Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • ach so, diese HdR Diskussion finde ich auch anstrengend und lese die Beiträge nicht mehr. Die Idee das abzukoppeln hat für mich durchaus Charme.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Ich ignoriere hier im Thread zurzeit und bis auf Weiteres alle Beiträge von Trin und Lachesis deswegen. Dann bleibt der Faden lesbar.


    Ich schätze euch beide sehr, lese euch gerne, aber hier geht ihr mir gerade auf den Keks. Excuse my french.

  • Weil ich nicht von einem Mann (schon gar nicht aus dieser Zeit) erwarte Vorreiter für etwas zu sein, was so fest im Gesellschaftlichen Bewusstsein drin ist, dass Frauen die Bewegungen anführen.


    das finde ich einen ganz krassen satz, irgendwie... abgesehen davon, dass er mir irgendwie dann doch unverständlich ist...
    - du erwartest nicht von einem mann, dass er vorreiter ist für etwas, dass so fest im gesellschaftlichen bewusstsein drin ist? wenn etwas fest im gesellschaftlichen bewusstsein ist, wie kann man da vorreiter sein? wenn, dann ist man vorreiter, wenn etwas nicht irgendwo verankert ist.
    - frauen führen die bewegung an, weil sie so fest verankert ist im gesellschaftlichen bewusstsein?
    - oder du erwartest nicht, dass männer dort vorreiter sind, wo frauen die bewegung anführen?


    oder will der satz schlicht aussagen, dass du nicht erwartest, dass männer vorreiter gegen etwas sind, das so fest im gesellschaftlichen bewusstsein verankert ist und ihnen auch noch -privilegien- verschafft... und sei ok so? daher müssten die frauen kämpfen?
    ich hab hirnknoten.


    im endeffekt geht es immer und immer und immer wieder darum, dass weisse heteromänner eben von ihrem normthron gestürzt werden...

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Hallo,


    Für mich ist eher die Frage - muss jeder in jeder Geschichte zu allen Themen Stellung beziehen?
    Ich kenne nur wenig heute geschriebene Bücher, die das Thema bedingungsloses Grundeinkommen zum Thema haben. Oder Umweltschutz. Oder Rssismus. Oder... ... ach, da gibt es so viele. Es gibt zu jedem Thema welche, klar, aber bei den meisten spielt das ein oder andere Thema keine Rolle oder es wird die Gesellschaft so wie sie ist, als "Basis" genommen (Lohnarbeit als übliche Erwerbsform) und die Themen der Geschichten sind einfach ganz andere.


    Sind das deswegen alles kapitalistische Kackscheiß-Bücher, deren Gesellschaftsform/Einkommensverteilungsform man für eine Aufführung oder Verfilmung erst mal ändern muss? Auch wenn es für die Geschichte an sich gar ncihts bringt? "Weil man es kann"?


    Angenommen eine Frau, die sich in einer spannenden, glaubwürdigen und ermutigenden Geschichte aus sozialer Enge, Unterdrückung und und Abhängigkeit befreit, an Selbstbewusstsein und vor allem SelbstWERTgefühl gewinnt, eine Ausbildung macht und so einen gut bezahlten Job bekommt, endlich Autofahren lernt und fortan selber für sich (und vielleicht auch noch für Kind, Mann..) sorgen kann.
    Aber sie zettelt keine Revolution gegen das kapitalistische System an sich an. Setzt sich nicht für den Weltfrieden ein. Unterschreibt nicht auf der aktuellen Hebammenkampagne. Ist einfach nicht Thema des Buches.


    Großer Mist, diese Geschichte, weil das Thema "bedingungsloses Grundeinkommen" nicht vorkam (genau so wenig wie Kritik am Individualverkehr, im Gegenteil, der wird noch als "Freiheit" propagiert... und viele andere) damit das bestehende ungerechte Verteilungssystem unterstützt wird?
    Erst mal dringend veränderungsbedürftig, damit man ihn verfilmen darf, schließlich gibt es Themen, die im Original nicht abgehandelt wurden oder sogar in eine nicht akzeptable Richtung gehen? Wer entscheidet das?


    Und darf man z.B. ein Goethe- oder Schillerdrama nicht mehr mit der Originalbesetzung an Männern und Frauen auf die Bühne bringen, weil man dann sofort im Verdacht steht, Sexist zu sein?


