch mal erledigt.

    Vermutlich gehört das irgendwie in diese Geschlechtsidentitäts-Findungs-Phase, aber heute kann man das ja auch relativ gut ohne Fasching oder Mottowoche ausleben. Jedenfalls seh ich zunehmend geschminkte Jungs bei uns (und insbesondere Jungs mit Nagellack) und Mädchen mit Kurshaarschnitten und ganz gerade geschnittenen, zu weiten Klamotten (so wie die Jungs das in dem Alter halt ganz oft tragen). Da scheint die Zuordnung immer weniger wichtig zu sein.

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Ich habe heute Werbung für Menstruationsprodukte gesehen

    ......


    Die Beispielflüssigkeit war tatsächlich rot.


    Krass, dass mir das auffällt

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Das hab ich neulich auch gemeint zu sehen, wer dann aber unsicher, ob es wirklich so war. Wenn du es auch gesehen hast, habe ich wohl nicht fantasiert ;)


    Ich habe heute zufällig entdeckt, dass es das Buch "Unsichtbare Frauen" bei bpb für 4,50€ gibt. Und ich habe es teuer im Buchhandel gekauft #rolleyes

  • Zu "Jungs sind stärker als Mädchen" würde ich kein großes Fass aufmachen (da das ab einem gewissen Alter auch den eigenen Beobachtungen entsprechen kann), aber deutlich kommentieren, dass er sich da mal lieber nicht drauf verlassen solle.

    Vielleicht ein paar Namen von Mädchen nennen und ob er wirklich glaubt, dass alle Jungs stärker seien als diese.


    Später kann man dann vielleicht thematisieren, ob das überhaupt wichtig ist.

    Vielleicht ist Papa stärker als Mama, aber hat das eine Bedeutung? Papa trägt vielleicht den schwereren Koffer im Urlaub, aber Mama weiß, wann und wo der Zug abfährt usw

  • Statistisch ja - wenn die zwei Gruppen als Kategorien aufgemacht werden. Tatsächlich ist hinsichtlich der gängigen körperlichen Merkmalen die Variablilität innerhalb dieser beiden Kategorien größer als zwischen ihnen.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Ich habe immer gesagt "stärker heißt nicht besser"


    Jeder Mensch hat Dinge, die er besser oder schlechter kann.


    Und alle verdienen den selben Respekt

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

  • da das ab einem gewissen Alter auch den eigenen Beobachtungen entsprechen kann)

    Aber doch nicht vor 13,14, 15? Das Kind ist in einer Kita mir wahrscheinlich ungefähr so vielen Mädchen wie Jungs.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Das kommt eigentlich erst mit Beginn der (Vor-)Pubertät. Ein Freund von mir, Sportlehrer, hat sich im Studium eingehend mit den Unterschieden beschäftigt und auch im Rahmen von Forschungsarbeiten Tabellen bzgl 60m-Sprint, Weitsprung, Weitwurf, Schwimmen und Turnübungen erstellt, um das Alter und das Geschlecht durch geschickte Bepunktung auszugleichen und eine faire Gesamtwertung zu ermöglichen.

    Er fand die ersten Unterschiede ab 9 Jahren, wobei da tlw. die Mädchen aufgrund des früherem Längenwachstums oft noch im Vorteil sind.

    Das einzige, was er nicht und nicht widerlegen konnte (und das hat ihn sehr überrascht): Burschen werfen den Schlagball weiter. Ob das jetzt anerzogen oder genetisch war konnte er nicht sagen, aber es war signifikant.

    (Weshalb er Völkerball in der Volksschule ziemlich fehlplatziert findet.)

  • Und die kleinen schmalen Jungs? Wie würden die Statistiken ausfallen, wenn nach Größe oder nach Gewicht sortiert würde und nicht nach Geschlecht?


    Hinzu kommen ja noch die gesellschaftlich forcierten Sportarten/Beschäftigungen je nach Geschlecht. Es werden ja schon Baby-Jungen häufiger Bälle angeboten.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Das einzige, was er nicht und nicht widerlegen konnte (und das hat ihn sehr überrascht): Burschen werfen den Schlagball weiter. Ob das jetzt anerzogen oder genetisch war konnte er nicht sagen, aber es war signifikant.

    (Weshalb er Völkerball in der Volksschule ziemlich fehlplatziert findet.)

    Dazu gibt es Studien (aus der Hirnforschung), das scheint stark kulturell zu sein. In Ländern, in denen Ballsportarten breiter gefördert werden, gleichen sich die Geschlechter mehr.


    In der Kita von geschlechterbedingten Kraftunterschieden zu sprechen ist für jeden, der nicht selbst im Kita-Alter ist nur albern. Bei einem 3jährigen passt es zur Entwicklungsphase "ich muss alles in Schubladen packen".


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Jungen werfen nur deshalb weiter, weil sie einfach viel mehr von klein auf werfen.


    Man könnte auch amerikanische Kinder mit deutschen Kindern vergleichen und ich bin mir sicher, dass die amerikanischen als Gruppe sehr viel besser schmeißen werden. Baseball bzw softball wird da von klein auf gespielt.


    Ab der 3./4. Klasse sind die Mädchen definitiv den Jungs koerperlich überlegen. Dennoch haben sie im Sport Unterricht auch da die einfachere Leistung zu erbringen.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.