Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Ein Punkt, den ich bei "Call the midwife" liebe.
    Naturgemäß sind da viele junge Paare zu sehen, aber eben auch die Hebammen und Nonnen und da sind einige tolle ältere Charaktere bei!

    Außerdem natürlich Star Trek, mit wundervollen Frauen und Männern!
    Allerdings auch selten über 50 Jahre alt.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Selbst bei elkine, wo ich die Farben nett finde, sind die "Mädchenshirts" enger geschnitten und passen somit meinem Kind nicht. Keine Ahnung ob Mädchen da immer schmaler sind, aber es zeigt, wohin es gehen soll ne?

    meine tochter hat blusen mit ausschnitten...unglaublich dass sowas hergestellt wird. oder gleich durchsichtig. gerade samstags wollte sie mit durchsichtigem shirt und lederrock in den ausgang. ich habe ihr dann gesagt dass sie auch gleich nichts anziehen kann. sie hat sich dann doch für mehr stoff entschieden und auch für flache schuhe. puh.

    Wie alt ist denn deine Tochter?


    Meine hat mir neulich vorgeführt, wie sie zur Hamburger Schulparty gehen will. Ich meinte daraufhin: "Mach lieber erst einen Karatekurs"

    Darauf erklärte die eine Freundin die dabei war, dass sie schon einen Selbstverteidigungskurs gemacht hat und die andere, dass ja auch B. kommen würde - das größte und kräftigste Kind der Klasse.


    Was ich aber das wichtigste finde: Töchterchen kann nein sagen, laut und deutlich.


    Ein Clint eastwood, der mit siebzig Jahren einen agilen und attraktiven Cop spielt oder Stallone und Willis und die anderen Herren, die sich mit Actionfilmen einen Namen gemacht haben zeichnen sich mit ihren letzten Filmen nicht gerade mit Gesetztheit und Genuss des Lebensabend aus.


    Wobei die in den Rollen auch immer eher lächerlich wirken, finde ich zumindest.


    Danke Marienkaefer ! Ich hoffe, deinem Kind geht es besser und du konntest dich etwas erholen.
    Ich halte die Geschlechtsidentität nicht für ein Konstrukt (dann gäbe es ja keine Transmenschen), Geschlechterrollen sehr wohl. Sozialisation spielt da eine sehr große Rolle und ich halte es durchaus für sinnvoll, Normen zu hinterfragen und ggf. aufzulösen um dem Individuum mehr Freiheit zu geben. Also, ich stelle mir als Utopie keine Masse geschlechtsloser Menschen vor, sondern im Gegenteil eine Vielfalt an Möglichkeiten, das eigene Geschlecht zu leben; ohne den ganzen negativen Ballast, der im Moment noch in den Köpfen ist.

    Hier sollte doch noch das Zitat von Marienkäfer stehen ....

    Aber gut, ich meine das ja allgemein:


    Die Bedeutung die das Geschlecht in unserer Gesellschaft hat, wird dem Geschlecht zugewiesen. Es wird gesamtgesellschaftlich ein Riesentanz um die Geschlechtszugehörigkeit gemacht und es werden den Geschlechtern massiv Rollen und Eigenschaften zu gewiesen. Natürlich gibt es dann auch Menschen die sich ihrem Geschlecht nicht zugehörig fühlen. Je mehr das überfrachtet wird, desto mehr Menschen wird es so gehen.

    Und vor allem: Es ist Thema und wird bemerkt.


    Ich wollte nie so blaß sein wie ich bin. Ich wollte schwarze Haare und braune Augen. Ich wollte endlich mal wirklich braun werden. Hätte ich immer noch gerne.

    Nur wird an die Haarfarbe und die Augenfarbe keine Identität gehängt. Niemand erwartet von mir, dass ich mich blauäugig verhalten, obwohl ich doch braunäugig fühle.


    Und da kommt das Gesellschaftliche Konstrukt: Wir empfinden Geschlechtszugehörigkeit so stark, weil es uns so beigebracht wurde.

    Das gleiche gilt für "als Mädchen" und "als Junge" aufwachsen.

    Das geht uns allen so. Das bedeutet aber nicht, dass das irgendwie natürlich ist.


