Gender-Kacke in Schule und Alltag

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    • Offizieller Beitrag

    In der NZZ am Sonntag, da erscheint immer eine Gender-Kolummne von Nicole Althaus. (Man kann ihn nur mit Abo lesen, deshalb keinen Link)

    Am letzten Sonntag ging es um das Privileg der Schweizer Frauen, sich eben nicht zu emanzipieren.

    Es war etwas provokativ. Sie meinte in vielen Ländern sei es eben gar keine Frage, ob man nur ein bisschen Teilzeit arbeiten will für schöne Ferien und einen vollen Schuhschrank, da müsse frau Vollzeit arbeiten,damit es zum Leben reicht.

    UNd das es eben auch eine Wahl der Schweizer Mütter sei, nur einen Bruchteil des Familieneinkommens beizusteuern. Nur noch geringfügig zu arbeiten.

    Das das halt auch ein Privileg sei.


    Ich stimme ihr zu.

    Ich denke auch, dass es ein Privileg vieler Frauen ist, sich über Politik keine Gedanken zu machen. Sich nicht mit Parteiarbeit zu beschäftigen. Sich nicht in Verbänden und Gremien einzubringen.


    Sich nicht einem Wahlkampf zu stellen. Sich nicht mit trockenen Themen auseinander zu setzen.


    Es ist ein Privileg vieler Frauen, zumindest hier in der Schweiz, in ihrer Comfortzone zu verharren. Durchaus selbstgewählt.

    • Offizieller Beitrag

    ihr solltet muks papa kennenlernen, der steht nämlich dazu, dass es (neben natürlich geleisteter arbeit) auch sein geschlecht ist, was ihm Privilegien bringt.


    Aber die er genau so aberkannt bekommt, weil er zu oft "früh geht".

    Wobei sein chef ihn bestärkt, weiter seinen sohn an 1. Stelle zu setzen, aber es ist jeden Tag Kampf mit Kollegen und aufsteigen kann er so auch nicht.


    Ich bin sogar in 3. Generation "rebell". Mein Opa hat es nämlich gewagt, seine töchter selber im kinderwagen rum zu schieben! Skandal!! Frauenarbeit und er macht das sogar öffentlich...

    Er fand aber , dass es eine schöne Arbeit ist und nicht so abgestuft werden sollte.

    Daher ist Rebellentum und kampf für das eigene sein für mich ziemlich normal. Meine mama war dann in christlichem dorfe die erste, die in der Schule reli abwählte und später sogar aus der kirche austrat. Hammer! Ebenso skandal. Die lehrer haben sie nicht in ruhe damit gelassen.


    Für mich ist jeder Blick oder kommentar eher anfachen des feuers , weiterhin ich zu sein. Mein söhnlein wird da also auch rein geboren. Mich mit sowas zu verunsichern oder gar zu verletzen ist seeeehr schwer, geht glaub ich gar nicht. Ich wünsche meinem sohn das auch.

  • Es gibt auch nur männliche Checker. Nach Can und Tobi jetzt Julian.

    das finde ich so so so so ärgerlich.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Ich glaub, ich geb's auf.

    Ich freu mich wirklich über jede/n von Euch, der mit besseren Voraussetzung in die Sache startet, wie z.B. Runa oder auch Kiwi.

    Aber die Rebellen und Einzelbeispiele zeigen doch nur, wie viel noch zu tun ist. Und wenn man da auf breiter Ebene "arbeiten" kann, indem man sich schon bei der Erziehung Mühe gibt, dann ist das doch zu begrüßen.

    (Mein Vater hat uns im Tragetuch getragen, obwohl er von seinem eigenen Vater zu einem aufrechten deutschen Mann erzogen worden war, aber am Ende ist er trotzdem depressiv geworden, als die Gesundheit ihn als Familienernährer disqualifiziert hat - das ganze System stinkt, und man muss es von oben und unten zugleich angreifen.)


    Artikel hin oder her. Hier geht es doch nicht ums Rechthaben. Ich fühle mich in vielem einfach überlesen, dort, wo ich versucht habe, auf die Kritik und die Einwände einzugehen.


    @Kiwi, wenn Du möchtest, bestätige ich Dir gerne, dass der Artikel nicht das Brillanteste ist, was ich bisher gelesen habe. Vielleicht können wir dann wieder zu anderen Themen übergehen.


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde das ist ja immer so ne Sache. Meine Mutter hat voll gearbeitet, mein Vater hat dennoch nie eine Windel gewechselt oder mehr im Haushalt geholfen als den Wein fuer die Gäste auszuwählen. Fuer mich sind das zwei sehr unterschiedliche Vorbilder.


    Mein einer Boss, hatte selbst zwei Töchter, war ein toller Vater, hatte eine arbeitende Frau, und war dennoch sehr fies, was Gleichberechtigung auf der Arbeit anging. Ein anderer Boss hatte keine Familie und war viel familienfreundlicher. Das eine hat mit dem anderen wenig zu tun.


    Meine Oma war alleinerziehend, arbeitend und stark und hat sich dennoch unterbuttern lassen von jedem Mann (vertraute nur männlichen Ärzten usw).


