Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Warum gehen nicht Jungs und Mädels zusammen Berufe anschauen? Bei mir (zu DDR-Zeiten) war das so. Wenn darauf geachtet wird, dass sich nicht immer die Lauten vordrängeln (war bei mir damals leider nicht so) und die Gruppe klein genug ist, kommt da keiner zu kurz.

    Warum ist es fuer Jungens ok, wenn sie kleiner sind, aber spaetestens mit dem Schulalter muessen sie sich dann doch langsam anpassen? Mir tut das richtig leid, auch wenn ich es selbst ja auch gerade so entschieden habe.

    Ich denke, es kommt sehr auf das Umfeld und das Kind an. Meine Tochter hat ja oft "Jungssachen" und mittlerweile moniert sie ererbtes, das zu "jungsig" ist. Aber wenn ihr etwas gefällt, dann ist es ihr egal und wer was Blödes dazu sagt, kriegt gesagt, dass auch Mädels Bagger oder Autos mögen können. Sie kombiniert auch fröhlich pinke Rüschenröcke mit dunkelblauem Autoshirts. Aber erst, seit sie ihre Schule kennt. Und da ist die freie Schule auch wirklich frei. Da gibt es auch Lehrer in rosa und Lehrerinnen in Latzblaumann. Insofern würde ich einen selbstbewussten Jungen durchaus mit rosa Rucksack in die Schulen gehen lassen - aber jemanden, der (so wie meine Tochter auch) in neuer Umgebung ohnehin viel Angst hätte, dem würde ich zu etwas mehr Anpassung raten. Mit doofem Gefühl.


    Ich denke, dass die Erwartung, geschlechtskonformer zu sein, mit dem Alter schon steigt. Grade für Jungs, weil sie sind ja schon groß. #sauer

  • Bei Tschibo gibts "Mädchenregenhosen" in pinkstichigem rot mit Reflektorherzchen und gefüttert und eher schmal. Die "Jungenhosen" sind natürlich blau und ungefüttert und mit einem mickrigen Reflektorstreifen und weiter geschnitten.
    Mistekuchen.

    • Offizieller Beitrag


    Meine Tochter hat sich dazu noch die Berufe Technische Zeichnerin und Spenglerin (Klempner oder Spengler ist die Berufsbezeichnung für einen Handwerker, der Gegenstände aus Metall bearbeitet und herstellt)gewählt in dieser Woche zum Erkunden. Der Lehrer hat sich beinahe überschlagen vor Begeisterung. Nun ja, wird ja auch selten bleiben, wenn die Schule selber die Kinder so schön in Geschlechterstereotypen einteilt.


    Ich werden auf jedenfall morgen mit meiner Tochter eine Arbeitshose kaufen gehen.

    #super
    Du weisst, die Arbeitshosen gibt es auch in tollen Farben... Mein Mann war mit Söhnchen mal bei Rotex (einem Arbeitsklamottenhändler hier) und ich habe dummerweise gesagt, sie sollen mir bitte eine Hose mitbringen. Was sucht Söhnchen aus, damals etwa 6?
    Leuchtpink! (Strassenarbeiterpink)
    Ratet mal, wer eine ganze Grabungskampagne "Prinzessin Lilifee" gerufen wurde?! #hammer


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Du weisst, die Arbeitshosen gibt es auch in tollen Farben... Mein Mann war mit Söhnchen mal bei Rotex (einem Arbeitsklamottenhändler hier) und ich habe dummerweise gesagt, sie sollen mir bitte eine Hose mitbringen. Was sucht Söhnchen aus, damals etwa 6?
    Leuchtpink! (Strassenarbeiterpink)
    Ratet mal, wer eine ganze Grabungskampagne "Prinzessin Lilifee" gerufen wurde?!

    Hihi... Schnupp macht gerade Landbaupraktikum, d.h., drei Wochen Schaffen auf einem Demeterhof. Ich liebe den Laden mit den Arbeitsklamotten hier, "Niggemann" in Köln. Aus der Zeit gefallen, wie aus den 70ern. Leider keine Website. Wie auch, in den 70ern. Gummistiefel dann nebenan bei "Gummi Grün". Wird nur getoppt von "Filz Gnoss", aber da brauchten wir diesmal nix.
    Ich besitze, nur so für die Akte, eine Arbeitslatzhose in Lila. Mit Kniepolstern. (Schnupp hat grüne, rostrote und beige, aber dazu immer schreifarbene Shirts, damit man ihn auf dem Acker auch wiederfindet ;))


    Sorry, OT.

