Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • mir gefällt daran nicht, dass der mann lockerflockig die wahl hat, ob er "vater" sein will oder eben lieber doch nicht.

    Genau das gefällt mir daran. Wenn wir schon den ganzen Ärger haben und irgendwie automatisch mit drinhängen, dann sollen die rechte des Kindes bitte auch bei uns liegen. Wieso hat der Mann automatisch Rechte am Kind, nur weil er einmal Sex hatte? Wenn er Vater sein möchte, mit allem drum und dran, dann soll er sich dafür entscheiden und gründlich die Konsequenzen überdenken. Diese Entscheidung treffen fast alle Frauen, z.B. auch, wenn sie sich für einen Abbruch entscheiden.


    edit: Wenn der Vater die Vaterschaft ausdrücklich erklärt, brauchen wir übrigens auch den scheiß nicht, dass frau offenlegen muss, mit wem sie Sex hatte.

  • Es kann nun mal aus biologischen Gründen keine Gleichberechtigung bei dem Thema geben. Also bringt es nichts, sich zu überlegen, wie man die Rechte und Pflichten gleichmäßig auf Mutter und Vater verteilt.



  • Das entstandene Kind ist natürlich nicht die Strafe. Sondern dass dann jemand für das Kind Unterhaltszahlungen leisten soll, der mit ihm nichts zu tun hat, außer dass er einmal Sex mit seiner Mutter hatte.


    Diese Regelung macht nur dann Sinn, wenn man davon ausgeht, dass der biologische Vater einen persönlichen Gewinn dadurch hat, dass er seine Gene weitergeben konnte. Oder dass der Mutter einen Schaden dadurch entstanden ist, dass sie dieses Kind jetzt austragen und aufziehen "musste".


    Nochmal:


    Dein Argument war, dass es eine Art "Strafe" für den biologischen Vater sei, Unterhalt zahlen zu müssen...
    was nur Sinn machen würde, wenn er entweder durch Weitergabe seiner Gene einen Vorteil hätte oder der Mutter umgekehrt (auch?) ein Schaden entstanden wäre.


    Das habe ich umgedreht, indem ich es als "Strafe" für die Mutter interpretiert ahbe, dass sie sich um ein Kind kümmern (abtreiben oder austragen und großziehen) muss, obwohl sei nur einmal mit dem Vater...
    was nur Sinn machen würde, wenn sie entweder durch die Weitergabe ihrer Gene einen Vorteil hätte oder dem Vater umgekehrt (auch) ein Schaden entstanden wäre.


    Und das das so schön symmetrisch ist, ist es doch gerade "gerecht".



    Fürs Protokoll:
    - in meinen Augen ist ein Kind kein Schaden
    - in meinen Augen ist ein Kind keine Strafe
    - Weitergabe von Genen ist kein Gewinn
    - ein Kind zu haben ist eine Sache mit weitreichenden Konsequzenzen
    -- ein Kind auszutragen ist eine Sache mit weitreichenden Konsequenzen
    -- ein Kind abzutreiben ist eine Sache mit weitreichenden Konsequenzen
    -- ein Kind aufzuziehen ist eine Sache mit weitreichenden Konsequenzen
    -- ein Kind zu haben und zur Adoption freizugeben ist eine Sache mit weitreichenden Konsequenzen


    - und ein Kind zu zeugen ist auch ist eine Sache mit weitreichenden Konseuquenzen


    Insofern ist der biologische Vater in meinen Augen sehr wohl in der Pflicht.

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • Nigiri, für die Schwangerschaft und die Geburt trifft das zu. Danach ist es aber zumindest theoretisch wieder offen.

  • Es macht schon Sinn, dass der Ehemann auch Vater ist. Weil da, wie Patrick sagt, wenigstens eine Sicherheit besteht. Für die Frau sowieso. Den Mann dazu zu bekommen seine Vaterschaft anzuerkennen, kann sehr schwierig sein.