    Ich dachte ich koennte auch alles haben - Familie, Kinder, Karriere, und mir war das Kämpfen irgendwann zu viel. Warum muss man immer Rebell sein, stark sein und durchhalten und ertragen müssen? Muss mein Sohn immer dafür kämpfen, gehänselt zu werden, weil er nicht konform ist? Wird meine Tochter auch immer kämpfen müssen?


    Mein Mann hat andere Dinge fuer die er kämpfen muss. Aber muss man immer kämpfen?


    Koennen wir nicht einfach so leben, wie wir wollen?

    • Offizieller Beitrag

    Nachtkerze nein,ich glaube nicht, dass das geht. Nicht sobald. Auch wenn es schön wäre.

    Aberich glaube eben - daher schrieb ich das oben auch- dass wir unseren Kindern ganz anderes rüstzeug mitgeben als diejenigen haben, die als erste in einer generation für soetwas kämpfen.


    Daher auch die unterschiedliche Wahrnehmung. Weil wir alle doch verschiedene ausgangssituationen haben.

  • Frisch meine antwort galt patrik und kiwi, die gerne mal so einen mann kennenlernen würden. Nicht dir.


    Ich hab einfach von mir persönlich berichtet und ü ber haupt gar nichts über Allgemeinheit oder gesellschaft geschrieben.

    Einfach nur mal als nettes beispiel.

    Sorry, Runa. Ich weiß. Tut mir leid, dass ich Dein Post da missbraucht habe.

    Und glaub mir, ich freu mich wirklich über diese Beispiele. Und über Deinen Kampfgeist gleich dreimal.


    Ich hab übrigens vor vielen, vielen Posts schon geschrieben, dass ich viele nette Beispiele von Männern habe, aber dass die eben alle mit sich, der Umwelt, ihrer Partnerin ringen, um ihre Position zu finden. Da ist nichts, aber auch gar nichts selbstverständlich, abgesehen von ihrer Überzeugung, dass sie anders leben wollen als die Generation vor ihnen.

    Ich wünsche mir einfach, dass meine Kinder es da mal leichter haben werden und sehe in der Gesellschaft viel zu wenig breit aufgestellte Ambitionen, die alle mitnehmen könnten.


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Ich finde, es hat sich schon viel getan. Kenne einige Familienvater, die Teilzeit arbeiten. Vor allem Behörden und Grossunternehmen räumen Männern diese Möglichkeit ein.

    In der freien Wirtschaft und KMU ist es für Männer meines Erachtens noch schwieriger, Ihre Forderungen auf Teilzeit durchzusetzen. Aber gefühlt hat sich da in den letzten 10 Jahren wahnsinnig viel in D getan.

    • Offizieller Beitrag

    Frisch aber das ist es ja! Die Kinder dieser männer werden es vermutlich einfacher haben, weil sie ein beispiel haben.

    Es ist eben in der ersten Generation immer ein ausprobieren, ggf erstreiten, ...try and error quasi.

    Die nächste generation der familie hat dann vielleicht schonmal eine grobe landkarte wie das aussehen kann, die übernächste nochmal mehr usw.


    Im grunde scheuch ich meinen sohn ja auf das schlachtfeld ohne das ihm das bewusst ist, indem er tragen darf was er will zb. Das erste kleid für ihn zu kaufen war aber selbst für mich ein seltsames Gefühl. Komisch, oder?

    Und dass Jungs in solchen klotten oder eben in weicheren verhaltensweisen abgwertet werden ist ja im grunde ebenfalls gegen frauen... weil es die weiblich behafteten Dinge sind,die für einen jungen/ mann nicht "richtig" sind.

    Im grunde ist alles dem selben mist geschuldet.

  • Ich persönlich kenne auch keine einzige Hausfrau mehr in meiner Generation und meinem Umfeld. Da arbeiten alle Mütter.

    In den unterschiedlichsten Modellen z.B. Teilzeit, vormittags während der Schule oder Nachtschicht, WochenendSchicht, Wechselschicht mit Mann.

    Zuhause zu bleiben ist zu einem unerreichbaren Luxusgut geworden.

    • Offizieller Beitrag

    Nachtkerze nein,ich glaube nicht, dass das geht. Nicht sobald. Auch wenn es schön wäre.

    Aberich glaube eben - daher schrieb ich das oben auch- dass wir unseren Kindern ganz anderes rüstzeug mitgeben als diejenigen haben, die als erste in einer generation für soetwas kämpfen.


    Daher auch die unterschiedliche Wahrnehmung. Weil wir alle doch verschiedene ausgangssituationen haben.

    Da hast du recht. Nur was machen die, die nicht mehr kämpfen mögen oder koennen?


    Kajak, wirklich? Ab Schulalter schon, und ab 2-3 Jahren arbeiten viele halbtags oder 10h oder so, aber wenn die Kinder noch ganz klein sind, gibt es doch noch viele Hausfrauen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich persönlich kenne auch keine einzige Hausfrau mehr in meiner Generation und meinem Umfeld. Da arbeiten alle Mütter.

    In den unterschiedlichsten Modellen z.B. Teilzeit, vormittags während der Schule oder Nachtschicht, WochenendSchicht, Wechselschicht mit Mann.

