Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Oooch. Ich hatte einige Kinder- und Jugendbücher mt Mädchen - Nesthäkchen, vieles von Enid Blyton (Dolly, Hanni und Nanni) und Tina Caspari, manches von Erich Kästner (das doppelte Lottchen) und Michael Ende (Momo u. a.). Ebenso viele Märchen (Allerleirauh, die Gänsemagd, Dornröschen, Schnewittchen, Schneeweißchen und Rosenrot uvm).

    Da muss man aber auch wieder gucken, wie die weiblichen Charaktere dargestellt sind. Die Märchenprinzessinnen zum Beispiel sind ja doch oft Damsels in Distress.

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Da muss man aber auch wieder gucken, wie die weiblichen Charaktere dargestellt sind. Die Märchenprinzessinnen zum Beispiel sind ja doch oft Damsels in Distress.

    Ich habe als Kind ja unendlich viele Enyd Blyton Bücher gelesen und geliebt!
    Aber irgendwann fingen mich manche Dinge doch an zu nerven.
    Meiner Erinnerung nach waren die wirklich schlauen / klugen Charaktere immer die Jungs. Z.B. Dicky oder Julius. Aus heutiger Sicht würde ich Dicky sagar als nervigen Besserwisser bezeichnen. :) Damals fand ich ihn toll...
    Die Mädchen - da denke ich v.a. an 5 Freunde und an die Geheimnis-Bücher waren entweder recht klassisch oder halt gleich richtig rebellisch. Anne aus fünf Freunde war so ein liebes Mädchen. Und das jüngste Mädchen aus den Geheimnis-Büchern auch. Wie hieß die noch mal? Eben so ein liebes kleines Mädchen. An den Rest erinnere ich mich schon gar nicht mehr.
    George fand ich richtig toll und habe mich ein Stück weit auch an ihr orientiert. Warum? Weil die anderen Mädchenrollen gar-nicht-gingen und George damals einfach der interessanteste Charakter für mich war. Aber auch hier: die Rebellion gegen die Rollenmuster (immerhin - das war ein Thema) bestand darin, ein Junge sein zu wollen. Leider habe ich nicht den Eindruck, dass Blyton damit wirklich die Rollenfestlegung kritisieren wollte. Ich mag mich irren, aber zumindest in den Büchern hat das bei mir eher den Eindruck des "exotischen" erweckt, das individuelle Charaktere durchgezogen haben als dass ich den Eindruck einer Art von "Systemkritik" hatte.
    Die Hanni und Nanni-Bücher habe ich vor ein oder zwei Jahren noch einmal durchgelesen und dann weggeworfen (so wie die anderen Blyton-Bücher auch). Als Kind fand ich sie toll. Aus heutiger Sicht und als Mutter wollte ich nicht unbedingt, dass meine Jungs die vielleicht irgendwann mal lesen, weil ich auch hier einiges nicht mehr zeitgemäß fand.


    Nesthäkchen und Trotzkopf... Nesthäkchen habe ich, glaube ich, nur im Fernsehen geschaut. War halt eine nette Serie zur Unterhaltung, aber ich habe mich damals schon unbehaglich damit gefühlt. Trotzkopf ruft bei mir sehr gemischte Gefühle hervor. Auf der einen Seite auch immer wieder nett zu lesen. Andererseits habe ich es auch vor ein paar Jahren weggeschmissen, weil ich es nachgerade als reaktionär empfunden habe. Allein der Streit zwischen dem Trotzkopf und ihrem Verlobten, der irgendwie darin mündet, dass sie sich am Schluss geläutert und demütig in ihre Rolle als Frau fügt...
    Insofern, außer Pippi fallen mir eigentlich aus meiner Kinder auch keine positiv besetzten Mädchencharaktere ein.


    Kein Wunder, dass auch ich lange ein Junge sein wollte.


    Ach so- mir fallen da übrigens noch die tschechischen TV-Serien aus den 80ern ein. Die sind da z.T. positiv aus der Rolle gefallen - da denke ich z.B. an "Lucy der Schrecken der Straße". Die fand ich richtig cool.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

    Einmal editiert, zuletzt von nez perce ()

  • Meine Jugendheldin war die rote Zora, hab das Buch bestimmt zehn mal gelesen. Ist aber leider keine Bücherserie.