    Es ist auch kein Drama eine "Nicht-Vaterschaft" in der Ehe anzugeben, (jedenfalls wenn man schon in Trennung ist, andere Fälle kenne ich nicht)
    Aber ich sehe das eher wie Patrick.


    Ich bin aber auch dafür, dass es ein imenser Vertrauensverlust ist, nicht der biologische Vater zu sein. Das kann ziemlich viel erschüttern. Ich sehe das unheimlich zwiespältig. Sind wir mal ehrlich, sollte das Kind (was es jederzeit darf) ein Verfahren einleiten um festzustellen, wer sein biologischer Vater ist, kann der rechtliche Vater ziemlich dumm aus der Wäsche schauen. Im Extremfall kann er dann nicht mal im Alter auf Unterstützung "hoffen" (bzw, der staat")


    Was mich dabei viel eher rum treibt ist die Frage, was ist mit dem echten Vater? Klaut man dem evt. was ? (ja die meistens sind eh Arschlöcher ;) ) aber es soll ja einige geben, die trotz One Night Stand zu einem "Vater" mutieren. Ich frage mich auch, ob das nicht irgendwie... ka.


    Ich glaube ein Kind als "seines" anzunehmen, aber zu wissen, dass man nicht der biologische Vater ist, mag funktionieren. Aber das Kind anzuschauen und zu wissen, dass man jahre von der Frau betrogen wurde - das kann schwer wiegen.


    Ich kann aber verstehen, weil ich ds privat erlebt habe, wie ein Kind seinen Vater ablehnt, wenn dieser einen Vaterschaftstest machen lässt (das ist sowieso sehr erniedrigend - wenn gerichtlich festgelegt)

  • Es soll sogar einige Frauen geben, die ihren aus One-Night-Stands entstandenen Kindern gute Mütter sind... die Art der Produktion sagt doch über die elterlichen Fähigkeiten nichts aus.

  • Ne auf keinen Fall. Aber warum verwehrt man diesem Mann dann das Recht auf sein Kind?


    Ein außerehelicher Vater hat, so nebenbei, keine Möglichkeit auf das Kind/die Anerkennung seiner Vaterschaft. Er kann also bspw. nicht dagegen klagen.

  • Ein außerehelicher Vater hat, so nebenbei, keine Möglichkeit auf das Kind/die Anerkennung seiner Vaterschaft. Er kann also bspw. nicht dagegen klagen.

    Doch, natürlich. die Vaterschaft kann gerichtlich festgestellt werden.

  • Wir haben doch eher darüber diskutiert, dass wer die Pflichten nicht haben will, auch die Rechte nicht bekommt. Ob Bioväter grundsätzlich ein Recht auf Elternschaft haben, ist nochmal ein bisschen eine andere Frage. Ich hab da auch keine feste Meinung zu, bzw hängt das von diversen Faktoren ab.


    Aber andersherum gefragt: Wenn ich meine Eizellen spende, hab ich danach doch auch keine Rechte am Kind von der schwangeren Frau. Selbst wenn ich mit ihr in die Kiste hüpfen würde. Ich finde biologische Herkunft für die Entscheidung, wer Eltern sein sollte, sehr überbewertet.


  • Nun in Anbetracht der Tatsache, das sgn. Kukuckskinder evtl. ihren leiblichen Vater suchen könnten um dann vielleicht ein emotionale Beziehung zu diesem aufbauen könnten, die nicht ganz unwahrscheinlich zusätzlich zur emotionalen Bindung zum sozialen Vater bestehen könnte....
    Nun unter Anbetracht dieser Tatsache, bestätigst Du zumindest für mich das Bsp. des gefühllosen Mannes der in Anbetracht dieser Eventualitäten und der daraus entsehenden Eifersucht, vorsichtshalber die emotionale Beziehung zum , an diesen Dingen vollständig unschuldigen, sgn. Kukuckskind abbricht.


    Jegliche emotionale enttäuschung über den vertrauensbruch der Frau stehen auf einem ganz anderen Blatt.


