Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Zu der Berufswahl-Frage vermute ich auch immer dass Berufe auch durch den steigenden Frauenanteil in Ansehen und Gehalt sinken. Ich denke z.B. an Apotheker*innen, Ärzt*innen, Professor*innen. Ich habe aber weder Studie noch Zahlen dazu, ist nur eine persönliche These.

    ich weiss, dass es dazu Studien gibt... das ist also nicht nur persönliches Gefühl, sondern tatsächlich der Fall. Grundschullehramt zb ist sowas.

    Ich habe das schon in einem anderen Thread geschrieben: Ich finde es bezeichnend, dass in der Medizin die Fachbereiche mit dem höchsten Frauenanteil zugleich die Fachbereiche mit dem geringsten Prestige und dem geringsten Einkommen sind: Psychiatrie und Pädiatrie zum Beispiel. Die sehr prestigeträchtige Chirurgie und die sehr lukrative Radiologie hingegen sind Männerdomänen. Ob mehr Chirurginnen und mehr Radiologinnen bedeuten würden, dass Ärztinnen an Einkommen und Ansehen mit den Ärzten gleichziehen, da bin ich mir nicht sicher. Ich bin mir aber auch unschlüssig, ob die Psychiatrie so ein schlechtes Ansehen hat, weil da viele Ärztinnen arbeiten, oder ob umgekehrt Ärztinnen sich in die unbeliebten Fachgebiete abdrängen lassen, oder beides.

  • das problem ist allerdings auch, dass weibliche Perspektiven nicht ernst genommen und nicht gewürdigt werden. d.h., die Welt ist auf den Mann (TM) genormt nud wenn dann jemand kommt, der von diesem Prototyp abweicht (aka Frau), wird erwartet, dass sie sich an die männliche Norm anpasst, wenn sie denn Erfolg haben will (und z.B. nicht oder nur kurz stillt, kompetitiv statt kooperativ ist, etc. ).

    absolut, das ist so.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Ich finde da die Biographie von Virginia Apgar ganz aufschlussreich. Sie wollte Chirurgin werden, hat sich dann aber auf Anästhesiologie und Neonatologie spezialisiert und auch in der Epidemiologie einiges bewegt. Ich glaube schon, dass Frauen sich

    a) bevorzugt Berufszweige suchen, in denen Frauen bereits etabliert sind


    oder


    b) sich Nischen suchen, die eher unbeliebt sind, die ihnen aber trotzdem Möglichkeiten bieten; und in denen sie weniger von Männern unter Druck gesetzt werden, eben weil sie weniger prestigeträchtig sind

    • Offizieller Beitrag

    das problem ist allerdings auch, dass weibliche Perspektiven nicht ernst genommen und nicht gewürdigt werden. d.h., die Welt ist auf den Mann (TM) genormt nud wenn dann jemand kommt, der von diesem Prototyp abweicht (aka Frau), wird erwartet, dass sie sich an die männliche Norm anpasst, wenn sie denn Erfolg haben will (und z.B. nicht oder nur kurz stillt, kompetitiv statt kooperativ ist, etc. ).

    absolut, das ist so.

    Ja - und da finde ich, sind die Männer (und Väter) in der Pflicht! Solange es völlig normal ist, dass ein krankes Kind zuhause der Mutter schlaflose Nächte bereitet, der Vater aber fröhlich pfeifend das Haus verlässt, wird sich das nicht ändern.

    Erst wenn es völlig normal ist, dass Väter am Morgen im Geschäft anrufen: "Hallo, Kind ist krank. Ich melde mich, sobald ich Näheres weiss.", dann geht es langsam vorwärts.


    Genderkacke im Miniformat: Elternabend im Berufsinformationszentrum der Stadt, von der Schule organisiert für die Klasse des Grossen. Die durchaus gute und wie ich fand auch aufmerksame Berufsberaterin spricht völlig normal vom "Techniker" und der "Pflegefachfrau" - es gäbe für alle diese Lehrberufe eine neutrale Bezeichnung (für viele hat sie sie genutzt) - aber es gäbe auch die Möglichkeit, die konsequent "verkehrt" zu benennen. Das täte gerade in so einem Kontext enorm gut!

    Schade!

