Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • wie? Jeder soll erstmal 10000 zahlen bevor der VersicherungsSchutz greift? Das ist ja absurd. Wieviel muss man denn bislang zahlen? Gibt es in der Schweiz gar keine kramkenVersicherung ohne Selbstbeteiligung?

  • Mir geht es wie Bioschnitte. Ich bin Mamataxi, Elternbeirätin, Festchengestalterin. Ich nehme die Kinder anderer, vollzeitarbeitender Eltern im Taxiunternehmen mit durch Hobbys und Veranstaltungen, betreue Hausaufgaben der Freunde weil die Schulische Betreuung haarstreubend ist, ich baue Stände auf und steh dahinter. Für mich gehört das zur gesellschaftlichen Aufgabe. Den eins ist klar, meine Grundversorgung werden wohl die Eltern finanzieren, die ich jetzt unterstütze.


    Spannend wird es halt in den nächsten Jahren. In diesem Vorschuljahrgang sind es noch 2 Mamas die die ganze Vorschulgruppe Vormittags und Mittags zum Schwimmen, Schulralley, Fussballturnier und sonstwohin karren. Die Das Maibaumstellen wuppen können, weil sie nicht Arbeiten müssen. In den nächsten Jahren wird es da noch dünner.


    Es frustrierend. Wenn wir Menschen, egal in welcher Konstellation, zusammen arbeiten würden, ohne ständig vor Neid zu erblasen, wäre allen geholfen.

  • @ Bioschnitte: Danke.:)


    Das wichtigste ist eine vernünftige

    Betreuung in der OGS / Hort:

    Es wäre ein Traum, wenn die Kinder dort so bei den Hausaufgaben betreut werden, dass sie mit weitgehend richtigen Hausaufgaben nach Hause kommen. Dass es dort jemanden gäbe, der auch mal erklärt, wenn ein Kind die Aufgabe nicht verstanden hat. Der auch mal sagt: "Schreibe ordentlich untereinander, vergiss das Datum nicht" solche Dinge.

    Unsere Hausaufgabenbetreuung kontrolliert nur auf Vollständigkeit. Alle Blätter falsch ausgefüllt heisst Haken dran und das Kind kommt so nach Hause.


    Super wäre eine Kooperation mit Sportverein/Musikschule o.ä.

    In der Klasse meines Sohns sind 6 Kinder im selben Fussballteam. Alle Mütter müssen hetzen, um nach Arbeit und OGS noch Hausaufgaben zu machen und zum Training zu fahren. Währenddessen sitzen die Kinder in unserer Betreuung stundenlang rum ohne irgendein Angebot.


    Warum müssen Elterntreffen immer abends ohne Kinder sein? Kann man sich um ein Schulfest zu besprechen nicht nachmittags auf dem Spielplatz mit Kindern treffen? Betreuung abends ist für Alleinerziehende kompliziert und Babysitter sind teuer.

  • Es geht auch darum, dass ich zum Beispiel gerne bei schulischen Aktivitäten helfen würde. Das ist mir auch wichtig. Ich würde mir wünschen, dass die Last der Vorbereitung auf viele Schultern verteilt wird. Dass in der Klassen Whatsapp Gruppe Aufgaben verteilt werden, die auch für Leute mit wenig Zeit machbar sind. Z.B. etwas mitbringen oder eine Tätigkeit bei der die eigenen Kinder dabei sein können.

    Total schlimm finde ich, dass zur Vorbereitung immer ein Orga-Team gebildet wird, dass sich abends in der Kneipe trifft. Ich kann da nicht hin. Alleine der Babysitter kostet mich 15-20€.

    Deshalb kann und darf ich nicht helfen, obwohl ich gerne möchte.

  • Ich bin so eine. Vorsitzende vom Förderverein dessen Hauptaufgabe.die Betreuung ist.

    Es ist so schwierig, das in gescheite Bahnen zu lenken.

    Seit ich den Job mache gibt es überhaupt erst offizielle Essenszeiten und festgelegte und verpflichtende Hausaufgabenzeiten. Vorher haben da alle irgendwie nur gemacht was sie wollten.

    Und ich mache mich so unglaublich unbeliebt durch meinen "harten Führungsstil". Da sind einige die es anders bequemer fänden.

    Seit ich da bin gibt es Betreuung an Studientagen und in manchen Ferienwochen.

    Immer wenn ich den nächsten Punkt anspreche kommt ein "Was willst du denn noch alles?!"

