Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • @Pamela ich hab das wohl bemerkt. Ich bin, was, 13 Jahre älter als du? Egal ob alt oder jung - eine Generation ist das nicht. So.


    Ich finde im Brief wie in der e-mail "Sehr geehrte Frau Dr. Aoide" angemessen, alle anderen Entstellungen und Verkürzngen daneben. Jedenfalls bei Geschäftspartner*innen und Menschen, die mich nicht persönlich kennen. Wer mich dutzt, kann je nach Grad der Vertraulichkeit gerne "Liebe Aoide" schreiben oder, so unter Kollegen, die sich nach Üblichkeit duzen, für die diese vertrauliche Anrede aber too much wäre, z.B. "Guten Morgen, Aoide,..." Immer Name drin bitteschön. Im Plural ja auch "Liebe Kolleginnen und Kollegen" (Sogar, wenn die gesietzt werden im weiteren Schreiben). "Hallo Aoide" empfinde ich als "Hey Alte, machma'hinne". - Und was ich da grade beschreibe, ist in meinem beruflichen Umfeld üblich und war es auch in anderen beruflichen Zusammenhängen. Ist vielleicht regional? Oder eine Spezifik des Höheren Beamten-Dienstes ;) ?


    Eine "Hallo"-Anrede ohne Namen oder mit "Frau Dingens" in Folge empfinde ich als grob daneben. Und wo gar keine Anrede üblich ist - bei Foren-Folgeposts z.B. - stolpere ich über ein in meinen Augen überflüssiges "Hallo" nochmal doppelt und mag zumeist nicht weiterlesen. (Im Eingangspost dagegen steht zumeist "Liebe Rab*innen" oder sowas, auch da wäre "Hallo" IMHO seltsam indifferent. Anders ist es im Foyer in Threads wie "Ein herzliches Hallo aus dem Schwabenland" oder so, da betone ich das inkriminierte Wörtchen auf der 2. Silbe. Ganz anders konnotiert.)

  • Hier (Schweiz) wurde für Anrede kürzlich empfohlen, das "Sehr geehrte Frau.../ Sehr geehrter Herr..." sparsam einzusetzen und lieber zu schreiben "Guten Tag Herr/Frau xy". Das ist doch etwas förmlicher als "Hallo", aber nicht ganz so steif wie "Sehr geehrte Damen und Herren".

    • Offizieller Beitrag

    Hier (Schweiz) wurde für Anrede kürzlich empfohlen, das "Sehr geehrte Frau.../ Sehr geehrter Herr..." sparsam einzusetzen und lieber zu schreiben "Guten Tag Herr/Frau xy". Das ist doch etwas förmlicher als "Hallo", aber nicht ganz so steif wie "Sehr geehrte Damen und Herren".

    Ich stufe es etwas ab:

    - völlig unbekannte Menschen, obere Etage der Institiution - sehr geehrte...

    - unbekannte Menschen auf ähnlicher Hierarchiestufe wie ich und/oder flüchtig bekannte Personen per "Sie": Guten Tag/Grüezi Frau M.

    - Bekannte, per "Du": Guten Tag (wenn mittelfreundliches Verhältnis) oder Hoi (wenn "du altes Haus" hinten dran stehen könnte).


    Ich bewege mich aber beruflich in einem mittel-altmodischen Umfeld, wo schon noch Wert auf solche Gepflogenheiten gelegt wird.


    Mein Lieblingskorrespondent ist übrigens der Senior-Firmenchef einer in D beheimateten Spezialfirma, der zauberhafte Mails schreibt, wie sie vor 50 Jahren jedem Direktionssekretariat Ehre gemacht hätten - ich schätze das sehr, muss ich sagen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Krass finde ich die frz-sprachige Schweiz... bei französischen Mails gilt als höflich

    Madame,

    blablabla...

    wenn ich so wen anschreibe, empfinde ich das Immer als krass unhöflich...

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

    • Offizieller Beitrag

    Krass finde ich die frz-sprachige Schweiz... bei französischen Mails gilt als höflich

    Madame,

    blablabla...

    wenn ich so wen anschreibe, empfinde ich das Immer als krass unhöflich...

    Oh ja, da hatte ich anfangs auch Mühe. Wir hatten in der Schule gar keine französische Korrespondenz, da war ich völlig aufgeschmissen...

  • Ich schreibe nur sehr selten französisch, dann muss ich ganz viel nachschlagen. Die Höflichkeit kommt ja spätestens mit der Abschiedsformel meterdick. Im Stil von: Mögen sie gnädigerweise meine untertänigsten Grüsse akzeptieren.

  • Krass finde ich die frz-sprachige Schweiz... bei französischen Mails gilt als höflich

    Madame,

    blablabla...

    wenn ich so wen anschreibe, empfinde ich das Immer als krass unhöflich...

