Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Mir hat der Text gefallen! #weissnicht


    Es ging - meiner Ansicht nach - eher darum, dass Elternteile unterschiedliche Prioritäten setzen. Und da müssen Frauen, wenn sich die Väter in bedeutendem Umfang an der Kinderbetreuung beteiligen, schlicht lernen, damit zu leben, dass manche Dinge dann eben etwas anders laufen, als wenn sie es selber machen.


    Völlig ok. Die generalisierte Aussage, dass "berufstätige Mütter" halt damit leben müssten, dass die Väter die Kinder unangemessen (sie listete hier explizit zu kalt/zu warm, zu klein...) gekleidet seien. Meinem Mann werden solche Quarkaussagen jedenfalls nicht gerecht, sie sprechen ihm die Fähigkeit ab, adäquat für seine Kinder zu sorgen. Und ja, nicht regelmäßig frieren zu müssen (klar, mal kann das jeder und jedem passieren) finde ich schon wichtig für Kinder. Das fällt für mich unter ein generelles Interesse am Kindeswohl, das ich allen Elternteilen unterstelle. Es geht ja nicht darum, dass etwas blöd aussieht oder so, sondern tatsächlich knallhart darum, die Kinder so anzuziehen, dass sie sich wohlfühlen und es ihnen nicht strukturell bedingt regelmäßig an etwas Grundlegendem mangelt.
    "Gemeint" war das bestimmt nicht so drastisch, formuliert aber eben schon #weissnicht
    Die von dir interpretierte Aussage, nämlich, dass Eltern Dinge unterschiedlich handhaben und das nicht schlechter ist, die hätte sich auch genau so formulieren lassen.



    Das erinnert mich gerade daran, dass ich auf Weihnachts- oder sonstigen Märkten schon öfter sowas wie " Und ihre Frau will bestimmt ne kleinere Portion" zu meinem Mann bzw. ähnliche Sprüche zu mir gehört habe. Nein, ich esse gerne und meist viel. Und wieso soll ich fürs gleiche Geld ne kleinere Portion wollen??? Da kommt man sich dann natürlich total verfressen und blöd vor....


    Ich unterschreibe! Wenn wir mal in der Mensa essen, bekommt der Mann meist die größere Portion. Wobei ich da portionsmäßig auch allein schon in die Kategorie "klein, Frau" falle und gern mal eine kleinere Portion bekomme. Argh!



    Kalliope, diesen Artikel zum generischen Maskulinum fand ich sehr einleuchtend.

  • Kalliope: genau dasselbe hier in grün. Mann und Papa, der generell nichts mit Geschlechterklischees am Hut hat und den Menschen als Mensch sieht. Aber geschlechtergerechte Sprache empfindet er als Humbug. Ich versteh es auch nicht ...


    Das ging mir selber als eigentlich Feministin aber lange Zeit auch so. Es hat mich genervt, und eigentlich nervt es mich selbst jetzt, wo ich ja das Wissen dazu habe, was es bewirkt, immer noch. Auch wenn ich rational weiß, dass es wichtig ist und entscheidend sein kann, nervt es mich im Bauch immer noch.
    Ich kann Eure Männer da also ein Stück weit verstehen, und denke, das einzige, was da wirkt, ist eben solche Artikel zum Lesen geben.
    Wäre es nicht schön, wenn es wie im Englischen einfach linguistisch Standard wäre, dass Berufsbezeichnungen neutral sind? Und dann gibt es ja auch noch den Plural, der ganz selbstverständlich in der Literatur für eigentlich im Singular stehende Personen benutzt wird, wenn das Geschlecht vorher nicht festgelegt wurde.

    • Offizieller Beitrag

    Also, für mich wirkte er in deiner Beschreibung ziemlich dumm.


    In der Beschreibung wirkt er wirklich dumm, stimmt. Ist er aber nicht. Wirklich nicht. Er ist ein sehr intelligenter Mensch, mit dem ich mich normaler Weise wunderbar über alle x-beliebige Themen wirklich gut unterhalten kann. Auch, wenn wir unterschiedliche Standpunkte haben. Manchmal überzeugt er mich, manchmal ich ihn, sehr oft können wir mit unterschiedlichen Standpunkten gut auskommen. So eine Borniertheit ist nicht typisch für ihn. Wahrscheinlich bin ich deshalb so angefressen.
    Sorry, das sprengt den Thread hier.