    Das liegt also bitte nicht immer nur an den Muttis in der Elternvertretung die die alleinerziehenden nicht mögen. Da gilt es gegen Strukturen anzugehen die über lange Zeit gewachsen sind, das ist super anstrengend.

    Es ärgert mich sehr, sowas gesagt zu bekommen. Ich arbeite dafür im Schnitt 5 Stunden die Woche. Gratis.

  • Warum wirst Du für Deine Arbeit nicht bezahlt? Es sollte doch ein richtiger Job sein, Hausaufgabenbetreuung zu leiten. Das ist doch wichtig und eigentlich Aufgabe des Staates?

  • Das ist echt mies. Danke, dass Du das machst. Es ist toll und richtig von Dir.


    Die Strukturen sind einfach mies. Ich habe auch oft mit der Hausaufgabenbetreuung unserer Schule gesprochen. Die sind bemüht aber heillos überfordert. Chronischer Personalmangel. 40 Kinder im Raum. Praktikanten statt Fachkräfte.

    Mein Sohn kommt nach 1 Stunde Hausaufgabenbetreuung heim und hat fast nichts geschafft. Ich Frage warum. Er sagt:" xy hat immer Allen die Mäppchen weggenommen. Frau Y hat nur geschimpft. Ich könnte mich nicht konzentrieren" Mein armes Kind. So was ist gemein. Da sitzt er dann nachmittags um 4 über den Hausaufgaben und heult.

  • Kajak, aber das hat für mich weniger etwas mit "AE" vs. "Ehe mit halbtags oder gar nicht tätiger Frau" zu tun als mit Schichten.


    Die Probleme die du beschreibst sehe ich ganz genau so. Haargenau. So habe ich das auch beobachtet in der bisherigen Grundschulzeit meines Sohnes. Ich könnte kotzen trotz "Vollzeit-Ehemann" und 20 Wochenstunden meinerseits. Das hat nichts miteinander zu tun. Und ja klar, es trifft AEs, aber genauso trifft es Eltern die der deutschen Sprache nicht 100% mächtig sind, es trifft Paare wo beide Eltern Vollzeit arbeiten, und das eben am unteren Einkommenslimit die keine Großeltern, Tanten, Onkel, was auch immer in der Nähe haben. Die kein Geld für Nachhilfe, Babysitter usw haben.


    Uns hat es im letzten Frühjahr richtig doll erwischt. Klassenlehrerin schwanger, erste Schwangerschaft, nur noch krank geschrieben, "Unterricht" wurde von U-Plus-Kräften gehalten, über Monate. Neue Klassenlehrerin nach den Sommerferien, wieder schwanger, glücklicherweise robuster, nicht ganz so viel krank geschrieben wie die erste, aber nach den Osterferien war sie auch weg. Jetzt haben die Kinder eine kommissarische KL, irgendwann wird eine momentane Referendarin übernehmen, wenn sie ihr Examen besteht und die Stelle genehmigt wird.


    Was heisst das für die Eltern? Stoff zuhause nachholen. Noch und nöcher. Was tut der Elternbeirat? Nix. Weil... ihre Kinder kommen gut mit. Da werden Pfründe gesichert. Ich vermute (oder befürchte?) mittlerweile, dass manche Menschen denken, ihre Kinder schneiden besser ab wenn das Umfeld versagt. Es werden keine WA-Gruppen für die Klasse eingerichtet weil man das ja alles per Mail offizieller machen kann und es nicht so schnell aus dem Ruder laufen kann und im eigenen, kleinen, handverlesenen Umkreis, dem "guten Umgang", gibt es dann doch eine WA-Gruppe für "Hilfe, Isabella hat heute die Hausaufgaben nicht aufnotiert, könnt ihr sie uns bitte durchgeben?".


    Ich denke, da hilft nur gebundener Ganztag mit guter Qualität. Das käme dann in Richtung Chancengleichheit viel besser hin als der momentane Käse. Und die, die da protestieren können wegen Zeit, Geld, usw kriegen den Mund nicht auf weil ihre Kinder ja durchkommen, sogar durchkommen, dank Zeit und Geld die da in die Kinder investiert wird. Da ist gar kein Interesse etwas zu ändern. Ganztag, gebunden, Hilfe, mein Kind ist dann den ganzen Tag "mit dem Pöbel" zusammen? Nö danke, dann doch gleich lieber die Privatschule...

