Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Ich frage mich gerade, ob ich schon übersensibilisiert bin was Genderkacke betrifft.#haare

    Die Familie meines Vaters ist grundsätzlich eigentlich gar nicht machomässig. Im Gegenteil uns Töchtern ( als mir und meinen Cousinen) wurden immer alles zugetraut etc.

    Doch dann an Weihnachten fällt mir auf, bei uns sitzen immer nur Männer oben am Tisch. Das wird auch bewusst so gesteuert.

    Und so sitzen wir zusammen, die gutbürgerliche Familie wie im Bilderbuch mit den Patriarchen am Tischende.#angst

    Ist das Genderkacke? Oder nur Tradition? Und lohnt es sich, sich darüber zu ärgern?

  • Ja, lohnt sich. Das ist einer der kleinen Bausteine: Männern werden mehr Privilegien eingeräumt, mehr Autorität zugesprochen. Oft ganz unabsichtlich und ohne, dass man es überhaupt bemerkt.


    Mal was positives: ich hab gestern den neuen Star Wars Film gesehen und mich einfach nur gefreut: Schwesternschaft, Freundinnenschaft ... Anführerinnen, schlaue Frauen, und Heldinnen, die nicht ausschließlich jung, weiß und extrem dünn sind.

  • Doch dann an Weihnachten fällt mir auf, bei uns sitzen immer nur Männer oben am Tisch. Das wird auch bewusst so gesteuert.

    Und so sitzen wir zusammen, die gutbürgerliche Familie wie im Bilderbuch mit den Patriarchen am Tischende.

    Was würde denn deiner Einschätzung nach passieren wenn du dich, ohne vorher ein riesen Fass auf zu machen, einfach mal dahin setzt? "Och ich will dieses Jahr mal hier sitzen"

  • Ich sehe das mit dem Kopfende anders.

    Das Tischende ist nicht die Machtposition, sondern das Abstellgleis. In der Mitte des Tisches sitzen die, die sich rechts und links und schräg unterhalten wollen, am Ende sitzen die, die nicht so viel interagieren wollen und die außerdem viel zu langsam reagieren, wenn jemand was über den Tisch gereicht werden kriegen will.

    Also es ist Genderkacke, aber nichts, wo die Gesamtgruppe profitiert, wenn man es zur Überwindung der Rollenverteilung einfach mal als erstes abschafft.

  • Danke euch, dann sehr ich das wohl nicht zu eng:) Ich glaube aber die Raben haben mich echt mehr sensibilisiert. Ich hinterfrage immer mehr...

    Gekocht haben an dem Fest übrigens zwei der Männer, immerhin.

    Gebacken hat dann aber meine Cousine.

    Doch dann an Weihnachten fällt mir auf, bei uns sitzen immer nur Männer oben am Tisch. Das wird auch bewusst so gesteuert.

    Und so sitzen wir zusammen, die gutbürgerliche Familie wie im Bilderbuch mit den Patriarchen am Tischende.

    Was würde denn deiner Einschätzung nach passieren wenn du dich, ohne vorher ein riesen Fass auf zu machen, einfach mal dahin setzt? "Och ich will dieses Jahr mal hier sitzen"

    Ich glaube viel würde nicht passieren. Maximal eine hochgezogene Augenbraue...

    Aber mir wäre es wohl unangenehm, dabei bei ich eigentlich echt kein Huschi.

    • Offizieller Beitrag

    Das hat für mich etwas von "sich schönreden", Xenia.

    Klar kann frau den Platz als Abstellgleis sehen - die Tradition sieht aber den "Capo di Tavola" (ich nehme an, Aryas Familie sieht das so wie meine) - und damit ganz klar den Ehrenplatz, der dem jeweiligen Familienoberhaupt zusteht.

    Liebe Grüsse

    Talpa

  • Danke euch, dann sehr ich das wohl nicht zu eng:) Ich glaube aber die Raben haben mich echt mehr sensibilisiert. Ich hinterfrage immer mehr...

    Gekocht haben an dem Fest übrigens zwei der Männer, immerhin.

    .....

    Ich glaube viel würde nicht passieren. Maximal eine hochgezogene Augenbraue...

    Aber mir wäre es wohl unangenehm, dabei bei ich eigentlich echt kein Huschi.


    Ok danke für deine Antwort.

  • Xenia deine Beitrag habe ich irgendwie übersehen, ich find deine Sichtweise eigentlich cool.

    Was aber Talpa sagt, ist denke ich bei uns schon zutreffen. Irgendwie haben wir auch tatsächlich ein Familienoberhaupt. Den ältesten Sohn meiner Grossmutter. Irgendwie ein bisschen unheimlich, wenn man darüber nachdenkt.

  • Ich bin da bei Xenia. Ich setze mich immer ans Kopfende, wenn ich keinen Bock auf Tischgespräche habe. Das stört hier niemanden. Ich muss allerdings dazu sagen, dass wir noch viel Lernpotenzial bei Knigge und Etikette haben. Wir haben es damit nicht so. Hier wird auch nie die Tür aufgehalten.

    Das Wissen von heute ist der Irrtum von morgen.