    Oh ja, da hatte ich anfangs auch Mühe. Wir hatten in der Schule gar keine französische Korrespondenz, da war ich völlig aufgeschmissen...

    wir hatten schon, aber auf progymnasialer Stufe und dann nur oldschoolbriefkorrespondenz und ich hatte eh von Tuten und Blasen keine Ahnung betreffend französisch, das ist alles erst auf dem Gymi oder gar viel später gekommen, im pg hab ich in französisch abgeschaltet. Auf dem Gymi hatten wir es aber eben nicht, und dann muss man plötzlich als Doktorandin obskure Schlösser in der Romandie anschreiben und die nach ihren Bildern fragen usw. Furchtbar.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Ich schreibe nur sehr selten französisch, dann muss ich ganz viel nachschlagen. Die Höflichkeit kommt ja spätestens mit der Abschiedsformel meterdick. Im Stil von: Mögen sie gnädigerweise meine untertänigsten Grüsse akzeptieren.

    genau, so wie meine Korrespondenzen aus dem 17. Jahrhundert: "sehr geehrter wohledelvester, hochgebohrener, guter Herr und Vadter"

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

    • Offizieller Beitrag

    Franz: zum Glück werde ich meist angeschrieben, dann übernehme ich es meist in der Antwort, oft ist das "Bonjour Monsieur/ Bonjour Madame", aber mit den verschwurbelten Abschiedsgrüssen tue ich mich auch schwer.


    Aber da meine Kunden meist ähnlich gut Deutsch sprechen, wie ich Französisch, sind wir da gegenseitig sehr tolerant :D

  • @Pamela ich hab das wohl bemerkt. Ich bin, was, 13 Jahre älter als du? Egal ob alt oder jung - eine Generation ist das nicht. So.


    Ich finde im Brief wie in der e-mail "Sehr geehrte Frau Dr. Aoide" angemessen, alle anderen Entstellungen und Verkürzngen daneben. Jedenfalls bei Geschäftspartner*innen und Menschen, die mich nicht persönlich kennen. Wer mich dutzt, kann je nach Grad der Vertraulichkeit gerne "Liebe Aoide" schreiben oder, so unter Kollegen, die sich nach Üblichkeit duzen, für die diese vertrauliche Anrede aber too much wäre, z.B. "Guten Morgen, Aoide,..." Immer Name drin bitteschön. Im Plural ja auch "Liebe Kolleginnen und Kollegen" (Sogar, wenn die gesietzt werden im weiteren Schreiben). "Hallo Aoide" empfinde ich als "Hey Alte, machma'hinne". - Und was ich da grade beschreibe, ist in meinem beruflichen Umfeld üblich und war es auch in anderen beruflichen Zusammenhängen. Ist vielleicht regional? Oder eine Spezifik des Höheren Beamten-Dienstes ;) ?


    Eine "Hallo"-Anrede ohne Namen oder mit "Frau Dingens" in Folge empfinde ich als grob daneben. Und wo gar keine Anrede üblich ist - bei Foren-Folgeposts z.B. - stolpere ich über ein in meinen Augen überflüssiges "Hallo" nochmal doppelt und mag zumeist nicht weiterlesen. (Im Eingangspost dagegen steht zumeist "Liebe Rab*innen" oder sowas, auch da wäre "Hallo" IMHO seltsam indifferent. Anders ist es im Foyer in Threads wie "Ein herzliches Hallo aus dem Schwabenland" oder so, da betone ich das inkriminierte Wörtchen auf der 2. Silbe. Ganz anders konnotiert.)

    Das ist witzig, ein paar Sachen aus deinem Post würde ich genau so unterschreiben, andere erlebe und empfinde ich krass anders. Fürs Protokoll: Ich bin so alt wie Pamela, also eine halbe Generation jünger als du *duckundweg*:P Und ich bewege mich im universitären Kontext. Und ehrlich, ich lese da echt alles, von "Sehr geehrte Frau Dr. Vorname Nachname" (da wird sogar die Promotion mit dazu gedichtet^^) bis zu einem lapidaren "Hallo" und zwar unabhängig von Hierarchie und eigenen Titeln. Scheint mit vielmehr eine Frage des persönlichen Geschmacks zu sein...

  • Ich lieb‘ ja die Anrede „dear professor“ in e-Mails (und empfinde sie als gender-neutral), aber „dear cashew“ kommt auch vor in meinem internationalen Studiengang. Da bin ich weder in die eine noch in die andere Richtung kleinlich ;)

  • Ja, wenn ich mich im amerikanischen/internationalen Sprachraum bewege, ist das Ganze dann noch mal um einiges informeller. Ich habe lange das Editorial Office einer wiss. Zeitschrift betreut und wahr immer ganz ehrfürchtig vor den ganzen großen Namen. Und dann haben die mir geschrieben mit "Hi Sunniva"#freu

  • mein prof hat regelmässig seine emails an mich mit mfg k unterschrieben

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • (wobei ich schon den Eindruck habe, dass wir noch erleben, wie das „Sie, Frau x“ im Alltag weitgehend ausstirbt. Oder liegt das nur am hippen Großstadtumfeld hier?)

  • Heute hatten wir in einer Dienstbesprechung eine Diskussion darüber, wie man sich gegen evtl. (eigtl. real existiernde) Übergriffe von Kunden wehren könnte.


    Unser Verwaltungsdirektor war da sehr einsichtig.


    "Stimmt, ihr habt da ja gar keinen Mann sofort in der Nähe"


    #hammer


    Wäre gespannt, wie er uns da auf die Schnelle helfen würde - besser als wir, die wir täglich damit befasst sind.