Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • also bei einer online disskussion sprachen viele, dass sie mit verbieten ihre kinder vor Ausgrenzung schützen wollten.

    Ja, niemand will, dass der rosaliebende und puppenspielende Sohn ausgegrenzt wird. Also wrid ihm das untersagt, oder er traut sich selbst nicht, zu seinen Wünschen und Interessen zu stehen.


    Nur, solange es als ausgrenzenswert gilt, wenn man als Junge rosa und Puppen mag, solange wird sich das nicht ändern. Denn niemand möchte, dass das EIGENE Kind ausgrenzt wird. Und dieses Gefühl wird dann dem eigentlichen Bedürfnis des Kindes übergeordnet. Es ist eine Krux #haare


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Bei uns im KiGa dürfen die Jungs auch Prinzessinnen- oder Ballerinasachen tragen. Auch Haarspangen

    Ist alles da und wenn sie das möchten, dann dürfen sie das. Mir fallen spontan drei Jungs ein, die das auch schon gemacht haben.


    Ich schrieb es schon.

    In den meisten Fällen dürften es die Eltern sein und nicht die ErzieherInnen.

  • Heute beim Fussball. Familie mit 4 Kindern, Sohn (9) und Sohn (6) spielen in E und G Jugend, Tochter (7) muss zusehen. Sie sagt, sie will so gern auch, aber Papa erlaubt es nicht. Fussball ist für Jungs, Mädchen sollen Musik machen. Die Eltern pack ich mir Samstag...

  • Genau so Eltern... oh nein.

    Da will man am liebsten intrigieren und dem Kind erklären, dass seine Eltern doof sind. Ich hoffe die Kinder merken das selbst.

  • Eltern sind nie doof. Das braucht so unendlich viel bis Kinder das merken... Solche Gender-Dinger sind da vermutlich noch das harmloseste.


    Hatte ich hier auch schon, Tochter steht interessiert am Rand schaut sich Bruders Training an, kickt dann mit Begeisterung einen Ball. Ich frug dann die Mutter ob sie nicht auch mal ins Training will. Hysterisches Lachen, ihre Tochter, nein, die würde begeistert Ballett machen, Fußball sei absolut nichts für sie. Die Eltern sehen die Kinder noch nicht mal.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Der Vater wir mich ewig hassen, aber ich hab mir grad die Mutter im Messenger gepackt und über die Wünsche ihrer Tochter informiert. Vater saß daneben und meinte nochmal, dass Musik besser zur Lütten passt, aber Mutter und ich haben ein Komplott geschmiedet und das Mädel geht nächste Woche zum Probetraining. Ha. Wenn sie in 18 Jahren Frauen-Fußball-Weltmeisterin ist, wird die junge Dame mir danken. Und der Vater meine Reifen zerstechen.

  • Ich finde das gerade unglaublich übergriffig den Eltern gegenüber.


    Wenn ich mir vorstelle, jemand Außenstehender kommt und kungelt mit meinem Mann aus - ohne mich auch nur zu fragen oder wenigstens zu informieren - dass unser Sohn zukünftig zum Ballett geht...


    Ihr klärt die Hobbies eurer Kinder und die Eltern der anderen Kinder kümmern sich um die Hobbies ihrer Kinder.

    Schließlich geht es um ihre Kinder, ihre finanziellen und zeitlichen Kapazitäten und vielleicht auch um ihre persönlichen Ansichten.

    Wer gibt irgendwem das Recht, darüber zu bestimmen oder gar zu urteilen?

  • Ich habe auch schon überlegt, ob das zu übergriffig war, aber die Kleine hatte sich damit an mich gewandt. (Ist mit meinen Kindern befreundet.) Mir war wichtig, sie zu unterstützen. Hätte die Mutter auch nein gesagt, hätte ich wohl nicht weiter interveniert, aber die will ihr ja die Chance geben.

  • Genau darum geht es um die Wünsche der Kinder, dass sie sie selbst sein dürfen und kein vorgefertigtes Muster.

    Ich finde das vollkommen ok so. Wenn ich mal total daneben bin und was nicht schnalle, dann darf da gerne jemand auch was ausklügeln wenn ich dann merke oh ja da war ich neben der Spur und die haben das gerichtet dann bin ich dankbar.

    Ich finde das was @Bioschnitte gemacht hat total klasse.