    Es geht dabei nicht um die Frage, ob man die Geschlechterzuteilungen in einer Adaption ändern KANN - sondern ob man es MUSS, damit das Werk auf diese Weise unter seinem Originaltitel überhaupt eine "Aufführungsberechtigung" erwirbt. Weil man es "kann" auch wenn es sinnfrei ist oder gar Rollenklisches noch mehr verstärkt? Weil es eibben einfach Quotenfrauen geben muss und die Zuhörerschaft nicht ausreichend intelligent gehalten wird, sich eigenen Gedanken zu machen...?


    Das sehe ich eben anders.


    Ich wünsche viel lieber eine Medienwelt voll mit viele tollen, guten, bunten, spannenden Geschichten. Zu ganz vielen Themen, mal zu mehreren, mal auf eins konzentriert. Alte und neue. Sachen die einen berühren, Storys, die einen einfach so lachen lassen, Geschichten zum Nachdenken und auch mal was zum "Einfach mal so, weil es einfach nur eine spannende/lustige... Story ist" lesen/angucken. Originalnahe und zu ganz verschiedenen Themen reizvoll und gern auch provokativ adaptierte Umsetzungen von alten und neuen Werken.
    Aber bitte ohne abrutschen in billige "Gegenklischees" oder durch eine Umbesetzung erst so richtiges Ausbauen von Klisches. Ohne "Quotenmenschen" und sinnfreie "Weil mann´s kann"-Änderungen.

  • Ich nehme an, in ein paar Jahrzehnten wird man heutige Filme mit einer Mischung aus Verwunderung und Scham angucken, ähnlich wie wir heute auf solche Darstellungen (von 1930) gucken:

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Hallo,


    Ja, vermutlich.


    Aber was ist die Lösung?
    Keine Filme/Bücher/Comics mehr zu machen, weil sie inhaltlich irgendwann überholt sind? Das wäre schade.
    Oder nur noch welche zuzulassen, in denen alle in der Welt vorkommenden Themen aufgegriffen und zuverlässig nach dem in 50 Jahren herrschenden Stand abgearbeitet wurden? Das dürfte nicht gelingen.


    Also bleibt nur, es so gut und bunt und vielfältig wie HEUTE möglich zu machen und die HEUTIGEN Leute zum reflektiert lesen/schauen/hören bewegen (dazu muss man ihnen das aber auch zutraun). Wie ich mir das vorstelle, habe ich ja gerade beschrieben.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde nicht, dass alle möglichen sozialen Fragen auf der gleichen Ebene spielen. Sexismus prägt unsere Gesellschaft genauso stark wie früher der heute wenigstens teilweise geächtete Rassismus. Da ist eine grundsätzliche Kritik nötig und das ist nicht das gleiche wie in jeden Werk auch jede relevante soziale Frage aufzugreifen.


    Im übrigen ist gerade das kulturelle Gedächtnis ein echter Macho, das wird mir immer klarer, je mehr ich über Frauengeschichte lerne. Es ist einfach unfassbar, wie gründlich verschwiegen so viele Frauen sind, die lange vor uns die Grenzen der ihnen zugedachten Rollen weit hinter sich gelassen haben.

  • Ich finde nicht, dass alle möglichen sozialen Fragen auf der gleichen Ebene spielen. Sexismus prägt unsere Gesellschaft genauso stark wie früher der heute wenigstens teilweise geächtete Rassismus. Da ist eine grundsätzliche Kritik nötig und das ist nicht das gleiche wie in jeden Werk auch jede relevante soziale Frage aufzugreifen.


    Im übrigen ist gerade das kulturelle Gedächtnis ein echter Macho, das wird mir immer klarer, je mehr ich über Frauengeschichte lerne. Es ist einfach unfassbar, wie gründlich verschwiegen so viele Frauen sind, die lange vor uns die Grenzen der ihnen zugedachten Rollen weit hinter sich gelassen haben.


    ohja.


    hier noch interessantes zu clinton und sexismus, halt leider englisch, sorry
    http://bust.com/feminism/17225-hillary-clinton-likable.html

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


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    #rose 49,7

  • Ich gehe davon aus, dass die soziale Prägung unheimlich wichtig ist. Wieso gibt es Feministen?
    Woher kommt ein kritisches Auseinandersetzen mit etwas? Egal was - das meine ich. Dazu gehört mehr als Bildung, auch Prägung ect ect


    Also denke ich, ein Mann der in einer Zeit von Königen aufwuchs, ist ganz anders sozialisiert.