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Ich denke, da hilft nur gebundener Ganztag mit guter Qualität. Das käme dann in Richtung Chancengleichheit viel besser hin als der momentane Käse. Und die, die da protestieren können wegen Zeit, Geld, usw kriegen den Mund nicht auf weil ihre Kinder ja durchkommen, sogar durchkommen, dank Zeit und Geld die da in die Kinder investiert wird. Da ist gar kein Interesse etwas zu ändern. Ganztag, gebunden, Hilfe, mein Kind ist dann den ganzen Tag "mit dem Pöbel" zusammen? Nö danke, dann doch gleich lieber die Privatschule...

    ich wäre schon lange für Ganztagsschulen... aber dann kommen die ganzen Verfechter von: ich will doch nicht, dass der Staat meine Kinder erzieht bis hin zu ich will aber mein Kind nicht in einer Ganztagsschule haben, weil eigentlich will ichs nicht fremdbetreuen und ich bin doch zuhause... seufz... in anderen Ländern gibt es schon seit Jahrzehnten nur noch Ganztagsschulen und das funktioniert super. Und ist imho gesellschaftlich gesehen viel gerechter.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • zum Patriarchat: Wenn es wichtig ist, dass der Nachwuchs der EIGENE nachwuchs ist, dann führt das zwangsläufig dazu, dass Frauen kontrolliert, bevormundet, sexuell ausgebeutet etc. werden. Denn wie will ein Mann denn sicherstellen, dass ein Kind tatsächlich von ihm ist? Vaterschaftstests gibt es noch nicht so lange.


    Dazu gibt es ein total interessantes (feministisches) Essay, wie sich das frühgeschichtlich entwickelt haben könnte, ich such das mal raus.


    Zur Rolle des Mittelstandes bei der Neoliberalisierung (sagt man so?) fand ich gerade einen Artikel sehr bei Spiegel online interessant, finde ihn aber gerade nicht #rolleyes, zur Frage, was kann man tun steht da verkürzt gesagt, dass "der Mittelstand" schlicht die falschen Parteien wählt, weil ihm erfolgreich vorgegaukelt wird, er gehöre zur Elite und weil er sich "nach unten" abgrenzen möchte.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • ich wäre schon lange für Ganztagsschulen... aber dann kommen die ganzen Verfechter von: ich will doch nicht, dass der Staat meine Kinder erzieht bis hin zu ich will aber mein Kind nicht in einer Ganztagsschule haben, weil eigentlich will ichs nicht fremdbetreuen und ich bin doch zuhause... seufz... in anderen Ländern gibt es schon seit Jahrzehnten nur noch Ganztagsschulen und das funktioniert super. Und ist imho gesellschaftlich gesehen viel gerechter.


    Das dann aber bitte nur, wenn gleichzeitig homeschooling zugelassen wird!

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

    • Offizieller Beitrag

    wie? Jeder soll erstmal 10000 zahlen bevor der VersicherungsSchutz greift? Das ist ja absurd. Wieviel muss man denn bislang zahlen? Gibt es in der Schweiz gar keine kramkenVersicherung ohne Selbstbeteiligung?

    Ja, das ist absurd. Bei uns bezahlt man bei jeder Rechnung, jedem Medikament 10% selber, und dazu gibt es noch die "Franchise", das ist ein Betrag, den man selbst bezahlt bis der Versicherungsschutz greift. Bislang ist er wählbar, wenn man eine höhere Franchise wählt, dann ist der Beitrag etwas günstiger. Für die Kinder haben wir keine Franchise und bei uns Erwachsenen je 1000.-


    Bei uns machen die Krankenkassenbeiträge nebst dem Haus den grössten monatlichen Ausgabeposten aus.


    Kajak: manchmal laufen Dinge einfach so, weil nie jemand gesagt hat, dass es anders gehen könnte. Evtl. kannst du, wenn du magst mal vorschlagen " Ich würde mich gerne beteiligen, habe aber Abends keinen Babysitter. Wenn ihr Lust habt zu mir zu kommen, dann würde ich mich aber freuen."






  • ich wäre schon lange für Ganztagsschulen... aber dann kommen die ganzen Verfechter von: ich will doch nicht, dass der Staat meine Kinder erzieht bis hin zu ich will aber mein Kind nicht in einer Ganztagsschule haben, weil eigentlich will ichs nicht fremdbetreuen und ich bin doch zuhause... seufz... in anderen Ländern gibt es schon seit Jahrzehnten nur noch Ganztagsschulen und das funktioniert super. Und ist imho gesellschaftlich gesehen viel gerechter.


    Das dann aber bitte nur, wenn gleichzeitig homeschooling zugelassen wird!

    warum?

