Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Ich weiß ich bin neu und das dies mein erster Beitrag ist, wirkt vielleicht etwas komisch, aber mein zehn Jahre alter Sohn, hat Gestern einen Aufsatz in der Schule geschrieben und die Klassenlehrerin hat ihn angemauzt, dass er vergessen hat, zu Gendern. Dazu hat er gesagt, dass es ja mehr als zwei Geschlechter gibt und es daher diskrimierend findet, wenn man alles nur auf zwei Geschlechter geschränkt. Eine Antwort auf die ich als Mutter sehr stolz war, da jemand aus unserer Familie zwittrig geboren ist und ich es toll finde wie offen er mit diesen Thema umgeht. Auf jeden Fall, meint die Lehrerin darauf hin aus den Nichts er sei ein Sexist! Soll ich die Lehrerin den Direktor melden oder mit ihr persönlich reden? Ich bin grad wirklich stinksauer.

  • Birgit87 : versteh ich dich richtig?

    Dein Kind hat einen Aufsatz geschrieben und nur die männliche Form benutzt. Die Klassenlehrerin hat ihn drauf hingewiesen. Kind bringt als Argument, es gebe mehr als zwei Geschlechter, deshalb sei der Vorschlag der Lehrerin nicht gut. Lehrerin nennt das Kind "Sexist".

    Hm. Ich würde versuchen, mit der Lehrerin direkt zu sprechen. Vorher überlegen: was wünschst du dir vom Gespräch?


    Als Input zur Sache: Vielleicht ist die Meldung deines Sohns unglücklicherweise als "mach ich nicht, ist eh unnütz" und somit als Leistungsverweigerung angekommen. Also dass die Lehrerin das Sachargument gar nicht gehört hat. Beschimpfen darf sie ihn trotzdem nicht.


    Ideal wäre natürlich, Sohn und Lehrerin könnten Formulierungen finden, mit denen alle Geschlechter abgedeckt werden. Siehe die Posts vorher: "die Forschenden", "die Lernenden", "das Team um..." etc passen ja für alle. Vielleicht hilft euch dabei die Seite geschickt gendern, wurde hier auch schon erwähnt. Somit kann er dem Auftrag der Lehrerin nachkommen, nicht einfach das generische Maskulinum zu schreiben und gleichzeitig Formulierungen benutzen, die mit seinem Gewissen und Sprachgefühl übereinstimmen.

  • Anisp ja, ich habe zuerst auch gedacht, dass er vielleicht schnippisch geantwortet hat und das es ein Missverständnis sein. Aber nein er hat tatsächlich so eloquent geantwortet und unser Familienmitglied als Beispiel genannt und anscheinend, war dass zu hoch für diese Lehrerin und ihr einziges Argument war, das er ein Sexist sei. Er war wirklich traurig als er mir das erzählt hat und hat gedacht das er etwas falsch gemacht hat. Diese Lehrerin ist schon einer anderen Mutter aus der Klasse negativ aufgefallen. Die hat tatsächlich einmal, als im Unterricht die Frage fiel, "Was sind die Pickel?" auf ein Mädchen in der Klasse, die halt schon welche hatte gezeigt und gesagt,: "Was .... hat das sind Pickel." ohne weitere Erklärungen oder sonst was. Diese Frau hat sie doch nicht mehr alle, die mobbt doch ihre Schüler, wenn ich ehrlich bin will ich das bei den Gespräch rauskommt, das sie nicht mehr meinen Sohn unterrichtet. Aber ich kann ihn ja schwer nur wenigen einer Lehrerin aus der Schule nehmen und Lehrer haben ja immer "Recht".

  • oh je, klingt traurig. In dem Fall finde ich schwierig abzuschätzen, was ein persönliches Gespräch bringen könnte. Wie ist denn bei euch das Vorgehen ist bei schrägen Lehrkräften: Elternrat? Schulpflege? Schulleitung?