    Zu 1: da unter dem Zitat nichts steht, ausser dass das Wort "oder" rot gefärbt ist, weiss ich nicht, was ich davon denken soll. Für mich heisst: "oder zum Beispiel" (das gehört zusammen, die Färbung täuscht darüber hinweg): es gibt auch andere Möglichkeiten, dieses hier ist keine erschöpfende Aufzählung, sondern eben nur ein Beispiel.


    Zu 2: Auch das ist aus dem Zusammenhang gerissen. Ich hatte gesagt, dass es meiner Meinung nach verschiedene Möglichkeiten in einer Beziehung gibt, Verlustängste zu reduzieren. Kinder sind zum Beispiel so eine Möglichkeit. Wenn man aber nur "Nebenvater" oder "sozialer Vater" ist, fällt diese Möglichkeit aus dem obengenanten Grund (vielleicht) aus. Zusammen mit dem Vertauenverlust in die Partnerin kann ich mir nicht vorstellen, dass sowas auf Dauer gut geht. Denn auch das nährt diese Verlustangst. Das heisst ja nicht, dass der nicht leibliche Vater des Kindes die Beziehung abbrechen soll. Das heisst nur, dass die Beziehung um ein paar Angstfaktoren reicher ist, und wie sagt man: "Angst essen Seele auf".

  • na entschuldige, aber wer alt genug ist zu poppen, ist auch alt genug die konsequenzen zu tragen, tut mir leid

    Ja, man sollte meinen, dass das eine konsensuale Aussage ist. Letztens aber hockte ich n fröhlicher (völlig unbekannter) Runde auf einem Folkfestival und hörte, wie ein Typ, den ich eben noch ganz sympathisch fand, zu seiner Freundin sagt: "Wenn du schwanger wirst, verklage ich dich auf arglistige Täuschung".
    Meine runtergeklappte Kinnlade hinderte mich am schnellen Antworten. Ich hab mich notgedrungen auf's Ignorieren verlegt...

  • Aber andersherum gefragt: Wenn ich meine Eizellen spende, hab ich danach doch auch keine Rechte am Kind von der schwangeren Frau. Selbst wenn ich mit ihr in die Kiste hüpfen würde. Ich finde biologische Herkunft für die Entscheidung, wer Eltern sein sollte, sehr überbewertet.

    Jein. Also prinzipiell stimme ich dir z. Praktisch kommt es drauf an, in welchem Land du lebst (ob in D die Eizellspende wohl verboten ist, weil es zu große Fragen danach aufwirft, wer eigentlich eine Mutter ist?).

  • Ja, das stimmt natürlich. Ich meine das eher moralisch - in dem Fall finden die meisten es "klar", dass die schwangere und gebärende Frau die ist, die Vorrecht auf Mutterschaft hat.


    (Ich bin sehr froh, dass ich jetzt in einem Land lebe, in dem Eizellenspende legal ist. Ich würde das sehr gerne innerhalb der nächsten Jahre machen, wenn ich eine geeignete Kandidatin bin.)

  • Genau das gefällt mir daran. Wenn wir schon den ganzen Ärger haben und irgendwie automatisch mit drinhängen, dann sollen die rechte des Kindes bitte auch bei uns liegen. Wieso hat der Mann automatisch Rechte am Kind, nur weil er einmal Sex hatte?


    DAS sehe ich exakt genau so.


    ABER ich finde es in DIESER gesellschaft sehr schwierig, die kinder alleine großzubekommen, weil eben immer von 2 beteiligten ausgegangen wird und weil die, die die kinder alleine großziehen, nicht die norm darstellen, sondern die abweichung (egal, wie viele es sind). dafür bräuchte es dann erst mal einen grundlegenden umbau. dass mütter im arbeitsmarkt hinten runterfallen... dass ae nicht steuerlich profitieren, verheiratete kinderlose aber schon... dass grundsätzlich armut nur durch erwerbsarbeit/marktbeitrag in einer gewissen größenordnung abgewendet werden kann (was dann müttern schnell unmöglich wird, besonders bei mehreren kindern und solchen mit höherem betreuungsbedarf...)