  • Oh, ich hatte viele tolle Kinderbücher mit weiblichen Heldinnen: Die Mädchen bei Lindgren hab ich als Kind sehr gemocht - allen voran Ronja, aber auch Maditha und Lisbeth und auch Eva-Lotta (Kalle Blomquist) - in den Kinderfilmen gab es auch tolle Mädchen/ Frauen - zum Beispiel beim Kleinen Schulgespenst oder auch die Prinzessin aus 3 Haselnüsse für Aschenbrödel. Selbst Heidi ist ja ein relativ toughes kleines Mädchen ;)
    Und in der DDR gab es ja die Wolkow-Reihe mit Zauber der Smaragdenstadt usw. - da war Elli auch sehr abenteuerlustig. Und beim kleinen Vampir hat Anna doch den Beinamen die Mutige - und ist auch - wenn ich das richtig erinnere - viel entschlossener und mutiger als Rüdiger und Anton.


    Ich wollte als Kind übrigens nie wie ein Junge sein - aber wild und draufgängerisch schon, ich wollte ein mutiges, freches kleines Mädchen sein, aber ich hab das nicht als Gegensatz zu meinem Geschlecht empfunden. Wir haben als Kinder immer in gemischten Gruppen gespielt - und auch als Jugendliche oder Erwachsene hatte ich immer gemischte Freundeskreise - ich kann das im Miteinander so für mein Umfeld nicht bestätigen, dass da Geschlechterklischees eine Rolle gespielt haben. Beim Fußball waren alle zusammen, (die sportlichste von uns war ein Mädchen, die abenteuerlichste war wohl ich und die tollsten Spielideen hatte ein Junge, ich denke, der frechste von uns war auch ein Junge - aber auf dem Mund gefallen waren wir alle nicht) beim Fahrradfahren und Blödsinn machen waren alle gleichermaßen dabei - und später wenn wir als Jugendliche cool irgendwo abgehangen haben sowieso ;)
    Mein großes j. spielt auch gemischt - und das kleine p. sowieso, weil ihr allerbester Freund ein kleiner Junge ist.


  • hier ähnlich.
    lucy hiess doch das mädchen in den geheimnis-büchern...


    hanni und nanni hat meine grosse neulich mal angeschleppt, meinegüte, die sind richtig übel... und das nicht nur gendertechnisch.
    alanna. die alannabücher fand ich richtig gut, und alanna hat mehrere positivbesetzte frauenfiguren später.
    und ich hab viel federica de cesco gelesen, die hatte auch immer starke mädchenfiguren.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Stimmt, die rote Zora, die war toll.


    Aber dennoch - das ist in meinen Augen eine Ausnahme. Die meisten Helden waren halt doch Jungs. Wie viele Serien mit einer weiblichen Hauptperson gibt es denn?
    Heidi, die rote Zora, Nesthäkchen, Trotzkopf (und die beiden letzteren sind ja nicht unbedingt das role model, das ich zeitgemäß fände...), Lucy, die Märchenprinzessin (und die habe ich nun nicht unbedingt als Hauptperson empfunden, auch wenn der Titel das suggeriert, das waren ja mehr oder weniger zwei Familien)...


    Nils Holgerson fand ich toll... aber ein Junge (warum schreibt eine Frau über einen Jungen und vertut die Chance, über ein Mädchen zu schreiben?). Auch wenn ich die eine oder andere Serie vergessen mag, in meiner Erinnerung gab es fast nur Serien mit Jungs als Hauptperson oder eben bestenfalls mit Familien oder Mädchen als weitere wichtige Figuren. Aber eben nicht als Hauptperson. Die ganzen Weihnachtsvorserien z.B.


    Und Wickie - als ich merkte, dass da ein Junge ist, war ich tief enttäuscht und verärgert.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...