    • Offizieller Beitrag

    oh je, klingt traurig. In dem Fall finde ich schwierig abzuschätzen, was ein persönliches Gespräch bringen könnte. Wie ist denn bei euch das Vorgehen ist bei schrägen Lehrkräften: Elternrat? Schulpflege? Schulleitung?

    Ja, ich würde auch - nach einem Gespräch mit der Lehrerin (in dem Fall würde ich wohl echt um ein Gespräch bitten und auch anbieten, mal etwas über die Thematik erzählen zu kommen) - über die Schulleitung weitergehen. Das klingt wirklich nicht gut.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Keine Generationenfrage, individuell.


    Ich finde "Hallo" sehr flapsig und mag es nicht besonders, v. a. von "entfernteren" Leuten damit angeschrieben zu werden, habe aber immer wieder Mandantschaft, die das macht.


    Bin noch traumatisiert von meinem letzten Chef, der nach einem Streit auf einmal von "Liebe Frau Sto Helit" auf "Hallo Frau Sto Helit" wechselte. #freu


    Oder eine Spezifik des Höheren Beamten-Dienstes ?

    Ich werde mal herumfragen, wie man das in den diversen Bundesministerien und bei der Staatsanwaltschaft handhabt :)


    3. Es dauert länger bis man mit Frauen persönlicher wird und beim "Du" landet.

    Im gesellschaftlichen Bereich gab es eigentlich mal die Regel, dass Männer Frauen nicht das Du anbieten, sondern nur die Frauen den Männern. Das ist sicherlich nicht allen bewusst, aber ich könnte mir vorstellen, dass das noch mitprägt.



    Ich weiß ich bin neu und das dies mein erster Beitrag ist, wirkt vielleicht etwas komisch, aber mein zehn Jahre alter Sohn, hat Gestern einen Aufsatz in der Schule geschrieben und die Klassenlehrerin hat ihn angemauzt, dass er vergessen hat, zu Gendern. Dazu hat er gesagt, dass es ja mehr als zwei Geschlechter gibt und es daher diskrimierend findet, wenn man alles nur auf zwei Geschlechter geschränkt.

    Ich finde die Argumentation deines Sohnes nicht schlüssig, weil es ja nun auch nicht besser/inkludierender ist, nur ein Geschlecht zu nennen. Da er sich mit dem Thema auskennt (was ich toll finde), hätte er ja z.B. den Unterstrich oder das Sternchen verwenden können.

  • Typisch Beamtisch wäre auf einen gedruckten Formbrief in dem steht

    "Sehr geehrte Frau Dr. Aoide,

    wir freuen uns Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Ihr "Jugend forscht Team" auf Bundesebene teilnehmen darf.


    Mit freundlichen Grüßen


    Bildungsministerin "


    Handschriftlich "liebe Aoide" bei der Anrede einzufügen und bei Bildungsministerin "Herzlichst Deine Yvonne" daneben zu schreiben.

  • Ich weiß ich bin neu und das dies mein erster Beitrag ist, wirkt vielleicht etwas komisch, aber mein zehn Jahre alter Sohn, hat Gestern einen Aufsatz in der Schule geschrieben und die Klassenlehrerin hat ihn angemauzt, dass er vergessen hat, zu Gendern. Dazu hat er gesagt, dass es ja mehr als zwei Geschlechter gibt und es daher diskrimierend findet, wenn man alles nur auf zwei Geschlechter geschränkt.

    Ich finde die Argumentation deines Sohnes nicht schlüssig, weil es ja nun auch nicht besser/inkludierender ist, nur ein Geschlecht zu nennen. Da er sich mit dem Thema auskennt (was ich toll finde), hätte er ja z.B. den Unterstrich oder das Sternchen verwenden können.


    das sehe ich zwar auch ganz genau so, ABER der kleine ist 10. das ganze ist in dem fall eine nummer zu groß für ihn. zumal er das problem nicht auf der meta-ebene kennt, sondern indirekt betroffen ist, das sorgt immer noch für besonderes chaos.


    die lehrerin hätte das genau so ausführen können, wie du es getan hast, und ggf. punkte abziehen etc., alles in ordnung. aber dass sie einen ZEHNJÄHRIGEN öffentlich mit dem ausdruck "sexist" brandmarkt, lässt mich recht fassungslos zurück. wenn ich verifizieren könnte, dass das SO stattgefunden hat, dann hätte ich da gesprächsbedarf. aber nicht mehr mit der lehrerin, sondern mit einer deutlich übergeordneten stelle.