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • zum Patriarchat: Wenn es wichtig ist, dass der Nachwuchs der EIGENE nachwuchs ist, dann führt das zwangsläufig dazu, dass Frauen kontrolliert, bevormundet, sexuell ausgebeutet etc. werden. Denn wie will ein Mann denn sicherstellen, dass ein Kind tatsächlich von ihm ist? Vaterschaftstests gibt es noch nicht so lange.


    Dazu gibt es ein total interessantes (feministisches) Essay, wie sich das frühgeschichtlich entwickelt haben könnte, ich such das mal raus.


    Zur Rolle des Mittelstandes bei der Neoliberalisierung (sagt man so?) fand ich gerade einen Artikel sehr bei Spiegel online interessant, finde ihn aber gerade nicht #rolleyes, zur Frage, was kann man tun steht da verkürzt gesagt, dass "der Mittelstand" schlicht die falschen Parteien wählt, weil ihm erfolgreich vorgegaukelt wird, er gehöre zur Elite und weil er sich "nach unten" abgrenzen möchte.

    den artikel hab ich auch gelesen, ich mach mich mal auf die Suche...

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Ja, das "Jeder ist seines Glückes Schmied"-Gelaber des Neoliberalismus, jeder könne es schaffen, wenn er sich nur genug anstrenge. Das ist mittlerweile fest verwurzelt. Wenn man arm ist, wird geargwöhnt, man sei selbst auf jeden Fall schuld dran, zu faul gewesen, zu naiv in der Berufswahl, etc.


    Dazu passt, dass nun ein Dödel von der CDU die Abschaffung von Hartz 4 für unter 50jährige vorschlägt. #hammer Das würde natürlich alle Probleme lösen. Dann könnte ich Romane ala Charles Dickens schreiben. ;)

  • Kajak Ich bin das fleischgewordene Klischee der Teilzeit-arbeitenden besserverdienenden West-Mutter im Schulelternrat und nebenbei Musikschul-Taxi. Und ich sehe auch, dass ich da verglichen mit einigen AE Eltern gewaltige Vorteile geniesse. Aber was könnte ich praktisch tun, um die AE zu unterstützen? Bisher beschränkte sich meine Tätigkeit im Schulelternrat auf nervige Konferenzen und Sammeln für Babygschenke. Was würdest Du Dir von Elternvertretern wünschen? Könnte an Schulen etwas für die AE verbessert werden, was in der Macht des SER liegt? Ich würde sofort loslegen, wenn ich wüsste, was sinnvoll und machbar wäre.

    Das geht gut im Kleinen. Nehmt unsere Kinder mal mit, fragt, ob ihr helfen könnt. Ich frage fast nie um Hilfe, man will beweisen, dass man es alleine schafft, da es eh so viele Vorteile gegen uns gibt. Andersrum habe ich öfters mal Kinder von Zweielternfamilien bei mir, die mal Zeit für sich brauchen. Aber ich frage halt nach, es kommt aber wohl keiner auf die Idee, dass ich auch mal Hilfe gebrauchen könnte.

    Was im Großen möglich ist, entsprechend wählen, aber das tust du bestimmt schon.


    Ich dank dir für die Frage, sie zeigt, dass noch jemand anderes unsere Probleme wahrnimmt. In meiner Umgebung kommt es mir nicht so vor. Hier sind mir aus dem Zeitraum eines Jahres zwei Fälle bekannt, wo die alleinerziehende Mutter jeweils im Beisein ihrer Kinder verstorben ist, weil sie keine Betreuung für Arztbesuche oder Krankenhaus hatte. Hinterher sind alle schockiert, aber im Zweifel wird der Fehler bei der Mutter gesucht.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist ja heftig. Und was passiert wenn man die 10prozent nicht leisten kann?

    Im Notfall springt die Sozialhilfe ein - tatsächlich ist aber Krankenkassenschulden einer der häufigsten Gründe, warum Menschen in die Schuldenspirale geraten. Die Kantone müssen auch einspringen, weil sich Geringverdiener und Familien mit Kindern kaum die ganzen Prämien leisten können (DAS ist ein Irrsinn, die Krankenkassen scheffeln Gewinne und der Staat subventioniert das auch noch).

    Krankenkassenprämien in meinem Kanton bedeuten für eine vierköpfige Familie ganz ohne Schnickschnack wie Alternativmedizin etc... gute 1200 Franken im Monat Prämien.


    Liebe Grüsse


    Talpa