Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Wenn wir die Sprache von vor 2000 Jahren benutzen sollen, wird es lustig. :diablo:Am besten noch das Rechtssystem dazu oder wie?


    "Haben wir schon immer so gemacht", dazu braucht man keine teuren Gerichte... :wacko:

  • Wenn wir die Sprache von vor 2000 Jahren benutzen sollen, wird es lustig. Am besten noch das Rechtssystem dazu oder wie?

    Diese Absurdität ist mir noch gar nicht aufgefallen.


    Danke übrigens an dieses Forum und diesen Thread, dass ich mittlerweile meine Meinung zu gender-gerechter Sprache hier festigen konnte. Denn das Argument "es gibt wichtigeres" war für mich immer sehr überzeugend.

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Ich habe einen neuen Favoriten bei den Kommentaren:


    "Gleichberechtigung ist eine wichtige, zeitgemäße Angelegenheit, aber die Verhältnismäßigkeit sollte schon gewahrt bleiben."#lol


    heißt auf Deutsch: Ja, Frauen sind irgendwie auch Menschen. Aber sie sollten auch wissen, wo ihr Platz ist.



    (gut, dass ich heute noch krankgeschrieben bin, selber kommentieren und solche Delikatessen herauspicken kann)


    Wir lagen auf der Wiese und baumelten mit der Seele.


    Kurt Tucholsky (Schloß Gripsholm)

  • Ja. Ich kann auch bald nicht mehr. :(

    Ich arbeite in einer Frauenrechtsorganisation, Feminismus ist eins meiner Lebensthemen - und bin so langsam wirklich am Ende meiner Kräfte. Online-Kommentare lese ich so gut wie gar nicht mehr, aber den Diskussionen im realen Leben kann ich kaum entkommen. Es ist wirklich schlimm.

    Noch kommt immer wieder mein Kampfgeist durch, aber ich habe Angst, irgendwann komplett zu resignieren...

  • Marienkaefer also die Frauen dürfen schon mitspielen, aber zu unseren Regeln :stupid: Denn die Verhältnismässigkeit dürfen - selbstverständlich - die Männer bestimmen. #flehan

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Nein, ich schreibe keine Kommentare. Ich lese sie auch nicht. Haltet mich für elitär und arrogant, aber das ist in meinen Augen ein Sammelbecken für die, die viel Zeit haben und in der Anonymität mal so richtig die Sau rauslassen.

    Ich nehme jede Alltagsdiskussion und jeden Streit ums Thema mit realem Gegenüber an. Aber nicht diesen anonymen stupiden Dreck.

    Ich geselle mich da zu Dir! IN allen Punkten.

  • Feminismus ist eins meiner Lebensthemen - und bin so langsam wirklich am Ende meiner Kräfte.



    ja, genau. mir geht es auch so.


    einerseits will ich nicht mehr kämpfen. es reicht nicht mal mehr fürs paroli-bieten (bzw. windmühlenbekämpfen) in den kommentarspalten. ich kann das einfach nicht.



    andererseits bin ich auch nicht in der lage, das einfach achselzuckend hinzunehmen oder mir zu denken "ach, mir persönlich geht's ja gut und mein kind ist ein sohn... fickteucheinfachalle". da die kommentare andeuten, dass wirklich minimo 85% aller leute überhaupt frauen *hardcore* hassen, will ich mit eigentlich niemandem mehr irgendwas zu tun haben.


    ich habe auch kein verständnis für frauen, die über misogyne äußerungen hinwegsehen können und nachsicht mit männern haben, die "halt noch was lernen müssen". einfach null. mich widert es so an, mit dem profiteur und gegner quasi an einem tisch zu sitzen. und das o.k. zu finden.



    sarkasmus, ironie, zynismus... über diese stadien bin ich weit hinaus. selbst das ärgert und stört mich oft, weil ich diese strategien verdächtige, das aushalten erträglicher zu machen für die, die eigentlich sensibel bei dem thema sind.

  • ich lese IMMER nur die kommentare.

    ich glaube leider, dass das nicht 2, 3 pöbelnde trolle sind und die große masse das eigentlich anders sieht. stattdessen vermute ich, dass es sich dabei meistens um ein ziemlich realistisches abbild der massenmeinung handelt.