    Zuhause zu bleiben ist zu einem unerreichbaren Luxusgut geworden.

    Die Frage ist aber, wie viele Väter kennst du, die Teilzeit arbeiten oder vormittags während der Schule, und dann nachmittags zuhause bei den Kindern sind? Die "Normalität" ist halt immer noch das, was du beschreibst.

    Ich arbeite deutlich mehr außer Haus als mein Partner, dadurch ist er eingespannter bzgl. Kinderorganisation. Damit sind wir die mega Ausnahme in unserem Umfeld, und mein Freundeskreis ist nicht grade konservativ ;) - trotzdem ist es so...

  • Um das mit den Männern zu sagen: Mein Mann geht in der gender-situation ja total auf. Er kann das natürlich (das sagt er auch) leicht sagen, dass er dank mir Karriere macht, und das er die Regeln des "männlichen" Spiels eben mitspielt. Er achtet schon auf sexismus ect. und prangert das an ect. und bennent auch seine Privilegien.


    Aber er sagt auch, man kann sich als Mann entscheiden. Spielt man mit oder nicht. Als Frau hast du diese Wahl nicht. Wenn du Glück hast, klappt es mit der Beförderung. Also ja ich habe so einen Mann daheim. Mit dem müsste man nicht diskutieren. Der sieht sein Leben auch als großen Glücksgriff. Es ist nämlich nicht immer die persönliche Leistung, die auch im Forum oft hervorgehoben wird, die einen auf eine Stelle hievt. Es ist Glück was im Leben eine Rolle spielt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich persönlich kenne auch keine einzige Hausfrau mehr in meiner Generation und meinem Umfeld. Da arbeiten alle Mütter.

    Ich sage ja, Privileg der Schweizerinnen. Ich kenne persönlich keine Vollzeit arbeitende Mutter. Nicht mal die AEs.


    Ich kenne einige Mütter, die keiner bezahlten Erwerbstätigkeit nachgehen. Und ganz viele, die eine Teilzeitstelle zwischen 20-40% haben, also ein bis zwei Tage pro Woche arbeiten.


    Und wenn die Frauen ehrenamtlich arbeiten, dann meist im Kleinkind-/ Familienbereich oder Tierschutz. In der Regel nicht in Leitungsfunktion.


    Da kann man auch nicht immer nur von Benachteiligung und Diskriminierung sprechen. Da ist auch ganz viel selbstgewählte Komfortzone dabei.

    • Offizieller Beitrag

    Ich lese hier ja auch immer wieder von Paaren, wo beide 70-80% arbeiten. in RL kenne ich das ueberhaupt nicht. Da ist es immer so, dass wenigstens einer voll arbeitet. Hier in Frankreich auch gerne beide voll.


    Aus Deutschland hingegen kenne ich fast nur nicht voll arbeitende Muetter, 10-30h, aber eher nur selten 40h.


    Und wenn die Frauen ehrenamtlich arbeiten, dann meist im Kleinkind-/ Familienbereich oder Tierschutz. In der Regel nicht in Leitungsfunktion.

    Das ist auch sowas, was macht man, wenn niemand mehr diese ehrenamtlichen Dienste übernimmt?

    • Offizieller Beitrag

    Wir kämpfen gemeinsam, da fängt man sich schonmal auf.

    Vielleicht ist es auch das - mir fehlt die Unterstuetzung aus der Familie oder damals auch auf der Arbeit total. Es war immer ich gegen die Welt. Ich bin in meiner Familie schon immer die schreckliche Emanze gewesen, und bin damit furchtbar angeeckt. Dann habe ich voll gearbeitet und Kinder gehabt und wurde bewundert, dann konnte ich nicht mehr, und jetzt wird auch auf mir rumgehackt, weil ich meine teure Ausbildung (selbst erarbeitet und bezahlt) ja verschwendet haette, und was ich tue um meinen Mann mir zu erhalten, etc. Und das ist nur der Kampf gegen die eigene Familie.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist auch sowas, was macht man, wenn niemand mehr diese ehrenamtlichen Dienste übernimmt?

    Nun ja, ein Teil wird professionalisiert. Bei uns war ja lange auch Kindergarten, Krippe, usw. ehrenamtlich geführt und dann erst in die Professionalität übergeführt. Für die Elternbildung hier im Kanton haben wir uns auch einen Leistungsauftrag erkämpft, damit jemand angestellt werden kann.


    Anderes fällt weg. Aber dann war es evtl. auch nicht wirklich ein Bedürfnis? Bei uns wurde der örtliche Elternverein aufgelöst, weil niemand die Leitung haben wollte. Anscheinend vermisst es niemand.

  • Der Zahnarzt, der eigentlich nett sein will, sich dann uneigentlich ärgert über sofort ausfallende Kolleginnen, hat den Fehler gemacht nur junge Frauen einzustellen. Aus vielerlei Hinsicht ist es besser ein möglichst diverses Team zu haben. Er könnte neben einigen jungen Damen und Herren auch ältere Damen und Herren jenseits des Familiengründungsalters einstellen.