Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Das Paper ist irgendwo im Blogpost verlinkt. Ich habe den Link nur nicht aufgemacht, weil ich davon ausgegangen bin, dass mir das eh zu anstrengend wäre heute früh. #angst


    Edit: Ansonsten hatte ich nicht den Eindruck, dass er da biologische Phänomene zur Erklärung von sozialen Phänomenen verwenden wollte. Es geht wohl eher die Anwendung von mathematischen Methoden auf biologische Phänomene.

  • Ich habe das Paper teilweise überflogen und finde es ganz interessant, kann mir aber vorstellen, dass es im biologischen und sozialwissenschaftlichen Bereich Schwächen hat. Würde auch dazu passen, dass der Autor Mathematiker ist. Und dazu, dass er die genetische Frage, die Darwin aufgeworfen hat, dann auf Themen bezieht, bei denen es nicht nur genetische Einflüsse gibt. Schade, denn damit hat er sich möglicherweise erst angreifbar gemacht.


    Viele Eigenschaften werden ja auch geschlechtsübergreifend vererbt und wenn ich das als Lain richtig verstehe, können diese Eigenschaften doch gar nicht betroffen sein?


    Wenn die Vorwürfe stimmen, finde ich es schade, dass so eine Publikation politisch bekämpft wird statt mit fachlichen Mitteln. Wir kennen allerdings auch nur eine Sicht der Geschichte.

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

    Einmal editiert, zuletzt von undine ()

  • Ich verstehe vor allem nicht ganz, wieso man vor so einem Paper so eine Angst haben müsste.


    Mein Kenntnisstand war auch, dass es durchaus Zahlen gibt, die beweisen, dass bei Männern der IQ z.B. breiter gestreut ist. Aber andererseits gibt es auch Zahlen, die beweisen, dass für die allermeisten prestigeträchtigen Jobs ein hoher, aber nicht extrem hoher IQ das beste ist. Also es ist ja überhaupt nicht so, dass ein extrem ausgeprägtes Merkmal ausschlieslich positv wäre, selbst wenn es ein positives Merkmal ist.


    Das ist doch wie die Debatte mit dem Gehirngewicht von vor 150 Jahren.

  • Tja, wäre nett gewesen, dass "logic argument" zu nennen.


    Ansonsten meiner wirklich bescheidenen Erfahrung nach, wird das Paper vermutlich im.biologischen und sozialwissenachaftlichem Bereich Schwächen haben. Das wäre typisch für die Ansätze statistisch-mathematische Methoden auf andere Felder anzuwenden.

    Daher bin ich erstaunt Xenia, dass gerade Du Dir nicht vorstellen kannst, dass so etwas Probleme macht. Paradebeispiel sind die Wirtschaftswissenschaften in denen sehr vereinfachte Prämissen zusammen mit mathematischen Methoden ohne weitere Hintergründe zu berücksichtigen zu unglaublich vielen politischen Implikationen geführt haben. Insbesondere stützt genauso eine Art Forschung (neo) liberale Wirtschaftspolitik.


    Insofern bin ich nicht gerade Fan dieser Art Forschung. Trotzdem kann und sollte man sie veröffentlichen und eben ggf. Dafür sorgen, dass durch ein Editorial oder eine Antwort es zu einer wissenschaftlichen Diskussion kommt.

  • Der Unterschied ist: Die „wirtschaftswissenschaftlichen“ Modellrechnungen behaupten, dass sie wirklich Wirtschaftswissenschaft sind und dass sie relevant wären für den Lauf der Welt.


    Hier geht es aber um ein mathematisches Papier, das auch gar nichts anderes zu sein vorgibt als Mathematik, und das eben ein bisschen Anwendungs-Kontext mit aufgeführt hat.

    Insofern bin ich nicht gerade Fan dieser Art Forschung.

    Keine Mathematik mehr?

  • Ansonsten hatte ich nicht den Eindruck, dass er da biologische Phänomene zur Erklärung von sozialen Phänomenen verwenden wollte. Es geht wohl eher die Anwendung von mathematischen Methoden auf biologische Phänomene.

    Also Kriminalitätsstatistiken, Nobelpreise und Obdachlosenzahlen sind keine biologischen, sondern soziale Phänomene. Zumindest im Blog erwähnt er die Streuung auch in diesen Bereichen und die Anwendung von mathematischen Modellen suggeriert eben, dass es eine mathematische Gegebenheit wäre statt eine sozial bedingte.