  • Ich hab für den Hausbau auch eine Arbeitshose von Engelbert Strauss in steingrau/lavendel 8-)  
    Für die Erwachsene gibt es bei denen schöne Hosen in allen Farben und (Damen-)Schnitten und bei den Kindern fast nur Sachen für Jungs.


    Mausi hat ja dank mühevoller Haarschneidekunst ihrerseits gerade einen Maschinenschnitt und sie trägt fast nur klassische "Mädchenklamotten", weil sie das gerne so möchte (eine Räuberprinzessin :P ) und wird trotzdem fast überall für einen Jungen gehalten. Wenn ich sage, dass sie ein Mädchen ist, wird sie immer sehr dafür bedauert, dass wir die Haare abschneiden mussten, weil sie ja kein richtiges Mädchen mehr ist #kreischen
    Und sie selbst findet ihre Frisur super. Ich bin mir gar nicht so sicher, ob sie die so schnell nachwachsen lassen will.



    LG Daniela

  • In Wusels Deutscharbeitsheft von letztem Jahr ist eine Aufgabe, über die ich mit ihm mal wieder diskutieren musste. Ich finde es ja immer blöd, wenn irgendwelche Zeichnungen von Kindern sind, denen man dann ein Geschlecht zuordnen muss. Mein Mantra "Das kann man doch gar nicht erkennen, wenn die angezogen sind".
    Dort sind also 10 Kinder abgebildet und man soll ein Diagramm dazu ausfüllen, wie viele Kinder mit Brille, Ohrringe, Kleider/Röcke, kurze Haare, Zöpfe und als erstes natürlich Jungen, Mädchen. #augen
    Wusels Erklärung, dass die Kinder mit Kleid/Rock und Zöpfen vermutlich Mädchen sind, konnte ich durchaus noch zustimmen. In seiner Welt gibt es eben so gut wie nie Jungen mit Rock. Ich habe ihm natürlich erklärt, dass es das durchaus gibt. Er hat aber noch zwei andere zu Mädchen gezählt, die weder Zöpfe noch Rock haben. Erklärung dafür hatte er nicht so recht. Ob die übrigen Jungen sind, ist ebenso wenig zu erkennen.
    Wozu soll so ein Quatsch da sein? #motz


    Gerade gesehen, auf der anderen Seite. Steckbriefe, mit passendem Bild daneben.
    Junge: Merkmal:Brille, Lieblingskleidung:kurze Hose, Eigenschaft: oft schlecht gelaunt 8I Hobby:Fußball #augen
    Mädchen: Merkmal: lange Ohrringe #augen , Lieblingskleidung: Blumenkleider, Eigenschaft: weiß alles besser 8I , Hobby: Bücher #confused
    Darunter ein Steckbrief zum ausfüllen mit Bild daneben. Also man soll das Bild beschreiben. Mein Sohn schreibt bei Eigenschaft: "ist nett". :D



    Und ich werde nicht aufhören, meine Kinder zu nerven. Irgendwas davon wird hoffentlich für immer hängen bleiben. Bisher sind sie auf einem guten Weg, aber grässlich von der Umwelt beeinflusst. (Sie meinen doch, irgendwer ist weiblich, wegen langer Haare, dabei haben sie SELBER lange Haare #haare )

  • Bei meinem Vierjährigen ist mir aufgefallen, daß er bei Erwachsenen manchmal das Geschlecht gar nicht unterscheidet, zum Beispiel:"Was hat denn der Mann da in der Hand?", obwohl es sich eindeutig um eine Frau handelt. Oder achtet er einfach nicht darauf? Oder hatte die Frau zufällig nur kurze Haare? Ich muß das nächste Mal genauer hinschauen...

  • Eben schaue ich auf einer Website eines Handarbeitsladens. Was steht da? "Paradies für kreative Frauen", "mit anderen Frauen kreativ sein".
    Hey, was ist mit kreativen Männern? Sind die nicht erwünscht? Nicht existent? :huh: X(

    • Offizieller Beitrag


    Insofern würde ich einen selbstbewussten Jungen durchaus mit rosa Rucksack in die Schulen gehen lassen - aber jemanden, der (so wie meine Tochter auch) in neuer Umgebung ohnehin viel Angst hätte, dem würde ich zu etwas mehr Anpassung raten. Mit doofem Gefühl.