  • Die Binnenschreibweise nervt mich auch, weil es einfach viel elegantere Lösungen gibt oder zumindest ohne riesigen Aufwand geben könnte. Da haben schon viele Menschen richtig kluge und praktische Gedanken zu gehabt.
    Nicht angesprochen zu werden nervt mich aber sehr viel mehr und ist auch faktisch einfach problematischer. #weissnicht

  • Ich habe meine Diplomarbeit komplett in der weiblichen Form geschrieben. Also Klientinnen, Wissenschaftlerinnen... nur reale Personen durften ihr Geschlecht behalten.
    Ich hab das damals bei uns übliche "Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleich ermaßen für beide Geschlecht." davor gepappt und gut war. Der Dozent hat kein Wort dazu gesagt, aber über Umwege hab ich erfahren, dass er von dieser Diplomarbeit noch einige Semester später in seinen Kursen erzählt hat. Nicht über den Inhalt natürlich, sondern nur über die Tatsache, dass ich durchgehend die weibliche Sprachform verwendet habe. Hat ihn scheinbar nachdrücklich irritiert. #freu

    Liebe Grüße vom Zebra! #sonne


    mit Mister Big (2004) - Fräulein Chaos (2006) - Herr Lütt (2009) - Mademoiselle Petite (2010)

  • Ich lasse ihm den Standpunkt, dass er es doof findet. Kein Thema. Ich halte ihn auch nicht dumm und Sexismus habe ich ihn doch nirgendwo vorgeworfen? Was ich so furchtbar fand war, dass er in keinster Weise sah, dass da überhaupt ein Problem sein soll und alles ins Lächerliche zog und schlicht leugnete, dass da überhaupt irgendetwas dran sein könne. Also, das was du mir vorwirfst. Ich verstehe ja sogar, dass er es doof findet und meint, dass eine Änderung in der Sprache für ihn der falsche Ansatz ist. Was mich auf die Palme bringt war als er mit "Menschin" anfing und die wissenschaftlichen Studien, die besagen, dass Sprache denken formt schlicht und ergreifend im Handstreich allesamt für Nonsens erklärte ohne dem etwas entgegenzusetzen. Ich habe mich schlicht nicht ernst genommen gefühlt.


    Ach Kalliope...mach dich nicht irre...wenn mein Joe gerade mal wieder krawallig ist oder ihm sehr sehr langweilig ist provoziert er mmich mit so einem Nosens, weil er genau weiß das ich auf jeden Fall drauf anspringe. Wenn ich dannselbst noch angefasst bin wegen irgendetwas, kann sich bei uns auch schon mal ein handfester Streit daraus entwickeln, weil ich entsprechend scharf drauf reagiere...ab und zu frag ich mich dann wirklich ob ich mir nun unbedingt so ein misogynes Mistexemplar suchen musste um eine Familie (mit zwei Töchtern) mit ihm zu Gründen #hammer ...
    Tief in meinem inneren weiß ich, dass mein Kerl auf jeden Fall ein geborenenr Agent provocateur ist der keiner noch so blöden Diskussion aus dem Weg geht, aber kein misogynes xxloch...vielleicht war Dein Mann ja in ähnlich provokanter Gemütslage...


    Kiwi

    • Offizieller Beitrag

    Wahrscheinlich. Ich fühle im Momen die strukturelle Benachteiligung von insbesondere Müttern in der Gesellschaft enorm am eigenen Leib. Ich glaube, da bin ich dann auch wirklich dünnhäutig, wenn ausgerechnet mein lieber netter Mann mir so kommt.

  • Wahrscheinlich. Ich fühle im Momen die strukturelle Benachteiligung von insbesondere Müttern in der Gesellschaft enorm am eigenen Leib. Ich glaube, da bin ich dann auch wirklich dünnhäutig, wenn ausgerechnet mein lieber netter Mann mir so kommt.


    kann ich verstehen. geht mir auch so. hab mich gestern mit meinem sonst eher unchauvi mann ebenfalls wegen gender gefetzt, ging um die frauenquote, was er humbug findet #augen

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

    Einmal editiert, zuletzt von ainu ()

    • Offizieller Beitrag


    kann ich verstehen. geht mir auch so. hab mich gestern mit meinem sonst eher unchauvi mann ebenfalls wegen gender gefetzt, ging um die frauenquote, was er humbug findet #augen


    Ja genau! das kam dann auch noch Das kam vorher! Er forderte dann im Sinne der Gleichberechtigung auch eine gesetzlich festgeschriebene Männerquote. Als ich meinte, dass ich damit absolut kein Problem hätte und in Ordnung fände (ich meine - 30% Männerquote kann man gerne festschreiben. Wäre in manchen Berufen nicht verkehrt), kamen wir irgendwie auf Sprache.

  • cashew, aber genau davon gibt es hier ja haufenweise Beispiele, von Situationen, in denen man einfach nur schreien kann, weil es so behämmert ist.
    Und ich erlebe hier viele davon, und bin einfach nur erleichtert, dass ich da nicht schreiend wegrennen muss.
    Klar sind die Jungs genauso klein. Sie kann ganz viel sogar besser als die und ist vor allem bei sportlichen Dingen völlig furchtlos.
    Aber wenn ich bedenke, was ich hier schon gerade aus Sportvereinen, Grundschule, Kindergarten etc. über den Umgang mit Mädchen und Sport gelesen habe, hab ich irgendwie wohl so halb schon auf Genderkacke gewartet.