  • Nils Holgerson fand ich toll... aber ein Junge (warum schreibt eine Frau über einen Jungen und vertut die Chance, über ein Mädchen zu schreiben?). Auch wenn ich die eine oder andere Serie vergessen mag, in meiner Erinnerung gab es fast nur Serien mit Jungs als Hauptperson oder eben bestenfalls mit Familien oder Mädchen als weitere wichtige Figuren. Aber eben nicht als Hauptperson. Die ganzen Weihnachtsvorserien z.B.


    Und Wickie - als ich merkte, dass da ein Junge ist, war ich tief enttäuscht und verärgert.


    anna ballerina :D

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • und ich liebte ja my so called life - das waren 2 mädchen und 1 schwuler junge... ok und der typisch unnahbare prinz noch dazu, aber trotzdem - claire danes war die hauptfigur

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Oh, stimmt, die hatte ich ganz vergessen und musste nachdenken, was das war. :)
    Da war doch auch der Typ im Rollstuhl, oder? Wie der Schauspieler hieß, weiß ich aber nicht mehr. Spielte der nicht in mehreren solcher Serien mit? (an den erinnere ich mich dooferweise besser als an sie).
    Kamen die am Schluss zusammen?


    edit: ich meine Anna Ballerina.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

    Einmal editiert, zuletzt von nez perce ()

  • Oh, stimmt, die hatte ich ganz vergessen und musste nachdenken, was das war. :)
    Da war doch auch der Typ im Rollstuhl, oder? Wie der Schauspieler hieß, weiß ich aber nicht mehr. Spielte der nicht in mehreren solcher Serien mit? (an den erinnere ich mich dooferweise besser als an sie).
    Kamen die am Schluss zusammen?


    edit: ich meine Anna Ballerina.


    sie war silvia seidel, er patrick bach. 80er jahre furchtbarkeiten.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


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    #rose 49,7

  • Genau!
    Und der spielte in Silas und Jack Holborn mit. Die sind mir im Hinterkopf rumgegeistert als (Weihnachts-?)Serien mit männlichen Titelpersonen.
    Und deshalb wohl erinnere ich mich auch besser an ihn als an sie.
    Mit Ballett konnte ich aber auch nichts anfangen.

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  • rattenkind, zum Thema Helfersyndrom und gesundes Ego - mir ist da aufgefallen, dass das eine ein Extrem ist, während das andere von Dir in einem gesunden Maß betrachtet wird. das ist dann natürlich kein stimmiger Vergleich.


    Ich sehe nämlich nicht, dass mehr Frauen ein ungesundes Helfersyndrom haben und sich selbst mehr aufgeben, als dass Männer in das andere Extrem kippen und einen für mich zu starken Egoismus leben. Sonst gäbe es da ja nciht so große Probleme, wenn es sich nur um einen gesunden Egoismus handeln würde, denn der beachtet ja sehrwohl noch die Umwelt und stellt nicht nur den eigenen (materiellen) Erfolg an erste Stelle. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich einfach mal ein Kritiker der Leistungsgesellschaft bin und etliche Dinge, die in unserem Kapitalismus ablaufen eben nicht als gesund und erstrebenswert ansehe. Also vielleicht tatsächlich eine Definitionssache?


    Und ich stimme nochmal Bryn zu und auch Trin: ich kenne diese Begründung, dass es Jungs zu schlecht geht in der Schule, weil Frauen die Lehrerinnen sind, gar nicht. Hör ich hier das erste Mal. Den Grund, dass sie sich eher mit männlichen Lehrern identifizieren noch eher. Und das läuft dann ja am Ende eben auf die Vorbildfunktion, die Trin erläutert hat, hinaus. Es werden zu erstrebende Dinge einfach normal. Ein gesundes Gleichgewicht eben.

    #post - #post - 3 - 4 - #post - #post - 7 - #post - 9 - #post- 11 - 12 - #post - #post - 15 - 16 - 17 - #post- #post - 20 - 21 - 22 - 23 - 24

    Bonus #post

  • Da muss man aber auch wieder gucken, wie die weiblichen Charaktere dargestellt sind. Die Märchenprinzessinnen zum Beispiel sind ja doch oft Damsels in Distress.

    Oft, aber längst nicht immer! Der Eindruck kommt auch daher, dass Dornröschen und noch ein paar andere so prominent sind.