    übel finde ich dabei auch, dass sie etwas sehr gutes (geschlechtergerechte sprache) öffentlich total verranzt.

  • Ich glaube ihr habt Recht, der Elternrat ist eine tolle Idee, Danke. Es haben ja viele von uns ein Problem mit dieser Frau. Und wenn wir uns gemeinsam beschweren, dann hat es ja viel mehr Gewicht.

  • Ich finde "Hallo" sehr flapsig und mag es nicht besonders, v. a. von "entfernteren" Leuten damit angeschrieben zu werden, habe aber immer wieder Mandantschaft, die das macht.

    Ich hab vorhin einen Anruf für meinen (heute außerhäusigen) Chef angenommen.

    Der Anrufer war unser Prüfsachverständiger, fachlich schon über mir einzuordnen, gefühlt doppelt so alt wie ich, mindestens ;)

    Ich kenn ihn persönlich als Dozent von Fortbildungen, die ich besucht habe, in den Pausen haben wir auch mal etwas persönlicher geredet, Kinder, Beruf, Freizeit...

    So, dann heute am Telefon.

    Er grüßt mich mit "Guten Tag Frau *Nachname*"

    Ich (freu mich, ihn mal wieder zu sprechen): "Hallo Herr *Nachname*"

    Und bin dann echt ins stocken geraten. Mir ist das Hallo so rausgerutscht, weil ich mich echt gefreut hab, ihn zu sprechen. Aber ich hab dann gleich gehofft, dass er das jetzt nicht als unflätig oder "anpampen" versteht.

    Im zweiten Gedanken dann - nö, tut er sicher nicht. Er kennt mich.

    Ein bisschen blödes Gefühl bleibt aber doch. Auch wenn mir beim nächsten Mal garantiert wieder das "Hallo..." rausplatzt.

  • Och @Pamela wir sprechen hier von Schriftlichkeit und "Hallo". Und stellten fest, dass es unterschiedlche Sichtweisen gibt: Für dich und andere ist das okay, für mich und andere eher nicht.


    Nun verwendest du spontan "Hallo" in der Mündlichkeit (=hier nie thematisiert, ganz andere Kiste) und bist eingedenk der Diskussion hier sopntan verunsichert. Menno! Mir tut das schon immer leid, wenn du dich durch Diskussionen hier manchmal ganz leicht aus der Fasson bringen lässt - klar kannst du jetzt überdenken, ob ein schriftliches Hallo vielleicht ersetzt werden kann - aber da müsstest du nicht verunsichert sein, sondern diesen Thread als Mittel zur Meinungsbildung heranziehen und dich dann entscheiden und fertig. Ich finde: Verunsicherung ist unangebracht. Und die Übertragung auf das Mündliche echt vorauseilender Gehorsam.


    Was triggern denn solche Diskussionen hier in dir, dass du wie ein kleines Mädchen versuchst, sofort dein Verhalten gemäß einem angenommenen erwünschten zu modifizieren? Du bist erwachsen und du kannst so viel Hallo sagen und schreiben, wie es dir passt und er dich deshalb unhöflich findet, kann dich mal. Find ich. #knuddel

  • Was triggern denn solche Diskussionen hier in dir, dass du wie ein kleines Mädchen versuchst, sofort dein Verhalten gemäß einem angenommenen erwünschten zu modifizieren?

    Das ist mir selbst schon aufgefallen, ich habe leider keine Erklärung dafür.