    Ich denke, dass eher sie Frau dazu neigt das vestehende anzufechten. Evt prägt sie damit ihre Kinder und so weiter ...
    Aber die Möglichkeit, dass ein Mann diesen kreislauf als erster durch bricht ist eher unwahrscheinlich. Vll einer der sowas studiert?


    Ich meine, wie spannend eigt. Wie lange man auch annahm, dass nur Männer bei ser Zeugung wichtig sind und aus zwei Gründen nicht annahm, dass auch Frauen eine Rolle spielen.
    Und klar ist es nett, wenn es auch männliche Feministen gab. Aber gesellschaftlich wurden Jungs eben "zu dem erzogen" was sie wurden.

  • Meine Güte - gerade erst ging es tagelang und ziemlich mühsam um die Frage, ob man am Geschlecht einer Figur rütteln DARF, und jetzt wird auf einmal in einer Kehrtwende das Schreckgespenst einer Literatur an die Wand gemalt, in der alles pc sein muss und nur noch nach starren Regeln funktioniert, samt Quotenfrauen und irgendwelchen Themen, die zwingend eingebaut werden müssen? Wo kommt das denn auf einmal her? Niemand hat hier so etwas gefordert, und ich kenne auch sonst niemanden, der so irre ist. Wie wäre es, wenn man die Leute einfach machen lässt, die so etwas spannend finden, und abwartet, in der Gewissheit, dass es einem nicht gefallen muss - anstatt hier einen Popanz aufzubauen?


    Autoren, auch bedeutende, haben sich schon immer ziemlich hemmungslos bei vorhandenen Stoffen bedient, Geschichten wurden schon immer variiert und abgewandelt, aus den verschiedensten Gründen - weil jemand eine Idee hatte, die er/sie spannend fand und umsetzen wollte, um die Geschichte für ein neues Publikum neu zu erzählen, weil jemandem ein Plot-Twist oder ein alternatives Ende besser gefiel - da gibt es wahrscheinlich so viele Motive wie Menschen. Auch im Film wurde das immer wieder gemacht. Allein wenn ich da an die Disney-Verfilmungen von Märchenstoffen denke, bei denen der Plot zum Teil bis zur Unkenntlichkeit verändert wurde - die Filme sind längst Klassiker, und die, die sie nicht mögen, haben die freie Wahl, sich das nicht anzusehen, es blöd zu finden, nach Alternativen zu suchen usw.
    Dito bei anderen klassischen oder mythologischen Stoffen.


    Wieso da ausgerechnet ein anderes Geschlecht für einzelne Figuren ein totales No-Go sein soll, hat bisher noch keiner erklären können.


  • natürlich spielt soziale prägung eine rolle. und dass die um 1800 eine völlig andere war, das brauchen wir nicht zu diskutieren. natürlich war ein mann um 1800 völlig anders sozialisiert als heute, ein goethe war auch völlig anders sozialisiert als ein armer mann aus toggenburg.
    aber reden wir hier von heute, von den historischen bedingtheiten des heute, oder von um 1800? denn dass man annahm, dass frauen an der zeugung nicht beteiligt sind, hat ja mit heute nichts mehr zu tun.


    dennoch erschliesst sich mir nicht, wie du draufkommst, dass eher frauen das bestehende anfechten. vielleicht könnte man sagen, dass frauen (zu recht) die gleichen privilegien wollen wie männer und daher eher kämpfen, während männer diese notwendigkeit nicht haben, jedenfalls die, die der norm entsprechen. aber es gibt in dieser gesellschaft auch männer, die eine egalitäre gesellschaft wollen. und das sind bei weitem nicht alles männer, die gender studies studieren.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Hallo,


    @Lachesis


    Ich weiß nicht wovon du redest mit "Schreckgespenst" und so. In meinem stellenweise (mMn durchaus erkennbar) leicht ironisch gemeinten Beitrag steht davon nichts. Ich könnte allerdings durchaus mit Zitaten belegen, daß ein Wechsel der Geschlechter zumindest in einer konkreten Buchverfilmung erwartet wurde (unter anderem "weil man es kann").


    Aber ich denke, meine Meinung habe ich inzwischen ausreichend oft geschrieben und es haben mehrere im Strang deutlich gemacht, daß sie das Thema bzw. speziell unser Austausch reichtlich nervt. Das möchte ich respektieren.


    Wenn dir darüber hinaus ein Austausch zum Thema Literatur, Herr der Ringe, Rollenverteilungen bei Klassikern allgemein o.ä. wichtig sein solle, dann kannst du ja einen neuen Strang im Medienbereich eröffnen. Vielleicht habe ich Lust dazu, meinen Standpunkt NOCH mal zu erklären. Vielleicht auch nicht. Spannender wären wirklich neue Gedanken.