  • Ich bin ganz und gar nicht dankbar, wenn jemand - und sei das aus noch so hehren, gutgemeinten Gründen - über meine Zeit und mein Geld verfügt. Und noch dazu der Meinung ist, besser als ich zu wissen, was gut und richtig für mein Kind ist.

    Meine Reaktion sähe wohl eher so aus: #sauer#motz#sauer#motz#sauer#motz#sauer#motz#sauer


    Leider ist es auch nur ein schöner Wunsch, dass einem Kind alle Wünsche erfüllt werden könnten.

    Und wenn ich an Juniors Wünsche denke ... was er schon alles wollte ...

  • Sie hat das Kind doch nicht beim Training angemeldet und das dann den Eltern mitgeteilt, sondern der Mutter von dem Wunsch berichtet, weil der Vater wenig zugänglich schien. Finde ich völlig ok und keinen Anlass da irgendwie auszuflippen.


    Mein Mann wurde schon angesprochen, dass unsere Tochter sich in einer AG außerordentlich gut in Hockey mache und Spaß dran habe und man sich wirklich freuen würde, wenn sie mal zum Verein kommen würde.

    Hätte ich irgendwie nie gedacht und in Betracht gezogen. Inzwischen macht sie das leistungsmäßig.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Hm, ich hab die Erzählung jetzt eher so verstanden, dass mir jemand steckt, meine Tochter wolle unbedingt mal Fussball spielen. Wenn ich das im Grunde meines Herzens auch weiß, mein Mann aber Balett viel toller für Mädchen findet und ich es bislang noch nicht geschafft habe, mich davon zu emanzipieren, dann finde ich diese Anschubenergie toll.


    Und dann entscheide ich das als Mutter und ja, mir könnte dann auch passieren, dass ich gemeinsam mit der, die mir das gesteckt hat, meinem Mann mal ne lange Nase drehe.


    So wirkte die Geschichte auf mich, überhaupt nicht übergriffig.

    mamaraupe (*1973) mit paparaupe (*1969), großer raupe (*06/06), und kleiner raupe(*02/10)

  • Die Aussage war folgende:

    Zitat


    Der Vater wir mich ewig hassen, aber ich hab mir grad die Mutter im Messenger gepackt und über die Wünsche ihrer Tochter informiert. Vater saß daneben und meinte nochmal, dass Musik besser zur Lütten passt, aber Mutter und ich haben ein Komplott geschmiedet und das Mädel geht nächste Woche zum Probetraining.


    Das geht ganz eindeutig gegen den Vater.

    Und da passt es ja wieder, dass wir hier im Genderkack-Thread sind.

    Es wird hier nämlich unterstellt, dass der Vater die Interessen, Bedürfnisse und Wünsche seines Kindes nicht sieht und berücksichtigt.



    Vielleicht leben wir ja ein sehr gleichberechtigtes Modell, was anderswo so nicht üblich ist? Grundsätzliche Entscheidungen bezüglich unseres gemeinsamen Kindes treffen wir gemeinsam.

    Also mein Mann und ich gemeinsam.

    Wir sprechen, diskutieren (streiten vielleicht manchmal auch) darüber.

    Nicht immer werden alle Wünsche des Kindes erfüllt.

    Das hat Gründe, die Außenstehende nicht kennen - und auch gar nicht kennen müssen.

    Käme da jemand auf die Idee, sich im "Interesse" unseres Kindes einzumischen (weil wir das Kind aus seiner/ihrer Sicht nicht sehen) ... ohje. ... da muss dann mein Mann ran, der ist bei sowas wesentlich diplomatischer als ich.


    Jede/r kann seine Meinung dazu haben, wie Kinder zu erziehen sind. Und jede/r kann die eigenen Kinderlein erziehen, wie man/frau es für richtig hält (im Rahmen der geltenden Gesetze).

    Ob Mädchen rosa Klamotten und Barbies bekommen, Klavierstunden nehmen oder zum Fussballtraining gehen, das ist allein Angelegenheit und Verantwortung der Eltern.

  • Wir lesen da offensichtlich unterschiedliche Dinge raus. Es ist vielleicht auch etwas überzeichnet geschrieben, aber im Prinzip finde ich nichts verkehrtes dran, ein Elternteil anzusprechen, wenn das Kind wünsche äußert. Letztendlich war es ja die Mutter, die drauf angesprungen ist. Das Mädchen wurde ja nicht gegen den Willen beider Elternteile verbindlich beim Fußball angemeldet.