  • Der generische Feminin ist meiner Meinung nach die logischste Lösung. Weil rein sprachlich ja schon in den meisten Fällen der maskulin enthalten ist.
    Mache ich aber auch nicht, aus Gewohnheit. #schäm
    Meine Kinder sind aber auch schon auf sprachliche

  • So, jetzt habe ich es. ^^
    Letztens im Radio hörte ich einen Beitrag darüber, dass "Frauen Produkte" oft deutlich teurer verkauft werden als die exakt gleichen "Männer Produkte". Und das bei der Tatsache, das Frauen auch noch deutlich weniger verdienen. #flop


  • kann ich verstehen. geht mir auch so. hab mich gestern mit meinem sonst eher unchauvi mann ebenfalls wegen gender gefetzt, ging um die frauenquote, was er humbug findet #augen



    mein ex (mit dem ich mich sehr gut verstehe und er wirklich kein frauenfeind ist) sieht so basics wie geschlechtergerechte sprache absolut ein, alles andere wäre mir auch undenkbar.


    aber das mit der frauenquote versteht er trotzdem nicht.


    seiner meinung nach sollten menschen nicht aufgrund ihres geschlechts irgendwo eingestellt werden, sondern aufgrund ihrer leistung.


    ja, schön. nur ist dies JETZT eben NICHT der fall, es werden ohne ende männer aufgrund ihres geschlechts eingestellt (oder frauen für die tollen spar-positionen).


    wie man das abstellen kann ohne quote -> keine ahnung seinerseits. er meint, das gibt sich, wenn die gleichstellung "in den köpfen angekommen" ist. joar. also nie.



    lg patrick

  • mein ex (mit dem ich mich sehr gut verstehe und er wirklich kein frauenfeind ist) sieht so basics wie geschlechtergerechte sprache absolut ein, alles andere wäre mir auch undenkbar.


    aber das mit der frauenquote versteht er trotzdem nicht.


    seiner meinung nach sollten menschen nicht aufgrund ihres geschlechts irgendwo eingestellt werden, sondern aufgrund ihrer leistung.


    ja, genau, das ist auch die meinung meines mannes.
    ihm dann aber die strukturelle herkunft solcher "leistung" zu erklären war schwer.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Gerade das Thema Frauenquote bringt mich jedes mal ins schlingern und ich habe mir noch keine abschließende Meinung zu diesem Thema gebildet... Es ist für mich jedenfalls sehr hilfreich, hier mitzulesen!


    Übrigens: Mein Tochter verwendend sehr bestimmt die weibliche Form für sich: „Nein, ich spiele nicht Arzt, ich bin die Ärztin!!!" (Köchin, Verkäuferin, Feuerwehrfrau, Müllfrau...) Wo sie das her hat, weiß ich nicht.

    Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte. (Nietzsche)

  • Ich habe meine Diplomarbeit komplett in der weiblichen Form geschrieben. Also Klientinnen, Wissenschaftlerinnen... nur reale Personen durften ihr Geschlecht behalten.
    Ich hab das damals bei uns übliche "Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleich ermaßen für beide Geschlecht." davor gepappt und gut war. Der Dozent hat kein Wort dazu gesagt, aber über Umwege hab ich erfahren, dass er von dieser Diplomarbeit noch einige Semester später in seinen Kursen erzählt hat. Nicht über den Inhalt natürlich, sondern nur über die Tatsache, dass ich durchgehend die weibliche Sprachform verwendet habe. Hat ihn scheinbar nachdrücklich irritiert. #freu


    Das erinnert mich an Hilbert Meier, der hatte aber nur ein Kapitel komplett in der weiblichen Form.

    Liebe Grüße Gini und Töchter (*2006, *2008 und *2012)

    • Offizieller Beitrag


    Das erinnert mich an Hilbert Meier, der hatte aber nur ein Kapitel komplett in der weiblichen Form.


    Da fällt mir als gutes Beispiel mein alter Professor Bofinger ein. Der hat alle seine Bücher im generischen Femininum geschrieben. Das fand ich super. Edit: das war um 2000 rum, also schon eine Weile her.

  • Exakt der Meinung bin ich auch. Und genau deswegen bin ich gegen das generische Maskulinum - es gibt mittlerweile x Studien dazu, dass bei fast allen Menschen automatisch erstmal das Bild eines Mannes vor Augen haben und eben nicht eines x-beliebigen geschlechtsunabhängigen Menschen. Das Binnen-I ist suboptimal, ich schreibe dann lieber aus.


    Da ich diese Diskussion auch regelmäßig führen "darf", wäre ich sehr an Quellen interessiert. Hat da jemand was? Oder einen Artike über eine Studie (wenn keine Originalstudie da ist)?