    Die Broschüre ist übrigens sehr gerecht formuliert.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Zu der Berufswahl-Frage vermute ich auch immer dass Berufe auch durch den steigenden Frauenanteil in Ansehen und Gehalt sinken. Ich denke z.B. an Apotheker*innen, Ärzt*innen, Professor*innen. Ich habe aber weder Studie noch Zahlen dazu, ist nur eine persönliche These.

    ich weiss, dass es dazu Studien gibt... das ist also nicht nur persönliches Gefühl, sondern tatsächlich der Fall. Grundschullehramt zb ist sowas.

    das phänomen nennt sich 'velvet ghetto' und trifft extrem auf die bereiche marketing/werbung/kommunikation/öffentlichkeitsarbeit zu. während meines studiums habe ich ein eindrucksvolles seminar bei der großartigen professorin romy fröhlich absolviert, das hieß 'frauen in kommunikationsberufen'. am ende einer veranstaltung haben viele der gestandenen studentinnen (die, mich eingeschlossen, dachten damals, die welt habe auf sie gewartet, allesamt erfolg in der schule gewöhnt, der NC lag in dem fach bei 1,3 und es gab pro jahr nur 50 studienplätze für diesen scheiß) geweint. die wenigen kerle glotzten auf ihre schuhe und verpissten sich blitzschnell im anschluss. ich selbst war verstört und wie versteinert und bin nach der veranstaltung noch zu frau fröhlich gegangen und hatte gesprächsbedarf, konnte aber keine fragen formulieren... sie sagte, es täte ihr leid um uns junge frauen, aber es wäre wichtig, dass jemand uns die wahrheit sagt.


    sie hatte mit allem recht. umgekehrt ist es aber auch für viele frauen ein extremer ressoucenfresser, sich in männerdominierten berufen zu bewegen. ich war jahrzehntelang in kerlereservaten unterwegs. und was ich da mitgenommen habe: so nett sie auch sein mögen, sie lassen frauen nie wirklich mitspielen. das leugnen viele frauen, aber die sind eh meistens groß darin, die augen zuzukneifen.


    die strukturen sind hier so, dass es als frau schwierig ist, NICHT alles, was man anfasst, zu scheiße zu machen. da, wo stark vereinheitlichte und staatlich regulierte bedingungen herrschen, ist es m.e. noch am besten für frauen, so dass ich jedem mädchen heute raten würde, a) einen job im öffentlichen dienst anzustreben und b) keine kinder zu bekommen.

  • schilf deine Ansatzpunkte gibt es nur für Frauen, die in Lohn und Brot stehen. Eines der großen Probleme hochqualifizierter Frauen, die zufälliger Weise auch Kinder haben, ist, überhaupt da (wieder) reinzukommen. Mein Zeitvertrag wurde in der Schwangerschaft nicht mehr verlängert, zack bumm draußen.

    Mein Mann sieht seine Pflichten.

    Ursprünglich wollten wir beide Teilzeit arbeiten. Tja.

    Same here...

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

    ticker?TT=bdy&TT1=bdy&CL=&CT=&CG=F&O=m_chick&T=t_b14&D=2017-06-07&M1=&D1=&T2=&T1=Minizwerg&T3=&CC=0&CO=FFFFFF&CO2=&W=&TS=&R=A&SC=green

  • Wo man in der Mannschaft dann eben auch über Niederlagen und Zusammenhalten und Fairness redet.

    mein sohn spielt seit jahren fussball. tolle trainer, super kameraden, alles fair, ohne rumgebrülle. gibt es also auch. ;-).

    • Offizieller Beitrag
    Zitat
    Zitat
    Kalliope schrieb: schilf deine Ansatzpunkte gibt es nur für Frauen, die in Lohn und Brot stehen. Eines der großen Probleme hochqualifizierter Frauen, die zufälliger Weise auch Kinder haben, ist, überhaupt da (wieder) reinzukommen. Mein Zeitvertrag wurde in der Schwangerschaft nicht mehr verlängert, zack bumm draußen.
    Mein Mann sieht seine Pflichten.
    Ursprünglich wollten wir beide Teilzeit arbeiten. Tja.
    Zitat

    Same here...

    Jepp. Genau so.

