Gender-Kacke in Schule und Alltag

Nein, Sterne- und Nobel Gastronomie, überhaupt Gastronomie, auch die in der Kneipe um die Ecke ist nur schwer familienkompatibel. Das ist richtig.
Der Beruf Koch umfasst aber mehr, vielleicht nicht so prestigeträchtige Bereiche. Die besser mit Familie zu vereinbaren sind. Dort muss man allerdings auch erstmal eine Stelle finde
Alles in allen würde ich meinem Kind, sofern es nicht seine Berufung ist zu kochen, abraten diesen Beruf zu wählen.

Zitat von FrauMahlzahn

Der Beruf Koch umfasst aber mehr, vielleicht nicht so prestigeträchtige Bereiche. Die besser mit Familie zu vereinbaren sind. Dort muss man allerdings auch erstmal eine Stelle finde

Ich glaube es geht nicht mal nur um das Prestige. In vielen Kantinen z.B. ist ja das meiste vorgearbeitet, also Confinience Food. Wenn man Koch aus Leidenschaft ist, ist das sicher sehr frustrierend, so zu arbeiten.

Zitat von Arya

Ich glaube es geht nicht mal nur um das Prestige. In vielen Kantinen z.B. ist ja das meiste vorgearbeitet, also Confinience Food. Wenn man Koch aus Leidenschaft ist, ist das sicher sehr frustrierend, so zu arbeiten.

Stimmt, ist in vielen Restaurants aber leider ähnlich. Trotzdem hast Du recht.

Kann man dieses Buch einem Jungen schenken? Ich diskutiere gerade darüber, ob man "sowas mädchenhaftes" (Cover) einem Jungen zumuten darf. Wobei wir uns einig sind, dass das Buch inhaltlich (es geht um das Thema Schüchternheit) durchaus auch für Jungen geeignet ist:
Frieda Kratzbürste

Ich finde das nicht mädchenhaft -warum eigentlich? Weil ein Mädchen drauf ist? Dann könnten Mädchen verflixt wenig lesen, sond ja oft Jungs abgebildet. Meine Spontane Assoziation waren die Designs der Paul Maar Bücher.

Weil es zu "rosa" ist. Wobei ich ja finde, es ist mehr blau .
Ja genau, "Der Galimat" sieht ähnlich aus und auch das Sams mit den "Fenstern".

Natürlich kann man das eigentlich verschenken, aber es kann trotzdem sein, dass der Junge so was nicht liest, obwohl eigentlich geeignet.
Jungen lehnen wohl eher Bücher ab, die von einem Mädchen handeln, während Mädchen weniger Probleme damit haben, sich mit einem Jungen als Protagonisten zu identifizieren. Ist halt ein kleines Risiko...

Zitat von Nele72

Jungen lehnen wohl eher Bücher ab, die von einem Mädchen handeln, während Mädchen weniger Probleme damit haben, sich mit einem Jungen als Protagonisten zu identifizieren. Ist halt ein kleines Risiko...

Da folgt dann natürlich die interessante Frage: Warum ist das so?
Wenn Mädchen "Jungsbücher" lesen, sind sie "cool", wenn Jungs "Mädchenbücher" lesen, sind sie "mädchenhaft"?!

Zitat von Nele72

Jungen lehnen wohl eher Bücher ab, die von einem Mädchen handeln, während Mädchen weniger Probleme damit haben, sich mit einem Jungen als Protagonisten zu identifizieren. Ist halt ein kleines Risiko...

Gibts dazu Umfragen, oder ist das eine persönliche Erfahrung/Vermutung?
Ich kenne einige Jungen die 'rosa' Mädchenserien lesen.

Ich habe das mal in einem Artikel über Kinderbücher gelesen. Damit wurde auch begründet, dass weiterhin in vielen spannenderen Kinderbüchern die Helden Jungs sind, weil das eben Mädchen weniger abschrecken würde als umgekehrt. Leider kann ich aber nicht mehr sagen, wo ich diesen Artikel gelesen habe und auch nicht, ob diese Aussage in dem Artikel auf soliden Recherchen beruht.

Für mich klang es allerdings ganz stimmig und nachvollziehbar, da ja auch sonst eher akzeptiert und respektiert wird, wenn Mädchen "jungstypische" Interessen haben als wenn Jungen sich "mädchenhaft" verhalten.

Ella ist ein Mädchenbuch?
Wir haben mit unseren Jungs zwei Bände gelesen und haben uns alle gekringelt. Das ist so herrlich anarchisch und absurd.
Jetzt weiß ich, was ich nächstes Mal in der Bib suche, vielleicht haben die noch mehr Bände...

Ella finde ich auch eher neutral, geht ja um die ganze Klasse.

Meine drei Kinder lieben alle Ella Bücher/Hörbücher jedenfalls sehr.

Zitat von Freda

Da folgt dann natürlich die interessante Frage: Warum ist das so?Wenn Mädchen "Jungsbücher" lesen, sind sie "cool", wenn Jungs "Mädchenbücher" lesen, sind sie "mädchenhaft"?!

Nein, in der Geschichte ist das immer so gewesen: Lesen ist ein Frauen-Hobby. Lesevermittlung war immer Aufgabe von Frauen. Männer lasen früher gar nicht, es galt lange als unanständig, wenn sie eine solche Frauenarbeit taten. Männer lesen heute in Foren (lach) und vielleicht noch die Tageszeitung. Ne Computerzeitschrift. Frauen lesen Romane. Männer schrieben hohe Literatur. Wenn Frauen Schriftstellerinnen sein wollten, mussten sie lange ein männliches Pseudonym wählen. Das hat sich gewandelt. Seit den 1920erJahren sind Autorinnen viel verbreiteter in der Unterhaltungsliteratur als Autoren. Sie finden sich selbstverständlich auch in männlichen Protagonisten ein. Schließlich sind Frauen ja seit jeher gewöhnt, sich in die Romanfiguren einzudenken, die früher von Männern erdacht wurden. Und das bis heute lückenhaft. Wer hat je gelesen, dass eine Protagonistin ihre Periode hat? Jedenfalls wird es von Frauen geradezu erwartet, sich in Männer und Frauen hineinzufühlen. Für Männer ist das eine Zumutung, die sie überfordert. Das war immer so und das scheint auch immer noch so zu sein. Deswegen werden Schulbücher immer so gestaltet, dass sie Jungen ansprechen. Mädchen lesen ja eh alles…

...Und es ist bezeichnend, dass die Apple-Diktierfunktion Autorennen schreibt, wenn ich Autorinnen diktiere.

Zitat von Aoide

War das nicht bei einem Interview mit George Martin? Warum er sich so überzeugend in Frauenrollen versetzen könne? Seine Antwort: "I just wrote human characters."

Blöde Technik... Mein Kommentar bezog sich auf Aoide:

"Schließlich sind Frauen ja seit jeher gewöhnt, sich in die Romanfiguren einzudenken, die früher von Männern erdacht wurden. Und das bis heute lückenhaft. Wer hat je gelesen, dass eine Protagonistin ihre Periode hat? Jedenfalls wird es von Frauen geradezu erwartet, sich in Männer und Frauen hineinzufühlen. Für Männer ist das eine Zumutung, die sie überfordert. "