    Mit 14 hat er seine "kurt cobain" Haare zu nem 0815 kurzhaarschnitt wie sie ALLE tragen schneiden lassen, weil seine Freunde (m wie w) ihn wochenlang deswegen dichtgequatscht haben -.-

    Das Thema kenne ich von meiner Tochter. Die hatte auch ein paar Freundinnen, die sie zugequatscht haben.

    Dass sind einfach nicht mehr ihre Freundinnen. Sie hat sich welche gesucht, die sie akzeptieren wie sie ist.

    Das geht auch in Hamburg.


    Ich finde im übrigen nicht, dass hier alle gleich rumlaufen.


    Wo in Hamburg wohnt ihr denn?

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Und von der Mehrheit der Mütter doch ganz offensichtlich so gewollt. Es sind nicht die bösen Läden die das anbieten, es sind am Ende die Mütter die das begeistert kaufen und wirklich oft das doch so wollen und ihren Töchtern vermitteln das sie brav und lieb und "mädchen" sein sollen (und vor stolz überbrodeln wenn "ihre Tochter aber eine ganz hübsche!" ist).

    Worauf ich hinauspalaber:

    Ich versteh immer nicht so recht warum hier immer die Läden die bösen sind. Am Ende vermittelt es das engste Umfeld der Kinder (Familie) und diese Kinder geben es dann an die Kinder die es nicht schon mir der Muttermilch aufgesaugt haben.

    Das ist doch nicht die Schuld von "h&m"...

    Das sehe ich echt anders. Ich kenne viele Leute, die z.B. bedauern, dass es für Jungen immer nur so dunkle und so wenige Farben gibt. Auch bei den Mädchen waren doch auch hier wieder etliche, die schrieben, dass sie lieber was anderes haben würden als die gängige Kinder-Mädchen-Mode. Ich denke eher, dass die Modefirmen massiv in Richtung deutlich unterschiedicher Kleidung pushen in der Hoffnung dann mehr zu verkaufen.

  • Ich möchte das Thema Konstruktion/Dekonstruktion von Geschlecht versus Biologismus bzw. "(Wann) ist eine Frau eine Frau?" oder so nicht so gerne hier so öffentlich zwischen den Getränkeautomaten diskutieren. Hättet ihr Lust auf eine Diskussion im geschützteren Bereich?


    Wir lagen auf der Wiese und baumelten mit der Seele.


    Kurt Tucholsky (Schloß Gripsholm)

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube eher es ist eine Kombination von beidem: da ist die Industrie, die Läden, die Hersteller, die Medien, die Werbung, die diese Bilder sehr stark ausnutzen fuer ihren Profit, und dann sind es die Eltern, die ihren Kindern den Wunsch nach Kleidung nicht verwehren wollen ("Mein Kind entscheidet selbst was es anziehen will"). Kindergartenkinder sind ja auch oft in einer starken Selbstfindung und der Unterschied Maedchen-Junge, aber auch andere körperliche Unterschiede, sind oft ein grosses Thema. Da sind das dann ganze erlebte Kulturen und Welten, die in den kleinen jahrgangsisolierten Welten sich aufbauen, und von der Umgebung unterstuetzt werden.


    Kleidung ist haeufig so billig, Eltern arbeiten sehr viel mehr, warum also da nicht einfach nachgeben? Ich verstehe das schon auch sehr gut.


    Ich erlebte einmal in einem Kindergarten, der jahrelang Jungen in Spidermankostuemen und Batmankostumen hatte, und die Maedchen in Feen und Prinzessinnenkleidern. Eines Jahres wurde beschlossen, die Verkleidungskiste zu sortieren und es gab nur noch neutrale Verkleidungen - Kaefer, Trolle, Flügel, Mützen aller Arten - und in dem Jahr war das Geschlechtergetrenntespiel "Jungens gegen Maedchen" viel weniger stark ausgeprägt. Da prägt das Umfeld durchaus auch die Kinderwelt.

  • Ich möchte das Thema Konstruktion/Dekonstruktion von Geschlecht versus Biologismus bzw. "(Wann) ist eine Frau eine Frau?" oder so nicht so gerne hier so öffentlich zwischen den Getränkeautomaten diskutieren. Hättet ihr Lust auf eine Diskussion im geschützteren Bereich?

    Ja gern! Ich hab mich eh schon gefragt, ob wir nicht gerade den Rahmen hier sprengen.