  • Zu der Berufswahl-Frage vermute ich auch immer dass Berufe auch durch den steigenden Frauenanteil in Ansehen und Gehalt sinken. Ich denke z.B. an Apotheker*innen, Ärzt*innen, Professor*innen. Ich habe aber weder Studie noch Zahlen dazu, ist nur eine persönliche These.

    ich weiss, dass es dazu Studien gibt... das ist also nicht nur persönliches Gefühl, sondern tatsächlich der Fall. Grundschullehramt zb ist sowas.

    Ich habe das schon in einem anderen Thread geschrieben: Ich finde es bezeichnend, dass in der Medizin die Fachbereiche mit dem höchsten Frauenanteil zugleich die Fachbereiche mit dem geringsten Prestige und dem geringsten Einkommen sind: Psychiatrie und Pädiatrie zum Beispiel. Die sehr prestigeträchtige Chirurgie und die sehr lukrative Radiologie hingegen sind Männerdomänen. Ob mehr Chirurginnen und mehr Radiologinnen bedeuten würden, dass Ärztinnen an Einkommen und Ansehen mit den Ärzten gleichziehen, da bin ich mir nicht sicher. Ich bin mir aber auch unschlüssig, ob die Psychiatrie so ein schlechtes Ansehen hat, weil da viele Ärztinnen arbeiten, oder ob umgekehrt Ärztinnen sich in die unbeliebten Fachgebiete abdrängen lassen, oder beides.

    Ich glaube ja mittlerweile, dass es so ist, weil Frauen einfach vernünftiger sind und sich weder ihr gesamtes Berufsleben verstrahlen lassen wollen noch mit ende 50 noch nachts um drei stundenlangen irgendwelchen Ops rumpfriemeln wollen.


    Nephrologen verdienen auch sehr gut, da gibt es viele frauen

  • Die Kinder-, Teilzeit- und Ausbildungsfrage einmal ausgeblendet, gibt es noch einen erheblichen weiblichen Pferdefuß: Ich erlebe Männer wesentlich öfter als die besseren Selbstvermarktungsstrategen. Ich fand diesen Schxxxxx immer furchtbar, leicht zu durchschauen, oft wenig fundiert (leider sind Vermarktungstalent und Können aber manchmal auch gekoppelt und doppelt wirksam), ich "übersetze" mir vieles sowieso automatisch. Aber der Glaube, wenn man gut ist, werde das schon bemerkt werden und einem langfristig zu einem guten Job verhelfen (im Studium von Mitstudentinnen noch oft gehört), habe ich inzwischen ins Reich der Märchentante verbannt.


    Leider hilft mir dieses theoretische Wissen nicht. Neulich hat ein Freund in leitender Position mal meinen Lebenslauf angeschaut. Ein Mann. Das ist primär eine private Aktion gewesen, aber verglichen mit den zwei Coachings, die ich in großen Abständen bei zwei Frauen genommen hatte (und die mir nix gebracht haben), ein Unterschied wie Tag und Nacht. Hier ist Café, mag auch gar nicht groß ins Detail gehen, aber die Selbstverständlichkeit, mit der die Haltung "Klappern gehört zum Geschäft" rüberkam, als hätte man(n) es schon mit der Muttermilch aufgesogen (und dabei im besten Fall dennoch im Blick behalten, wo man de facto steht), das kenne ich im Austausch mit Frauen gar nicht. Die ticken im Zweifelsfalls recht ähnlich wie ich - sehen Haken, Schwierigkeiten, Möglichkeiten, alles ausgewogen-kritisch.


    Mein Mann versteht in solchen Momenten immer nicht, wovon ich rede. Dem ist das komplett fremd. Aber er und der Freund, die hatten eine Wellenlänge (komplett anderes Metier).
    Wenn mein Mann gegenüber Dritten über mich spricht (zB am Telefon), erkenne ich diese tolle Person nicht wieder. Er versteht das nicht. Gar nicht.

  • Ganz so einfach ich das nicht, denke ich. Multifaktoriell passt da eher. In meinem Job (GymnasiallehrerInnen) sind inzwischen mehr Frauen als Männer. Ein gut bezahlter, sicherer, scheißanstrengender Job. Karriere machen darin wenige, einige Männer und weniger Frauen. In keiner der 4 Schulen, in der ich bislang gearbeitet habe, hatten mehr als 3 Frauen mit Kindern (die Schulleiterin, ich und eine beliebige weitere) eine Vollzeitstelle, aber nahezu alle Männer. Dafür hatten eine Menge Frauen OHNE Kinder auch Teilzeitstellen (um Eltern oder Schwiegereltern zu pflegen zumeist, sonst geht das hier nicht im Beamtenrecht), aber kein einziger Mann.