    Meiner Erinnerung nach waren die wirklich schlauen / klugen Charaktere immer die Jungs. Z.B. Dicky oder Julius. Aus heutiger Sicht würde ich Dicky sagar als nervigen Besserwisser bezeichnen. Damals fand ich ihn toll...
    Die Mädchen - da denke ich v.a. an 5 Freunde und an die Geheimnis-Bücher waren entweder recht klassisch oder halt gleich richtig rebellisch. Anne aus fünf Freunde war so ein liebes Mädchen.

    Ich fand Anne durchaus sympathisch und die anderen teils ganz schön gemein zu ihr.

    Nesthäkchen und Trotzkopf... Nesthäkchen habe ich, glaube ich, nur im Fernsehen geschaut. War halt eine nette Serie zur Unterhaltung, aber ich habe mich damals schon unbehaglich damit gefühlt.

    Ich war eher überrascht, dass Nesthäkchen zumindest ein Studium begonnen hat.

    warum schreibt eine Frau über einen Jungen und vertut die Chance, über ein Mädchen zu schreiben?

    Die Gründe dieser Autorin kenne ich nicht, aber ein handfester Grund wäre, dass sich Bücher mit männlichen Protagonisten oft besser verkaufen (auch wenn das mit Bestsellern wie Twilight, Fifty Shades of Gray und The Hunger Games gerade besser wird), sowohl an Verlage wie an Endverbraucher_innen.

  • La Boum :D - auch eine tolle Mädchenfigur und dann erst die Großmutter ^^
    Und kennt jemand noch die Kinder vom Mühlental ;)
    Nesthäckchen, Trotzkopf und Pucky waren in meiner Kindheit völlig unbekannt - müssen wohl im ZDF gelaufen sein - wir hatten ja nur ARD ^^

  • Stimmt schon, wobei vieles von diesem "Mädchenkram" ziemlich fies werden kann, also dieses sich-über-andere-definieren, überkritisch mit dem eigenen Aussehen und auch den eigenen Fähigkeiten etc. sein, übertriebenes Helfersyndrom,... und der "Jungenkram" eher sinnig ist, also gesunder Egoismus, Durchsetzunngsfähigkeit und so weiter.

    Mhm, so ganz sehe ich das nicht. Frauen und Mädchen wird beispielsweise mehr Sozialkompetenz zugeschrieben, das ist zunehmend positiv besetzt. Und auch mehr Fleiß, mehr Disziplin und mehr Empathie. Es wandelt sich, dass dies gewertschätzt wird. Nur werden die Jungs hier unterfordert, denke ich, weil "die müssen das ja nicht können, das sind ja Jungs".

    Jungs als Protagonisten waren und sind deutlich häufiger, aber es ist nun nicht so, als gäbe es nur Pippi Langstrumpf.

    Das mag in Deiner Kindheit so gewesen sein, aber in meiner nicht. Ich bin ja DDR-Sozialisiert, Pipi kannte ich nur aus dem (West)fernsehen. In meinen Büchern gab es Timur (der war einer meiner Kinderhelden) und dann hab ich schon sehr jung Karl May hoch und runter gelesen. Und Lederstrumpf Was Geschlechterrollen angeht sind beide eher .... ähm ja. Ich kann mir vorstellen, dass das meine spezielle Buchauswahl war, aber ich war immer mit Jungs oder Männern identifiziert. Oder mit (männlichen Tieren) (Lassy, Flipper....).

    Und in der DDR gab es ja die Wolkow-Reihe mit Zauber der Smaragdenstadt usw. - da war Elli auch sehr abenteuerlustig.

    Ja, das habe ich auch geliebt, aber leider erst bekommen als ich dafür eigentlich zu alt war.

    Und ich stimme nochmal Bryn zu und auch Trin: ich kenne diese Begründung, dass es Jungs zu schlecht geht in der Schule, weil Frauen die Lehrerinnen sind, gar nicht.

    Echt nicht? Das wundert mich, ich hab das eine zeitlang überall gehört.