  • Und von der Mehrheit der Mütter doch ganz offensichtlich so gewollt. Es sind nicht die bösen Läden die das anbieten, es sind am Ende die Mütter die das begeistert kaufen und wirklich oft das doch so wollen und ihren Töchtern vermitteln das sie brav und lieb und "mädchen" sein sollen (und vor stolz überbrodeln wenn "ihre Tochter aber eine ganz hübsche!" ist).

    Worauf ich hinauspalaber:

    Ich versteh immer nicht so recht warum hier immer die Läden die bösen sind. Am Ende vermittelt es das engste Umfeld der Kinder (Familie) und diese Kinder geben es dann an die Kinder die es nicht schon mir der Muttermilch aufgesaugt haben.

    Das ist doch nicht die Schuld von "h&m"...

    Das sehe ich echt anders. Ich kenne viele Leute, die z.B. bedauern, dass es für Jungen immer nur so dunkle und so wenige Farben gibt. Auch bei den Mädchen waren doch auch hier wieder etliche, die schrieben, dass sie lieber was anderes haben würden als die gängige Kinder-Mädchen-Mode. Ich denke eher, dass die Modefirmen massiv in Richtung deutlich unterschiedicher Kleidung pushen in der Hoffnung dann mehr zu verkaufen.

    Ich glaube weniger, dass da die „Hoffnung“ der Grund ist. Da werden harte Marktanalysen gemacht und wenn da nicht mit gegenderter Kleidung deutlich mehr Gewinn gemacht würde, würde diese nicht verstärkt angeboten werden. Da hat Manea in meinen Augen völlig Recht, die Tatsache , dass ich eine Menge Eltern kenne, die gerne mehr neutrale Kleidung hätten , heißt ja noch lange nicht, dass das die Mehrheit der Konsumenten ist!

  • Aber genau das kann doch die Kalkulation sein: Familie mit Mädchen und Junge kauft doppelt, sobald fast ausschließlich gegenderte Kleidung im Angebot ist, da die Kids kaum voneinander auftragen. Ergo nahezu doppelter Gewinn. Und das verselbstständigt sich dann natürlich sobald alle Kinder erstmal von den Glitzerjeans bzw. Totenkopfpullis so angefixt sind, dass das neutrale Ringelshirt nicht dagegen anstinken kann.

  • Ich glaube tatsächlich auch, dass es, wie hier zb im Forum, eine Blase ist. Für die meisten Menschen ist es normal, dass Geschlechtern Farben usw zugeteilt werden. Beispiel aus einem Babykurs "Endlich gab es in dem Laden den Schnuller x auch für Mädchen!"

  • Ich glaube tatsächlich auch, dass es, wie hier zb im Forum, eine Blase ist. Für die meisten Menschen ist es normal, dass Geschlechtern Farben usw zugeteilt werden. Beispiel aus einem Babykurs "Endlich gab es in dem Laden den Schnuller x auch für Mädchen!"

    Ich habe aus meinem recht unterschiedlichen Bekanntenkreis nicht den Eindruck, dass das ein Blasenphänomen ist. Eher die Kombi aus wahlweise pragmatischen (auftragen!) oder bewusst genderneutralen Eltern, deren Wünsche aber leider durch die "modebewussten" Kinder zunichte gemacht werden. Natürlich angestachelt durch Kataloge, Werbung, sonstiges Umfeld.

  • Huhu,

    sagt mal, hier wurd doch vor.. äh.. einiger Zeit eine Doku verlinkt, in der es darum ging, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern nicht so groß sind wie die innerhalb eines?

    Das fing glaub ich an, dass einige Menschen durch ein Labyrinth laufen und den Weg finden und dann gab es eine Szene wo Erwachsene Kinder beim Spielen beobachten sollten..

    Hat den Link grad jemand? Gibts die noch zu sehen?

    Liebe Grüße

  • Geschichten, die sich um das Leben im letzten Drittel eines Menschenlebens drehen, musst Du echt suchen.

    Ich will Dir nicht widersprechen, als ich Deinen Satz las, fiel mir jedoch sofort der Film "Miss Daisy und ihr Chauffeur" ein, der auch Oscars gewonnen hat, soweit ich weiß.

    Und danach noch "Die Brücken am Fluss" mit Meryl Streep, ein mich sehr berührender Film.


    Sorry, musste ich aber eben kurz loswerden.


