Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Das sind gute Nachrichten.

    In meiner Umgebung gibt es jede Menge wunderbarer Familienväter, die sich alle Mühe geben, aber einfach überhaupt keine Vorbilder haben. Das ist trial and error und wahnsinnig viel tägliche Verhandlung innerhalb der Partnerschaft.


    Gut zu hören, dass es woanders schon viel weiter ist.


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

    • Offizieller Beitrag

    Zumindest in den USA ist es so, dass Frauen mehr College Abschlüsse hatten als Männer. Besser in der Highschool abschlossen und damit auch im Schnitt Zugang zu besseren Unis hatten, das Glass Ceiling trifft die meisten Frauen doch erst viel später im Leben, naemlich, wenn es um Manger Position geht, Professorenstellen, oder die Vereinbarkeit von Familie, Haushalt und Job.


    Auch wenn Jungen sich in typischen Mädchensportarten (Ballet, Tanzen, Gymnastik) versuchen, werden die meisten doch absolut ausgebremst. Schaffen sie es durchzuhalten, dann haben sie viele Chancen, aber bisdahin ist es ein sehr harter Weg.


    Und die lange Haare mögen als Teenager mehr akzeptiert sein, aber die Rüschen und die Glitzerpailleten vielleicht doch nicht? Man-bun ist ja eher in zurzeit, Rueschchen eher immer noch nicht.


    Und ich war nach meinem Umzug von USA nach Europa angetan, wieviele Rollmopse es gibt von Frauen in Männerberufen und Männern in Frauenberufen.

    Das ist jetzt aber nicht sehr sinnvoll, das gegeneinander auszuspielen. Es ist für jeden Menschen schwer aus den Rollenzuschreibungen auszubrechen.

    Das empfinde ich auch so.

  • so...jetzt gibt es auch die eigene Schokolade für die Weiblichkeit....

    Aus rosa Kakaobohnen..


    Nes-tle bring nen rosa Schokoriegel auf den Markt...


    Wer es braucht...#nägel

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

  • Mein Dank an Talpa, die da sehr viel ruhiger reagiert als ich und besser kommuniziert. aAber wenn ich immer wieder von der Benachteiligung von Jungs lese, zuletzt bei Iverna , ich hätte es zitiert, aber mein Tblet streikt da gerade, dann merke ich, dass wir in unterschiedlichen Realitäten diskutieren, denn die strukturelle Benachteiligung von Jungs existiert in meiner Welt nicht. das nicht alle toll finden wenn Karl im Glitzerkleid zur Kita geht ist doof und ärgerlich, die gleichen dummen Gesichter hat meine Tochter zu ertragen wenn sie als Mädchen im Dinopulli in die Kita kommt...warum für einen Jungen das "Du bist kein richtiger Junge" so viel schwerer wiegen sollte als für ein Mädchen das "Du bist kein richtiges Mädchen " verstehe wer will. Auch ich komme aus der zweiten Generation einer feministischen Familie und mein Mann ist Sohn einer "working mum" und daher ist es mir schleierhaft wieso es schwierig sein soll Jungs zu ermuntern mit Mädchen zu spielen....meine Große, jetzt 10, spielt und spielte fast ausschließlich mit Jungs, ihr bester Freund ist seit Kitatagen ein Junge und die Lütte habe ich gerade von einer befreundeten Familie abgeholt, wo sie mit deren Sohn und einer weiteren Freundin gespielt hat. Was in dem Artikel als Lösungsweg aufgezeigt hat ist für mich Normalität, was sie als pink Economy bezeichnet kenne ich nicht....aber wer weiß...in Trumps USA existiert das ja vielleicht....keine Ahnung.... das entzieht sich meiner Kenntniss.

  • und daher ist es mir schleierhaft wieso es schwierig sein soll Jungs zu ermuntern mit Mädchen zu spielen...

    Na dann...


    Es muss ja nicht so sein, dass man sich für die Realitäten interessiert, in denen andere leben. Aber dann brauchen wir uns im Grunde auch nicht auszutauschen.


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

    • Offizieller Beitrag

    Abwertung: ich denke, die Frauen rütteln schon länger an vielen Normen. Meine Mutter ( Jg. 1945) erzählte mir oft, wie sie in der Schule von den Lehrern runtergeputzt wurde, weil sie Hosen trug *skandalös* oder die Hemden ihres grosse Bruders. Da gab es hämische Bemerkunge noch und noch.


    Heute gibt es zwar auch Bemerkungen aber auch viele Komlimente. Wenn ich sage meine Tochter lernt Möbelschreinerin, dann gibt es trotz einigen merkwürdigen Kommentaren auch viel überschwengliche, irgendwie "Ein Mädchen, dass einen männerdominierten Beruf lernt ist toll, grossartig, cool."


    Die Männer sind da irgendwie noch nicht soweit. Als mein Sohn ins Ballett ging, meinte ein Nachbar zu mir dass das quasi Kindsmisshandlung sei, da ich den Jungen bloss stelle.

    Man könnte jetzt einerseits sagen, das liegt in der Abwertung alles weiblichen. Hat bestimmt auch einen Anteil.

    Aber ein anderer Teil ist einfach, dass durch das Ungewohnte, die Kommentare weit aus häufiger negativ und schärfer ausfallen.


    Was auch bemerkenswert ist, ist das ein kleiner Junge, der rosa trägt und Glitzer mag immer schnell in den Bereich Homosexualität gerückt wird, während Mädchen halt einfach "Räubertöchter" sind, aber eigentlich nie "Pass auf, die wird mal lesbisch!"