  • ich lese IMMER nur die kommentare.

    ich glaube leider, dass das nicht 2, 3 pöbelnde trolle sind und die große masse das eigentlich anders sieht. stattdessen vermute ich, dass es sich dabei meistens um ein ziemlich realistisches abbild der massenmeinung handelt.

    Siehst Du und ich glaube dass sich dort die typischen "stupid (white) men" sammeln, der ungemein große Haufen dümmlicher Vollversager die da in "bester Gesellschaft" tierisch einen auf dicke Hose machen und unglaublich viel Energie abfangen...sozusagen die "Fusssoldaten" im Kampf um Gleichberechtigung, die an denen frau sich dann "abarbeitet". Dabei müssen wir ran an die Generäle und Strippenzieher, an diejenigen die Ihre Misogynie in schöne Worte hüllen und twofaced daher kommen, die uns Frauen Bröckchen und Almosen hinwerfen, immer in der Hoffnung, dass wir im Kollektiv dumm genug sind die zu fressen und uns dann zufrieden zu geben....an die, und auch wenn ich nicht so angwiedert von allen Männern bin wie Du, an die die in unser Bett kriechen und dann von hinten anfangen uns um zu drehen und uns ein zu reden unsere Loyalität gehöre nur ihnen und nicht den Frauen, denen müssen wir klar machen was Sache ist und worum es geht. Und da teile ich Deine wut auf die Verräter-Frauen, die möchte ich schütteln und eine runde abkotzen gehen....aber wir dürfen uns da -verdammt noch mal nicht den Schwung nehmen lassen....

  • Zwecks Schonung meiner Nerven schau ich mir das nicht an.


    Dafür bin ich über eine andere Perle gestolpert. In Mannheim gibt es dieses Jahr einen Muddy Angel Run (Schlammlauf). "Gutes tun und dabei dreckig aussehen. Werde auch du ein Schlammengel!"


    "Europas Schlammlauf '#1 nur für Frauen."


    Dazu ein Trailer mit Frauen, die durch Schlamm rennen etc.

    Wohl gegen Brustkrebs.


    In mir weckt das ganz üble Assoziationen. <X

    Und ich bin versucht zu unterstellen, dass die Brustkrebs-Sache ein Deckmäntelchen dafür ist, eben ausschließlich Frauen im Schlamm wühlen zu lassen, damit sich wieder irgendwelche widerlichen Typen daran aufgeilen können.


    Hey, wenn auch Männer mitsuhlen könnten, wunderbar. Aber so...

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Aktuell finde ich das Sprachthema schon sehr aufgeheizt durch die Ideen, die Nationalhymne oder auch die Bayernhymne zu verändern. Die zu erwartenden Kommentare stehen spaltenweise als Leserbriefe in der Zeitung (Haben wir sonst keine Sorgen? Ich bin sehr zufrieden mit unserer Hymne! usw). Nun auch noch das aktuelle Urteil - schade, verpasste Gelegenheit. Manchmal mag ich kaum glauben, dass wir schon vor 20 Jahren genau die gleichen Diskussionen geführt haben mit genau den gleichen Reaktionen. Aber gut, was hilft´s?

    • Offizieller Beitrag

    Aktuell finde ich das Sprachthema schon sehr aufgeheizt durch die Ideen, die Nationalhymne oder auch die Bayernhymne zu verändern. Die zu erwartenden Kommentare stehen spaltenweise als Leserbriefe in der Zeitung (Haben wir sonst keine Sorgen? Ich bin sehr zufrieden mit unserer Hymne! usw).

    Das - von mir fett markierte - ist eben Ansichtssache. Und ja, ich denke tatsächlich, dass eine unserer Sorgen ist, dass die Sprache sich ändern muss. Sprache bildet Bewusstsein. Und wenn jetzt schon wieder eine Generation Mädchen heranwächst, die lernt, sich gefälligst als Frau brav mitgemeint zu fühlen... Ja, dann ist das eine Sorge, die ich mir mache!


