Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • @Kerstin_Pfalz/flummi

    also gibts doch keine Regel sondern es kommt schlicht auf die Sympathie an.

    Ich sehe da jetzt kein sexismus seiten der Herren wenn ich den typ nicht leiden kann sag ich das ich den Kasten selber rein hebe und wenn der typ gut aussieht darf er meinen kasten heben....eigentlich recht leicht nur Herren werden immer auf das Glück und ihre Ausstrahlung angewiesen sein.

    Da hab ich noch mal glück gehabt.

    Komisch - sechs verschiedene Userinnen haben geantwortet, worin Höflichkeit und Sexismus sich unterscheiden, eine einzige berichtet von sich selbst und bringt den Sympathie-Aspekt, und damit ist für Dich die Sache klar: Es gibt doch keine Regel.


    Aus Rücksicht auf meine Anatomie dürfen übrigens bei mir alle den Wasserkasten heben, auch die Typen, die nicht gut aussehen. Hat also nicht immer mit Glück oder Ausstrahlung zu tun. Manchmal auch mit Beckenboden.


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Hmmm. Ich bin da anderer Meinung oder empfinde es anders.

    Ich erwarte schon eine gewisse Hilfsbereitschaft/Arbeiten/Angebote von Männern, genauso gibt es umgekehrt Dinge, die "Mann" von mir als Frau "erwarten"... naja, könnte im Falle einer gegenseitigen Sympathie.


    Mein Mann, mein Freund, mein Nachbar, mein Kollege tragen mir bitte die Stühle von A nach B oder bringen mir das Regal an.


    Nun gut, ich bin 47 Jahre alt (viellleicht einen Zacken älter als viele hier und damit anders sozialisiert? ) und darüber hinaus sehr klein und zierlich (45 kilo auf 154cm) und da dürfen die Jungs gern mal anpacken.

    Ich bin eher beleidigt, wenn sie es nicht tun oder sich zu lange bitten lassen.

    Mit einer nette Arbeitsteilung á la Er nimmt die Schaufel/den Spaten ;) und ich pflanz die Kräutlein und Blumen fühle ich mich schon sehr wohl.

    Bei mir fängt die "Genderkacke" glaub ich etwas "weiter hinten" an.

    Den Wasserkastenmann hätte ich liebevoll angelächelt und mich von Herzen bedankt.

    • Offizieller Beitrag

    Da ich jahrelang körperlich gearbeitet habe und auch jetzt noch täglich schwere Produkte hebe, ist es insofern für mich manchmal nervig, wenn mir jemand die Waren aus der Hand nimmt, weil es viel länger geht.


    Vor einigen Monaten musste ich wieder zur Spedition um Waren abzuholen und es war ein Typ da, den ich noch nie vorher gesehen habe. Er wollte partout nicht, dass ich selber einlade und auch nciht das sich helfe, nein er hat alles selber eingeladen. Hartnäckig. Ich gab es dann auf, wartete halt bis er alles drin hatte, fuhr dann zum nächsten Parkplatz, räumte alles wieder aus, ordentlich ein, sicherte die Ladung und fuhr dann zur Grenze. Seine "Hilfe", die ich nicht wollte, kostete mich Zeit und doppelte Arbeit.


    Oder wenn ich nach eine Ausstellung mein Zeug einräume und ein Rentner unbedingt galant sein will und meine Kisten nimmt. Es geht doppelt so lang. Ich will eigentlich nach Hause, ich will nicht noch Smalltalken und ich habe wirlich Angst, dass der Typ sich noch einen Bruch holt. Ich habe die Befürchtung, dass unsere Betriebsversicherung für "Kavaliers"- Delikte nicht abdeckt.


    Ich meine, das ist mein Geschäft, das mache ich beruflich und wenn ich sage, ich mache das alleine, dann würde ich gerne gehört werden und respektiert.


    Und Sympathie hilft auch nicht immer: ich habe auch meinen Mann, (und der ist mir wirklich sympathisch) erklären müssen, dass wenn er mir das Werkzeug aus den Händen nimmt, das a) mein Werkezug ist und b) ich für diese Tätigkeit ausgbildet wurde c) jahrelang mein Einkommen mit dieser Tätigkeit erwitschaftet habe c) er es nicht mal annähernd so gut kann wie ich, dann soll er es doch bitte einfach lassen. Das ist nicht höflich, sondern nervig. Sehr nervig.