    Generell habe ich aber das Gefühl, dass es in meiner Kindheit nicht so stark die Idee gab, das Jungs nicht lesen und dass alle Kinder die gleichen Bücher lasen. Das ist ja heute auch anders: Viele Bücher sind explizit gegendert. Selbst wenn die Hauptcharaktere männlich sind, richten sie sich eher an Mädchen.

  • Ich fand Enid Blyton super! Und aus heutiger Sicht haben die Bücher und Hörspiele so viele sexistische und rassistische Tendenzen... Dolly war meine liebste Reihe, und diese Bücher strotzen einfach nur so vor Stereotypen. Jedes Mädchen, was irgendwie aus der Reihe tanzt oder anders ist als die anderen, passt sich im Verlauf der Geschichte an die anderen an. Grauenhaft.
    TKKG auch, ganz schlimm. "Tarzan ist der Kopf des Ganzen. Karl lässt schnell die Fakten tanzen. Klößchen ist ein guter Typ. Gaby hat den Tarzan lieb." Sagt schon alles.
    Zora, Pippi und Ronja würden mir auch spontan als tolle Mädchenfiguren in den Sinn kommen.
    Zum Thema "gegenderte Kinderzimmer in den 70/80ern" muss ich übrigens zugeben, dass ich eine Sarah Kay-Tapete hatte - schlimmer gehts kaum.

  • Ich kann mich gar nicht an Identifikationsfiguren aus Kinderbüchern erinnern. Pippi gab's ja im Osten gar nicht, aber auch sonst... Ich hatte sehr sehr viele Märchenbücher aus aller Herren Länder, viele Kunstbände (das gab's dann wohl mal in der Buchhandlung, und es waren sehr schöne, teuer aufgemachte Bildbände, die ich alle noch habe), und so Klassiker von Jules Vernes oder auch Rudyard Kipling. Bzw. andere nacherzählte Klassiker, Shakespeares "Sommernachtstraum", "Parzival" für Kinder.


    Den Einstieg mit den ganzen "richtigen" Kinderbüchern hab ich dann später nicht mehr so richtig gefunden. Also, ich hab Enid Blyton gelesen, die drei ???, Michael Ende usw., aber das hat sich mir nicht so eingeprägt wie die o.g. Bücher (so bis 12).


    die Suche nach Identifikationsfiguren kam viel später. Das war dann ab 16, 17 so feministisches Zeug.

  • Doch - ich hatte die DDR Ausgabe von Pippi - diese hier http://www.eselsohr-buchladen.…elia-ellinger--ill--.html


    Pippi gab es auch in der DDR ;)


    Generell, ist es in meiner Erinnerung so - dass es in meinem Umfeld nicht um den Unterschied Junge/ Mädchen - sondern um die Unterscheidung braves/ angepasstes vs. Wildes/ abenteuerlustiges Kind ging - wobei die wilden, abenteuerlustigen die Identifikation boten egal ob nun als Tom Sawer vs. Sid oder Carola Huflattich vs. ihr AlterEgo Schulgespenst. (Edit Ich konnte mich also mit beiden identifizieren, weil es um das Gesamtpaket ihrer Eigenschaften ging, das Tom ein Junge war, war hingegen irrelevant - die Abneigung gegen seinen Cousin - Petze - Sid machte uns zu Brüdern im Geiste :D )

  • Spricht eigentlich irgendwas gegen Heidi und Biene Maja?

    Also gegen Biene Maja spricht für mich, dass es kriegsverherrlichende Propaganda der Marke "nur das Überleben des ganzen Volkes zählt" ist. Aber gendertechnisch fällt mir nichts ein. Gegen Heidi spricht so ein bisschen, dass man durchaus geteilter Meinung sein kann darüber, dass es im ganzen Buch ja darum geht, dass Heidi sich anpassen soll an ihre Umwelt, was einzelne Figuren mit mehr oder weniger heftigen Methoden umzusetzen versuchen. Aber es geht schon viel darum, dass Heidi lernt, sich richtig zu benehmen, an den Glauben hingeführt wird und dadurch ein besserer Mensch wird, irgendwo. Quasi die "wilden" Anteile loswird und gleichzeitig ihre Unschuld behält.