    Wir holen uns hier übrigens nicht gegenseitig die Erlaubnis ein. Wenn ich Aktivität X für mein Kind für geeignet halte, dann machen wir das - dann bin ich im Zweifel halt dafür verantwortlich, dass das Kind hinkommt etc. Aber ich frage da nicht erst meinen Mann und umgekehrt. Was nicht heißt, dass wir nicht drüber sprechen.


    Ich glaube so ein Anstoß von außen ist manchmal nicht schlecht, um eingefahrene Klischees zu überdenken

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Na ja, aber das Mädchen hat ja gesagt, Papa erlaube es nicht und nicht: die Eltern erlauben es nicht...

    Und Fußball ist für die Famile ja kein aufgedrängter Sport, sondern wird von den Brüdern betrieben, scheint also für die Familie eigentlich zu passen.


    Ich finde, das Beschriebene spricht sehr dagegen, dass in der Familie ein gleichberechtigtes Modell gelebt wird, wie Du es für Euch beschreibst, Adrasteia.

    In Eurem Fall hätte die Mutter ja einfach gesagt: "Danke für den Hinweis, ich bespreche und entscheide das dann gemeinsam mit meinem Mann."

    Hier klingt es eher so, als ob die Mutter froh ist über die Unterstützung von außen, sich im Interesse ihrer Tochter gegen ihren Mann durchsetzen zu können, weil sie es allein nicht sieht oder schafft.

    So was kommt häufiger vor als man denkt... (ich habe das selbst erlebt).


    Ich weiß nicht, ob ich mich in diesem konkreten Fall eingemischt hätte.

    Aber ich kann mir Fälle vorstellen, in denen ich das auf jeden Fall tun würde, z.B. wenn in einer Familie nur die Söhne auf Gymnasium gehen sollen und für die Tochter doch die Real-/Hauptschule ausreicht, allein mit der Begründung, dass sie ja ein Mädchen ist...

    Ich will die Beispiele jetzt nicht gleichsetzen, aber es geht schon die gleiche Richtung...


    LG Nele

  • Naja, mal ganz realistisch gedacht: Da kommt ein kleines Mädchen zu mir und sagt: "Ich würde gerne Fußball spielen, bitte sprich doch diesbezüglich mal mit meiner Mutter". Was mach ich da? Na, die Mutter ansprechen. Ich antworte doch dem Kind nicht: "Nee, Du, das musst Du schon schön selber machen, ich misch mich da nicht ein". Dass in diesem Fall dazu kommt, dass der Vater schon zum Ausdruck gebracht hatte, er halte das für nicht mädchengeeignet, ist natürlich ein Problem, aber ich muss zugeben, dass ich mich klammheimlich auch freuen würde, wenn die Mutter sich da im Sinne der Tochter durchsetzen könnte - und erst recht, wenn ich einen Anteil daran hätte.

    Was ich absolut daneben gefunden hätte, wäre eine unmotivierte Einmischung, aber wenn das Mädchen mich drauf angsprochen hätte, hätte ich ihn natürlich geholfen. #weissnicht

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

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  • Danke für die anderen Sichtweisen, muss ich mal drauf rumdenken. Aber das sollte nicht diesen Thread sprengen. #angst

  • Ich finde das auch absolut nicht übergriffig, es geht um ein Probetraining und die Mutter war dafür. Ich gebe zu Bedenken, dass es die Mädels in den gemischten Manschaften eh erst einmal recht schwer haben. Die wenigen die durchhalten "brennen" dann auch wirklich dafür und sind idR richtig gut. Das tut mir ein bisschen weh. In der Manschaft meines Sohnes kamen und gingen immer mal wieder Mädchen, keines ist geblieben. Das ist ganz schwierig die Mädels da "am Ball zu halten". Noch schwieriger stelle ich es mir vor wenn der Vater dagegen ist. Toi, toi, toi.


    Bei meiner Tochter habe ich es mal versucht, aus praktischen Erwägungen heraus weil die beiden dann den gleichen Weg und die gleiche Trainingszeit gehabt hätten. Hat aber nicht geklappt, naja, einen Versuch war es wert.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)