  • Hier wird auch nie die Tür aufgehalten.

    bei uns halten alle den nachkommenden die tür auf. gar nicht aufhalten fände ich unhöflich.

    Aber ich habe bei Dates auch schon Irritationen ausgelöst, wenn ich dem mann die Tür aufgehalten habe.

  • Hier wird auch nie die Tür aufgehalten.

    Ist das keine Gender-kacke? Oder Knigge das geht im Grunde gar nicht dadurch werden doch Rollenbilder manifestiert?

    Ich finde es grundsätzlich höflich, anderen Leuten die Tür aufzuhalten und mach das ganz selbstverständlich auch. Ich helf auch Leuten in den Mantel und so. Bisher hab ich nur einen Bekannten, der damit irgendwie nicht so kann - der ist aber seeeehr traditionell in seinen Rollenbildern und ich ja eher nicht und wir ecken damit wechselseitig öfter mal beieinander an...

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.

    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).

    giphy.gif

    In meinem Waldland geht ein Monster um...

    Einmal editiert, zuletzt von Rattenkind (28. Dezember 2017 um 12:16)

  • Ich finde es grundsätzlich höflich, anderen Leuten die Tür aufzuhalten und mach das ganz selbstverständlich auch. Ich helf auch Leuten in den Mantel und so. Bisher hab ich nur einen Bekannten, der damit irgendwie nicht so kann - der ist aber seeeehr traditionell in seinen Rollenbildern und ich ja eher nicht und wir ecken damit wechselseitig öfter mal beieinander an...

    Oh ok.

    Entschuldigt bitte die blöden Fragen, das ist nicht böse gemeint aber vieles was hier geschrieben wird erlebe ich in meinem Leben als Alleinerziehender auch oft und sehe es daher nicht unbedingt als was Geschlechtsspezifisches.

  • hier hat dieser platz wirklich was von 'eminenz'. seit mein vater gestorben war, saß ich da und fand es immer etwas befremdlich. seit die kleinen nichten sitzen können, steht da aber oben wie unten je ein kinderstuhl, und es sitzen dort die kleinsten.

    ich habe grundsätzlich schwierigkeiten, nicht an dem von mir als 'mein platz' gespeicherten platz zu sitzen. auch kann ich nicht mit dem rücken zur tür oder (im restaurant) zum raum sitzen. das ist für mich so unerträglich, dass ich nicht essen kann. zwinge ich mich zum essen, nehme ich keinen geschmack wahr und mir ist hinterher schlecht. da habe ich einen echten hau.


    aber Arya du hast mit deiner wahrnehmung definitiv recht und du kannst es für später auf die zu-ändern-liste setzen.

  • Mit Tür aufhalten, meinte ich, dass niemand vor die Frau springt, um die Tür zuerst aufzumachen. Wer zuerst an der Tür ist, macht sie sich auf und hält sie dem Nachfolgenden solange auf, bis dieser die Tür halten kann. Wenn dieser beide Hände voll hat oder anderweitig gerade nicht kann, wird die Tür natürlich aufgehalten, bis dieser jemand durch ist.

    Das Wissen von heute ist der Irrtum von morgen.

  • Ich fürchte, so ein wenig hat die traditionelle Sitzordnung auch damit zu tun, dass die Frauen dann näher am Herd und an den hilfsbedürftigen Kindern sitzen. Beides lehne ich auch ab, habe aber dennoch meinen "Stanmplatz" genau da (klar, weil ich im Alltag für beides zuständig bin).

  • Mit Tür aufhalten, meinte ich, dass niemand vor die Frau springt, um die Tür zuerst aufzumachen. Wer zuerst an der Tür ist, macht sie sich auf und hält sie dem Nachfolgenden solange auf, bis dieser die Tür halten kann. Wenn dieser beide Hände voll hat oder anderweitig gerade nicht kann, wird die Tür natürlich aufgehalten, bis dieser jemand durch ist.

    So kenne ich das aus England und mache es auch so. War einer der Kulturschocks nach vier Jahren England, dass die meisten Leute hier noch nicht mal schauen, ob jemand hinter einem ist, und die Tür einfach loslassen.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

  • Mit Tür aufhalten, meinte ich, dass niemand vor die Frau springt, um die Tür zuerst aufzumachen. Wer zuerst an der Tür ist, macht sie sich auf und hält sie dem Nachfolgenden solange auf, bis dieser die Tür halten kann. Wenn dieser beide Hände voll hat oder anderweitig gerade nicht kann, wird die Tür natürlich aufgehalten, bis dieser jemand durch ist.

    So kenne ich das aus England und mache es auch so. War einer der Kulturschocks nach vier Jahren England, dass die meisten Leute hier noch nicht mal schauen, ob jemand hinter einem ist, und die Tür einfach loslassen.

    Ohh ja. Ich könnte mich jedes Mal wieder darüber aufregen. Das ist genauso schlimm für mich wie die Leute, die am Ende der Rolltreppe einfach mitten im Weg stehenbleiben. Wenn ich einen schlechten Tag habe, trete ich denen jetzt immer in die Haxn anstatt Achtung zu rufen.

    #angst Ich sag' ja, Knigge lässt grüßen.

    Das Wissen von heute ist der Irrtum von morgen.