    Statistisch nicht relevant, ich weiß.


    Ich hatte öfter Chefinnen als Chefs. In allen Runden der Erweiterten Schulleitung gab es Männer UND Frauen, die Männer sind und waren immer leicht in der Überzahl.


    Selbst da.


    Ich versteh's nicht.


    Als ich mich mit 34 (nach 9 Dienstjahren) auf eine A14-Stelle beworben habe, musste ich mir wiederholt anhören, dass Frauen in meinem Job in der Regel mit A13 pensioniert würden. Das ist jetzt 13 Jahre her, also nicht Steinzeit. Geprüft worden bin ich von Männern. Bekommen hab ich die Stelle trotzdem. Mit 45 hab ich die A15 geschafft und bin trotz Quote damit eine der wenigen Frauen, unter 15% hab ich letztens gelesen. Warum? Haben die alle zu wenig Praxis wegen Teilzeit? Warum nicht die Männer? Die haben doch auch sichere Jobs und eine Rückkehrgarantie in Vollzeit.

  • Das ist der Punkt (ich glaube, das habe ich im Forum mindestens schon einmal geschrieben), warum ich immer misstrauisch bin, wenn es heißt, Männer würden ja so gerne Teilzeit arbeiten, aber können das nicht, weil der Arbeitgeber nicht will etc. Auch wenn es statistisch ebenfalls nicht relevant ist - aber ich kenne nur zwei verbeamtete männliche Lehrer, die Teilzeit arbeiten. Einer hat keine Kinder und ist mit dem Deputat runter, weil er aufgrund seiner Fächerkombi die Belastung mit einem vollen Deputat als zu hoch empfunden hat. Der andere hat ein Kind (das bei der Mutter lebt), inwiefern es mit reingespielt hat, dass er auch für das Kind Zeit haben möchte, weiß ich nicht genau, glaube, dass das aber auch ein Grund ist.

    Ansonsten: alle arbeiten Vollzeit bis auf die ganz jungen Kollegen, denen bei der Einstellung ein volles Deputat verweigert wurde. Wenn Kinder kommen, ist es immer die Frau, die auf Teilzeit geht, auch wenn beide Elternteile verbeamtete Lehrer sind. Dabei ist es bei verbeamteten Lehrern doch eine supergeniale Ausgangsposition: beide verdienen gleich viel (sofern in derselben Besoldungsgruppe), beide haben einen Rechtsanspruch, wieder voll arbeiten zu dürfen, wenn die Kinder groß genug sind. Warum also machen nur die Frauen Teilzeit? Da war das in meiner Jugend noch fortschritttlicher. Da gab es ein Lehrerpaar, die sich die Kinderbetreuung geteilt haben, indem die Stundenpläne aufeinander abgestimmt wurden.


    Mehr möchte ich nicht schreiben, da zu öffentlich (war da mal nicht in der Diskussion, den Strang zu verschieben?). Aber ich denke, auch was Vorgesetzte und Strukturen angeht, so ist das im Schulwesen noch sehr konventionell im negativen Sinne.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • ich weiss, dass es dazu Studien gibt... das ist also nicht nur persönliches Gefühl, sondern tatsächlich der Fall. Grundschullehramt zb ist sowas.

    Ich habe das schon in einem anderen Thread geschrieben: Ich finde es bezeichnend, dass in der Medizin die Fachbereiche mit dem höchsten Frauenanteil zugleich die Fachbereiche mit dem geringsten Prestige und dem geringsten Einkommen sind: Psychiatrie und Pädiatrie zum Beispiel. Die sehr prestigeträchtige Chirurgie und die sehr lukrative Radiologie hingegen sind Männerdomänen. Ob mehr Chirurginnen und mehr Radiologinnen bedeuten würden, dass Ärztinnen an Einkommen und Ansehen mit den Ärzten gleichziehen, da bin ich mir nicht sicher. Ich bin mir aber auch unschlüssig, ob die Psychiatrie so ein schlechtes Ansehen hat, weil da viele Ärztinnen arbeiten, oder ob umgekehrt Ärztinnen sich in die unbeliebten Fachgebiete abdrängen lassen, oder beides.