    LG,

    Abnne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Der Katalog von der Firma, die hier gerade diskutiert wurde ("it's cool to be kind" vs. "tres cool"), kam heute bei uns an.

    Meine Tochter (4) hat ihn nit mir angeschaut und mir auf jeder Seite gezeigt, was sie haben will. Dabei hat sie sich nicht stören lassen, als der Mädchen-Teil vorbei war und der Jungen-Teil begann. Das da auf einmal nur männliche Models zu sehen waren hat sie anscheinend gar nicht registriert. Ich habe es auch nicht weiter kommentiert sondern nur interessiert zugehört, was ihr gefällt. Bei den Kleinkindsachen hat sie mir dann gezeigt, was ihr kleiner Bruder bekommen soll. Da waren auch Kleider und ein Badeanzug dabei. Anscheinend macht sie da noch keine Trennung zwischen den Geschlechtern.

    Liebe Grüße von Peppi mit Groß-S, Klein-S und Mini-S


  • Ich will Dir nicht widersprechen, als ich Deinen Satz las, fiel mir jedoch sofort der Film "Miss Daisy und ihr Chauffeur" ein, der auch Oscars gewonnen hat, soweit ich weiß.

    Und danach noch "Die Brücken am Fluss" mit Meryl Streep, ein mich sehr berührender Film.

    Ergänzender Einschub: Mir fällt spontan noch "Am goldenen See" ein, mit Katherine Hepburn und Henry Fonda (in seiner letzten Rolle) als alterndes altes Ehepaar.

  • Meine eigentlich sehr nette Nachbarin hat mich heute wieder darauf angesprochen, was ich für ein Glück mit meinen drei Mädchen hätte. Die Begründung: mit Mädchen ist es soooo viel einfacher als mit Buben. Und wer keinen Buben groß gezogen hat, weiß ja überhaupt nicht was es bedeutet Kinder zu haben #confused sie ist alleinerziehend mit einem Sohn und ich glaub ihr, dass das sehr anstrengend ist. Aber sie begründet diese Aussage mit ihrer jahrelangen Erfahrung als Lehrerin und „weiß“ deswegen auch, das Mädchen und Buben grundverschieden sind... Diskussion sinnlos..

    mit der Großen (06/2012), der Mittleren (10/2014) und der Kleinen (09/2018) #herz

  • mit Mädchen ist es soooo viel einfacher als mit Buben. Und wer keinen Buben groß gezogen hat, weiß ja überhaupt nicht was es bedeutet Kinder zu haben

    Wo wohnst Du? Ich schick Deiner Nachbarin mal meine Tochter vorbei. Sie wird sich wundern...#lol

    (Im Austausch nehm ich gern ihren Sohn. Ob ich den dann allerdings wieder hergeb...#weissnicht#schäm#pfeif)

  • Hrm... Also... ehrlich gesagt seh ich als Lehrerin auch Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, insbesondere so zwischen Klasse sieben und neun. Das ist eine Phase, in der die Kids halt ausprobieren, was "Mann sein" und "Frau sein" heißt, Hormone tun sicher auch das eine oder andere dazu, und natürlich die entsprechende Sozialisation. Und Ausnahmen gibt's immer. Aber eine Tendenz ist schon zu erkennen, finde ich.


    Was insgesamt nicht heißt, dass ich sagen würde, Mädchen sind so und Jungen so und als Eltern hat man mit der einen Gruppe diese und mit der anderen andere Probleme. Bloß, dass es schon eine gewisse Wahrscheinlichkeit gibt, dass sehr viele Kinder sich in bestimmten Phasen, besonders "genderkonform" verhalten. Und das halte ich nichtmal für schlimm oder so. Das ist einfach pubertäres Rollen-Ausprobieren. Schlimm ist, was da z.T. als "sinnvolles" Verhalten vorgelebt wird.

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

    Einmal editiert, zuletzt von Rattenkind ()

    • Offizieller Beitrag

    Natürlich agieren Kinder und Jugendliche in Gruppen möglichst rollenkonform. Und da kann ich mich dann schon sehr nerven, wenn Reibereien "mädchentypisch" ablaufen (was nämlich dem Charakter meines Mädchens komplett entgegen läuft).

    Um das zu verhindern, müsste man die Kinder schon im luftleeren Raum aufziehen - die sehen und hören ja schon ihr ganzes Leben lang, wie sie "sind".


    Liebe Grüsse


    Talpa