  • @Trin
    Mein Interesse am HdR im Zusammenhang mit diesem Strang ist schon eine ganze Weile erschöpft, aber dieses vage Geraune, jemand hätte irgendwas gefordert/erwartet/verlangt, nervt einfach. Dann beleg es doch, wenn du es angeblich kannst, und wenn nicht, dann lass es doch einfach mal gut sein. Ich jedenfalls habe jetzt bis zum Erbrechen wiederholt, dass ich nichts dergleichen fordere, erwarte, whatever, und das auch sonst nirgends rausgelesen. Es ging hier die ganze Zeit nur um Möglichkeiten, im Rahmen künstlerischer Freiheit. Wenn ich mir den Shitstorm zum Ghostbusters-Film ansehe, der sich ähnlich auch bei anderen Gelegenheiten abgespielt hat, dann sind meine Erwartungen da sowieso eher pessimistisch. Wünschen würde ich mir allerdings etwas mehr Toleranz und Aufgeschlossenheit und ich wundere mich schon ein bisschen über manche Reaktionen hier, ausgerechnet im Genderkackethread.


    So ganz grundsätzlich finde ich übrigens nicht, dass das Thema Sexismus in Literatur, Film und Kunst allgemein ausgelagert werden muss, das ist hier doch ganz gut aufgehoben.

  • Zitat (Und letzte Wortmeldung hier zu diesem Thema):

    Zitat

    ... es haben mehrere im Strang deutlich gemacht, daß sie das Thema bzw. speziell unser Austausch reichtlich nervt. Das möchte ich respektieren.


    Wenn dir darüber hinaus ein Austausch zum Thema Literatur, Herr der Ringe, Rollenverteilungen bei Klassikern allgemein o.ä. wichtig sein solle, dann kannst du ja einen neuen Strang im Medienbereich eröffnen.

  • Ein Artikel im Tages Anzeiger über den Hashtag @SchweizerAufschrei, es geht um Alltagssexismus. Die alltägliche Frauenverachtung in der Schweiz. Genderkacke ist natürlich weder der Artikel noch der Hashtag, sondern Alltags-Sexismus.

    Der Auslöser war eine Recherche der SonntagsZeitung: Wir berichteten, dass nur jeder dritte Vergewaltiger ins Gefängnis muss. Darauf reagierte SVP-Nationalrätin Andrea Geissbühler. In einem Interview mit dem Regionalsender TeleBärn sagte sie vor einer Woche, dass «naive Frauen» eine Mitschuld hätten, wenn sie vergewaltigt würden. Denn sie würden fremde Männer nach dem Ausgang mit nach Hause nehmen, ein bisschen mitmachen «und dann doch nicht wollen».

    Passt zum Thread hier im Forum: Sexistische und sexuelle Übergriffe, spin-of des "Genderkacke"-Threads

  • Das schlimmste an Frau Geissbühler ist, dass sie nicht nur Nationalrätin, sprich Politikerin ist, sondern auch POLIZISTIN ist. Ich find das so was von daneben. Die Chance ist so nämlich sehr gross, dass sie ihr dummes Geschwätz, nicht nur in der Zeitung, sondern direkt auch weiblichen Opfern erzählt. Und es spiegelt wohl leider die Ansicht einiger Polizisten wieder. Furchtbar ist das.

  • Wir haben gar keinen Thread für positive Erfahrungen oder?
    Das Kinder-Wissensmagazin vom TÜV hat ein Mädchen als Protagonistin, sie heißt Tess, versteht viel von Technik und hat immer einen Roboter dabei.

  • Mein Sohn findet Doktor MacWheelie toll, eine Zeichentrickserie über die Abenteuer einer Automechanikerin.



    Manchmal ist die Idee auch gut, aber die Umsetzung irgendwie nicht so gelungen. Der Landesfeuerwehrverband Bayern hat ein Bilderbuch mit dem Titel "Meine Mama ist Feuerwehrfrau" herausgegeben. Ich zitiere mal die ersten drei Sätze "Meine Mama ist Feuerwehrfrau! Wie, das glaubst du nicht? Klar gibt es Feuerwehrfrauen". Das Buch ist eigentlich von der Handlung her gut, aber ab und zu kommen solche Sätze, dass eine Frau bei der Feuerwehr etwas außergewöhnliches ist.