    Ich glaube ja mittlerweile, dass es so ist, weil Frauen einfach vernünftiger sind und sich weder ihr gesamtes Berufsleben verstrahlen lassen wollen noch mit ende 50 noch nachts um drei stundenlangen irgendwelchen Ops rumpfriemeln wollen.


    Nephrologen verdienen auch sehr gut, da gibt es viele frauen

    Als Psychiaterin ist frau nicht davor gefeit, noch mit Ende 50 nachts um drei einen Suizidkandidaten von der offenen Station auf die Geschlossene zu verlegen, oder einen paranoiden Randalierer aufzunehmen, der in Handschellen von zwei Polizisten zur Zwangseinweisung gebracht wird. Es hat schon seine Gründe, weshalb der Fachbereich eher unbeliebt ist. Und trotzdem ist Psychiatrie im Vergleich zu Chirurgie auch noch schlechter bezahlt. Ähnliches gilt für die Kinderheilkunde, auch da geht es nicht ohne Nachtarbeit.

    • Offizieller Beitrag

    ich finde es gut, dass die wirtschaftswoche auch so was druckt (hat mich wirklich überrascht)

    http://app.wiwo.de/erfolg/beru…ttelalter/20528032-2.html


    Zum Thema Teilzeit: ist für Männer in der Firma meines Mannes total problemlos möglich und wird durchaus gerne angenommen. Die Akzeptanz kam durchs Elterngeld. Hier hat das tatsächlich geholfen, Teilzeit für Männer generell als Arbeitszeitmodell zu etablieren.

  • die dumme p****, die den ausgangskommentar verfasst hat, will ich mit scheiße überschütten. schlimmer und dümmer als die pfründe sichernden kerle sind kollaborateurinnen. da ist bei mir das ekelmaximum erreicht. und die schlotte glaubt wahrscheinlich, die kerle würden sie für ihre toughe leistungsorientierung und ihre klaren worte feiern. die lachen sie hämisch aus, sich gemütlich in der lounge mit nem whisky zuprostend.

  • noch schlimmer, 'pr-beraterin' <X<X<X<X<X<X<X

    <X

    aber vielleicht arbeitet die schlicht ihr eigenes Problem auf... sie musste sich wohl nach der Geburt des Sohnes "umorientieren". Tja. Nachtigall ich hör Dir...

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Ich glaube ja mittlerweile, dass es so ist, weil Frauen einfach vernünftiger sind und sich weder ihr gesamtes Berufsleben verstrahlen lassen wollen noch mit ende 50 noch nachts um drei stundenlangen irgendwelchen Ops rumpfriemeln wollen.


    Nephrologen verdienen auch sehr gut, da gibt es viele frauen

    Als Psychiaterin ist frau nicht davor gefeit, noch mit Ende 50 nachts um drei einen Suizidkandidaten von der offenen Station auf die Geschlossene zu verlegen, oder einen paranoiden Randalierer aufzunehmen, der in Handschellen von zwei Polizisten zur Zwangseinweisung gebracht wird. Es hat schon seine Gründe, weshalb der Fachbereich eher unbeliebt ist. Und trotzdem ist Psychiatrie im Vergleich zu Chirurgie auch noch schlechter bezahlt. Ähnliches gilt für die Kinderheilkunde, auch da geht es nicht ohne Nachtarbeit.

    Ich unterschreibe mal bei janos . Die Psychiatrie ist meiner Erfahrung nach bei denjenigen Studierenden und fertig Approbierten unbeliebt, die damit nie Kontakt hatten.


    Es halten sich halt leider viele Vorurteile in Bezug auf das Fach hartnäckig. Die meisten derjenigen, die bei uns hospitiert, famuliert, wasauchimmer haben, waren sehr positiv überrascht, welche Möglichkeiten das Fach bietet und ließen sich auch durch nächtliche Randalierer nicht abschrecken :). Das gilt vor allem auch für die familienfreundlichen Arbeitszeiten, die vor allem (aber nicht nur) auf den Psychotherapiestationen besser gewährleistet werden können, als in der Chirurgie. Zumal man als Fachärztin psychiatrisch und psychotherapeutisch arbeiten kann, also auch hier wieder recht flexibel ist. In vielen psychiatrischen Kliniken ist der kollegiale Umgang auch noch wertschätzender (kenne auch Ausnahmen, aber die suchen dann meist händeringend Nachwuchs und wundern sich, warum keiner da arbeiten will).


