Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Ich frage mal ganz doof: Sind die Arbeitszeiten für Köche schlechter als für Krankenschwestern?

    ich finde die Arbeitszeiten für Krankenpflegerinnen schon echt beschissen, aber da es als "Frauenberuf" gilt, sind viele Frauen trotzdem bereit, darin zu arbeiten.


    Ich würde vermuten, dass in Kantinen, Schulen, Kindergärten, Pflegeheimen, Krankehäusern und anderen Orten mit Mittagsversorgung jede Menge Köchinnen arbeiten. Ist halt nicht prestigeträchtig.

    Genau.

  • Positiv: Ich hab vorhin die aktuelle Folge von " The Mindy Project" geschaut. Heißt "Mindy Lahiri is a white man " und die Protagonistin, eine indisch-stämmige, üppige, emotionale, hedonistische und libidostarke erfolgreiche Ärztin und single Mom mit 3 Jobs, bewarb sich in ihrer Klinik auf eine Leitungsposition. Die Fragen im ertsen Interview bezogen sich auf ihr Muttersein (hallo, 3 erfolgreiche und prestigeträchtige Jobs, davon am längsten in dieser Klinik!) und ob sie gelernt habe, im beruflichen Umfeld mitt ihren Emotionen umzugehen. Zur zweiten Runde wurden dann nur weiße Männer geladen. Sie wünscht sich, als weißer Mann aufzuwachen, das passiert dann und er bekommt den Job (3 Kinder, geschieden) hinterhergeschmissen. Versucht dann, eine viel qualifiziertere Kollegin auf den Job zu pushen und am Ende bekommt ihn dann ein weißer alter Mann, der eigentlich aufgrund von Fehlern über Rente nachdachte und unbewiesenermaßen wahrscheinlich eine Exfrau umbrachte.
    Ich wartete die ganze Zeit darauf, dass das Frausein im beruflichen Kontext dann als doch in anderer Hinsicht total toll dargestellt würde (weil sie sich ja wieder zurückwünschen muss), aber das blieb aus. Sie war am Ende nur satt, die Privilegien hinterhergeworfen zu bekommen, dadurch ohne ihren Hintergrund völlig blind gegenüber der Realität für Nicht-Weiße und Nicht-Männer zu sein und die strukturelle Unterdrückung mitzutragen.

  • Das ist eine Comedy-Sendung, also eigentlich ziemlich flach imho. Also nix, was man gesehen haben müsste. Es gibt halt sehr diverse Charaktere, oft non-pc Äußerungen und Themen, aber generell find ichs eher flach, ist was zur Unterhaltung. Gerade deshalb find ich aber die Folge so cool. :)

  • Kinderkleiderflohmarkt! (Sowieso der Vorhof zur Hölle für mich)
    80 bis 90 Prozent Frauen, teilweise mit Kind in der Trage oder an der Hand. Und die Männer? Sitzen bei Kaffee und Kuchen im Vorraum oder drücken sich gleich ganz (meiner hat sich mit den Worten "Geteiltes Leid ist in diesem Fall nicht halbes Leid sondern doppeltes" auf den Wochenmarkt verkrümelt).
    Und dann die Gespräche in der Kassenschlange...
    "Ach, Mädchenhosen kannst du doch von mir haben. Die brauchen ich ja für Jakob nicht mehr."
    Oder
    "Ach ja, die Auswahl für Jungs ist hier ja echt nicht so toll. Nur Mädchensachen gibts in Hülle und Fülle."
    Das i-Tüpfelchen waren dann natürlich noch die gegenderten T-Shirts. Wo dann noch fett Girly-princess-lady-zeug draufsteht, damit auch ja keine Verwechslung passiert. Wäre ja auch schlimm, wenn mein Einjähriger für ein Mädchen gehalten wird, weil ich ihm ein "Mädchenpulli" gekauft habe #augen

  • Hm, ja, so ähnlich war es heute bei uns im Kiga auf'm Flohmarkt auch. Wobei die Väter da meist mit den Kindern draußen gespielt haben, damit die Mütter Hände und Kopf für die Jagd frei hatten. Aber: das ist ja nicht anders / schlimmer als in jedem x-beliebigen Klamottengeschäft, oder? Auch da sind meist schon die Babysachen geschlechtsspezifisch sortiert und eingekauft wird zumeist von Frauen...


    Bei uns heute waren zumindest Jacken, Kostüme, Kopfbedeckungen und Sportsachen nicht geschlechtsspezifisch unterteilt (im Prinzip finde ich das System des Trödels gut: es gibt keine einzelnen Stände für die Verkäufer, sondern die Sachen werden abgegeben und dann nach "Thema" und Größen geordnet angeboten. Geschlecht ist dabei ein Unterscheidungsmerkmal, an den Tischen steht z.B. "Hosen Mädchen 86/92).

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches

  • Hier auch Flohmarkt. Mein zukünftiger Junge muss leider ertragen, dass ich ihm eine "Mädchenjeans" gekauft habe - eine ganz normale Blue Jeans mit etwas rosa Applikationen - nur ein Muster, nicht mal Blümchen. (Das habe ich im Babyfachgeschäft gelernt: ich ziehe einen hellgrünen Strampler heraus mit einem Bären drauf - die Verkäuferin: "aber da sind Blümchen drauf!!!" - so drei, vier kleine...).

  • Hm, ja, so ähnlich war es heute bei uns im Kiga auf'm Flohmarkt auch. Wobei die Väter da meist mit den Kindern draußen gespielt haben, damit die Mütter Hände und Kopf für die Jagd frei hatten. Aber: das ist ja nicht anders / schlimmer als in jedem x-beliebigen Klamottengeschäft, oder? Auch da sind meist schon die Babysachen geschlechtsspezifisch sortiert und eingekauft wird zumeist von Frauen...