    • Offizieller Beitrag

    Also Kriminalitätsstatistiken, Nobelpreise und Obdachlosenzahlen sind keine biologischen, sondern soziale Phänomene. Zumindest im Blog erwähnt er die Streuung auch in diesen Bereichen und die Anwendung von mathematischen Modellen suggeriert eben, dass es eine mathematische Gegebenheit wäre statt eine sozial bedingte.

    Ja, das ist das was mich daran auch massiv stört. Er kann ja gerne Modelle Rechnen, aber wenn dann wieder soziale Faktoren reingenommen werden, kann er sich das Rechnen auch sparen, oder in seiner Freizeit machen. Denn all diese Dinge da oben haben meiner Meinung nach echt 0,0 mit dem Geschlecht zu tun, sondern 100% mit der Sozialisation.

  • Ich kann jetzt leider das Paper nicht lesen, weil ich vermutlich auch nicht genug von Statistik verstehe um nachvollziehen zu können, was er da gerechnet hat. Das ist übrigens, FrauMahlzahn , auch das Problem daran, das „logische Argument“ im Blog aufzuführen.


    Aber wenn es ein mathematisch interessantes Problem ist, dann doch genau deshalb, weil die Unterschiede gering sind und die Einflüsse vielfältig, aber das Ergebnis nachher ziemlich deutlich.

    Und dabei ist mathematisch die Frage, welche Einflüsse das waren, also ob das soziale oder biologische Faktoren waren, einfach egal.


    Also: Es gibt kleine (biologische und soziale) Unterschiede zwischen Männern und Frauen, die nur mit Mitteln der Statistik erfassbar sind, weil sie zwischen einzelen Individuen nicht feststellbar sind. Wie sieht das Modell dazu aus, dass dann im Ergebnis die sich daraus entwickelnden sozialen Unterschiede so groß sind?


    Ich bleibe dabei, dass ich diese Überlegung spannend finde.

    Ich bin kein Fan davon mathematische Methoden als Mathematiker auf fachfremde Themen anzuwenden ohne Rückkopplung mit dem entsprechenden Fachgebiet.

    Für die Anwendung sind eh nicht mehr die Mathematiker zuständig. Und „Rückkopplung“ funktioniert in der Wissenschaft eben normalerweise darüber, dass einer ein Paper veröffentlicht und der andere sich dann auf dieses Paper bezieht. Der Mathematiker MUSS dann übrigens in seinem Paper Stichworte aus dem anderen Fachgebiet aufführen, sonst finden es die Adressaten niemals.


    Wenn man aber nicht mal die Veröffentlichung des Papers zulässt, dann kann man auch nicht Rückkoppeln.

  • Oh, ich war nicht der Meinung, dass es nicht veröffentlicht werden sollte.


    Soweit ich es beim über fliegen verstanden habe, benutzt er zwei Modelle. Ich bin nur bis Modell 1 gekommen.

    Er geht davon aus, dass eine Population aus zwei verschiedenen Typen besteht A und B (Männer und Frauen, wenn man so will). Jedem Individuum wird ein Fitnesswert (z.B. Intelligenz oder Kraft) zugesprochen. Typ A nimmt zur Paarung nur Individuen (die für ihn verfügbar sind) aus Typ B die den höchsten Fitnesswert haben und Typ B, nimmt alle die einen Fitnesswert über dem Mittelwert aller Individuen haben. Dann ergibt sich eine neue Generation und es geht weiter.


    Das ist ein typisches Populationsmodell. Da gibt es gute Anwendungen für. Aber er macht hier einen Haufen Annahmen.

    1.) Eigenschaften werden vererbt.

    2.) Männer und Frauen suchen sich ihre Partner auf verschiedene Art und Weisen aus. Die einen nur die Besten und die Anderen alle die einigermaßen OK sind.


    Zu 1) Das ist sehr vereinfachend und nimmt den ganzen Bereich der Sozialisation raus. Zumindest ist es diskutierbar in welchem Umfang Sozialisation vererbt wird. Sicher nicht 1:1 wie hier angenommen


    2.) Ist dem so? Da müsste man genauer ins Paper gucken ob es dafür Belege gibt.


    Und nein, Rückkopplung und Diskussion geschieht nicht nur Paper. Man kann auch zusammenarbeiten. Interdisziplinarität hier angemessen.

  • 2.) Männer und Frauen suchen sich ihre Partner auf verschiedene Art und Weisen aus. Die einen nur die Besten und die Anderen alle die einigermaßen OK sind.

    Lustig. Sagt er, wem er was zuordnen würde?