    Und ich bin 42 Jahre alt:D

    • Offizieller Beitrag

    Johannemama: Der Unterschied zu Genderkacke ist doch bei Deinem Beispiel, dass DU Hilfe für Dich beanspruchst, aufgrund Deiner persönlichen Statur (und auch Vorlieben) - wenn Du jetzt sagst: jede Frau muss sich den Spaten aus der Hand nehmen lassen, weil es schliesslich weiblich ist, das zu tun, dann ist es Genderkacke.

    Ich bin zwar beim besten Willen nicht zierlich, aber auch nicht sonderlich gross - aber meine Gartenarbeit kann und mag ich vor allem selber machen. Und ich kann und mag auch gut tragen (als mein, grösserer und normalerweise stärkerer Mann eine Rücken-Op hatte, war es auch nur nett und höflich von mir, wenn ich die Sachen geschleppt habe). Und ich bin auch nicht soooooo viel älter als Du - aber ein zähes, kleines Berggnömchen.


    In meiner Erfahrung sind es auch nur ganz selten echte Hilfsangebote - sondern meistens geht es wie oben auch erwähnt darum, dass derjenige sich profilieren und besser/stärker fühlen kann.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Und Sympathie hilft auch nicht immer: ich habe auch meinen Mann, (und der ist mir wirklich sympathisch) erklären müssen, dass wenn er mir das Werkzeug aus den Händen nimmt, das a) mein Werkezug ist und b) ich für diese Tätigkeit ausgbildet wurde c) jahrelang mein Einkommen mit dieser Tätigkeit erwitschaftet habe c) er es nicht mal annähernd so gut kann wie ich, dann soll er es doch bitte einfach lassen. Das ist nicht höflich, sondern nervig. Sehr nervi.

    *prust*

    Einer der wenigen wirklich grossen Zoffs, den ich mit meinem Mann hatte - ja, er ist im Gegensatz zu mir vom Fach (aber andere Ecke), aber ICH habe in meinem Kindheitshaus den Grossteil der Wände verputzt, deshalb habe ich dann schon ein bisschen verschnupft reagiert, als er mich korrigieren wollte...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • ok, da geh ich mit.

    ich finde es aber an einigen stellen sehr schwierig, die grenzen zu sehen oder zu ziehen.


    ich erlebe es nie (oder ich kriege es nicht mit), dass sich mir gegenüber jemand in einem unangenehmen sinne profilieren will, wenn er mir hilft.

    ich finde es "süß" (nicht tuppern) wenn ein mann mir zeigen will, wie stark er ist. (er darf mir dann gerne auch noch zeigen, wie schlau er ist und wie gut er kochen kann).

    aber: natürlich muss das nicht automatisch jede frau so machen (lassen). mir gefällt es einfach... und ja, manchmal... oft... gehts auch gar nicht anders.


    ha, ich glaube ich weiß, was ich sagen will: dieses mann/frau-ding muss sich die waage halten und es darf den anderen nicht klein machen oder diskreditieren.


    edit: ich würde sagen, das wird immer mal wieder neu ausgehandelt zwischen zwei menschen.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist dann halt das Persönliche: ich finde dieses "Gorilla-trommelt-seine-Brust"-Gehabe nicht sooooo süss. Ich mag einen anderen Männertyp, nicht den Helden auf der schimmernden Rüstung ;)


    Je nach Situation lächle ich diese Beindruckversuche auch einfach weg - allerdings bin ich langsam in einem Alter, in dem diese "Hilfsbereitschaft" der männlichen Umgebung offenbar massiv abnimmt... Mir wird deutlich seltener die Welt erklärt als noch vor 10 Jahren. Ein netter Nebeneffekt des Älterwerdens.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • mein liebster will mir auch gern immer mal die welt erklären, dann ist er aber einfach in den klugscheißer-modus gerutscht und kann bei meiner hochgezogenen augenbraue auch schnell über sich selber lachen.

    • Offizieller Beitrag

    mein liebster will mir auch gern immer mal die welt erklären, dann ist er aber einfach in den klugscheißer-modus gerutscht und kann bei meiner hochgezogenen augenbraue auch schnell über sich selber lachen.