    Ich denke, dass die Erwartung, geschlechtskonformer zu sein, mit dem Alter schon steigt. Grade für Jungs, weil sie sind ja schon groß. #sauer

    Du hast recht, dass das auch mit der Persoenlichkeit zu tun, ob ein Junge Rosa Herz-Pferd-Rosen Rucksack tragen kann. Danke dir, fuer die Erinnerung - irgendwie hatte ich das fast verdraengt.


    Junge: Merkmal:Brille, Lieblingskleidung:kurze Hose, Eigenschaft: oft schlecht gelaunt 8I Hobby:Fußball #augen

    Da faellt mir ein, wie kulturell anders das ist, in den USA war Fussball immer Maedchensport - in Europa ist das ja ganz andersrum!




    Mir faellt immer wieder auch auf, dass Raeubermaedchen, oder wilde Maedchen, viele einfach stolz sind, auch und gerade weil sie anders sind. Fuer weiche Jungens, die auf Pluesch stehen, sich um andere kuemmern und einsetzten, da gibt es viel weniger Verstaendnis. Liegt das auch daran, dass sogenannten maennliche Eigenschaften grundsaetzlich positiver besetzt sind, als weibliche Eigenschaften. Klar gibt es auch Maenner mittlerweile, die Kindergaertner werden, aber die werden doch meist gelobt, weil sie endlich mal wilder sind und mehr laute und koerperliche Spiele zu lassen, und nicht weil sie soo fuersorglich sind und sanft, und so schoen mit den Kindern musizieren, und sie auf dem Arm schunkeln.

  • Bei meinem Vierjährigen ist mir aufgefallen, daß er bei Erwachsenen manchmal das Geschlecht gar nicht unterscheidet, zum Beispiel:"Was hat denn der Mann da in der Hand?", obwohl es sich eindeutig um eine Frau handelt. Oder achtet er einfach nicht darauf? Oder hatte die Frau zufällig nur kurze Haare? Ich muß das nächste Mal genauer hinschauen...

    Meine Tochter war auch lange "geschlechterblind". Erst jetzt fällt mir auf, dass bei ihr fast alle Menschen Männer bzw. Jungen waren - auch wenn sie quietschrosa gekleidet waren und Spangenschüchen anhatten. Ich wusste immer nicht, ob ich das jetzt korrigieren sollte - denn theoretisch kann die Person im langen Kleid ein Mann und das Kind im rosa Tütü-Prinzessinnen-Kleid ein Junge sein. Meist war mein Mund aber schneller als mein Hirn und hat korrigiert - schade eigentlich.

    Mir faellt immer wieder auch auf, dass Raeubermaedchen, oder wilde Maedchen, viele einfach stolz sind, auch und gerade weil sie anders sind. Fuer weiche Jungens, die auf Pluesch stehen, sich um andere kuemmern und einsetzten, da gibt es viel weniger Verstaendnis. Liegt das auch daran, dass sogenannten maennliche Eigenschaften grundsaetzlich positiver besetzt sind, als weibliche Eigenschaften.

    Ja, ich denke schon. Mädels, die wie Jungs sind, sind tough. Jungs, die wie Mädels sind, sind "Mädchen" (=Looser). "Sei kein Mädchen" ist ein Schimpfwort, "sei kein Junge" nicht...

  • wobei ich das nicht unter genderkacke sonder eher unter totalem Arschlochtum abhaken würde...

    Mich hat das heute irgendwie auch noch auf der Arbeit den ganzen Tag verfolgt. Bei Arschlochtum reg ich mich normalerweise anders auf... es beschäftigt mich zwar, aber nicht genau da.
    Natürlich war der Mensch frustriert und hat da "einfach" das Ventil aufgemacht, indem er Worte und Tonfall wählte, die möglichst bedrohlich und schmerzhaft waren, also insofern sicher eher willkürlich. Trotzdem hat er eben genau diese Schublade aufgemacht. Ob mich jetzt jemand in ner Diskussion mit nem Genderargument mundtot macht oder in so einer Situation mit diesen Worten - das bleibt für mich Genderkacke.

    Oha, ganz grobe Keule, lass dich mal .