    grundsätzlich sind dann auch die mütter (und kinder) im vorteil, die einen vater "akquirieren" können. und wie wäre die planungssicherheit geregelt? was, wenn er zunächst sagt "alles klar, go" und das später revidieren will? o.k., das könnte man verbieten.


    ach ja, das ist alles sehr schwierig und ich merke, dass ich echt knoten im hirn habe dabei.


    lg patrick

  • In Anbetracht der Tatsache, dass eh 75% der Väter keinen oder zu wenig Unterhalt zahlen und die Hälfte der Alleinerziehenden in Armut lebt, sind die paar Kröten das Teilen der Rechte mMn nicht wert.


    Einfachste Lösung: freiwillige Vaterschaft + Kindergrundsicherung. (ich wiederhole mich. :D)



    Meine Vermutung: das ist nicht gewünscht, denn das würde bedeuten, das Vater- und Mutterrolle grundlegend neu verhandelt werden müssten und weil Väter einen Bedeutungsverlust befürchten würden.

  • Wir haben uns fürs Heiraten entschieden, da ist man dann nicht so geschockt. #kreischen #glas

    Und das genau hier oben (der Waaaaahhh-Emoji), heißt das, man ist schon nicht mehr zu zweit? (Ich kenne mich mit Emojis leider nicht aus). Ausserdem: Man kann glaube ich auch heiraten UND seinem Partner vertrauen.

  • Hast du da eine seriöse Quelle dazu? Mich würde das sehr interessieren.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Und das genau hier oben (der Waaaaahhh-Emoji), heißt das, man ist schon nicht mehr zu zweit? (Ich kenne mich mit Emojis leider nicht aus). Ausserdem: Man kann glaube ich auch heiraten UND seinem Partner vertrauen.

    Die erste Frage versteh ich nicht.
    Ich konnte nur heiraten, weil ich meinem Partner vertraue.
    Es war ein Scherz.

  • Ich finde diese Fragen auch sehr interessant und schwierig, vor allem die Rollendefinition des leiblichen und sozialen Vaters.


    Ich kannte einen Mann, dessen One-Night-Stand schwanger wurde. Er wollte erstens gar kein Kind und zweitens nicht von dieser Frau. Wenn er in der Situation die Frau gewesen wäre, hätte er abgetrieben. Die Frau hat das Kind bekommen und er hat gezahlt, ohne Murren. Aber das ist ja nicht alles. Er hat anfangs von sich irgendwie erwartet, sich kümmern zu müssen, hatte aber echte Schwierigkeiten die Mutter zu ertragen. Die war natürlich erst mal bei den Besuchskontakten dabei. Und da es keinen Alltag gab, keine Paarbeziehung, keinen vorherigen Kinderwunsch, wollte sich auch kein Bezug zum Kind einstellen. Der Vater wollte auch reisen, war in einem kreativen Beruf tätig, zog häufig um. Das hat ihn schwer beschäftigt, wir hatten lange Gespräche darum. Er hat sich dann entschieden, den Kontakt zum Kind abzubrechen, hat aber weiter gezahlt. Ich konnte das damals gut verstehen. Heute finde ich das für das Kind grausam.


    Es gibt so viele individuelle Sichtweisen und Situationen, ein richtig und falsch kann es gar nicht für alle gleichermaßen geben. Um so schwieriger, Gesetze dazu zu erlassen.


    Aber die Auskunftspflicht finde ich auch echt schräg.


    Edit: wenn eine Frau gut überlegt ihr Kind zur Adoption frei gibt, dann würde das hier in diesem Forum ja auch hoffentlich niemand zerpflücken. Männern fällt es durchschnittlich gesehen wahrscheinlich leichter, ein Kind nicht anzunehmen (wenn man sich die Realitäten so anschaut). Aber darf man deshalb anders darüber werten? Ein leiblicher Vater darf die Vaterschaft nicht ablehnen, oder?

    „Power to the peaceful“

    Einmal editiert, zuletzt von clover ()