    Bei uns bin ich die Klugscheisserin :D Immer schon.


    Nein, ich meinte mehr so die Welt um mich rum... Der nette Techniker, der mir die Welt erklärt, der Verkäufer, der neue Kollege... Die werden seltener.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Nicht böse gemeint aber dann ist Berlin und im speziellen deine Umgebung anders als alles was ich kenne. Ich hab noch keine Frau gesehen die einem Mann in den Mantel geholfen hat.

    es sei denn sie ist Pflegekraft und hilft dem 90 jährigen in die Strickjacke.

    dein beispiel hier zeigt, dass eine fachkraft einem menschen hilft, der sich selber nciht so gut anziehen kann. ob die fachkraft ein elternteil, erzieher, pfleger oder so und die hilfsbedürftige person kleinkind, gebrechlicher mensch, verletzter mensch ist, ist egal.

    also gibts doch keine Regel sondern es kommt schlicht auf die Sympathie an.

    falsch!

    es haben mehrere userInnen geantwortet:

    1. hilfst du, weil die person aus eigener kraft oder geschicklichkeit nicht kann oder weil das geschlecht suggeriert, dass er/sie etwas nicht kann? wenn das geschlecht ausschlaggebend für die hilfe ist, dann hilf nicht.

    2. frage, ob hilfe erwünscht ist und du wirst meistens eine hilfreiche antwort bekommen.

  • genau so.

    sollte der domestizierte Mann solche Höflichkeiten wie...

    was meinst du eigentlich mit domestiziert? In diesem Zusammenhang meine ich.


    Ich finde, wer als erster geht, hält die Tür auf, egal ob Mann oder Frau. mann knallt ja üblicherweise nicht der/dem nächsten die Tür ins Gesicht.

    so denke ich auch.

    Je nach Situation lächle ich diese Beindruckversuche auch einfach weg - allerdings bin ich langsam in einem Alter, in dem diese "Hilfsbereitschaft" der männlichen Umgebung offenbar massiv abnimmt... Mir wird deutlich seltener die Welt erklärt als noch vor 10 Jahren. Ein netter Nebeneffekt des Älterwerdens.

    ein hinweis darauf, dass es eben oft nicht um hilfe und "knigge" geht.

  • licht ach naja, ich finde, man kann durchaus auch helfen, obwohl man davon ausgeht, dass die andere Person das kann. Einfach aus Nettigkeit. So habe ich vorhin die Klarinette meiner Teenie-Tochter getragen, einfach weil ich was nettes tun wollte.


    Aber ja, ich finde es ist oft eine Sache des Gespürs...

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Es würde vielleicht manchmal ein "brauchen Sie Hilfe" die Sache erhellen, weil darauf ein "ja gern" oder ein "nein, geht schon" folgen kann.

    So wie es bei reiner Nettigekeit wahrscheinlich auch mit einem "soll ich das für Dich tragen" verbunden ist und nicht wortlos aus der Hand genommen wird.

  • Wie wäre es, wenn alle Menschen einfach etwas höflicher zueinander wären?

    Wenn mich jemand höflich fragt, ob er/sie mir helfen kann, kann ich höflich ablehnen. Dann kann der/die andere meine Ablehnung höflich akzeptieren.

    Und alle sind glücklich. :)

    Ungefragt jemand an seine Sachen gehen, ist nicht galant, sondern übergriffig und wird entsprechend beantwortet. (Mit einem energischen "Ehj!" wenn ich genervt bin oder wenn ich gut drauf bin mit "Ich bin schon groooß!" ) Sowas passiert mir aber ( bin ich zu alt/zickig/unattraktiv?) eher selten.


    Letztens habe ich es sogar dankend angenommen. Wir bekamen eine neue Spülmaschine geliefert. Eigentlich nur bis zur Haustür und ich überlegte schon, ob ich sie alleine (mit den Kindern) die Treppe in den 2. Stock hochbekomme. Mein Mann meinte, die wiegt nur 30-35 Kilo, das geht also (mein großer wiegt erst 36, den könnte ich ja auch noch tragen zur Not).

