claraluna Mein Mann hat mich ermutigt, mir ist das aber zu viel. Denn meine komplette "freie" Zeit geht fürs Mandat drauf und das möchte ich nicht. Dann fehlt mir Zeit für anderes, wie zum Beispiel mich selbst.
Ich sagte ja schon, im Grunde gibt es auch kaum Männer in der Familienzeit in den Gremien. Etwas mehr als Frauen.
Dass das früher anders war, hat, würde ich vermuten, etwas mit dem Selbstverständnis des Rücken freihaltens zu tun hat. Das gibt es in der krassen Form ja heute immer weniger. Denn es ist ein großer zeitlicher Aufwand, der mit einem Kind einfach nicht zu vereinbaren ist.
Wir haben das diskutiert und sind zu dem Entschluss gekommen beide nicht zu kandidieren. Denn egal wer es tut, wenn eine*r reinkommt, fehlt uns vor allem Zeit für uns.
Repräsentativ bedeutet ja auch nicht, dass angestrebt werden muss das Parlament zu einem 1:1-Abbild der Gesellschaft zu machen. Es gibt ja auch andere Formen der Sichtbarmachung. Zeigt sich ja auch zum Beispiel daran, dass Kinder nie im Parlament vertreten sind, aber durchaus auch repräsentiert werden - wobei nicht "die junge Frau" oder "die Mutter" unbedingt die Repräsentanz sein muss.
Umgekehrt sollte man nicht davon ausgehen, dass Frauen nur Politik für Frauen machen und Männer nur für Männer!
Wir hätten bis heute kein Frauenwahlrecht oder einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung, wenn dem so wäre.
Aber je mehr Interessen vertreten sind, desto mehr Teile der Gesellschaft werden sichtbar und im besten Fall auch gehört.
Dennoch halte ich es für dringend geboten die Bedingungen so zu gestalten, dass jeder, der möchte, partizipieren KANN. Und eben keine Präsenzkultur zu den unmöglichsten Zeiten zu erhalten und dann zu sagen: Die jungen Frauen wollen ja nicht.
Ist wie im 3. Stock ohne Fahrstuhl zu tagen und dann zu sagen: Es ist keinesfalls so, dass wir Rollstuhlfahrer ausschließen. Es kommt halt keiner ??♀️