    Ja, das stimmt. Ich glaube, mir hat es nur die Extremsituation nochmal verdeutlicht...also es ist heiß, stickig, laut und alle wühlen sich wild durch Tische. Da würde ich auch lieber draußen mit den Kindern spielen. Und ich glaube schon, dass es mit meiner Sozialisation als Frau zu tun hat, dass ich da heute hin bin. Mein Mann schafft es kaum sich selbst ordentlich einzukleiden und hält sich beim Thema Kinderkleidung immer sehr dezent zurück.
    Aber klar, manchen Frauen macht das ja auch Spaß und sie wollen das selbst machen.


    Die Sortierung war hier sogar nur thematisch und grob nach Größe. Das fand ich gut, weil es mich in Geschäften auch nervt, wenn ich quasi zweimal suche, weil ich eben mal "Jungsachen" und mal "Mädchensachen" kaufe.
    Bei den Sachen, die ich heute gekauft habe, wüsste ich auch nicht genau, was davon jetzt in welche Ecke sortiert würde. Aber vielleicht muss ich auch nur nochmal nach dem versteckten Blümchenaufdruck suchen. ;)

  • Oder nach dem Namen vom vorherigen Träger, @Kuekenmama;-). Wobei es da auch gendermäßig nette Überraschungen gibt: eine Jacke vom Bärchen, auf der ein Traktor abgebildet ist, gehörte früher Lotta, so steht es jedenfalls im Etikett...

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches

  • auf den Kinderkleiderbasaren auf den ich bis jetzt war, war immer nur Größen Sortiert. Tische mit Hosen/ Puli/Shirt.... Dazu noch Ständer mit Jacken... Ohne Gender. Extra Ständer gibt's für Kleider.
    Schuhe auch nur nach Größe sortiert.

    Hebt man den Blick sieht man keine Grenzen #rose

  • Ich gebe zu: Wenn ich die Wahl habe aus 20 Jeans für meinen Sohn, nehme ich nicht die mit der rosa Glitzer-Applikation. Aber auch nicht die mit dem Monstertruck-Aufnäher. Und zwar aus rein ästhetischen Gründen.

  • Und zwar aus rein ästhetischen Gründen.

    Geht mir genauso. Ich finde auch sämtliche Sprüche auf Kleidung völlig schrecklich. Auch wenn sie neutral sind, sowas wie sun beach oder 58. Und ärger mich immer, dass da unbedingt was draufstehen muss.

    #post - #post - 3 - 4 - #post - #post - 7 - #post - 9 - #post- 11 - 12 - #post - #post - 15 - 16 - 17 - #post- #post - 20 - 21 - 22 - 23 - 24

    Bonus #post

  • Ja, sowas meide ich auch generell. Also ich würde sagen, dass meist gilt, je genderneutraler die Kleidung desto ästhetischer ist sie auch :D
    Ich würde meinen Sohn jetzt auch nicht aus Prinzip in ein rosa Glitzerkleid stecken nur um zu beweisen, dass das geht. Aber durchaus in ein schönes buntes Sommerkleid. Und naja, falls er das hässliche Glitzerkleid dann irgendwann selbst möchte, ginge auch das.

    • Offizieller Beitrag

    Meine beiden Jungs hatten (haben) im Kindergartenalter eine ausgepraegte Glitzerphase. Und warum auch nicht? Warum duerfen nur Maedchen Haarbaender anziehen und rosa Glitzertshirts anziehen?


    Und die groessten Probleme damit haben die gleichaltrigen Maedels.


    Das Fahrrad meines 7jaehrigen hat eine kleine pinke Streifen auf dem Kettenschutz. Jedes Maedchen zu Besuch kommentiert das, oder fragt, ob meine Jungs keine Raeder haetten (der 4jaehrige faehrt ein knallrosa hellokitty bike, in das er sich verliebte). Von seinen maennlichen Freunden kam nur ein "cooles Fahrrad".

    • Offizieller Beitrag

    Und die groessten Probleme damit haben die gleichaltrigen Maedels.

    oder ältere. Die Erfahrung haben wir auch gemacht. Jahrelang trug er rosa und Glitzer. Ich habe mich immer gefragt, warum ausgerechnet Mädchen damit Probleme hatten.

  • Mir hat eine Spanierin mal erklärt, dass dort alle Mädchen kurz nach der Geburt Ohrringe bekommen, um als solche identifizierbar zu sein. Das komplett rosa Outfit samt riesiger Tüllschleife könnte ja missverständlich sein...

    Zum glück immer weniger... und ja ich habe auch von meinen Verwandeten schöne blaue anzüge bekomme...

  • Wir waren letzte Woche bei einer befreundeten Familie und die Kinder wollten Inliner fahren. Mein Sohn bekam schwarze Inliner ausgeliehen, aber als die Tochter der Familie einen Helm für ihn holen sollte, meinte sie nur, dass sie nur einen Mädchen-Helm da hätten. Ich fragte erstaunt, was denn ein Mädchen-Helm sei und sie druckste herum: naja, er ist halt lila. Daraufhin mein gleichaltriger Sohn lauthals: Farben sind für alle da. Und nach einer kurzen Pause: Und Glitzer auch #super #love
    Das Mädel war dann ruhig und sehr in Gedanken, jedenfalls kurz, es schien gearbeitet zu haben in ihr ^^

  • gut, dass sich ursula von der leyen eingeschaltet hat.


    dieses "interesse zeigen" wird immer noch verteidigt. und dann heißt es, frauen, die sowas nicht abkönnten oder da nicht in der lage wären, den mann in seine schranken zu weisen, seien bei der truppe deplatziert.


    argh