    Übrigens, nur so zur Beruhigung: in Österreich ist das Abendland auch nicht untergegangen, obwohl die Bundeshymne bereits seit einigen Jahre gendergerecht ist... (Abgesehen davon, dass sich bestätigt hat, wer ein nicht nur ein Watschengesicht hat, sondern offensichtlich auch sonst nur ein misogyner Depp ist... Der Gabalier zum Beispiel singt die Hymne absichtlich in der alten Form #stumm)


    Was ist denn so schlimm daran, "Heimatland" zu singen? Statt "Vaterland", ein Begriff, den ich eh doof finde... Und sorry, das Argument, dass die deutsche Bundeshymne ach so Tradition ist, ist - mit Verlaub - Quatsch, denn eigentlich ist das ein österreichisches Lied ("Gott erhalte Franz den Kaiser"). ;) Wir haben unsere Musiklehrerin fast zum Wahnsinn getrieben damit, das war unser erklärtes Lieblingslied.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Und ja, ich denke tatsächlich, dass eine unserer Sorgen ist, dass die Sprache sich ändern muss.

    Nur falls das mißverständlich gewesen sein sollte: Der Meinung bin ich natürlich auch. Die Leserbriefschreiber in der Zeitung aber nicht. Und auch nicht die Kommentatorenherde, die sich über das aktuelle Urteil des BGH auf der Tagesschau-Seite freut.

    Tatsächlich sind nur 28% der Leser/innen der Süddeutschen Zeitung der Meinung, die Frau solle als Kundin angesprochen werden. Das ist echt traurig.

  • Das Argument "Haben wir sonst keine Sorgen?" lässt sich ja universell bei fast jedem Thema als Totschlagargument nutzen. In der Anonymität des Netzes kann man das nämlich nicht kontern. Im RL schon. "Wobei engagieren Sie sich denn?"


    Ich meine, natürlich gibt es auf der Welt immer noch etwas Dringlicheres als das whatever gerade eben. Wenn mein Gegenüber nachweislich und wirklich seine gesamte Freizeit in ein superwichtiges sozial-umwelt-sonstwas-Projekt steckt, dann verzeihe ich ihm auch mal ein genervtes "Haben wir sonst keine Probleme?" und lasse das durchgehen als Stoßseufzer eines fleißigen Menschen mit dem Herzen auf dem rechten Fleck, der ob seines tollen Engagements gerade mal ein bisschen betriebsblind daherkommt.


    Aber nur dann.

  • Ich finde schon, dass man die Nationalhymne ändern sollte. Schließlich ist sie für alle da, nicht nur für die deren Vater zufällig Deutscher ist. Das hat zwar auch was mit Frauen zu tun, aber viel mehr mit der seltsamen Blutlogik. Deutscher ist, wer deutscher Abstammung ist. Egal, ob er seit drei Generationen in Sibirien wohnt. Aber wer hier geboren ist, hier aufgewachsen ist und hier lebt, kann nicht deutsch sein, wenn die Eltern aus der Türkei zugewandert sind.


    Aber es wäre jetzt auch nicht meine erste Priorität auf dem Weg zu mehr, zu mehr was eigentlich? Gleichberechtigung?

    Gleichberechtigung ist nett, aber ich will nicht das gleiche vom selben Mist. Ich will was besseres, für alle.

  • Sprache von vor 2000 Jahren

    Mal ne Frage an die Historikerinnen: Welche Sprache hat man denn vor 2000 Jahren gesprochen? Irgendwas germanisches? Oder Latein?


    Und ist es nachgewiesen, dass, wenn in alten Texten von "Männern" geschrieben wurde, dann auch immer Frauen gemeint waren?

    • Offizieller Beitrag

    Sprache von vor 2000 Jahren

    Mal ne Frage an die Historikerinnen: Welche Sprache hat man denn vor 2000 Jahren gesprochen? Irgendwas germanisches? Oder Latein?


    Und ist es nachgewiesen, dass, wenn in alten Texten von "Männern" geschrieben wurde, dann auch immer Frauen gemeint waren?

    Gegenfrage: wer ist "man"?

    In Rom sprach man Latein, in Norddeutschland irgendeine germanische Sprache...


    Und nein, in römischen Texten (oder griechischen oder anderen) sind mitnichten Frauen mitgemeint - die Texte spiegeln die Lebensrealität wieder: Männer agierten in der Öffentlichkeit, Frauen waren keine vollwertigen Personen (zum Beispiel im juristischen Sinn - aber auch politisch etc...: wenn es darum geht, dass über das Wahlrecht geschrieben wurde, zum Beispiel - da wurde dann erst mit der Einführung des Frauenwahlrechts die Idee des "Mitgemeintseins" eingeführt)


    Wer hatte nochmal diesen tollen Artikel von diesem Sprachwissenschaftler verlinkt, der genau das beschreibt?


    Liebe Grüsse


    Talpa