    Die beiden Männer bringen also die Maschine und als ich frage, wie schwer sie ist (35 Kilo) und dann sage "oh, dann kann ich sie ja selber hochtragen" kam prompt ein empörtes "Auf keinen Fall!" Also habe ich sie hochtragen lassen. #pfeif Hab den Männern natürlich ein Trinkgeld und großes Danke gegeben.

    Ein bischen faul kam ich mir dabei schon vor, aber die haben das doch viel schneller geschafft als ich.#schäm

  • Ich muss Herrn Knigge etwas in Schutz nehmen. Der Werte Herr hat nämlich mitnichten einen Benimmratgeber geschrieben, sondern seine Beobachtungen wie Menschen miteinander umgehen geschildert. Das Benimmding ist erst später daraus geworden.

  • johannemama ... Nur kurz, Du bist kein Alien, wir stehen absolut auf denselben Männertyp, gnihihi. Ich brauche das auch, so ein bisschen "Brusttrommeln". :)

  • also ich bin auch dankbar, wenn mir jemand anbietet beim Tragen schwerer Gegenstände zu helfen. Und meistens sind das eher Männer, denn die meisten Männer die ich kenne haben um einiges mehr Kraft in den Armen als die meisten Frauen die ich kenne.

    Sicherlich gibt es da auch Ausnahmen oder es kann auch mal anderesrum sein.


    Aber ich sehe diese Unterschied und finde es nicht verwerflich, wenn ein Mann sich deshalb dazu bereiterklärt, schwerere Körperarbeiten zu übernehmen. Und als Frau muss ich mich auch nicht unterdrückt fühlen, weil meine Muskelmasse nicht das gleiche Ausmaß hat.


    Ich finde es sogar etwas übertrieben, dem Getränkeverkäufer da mit Genderkacke zu kommen. Er kann ja nun auch nicht jede Person die bei ihm einkauft so genau analysieren, dass er dann spontan weiß, ob er nun helfen darf oder nicht und ob er vorher fragen muss oder nicht.

    Die eine Person hätte es halt lieber alleine gemacht und die nächste findet es unmöglich, dass er von sich aus keine Hilfe anbietet.

  • Ja, den Aspekt der eigenen Sozialisation hab' ich zu Unrecht völlig außer Acht gelassen.


    Ich betrachte mir die 50 ja auch schon von oben statt von unten, und ich entstamme einer stärker geschlechtsspezifischen Gesellschaft. Auch wenn ich mir einiges auf meinen Status als altgediente Emanze einbilde - so als erste Studierte in weitem familiären Umkreis und beim Studium kennengelernten Partner. In einigen Dingen schlagen wohl schon meine als Kleinkind angelernten Muster durch :) (wie war das bei Tewe - Tradtion, Tradition...)

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

    • Offizieller Beitrag

    Naja, seien wir mal ehrlich: wie oft wird frau gefragt: "Darf ich ihnen das Kleinkind auf den Wickeltisch/das Ringelreihen/die Rutsche heben - den Wäschekorb in den Keller tragen/die bettlägrige Dame hochheben?" Das ist einfach weniger "sexy" als auf dem Supermarktparkplatz den rettenden Helden zu spielen.

    Und ich persönlich finde den Unterschied vom Kleinkind zum Gewicht einer Weinkiste eher unerheblich (und die hat Griffe UND zappelt nicht). Der Alltag mit Kleinkind(ern) beinhaltet eine Menge körperlicher Anstrengung - da sind (abgesehen von meinem Job) die paar schweren Sachen die ich ausserhalb schleppen muss nicht sooooo die Menge.

    Und ja, da finde ich persönlich etwas lächerlich, wenn die Herrschaft sich vordrängelt beim Biergarnitur tragen, "weil ich zu schwach dafür bin".

    Frauen als "schwach" zu bezeichnen, finde ich eh komisch - Muskelmasse allein ist nicht alles.


    Wenn ich etwas nicht mehr tragen kann, dann hat es im Normalfall ein Gewicht, dass es laut Arbeitsschutz von einem Mann nicht alleine getragen werden darf - da freue ich natürlich über jede helfende Hand, dann stemmen wir das gemeinsam.


    "Brusttrommeln" darf mein Mann natürlich schon, ich mag auch Muckis... nur kein gönnerhaftes "geh zur Seite, Kleines"


    Liebe Grüsse


    Talpa