  • mein Sohn ( 4 klasse) sollte in Deutsch eine Frage beantworten die lautete "Wer hilft kranken Menschen in Krankenhäusern" unten drunter stand als Antwort -Polizist ,Krankenschwester, Arzt,Lehrer, Putzfrau -. Mein Sohn meinte dann zu mir, das wäre unfair wäre es ja auch Krankenpfleger und Ärztinnen gib. Er hat es auch dann genauso in die Antwort geschrieben "Krankenschwester/ Krankenpfleger und Ärztin/Arzt. Die Lehrerin hat ihm einen #top drunter gemalt

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

  • Pamela mir geht es da ähnlich. Ich finde das mit der Anrede sowieso schon schwierig und werde nach solchen Diskussionen eher unsicherer. Ich finde "Sehr geehrte Frau xy" auch sehr steif, und "Liebe..." sehr kuschlig und wenn ich etwas dazwischen suche, nehme ich oft "Hallo...". Mir scheint nun "Guten Tag, xy" besser zu sein, aber ich selbst finde es komisch, so angeschrieben zu werden.

    Wahrscheinlich ist es gar nicht so wichtig. So lange der Inhalt an sich höflich und freundlich formuliert ist, wird einem wohl niemand einen Strick aus einer unpassend empfundenen Anrede drehen.

  • paulina : Klasse vom Sohn, mir gefällt auch die Reaktion der Lehrerin. Und ein grauslich veraltetes Lehrmittel - oder, was traurigerweise wahrscheinlich ist - im modernen Lehrmittel grauslich veraltete Rollenbilder.

  • #knuddel und Hallo :)

    Jetzt musste ich gerade kichern.


    Meine Exfreundin=beste Freundin hat irgendwann mal festgestellt, dass "Hallo" mit Wimpernklimpern #nägel ja mein "Anmachspruch" (für sie) sei, also das, was ich halt so sage, wenn ich mich z.B. zu ihr ins Bett lege. #freu Seitdem ist das schon ein halber running gag zwischen uns.

    Wahrscheinlich ist es gar nicht so wichtig. So lange der Inhalt an sich höflich und freundlich formuliert ist, wird einem wohl niemand einen Strick aus einer unpassend empfundenen Anrede drehen.

    Genau.


    Ich finde es im Alltag auch eher beruhigend, wie unterschiedlich das gehandhabt wird.


    Aus meiner alten Kanzlei kenne ich z.B. auch die Anrede "Liebe [Frau] Kollegin XY" für AnwältInnen anderer Kanzleien und SyndikusanwältInnen in Unternehmen. Jetzt hatten wir auf einem Mandat mit meiner alten Kanzlei zu tun und mein Kollege kommt irgendwann rein und mokiert sich über diese Anrede...

  • Pamela mir geht es da ähnlich. Ich finde das mit der Anrede sowieso schon schwierig und werde nach solchen Diskussionen eher unsicherer. Ich finde "Sehr geehrte Frau xy" auch sehr steif, und "Liebe..." sehr kuschlig und wenn ich etwas dazwischen suche, nehme ich oft "Hallo...". Mir scheint nun "Guten Tag, xy" besser zu sein, aber ich selbst finde es komisch, so angeschrieben zu werden.

    Wahrscheinlich ist es gar nicht so wichtig. So lange der Inhalt an sich höflich und freundlich formuliert ist, wird einem wohl niemand einen Strick aus einer unpassend empfundenen Anrede drehen.

    Also ich empfinde "Liebe Frau Peppersweet" als deutlich förmlicher als "Hallo Frau Peppersweet" aber weniger förmlich als "Sehr geehrte Frau Dr. Peppersweet". Ich schreibe das vor allem wenn ich schon netten Kontakt hatte aber die enstprechenden Leute sieze. Hallo schreibe ich erst wenn ich einen Vornamen dahinter setzen kann. Guten Morgen, Frau Peppersweet finde ich immer ein bisschen seltsam, aber nicht schlimm. Nur ich selbst schreibe es eher nicht, auch weil ich ja nicht weiß wann derjenige seine E-Mail liest. Guten Tag mag ich auch nicht, das ist im Süden einfach nicht verbreitet und wirkt dann auf mich (vor allem mündlich) immer sehr arrogant. (Ich weiß aber das es so meistens nicht gemeint ist.)