    Wenn er meint, Männer würden nur die Besten aussuchen, höre ich sofort auf, irgendwas positives über den Typ zu denken oder zu schreiben :D .

  • Es wird sich aus den Ergebnissen ergeben wen er für was hält. Aber ich hab leider keine Zeit das Paper genau zu lesen. Wenn ich doch Zeit habe schau ich nach.


    Ich wollte bloß verdeutlichen warum ich diese Art Forschung nicht mag.


    Anderes Beispiel: Ein statistischer Physiker hat das Isingmodell (eigentlich ein Modell um Ensembles von Teilchen zu beschreiben) auf Ghettobildung angewandt. Soweit so gut, kann man machen. Aber das Modell erklärt nichts (abgesehen davon, dass die Soziologen das selbst schon gemacht haben). Kurz gefasst: Wenn Leute, zu Leuten ziehen die ihnen ähnlich sind (also Rheinländer zu Rheinländern und Westfalen zu Westfalen) kommt es zur Ghettobildung. Äh, ja...

    Das ist ein netter Befund, dass man das Phänomen als solches mit derselben Mathematik beschreiben kann wie Teilchensysteme. Aber ein richtiger Erkenntnisgewinn entsteht doch erst wenn der statistische Physiker sich mit den Soziologen zusammen tut und beispielsweise schaut, wann kippt ein ursprünglich durchmischtes System in eines das Cluster (Ghettos) bildet. Und wie sieht die Empirie aus. In welchen Städten ist es z.B. gekippt und in welchen trotz (mathematisch) ähnlichen Voraussetzungen nicht.

    Ein bisschen Mathematik auf irgendwas anderes anwenden und dann behaupten man hätte wesentlich neue Erkenntnisse erzielt ist meist in aller erster Linie arrogant.

  • War der Clou bei den breiteren Extremen der Männer nicht, dass zumindest in kleinen Gruppen, Frauen das Nadelöhr für die Vermehrung sind?


    Also, es ist wichtig für die Population, das möglichst viele Frauen alt genug werden sich zu vermehren, und das auch tun.

    Bei Männern ist das nicht so wichtig, weil nur ein paar überleben müssen und in der Lage sein müssen sich auch fortzupflanzen.


    Entsprechend heißt die (biologische) Devise: Keine Experimente bei Frauen, was zu weniger Extremen führt.


    Also, habe ich so mal gelesen und finde es schon schlüssig.


    Höhere Obdachlosigkeit, Gewaltbereitschaft etc. bei Männern als bei Frauen läßt sich meiner Meinung nach sehr gut aus den gesellschaftlichen Verhältnissen erklären. Jungs wachsen immer noch anders auf als Mädchen, und ich denke nicht, dass es ihnen gut tut,


    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Bei uns im Ort gibt es gerade für ein paar Wochen eine Ausstellung: Finissage „100 Jahre Frauenwahlrecht“


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • In meiner aktuellen Praktikumsstelle wird das 30jährige Bestehen der Stelle der Gleichstellungsbeauftragten gefeiert. Unter anderem mit einer für alle zugänglichen Ausstellung und einer Frauenversammlung. Ein wichtiges Thema dieser Versammlung sind Informationen über das aktuelle Gleichstellungsgesetz. Ich finde das unglücklich gewählt, weil es so tut, als würde das Thema auch von seiner rechtlichen Seite nur Frauen betreffen, als würde Gleichsstellung nicht viel weiter greifen (als "nur" auf Frauen bezogen) und müsste nicht von allen Beteiligten gelebt und angestrebt werden.

    Mir vermittelt es den EIndruck, als müsse (wieder) die Frau alleine für die Rechte eintreten und das hinterlässt einen schalen Nachgeschmack.

  • Meine Tochter hat ein Ü-Ei gekauft. Wir haben hier jetzt Shopping-Schlumpfine.


    Nicht den Fluglotsen-Schlumpf, Pilot Papa Schlumpf, Doktor-Schlumpf, Skater-Schlumpf, Röntgen-Schlumpf, Jogging-Schlumpf, Kletter-Schlumpf oder Feuerwehr-Schlumpf. ???


    "In ihrer Freizeit unternimmt Schlumpfine nichts lieber, als in Schlumpfhausen shoppen zu gehen. Sie liebt Mode über alles und lässt sich gerne von den neuesten Trends inspirieren.

    Neben ihrer Vorliebe für Mode ist sie immer auf der Suche nach hübschen Sachen, um ihr kleines Häuschen zu verschönern."