    Ich denke, dass es bei der Entscheidung für die Psychiatrie eher um solche Aspekte und eine bewusste Entscheidung "dafür" geht, als dass die Frauen sich dahin notgedrungen abdrängen lassen. Im stationären Bereich ist die Bezahlung auf Assistenz- und Oberärztinnenebene ohnehin in den allermeisten Kliniken nach Tarif geregelt, unabhängig vom Fach. Da bekommen die Chirurgen das gleiche wie die Psychiater. Bei den Niedergelassenen gibt es dann deutliche Unterschiede, aber auch abhängig vom Praxisstandort. PsychiaterInnen haben halt nur wenig Apparatives, was sie abrechnen können. Mit einer Psychotherapiepraxis an gutem Standort lässt sich hingegen schon Einiges erlösen...

  • Würde es organisatorisch nicht gehen, dass wir beide Vollzeit arbeiten, würde ich nicht einfach zurückstecken, sondern von meinem Mann das gleiche erwarten.

    Da müssen viele Frauen dran arbeiten *find* Sich nicht in die Ecke drängen lassen.

    Im Prinzip stimme ich dir zu, nur gibt es eben auch Fälle wie unseren: Ich stecke tatsächlich mehr oder weniger freiwillig zurück, weil mein Mann bedeutend mehr verdient als ich.

    Frauen, die hart verhandeln, als zickig

    Oh, da kann ich Lieder von singen. Ich handhabe es oft so, dass ich meinem Mann Problem XY schildere und er es dann an den Mann bringt. Wenn er es benennt, dann ist es nämlich ein gewichtiger Grund, bin ich diejenige, dann bin ich zickig oder habe wohl gerade meine Tage.

    Heldenhafte Väter vs. unzuverlässige Mütter

    Leider ja. Auch privat: Meine Schwiegermutter hebt meinen Mann jedes Mal in den Himmel, wenn er (nur ein paar Stunden) auf alle Kinder aufpassen muss, weil ich mich erdreiste gelegentlich etwas ohne Kinder unternehmen zu wollen. Das ich das täglich von früh bis spät mache und dabei auch noch den Haushalt (versuche zu) erledige(n), einkaufen, kochen etc. tja, das ist ja nichts.

    umgekehrt ist es aber auch für viele frauen ein extremer ressoucenfresser, sich in männerdominierten berufen zu bewegen. ich war jahrzehntelang in kerlereservaten unterwegs. und was ich da mitgenommen habe: so nett sie auch sein mögen, sie lassen frauen nie wirklich mitspielen. das leugnen viele frauen, aber die sind eh meistens groß darin, die augen zuzukneifen.


    die strukturen sind hier so, dass es als frau schwierig ist, NICHT alles, was man anfasst, zu scheiße zu machen. da, wo stark vereinheitlichte und staatlich regulierte bedingungen herrschen, ist es m.e. noch am besten für frauen, so dass ich jedem mädchen heute raten würde, a) einen job im öffentlichen dienst anzustreben und b) keine kinder zu bekommen.

    Hier auch lange in "Kerlereservaten" unterwegs. Ein Drama, mehr kann ich dazu nicht sagen...

    aber die Selbstverständlichkeit, mit der die Haltung "Klappern gehört zum Geschäft" rüberkam, als hätte man(n) es schon mit der Muttermilch aufgesogen (und dabei im besten Fall dennoch im Blick behalten, wo man de facto steht), das kenne ich im Austausch mit Frauen gar nicht.

    Unterschreib, unterschreib, unterschreib. Über die Jahre habe ich das Klappern gelernt, allerdings komme ich dann wieder als zickig oder verkniffen oder sonstwie unentspannt rüber. Wohlgemerkt, ich bin es nicht. Aber Frauen, die kämpfen, sind halt auch nicht gewollt. Egal wie Frau es macht, es ist falsch. Man muss wirklich oft die Augen bewusst vor den Missständen schließen, um das zu überleben.

    Das Wissen von heute ist der Irrtum von morgen.