    Danke #blume

    Hab in einem Stadtteil in Kiel gewohnt, da war das an der Tagesordnung, muss man einfach ignorieren. Beim ersten Mal hab ich noch gesagt, dass ich an seinem beschissenen Leben ja nicht schuld sei, das bringt aber nichts, dann werden die laut und aggressiv, also immer schön ignorieren... (Einer war dabei, der wurde bei Hilfsbereitschaft, z. B. Platz im Bus anbieten, ausfällig und aggressiv, konnte der gar nicht ab (wobei das mit dem Platz auch Eigennutz war, damit er einem nicht bei jeder Kurve entgegenschwankte oder auf die Füße kotzte). Der WOLLTE quasi schlecht behandelt werden, war richtig glücklich, wenn der Busfahrer ihn rausgeschmissen hat. War ein Alkoholiker, der sich eh gerade totsoff, vermutlich deshalb, heißt ja immer, das sei Selbstmord auf Raten, bei meiner Mutter stimmts..). Hat auch nicht unbedingt was mit Genderkacke zu tun, für Männer haben die meistens einen ähnlichen Spruch parat. (Bin ich froh, aus der Stadt weg zu sein, fällt mir gerade mal auf).

    Nochmal danke :)
    Ich hab dem nur in die Augen geguckt und irgendwas von wegen "ja, du kannst das sagen" (Tonfall "das macht es nicht richtiger") gesagt, mich umgedreht und bin gegangen. Und kam mir deshalb ziemlich doof und hilflos vor.



    @patrick*star


    mal wieder eine frau, der doch schon mit dem ersten kind aufgegangen ist, dass es sowas wie strukturelle benachteiligung doch gibt.

    Word!
    Ist ein bisschen ärgerlich und menschlich.


    @Schnuck
    Wäh! Ich seh uns da schon als schreckliche Pingeleltern in der Schule auflaufen... gruselig. #kreischen

  • Ich finde schlimm, dass die Genderkacke so von den Kindern übernommen wird


    Das war schon im Kindergarten vor fünf Jahren so, wenn der dreijährige Paul in der verkleidungsecke das Prinzessinnen Kleid anzog, haben die Mädels gekeift, nicht, weil sie das Kleid haben wollten, sondern weil ein Junge im Kleid nicht ins Weltbild passte


    Oder jetzt aktuell in meiner neuen ersten Klasse, kann Emil es gar nicht glauben, dass ein neu entdeckter Spielgefährte ein Mädchen ist, weil Emil immer nur mit Autos spielt und vermutlich in seinem bisherigen Leben es nicht gewohnt ist, auch Mädchen in der bauecke zu finden...

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Was ist das eigentlich mit dem Mädchen können schlechter werfen als Jungs?
    Da soll es Studien zu geben.
    Also Sterni kann auch nicht werfen, ich kann werfen ???

    • Offizieller Beitrag

    Da habe ich einen ausgezeichneten Vortrag einer Hirnforscherin gehört (zum Thema Lernen, eigentlich): am Beispiel des Ball werfens erklärte sie die drei Schritte beim motorischen Lernen (da gibt es tolle Grafiken dazu, zum Beispiel bei Largo, Babyjahre): zuerst das Wacklige, dann das Verbessern, dann das "Professionalisieren" - alle Worte auf meinem Mist gewachsen.
    Ein Kind wirft den Ball zuerst mit beiden Händen vom Bauch weg. Dann lernt es mit einer Hand zu werfen, verbessert die Technik. Die Profiwerferin setzt den ganzen Körper als Hebel ein (sieht man toll bei den Werfern im amerikanischen Baseball).
    Frauen bleiben meist auf der zweiten Stufe hängen - aus dem ganz simplen Grund, dass sie im Laufe ihrer Schul- und Sportkarriere signifikant weniger Stunden Ballsportarten betreiben, in den USA ist das sogar noch auffälliger, weil Baseball dort so verbreitet ist.


    Also nein, es gibt KEINEN biologischen Grund, warum Frauen im Schnitt schlechter werfen als Männer im Schnitt.


    edit: Sterni ist 2? Da ist sie sowieso noch auf der ersten Stufe: zwei Hände, vom Bauch weg. Das kommt alles noch... Viel, viel, viel, viel Ball spielen (lassen).


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich finde es schade, daß es so wenige männliche Kindergarten-Erzieher gibt. In irgendeiner Zeitschrift habe ich mal einen Artikel gelesen, daß männliche Erzieher oft dem Verdacht ausgesetzt sind, sie hätten in irgendeiner Weise pädophile Neigungen. Das finde ich wirklich blöd!

  • Was ist das eigentlich mit dem Mädchen können schlechter werfen als Jungs?
    Da soll es Studien zu geben.
    Also Sterni kann auch nicht werfen, ich kann werfen ???

    Also bei uns kann die ganze Familie nicht werfen, also Eltern+alle 4 Kinder, geschlechtsunabhängig #freu