  • das nicht alle toll finden wenn Karl im Glitzerkleid zur Kita geht ist doof und ärgerlich, die gleichen dummen Gesichter hat meine Tochter zu ertragen wenn sie als Mädchen im Dinopulli in die Kita kommt... s.

    nein das wäre hier anders. Bei einem Mädchen würde das cool rüber kommen (zumindest im Kiga/Grundschulalter). Meine Tochter war ihre ganze Grundschulezeit in Fußballtrikots unterwegs, das wird cool-positiv aufgenommen. Das es tausendmal komplizierter ist für sie eine Mädchenmannschaft zu finden ist ne andere Geschichte und dass sie niemals soviel Geld als Profi verdienen würde als ein Mann ist eh klar. Aber insgesamt kommen Mädchen besser weg wenn sie Jungsdinge tun wie umgekehrt, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Und warum? Weil Jungssachen aufwerten und Mädchensachen abwerten.

    Viele Grüße
    Juana

    Einmal editiert, zuletzt von Juana ()

    • Offizieller Beitrag

    Hier gibt es viele Fussballspielende Maedchen, Maedchen haben Anzüge an, kurze wie lange Haare, sind eben Tomboys, die auf Darth Vader stehen, oder auf Regenbogen glitzer Einhorn-Pandabaerchen mit Glupschaugen. Alles ok. Das ist fuer Jungs hier und auch in den USA auch deutlich eingeschränkter gewesen. Klar, geht das damit einher, dass weibliche Attribute weniger wert sind, so erniedrigt sich eben der Junge, und das Maedchen als Tomboy wird stark aufgewertet. Dh nicht, dass es nicht aneckt, und dass der balletttanzende Junge, wenn er es schafft die vielen Kommentare ueber Jahre lange Jahre hinweg aushalten, nicht ein guter Tänzer werden kann, aber das sind doch Dinge, die ihm das Leben in dem Fall deutlich schwerer machen.


    Ich weiss nun nicht, wie es in Deutschland ist, aber in den USA war es so, dass mehr Frauen Highschooldiplom schafften, mehr Frauen studierten und ihren Bachelor machten, oft auch Master und PhD. Das Glass Ceiling kam dann mit Familiengründung, mit Mangamentpositionen.


    Auch fand ich die Tips fuer die USA (und ich war in den "aufgeklärten" Neuengland Staaten unterwegs, gar nicht so verkehrt. Denn, dass Jungen und Maedchen zusammen spielen (sollten) war gar nicht so selbstvertaendlich, und wurde zT auch aktiv von den Schulen und Kindergärten unterbunden, wenn nicht von den Eltern, die meine Jungs ungeeignet ansahen, fuer ihre Maedchen, oder wenn es Regeln gab, dass zum Geburtstag, die ganze Klasse, oder eben nur das jeweilige Geschlecht eingeladen wird. Das war normaler. Da empfinde ich Deutschland als wesentlich weiter, wo ich mein leblang Freunde beiden Geschlechtes hatte, ohne dass das Umfeld gleich an Taechtelmaechtel dachte, und wo Jungs selbstverständlich von der Kindergaertnerin geschützt werden, wenn sie im Kleid ankommen.


    Vielleicht viel es wegen dieser Unerfahrenheit auch vielen Männer schwer mit Frauen auf der Arbeit umzugehen?


    Ich bin auch Kind einer arbeitenden Mutter, dennoch gab es bei uns in der Familie klare Aufteilung in Jungsarbeit (Rasenmaehen, Feuermachen) und Maedchenarbeit (Putzen, Kochen, Buegeln).

  • Meine Große ist gar kein Tomboy, stand aber auf Autos, Feuerwehren usw. Sie hat in der Schule trotzdem dann irgendwann den Hänseleien nicht mehr stand gehalten und trug die Sachen dort nicht mehr. Und das obwohl die Lehrer da hinterher waren, das zu unterbinden, wenn sie es mitbekamen. Und obwohl ich in einer Großstadt lebe, habe ich nie Jungs erlebt, die sich getraut hätten, im Rock in Kita oder Schule zu erscheinen. Ich finde den Druck da doch immens und ja, auf Jungs stärker als auf Mädels. Und für mich sind das auch beides zwei Sachen der selben Sexismus-Medaille.

  • nun ja...erklär mir doch warum es Dir so schwer fällt deinen Sohn zu ermuntern mit Mädchen zu spielen wenn er das möchte? Erklär mir wo dein Problem liegt. Du hast mit keinem Wort erwähnt was es Dir so schwer macht die im Artikel empfohlenen Hilfsmittel zu Erziehung eines Feministen an zu wenden. Wo ist das Problem und wo hat dein Sohn Nachteile, Beschränkungen und weniger Chancen??


    Die Jungs in Ps Klasse mögen es, dass meine Tochtet so burschikos ist, die Mädchen spielen nicht mit ihr, laden Sie nicht zu Geburtstagen ein, weil sie ja „kein richtiges Mädchen ist“ weibliche Kontakte hat sie über ihre Faustballmanschaft....es wird nicht immer goutiert wenn Mädels Jungssachen machen....Ballett ist Misshandlung? Bei uns hieß es sie wird mal ne verkappte Lesbe weil mein Mann sie zum Motorsport mitgenommen hat, wobei, da hätte sie ja noch eine Zukunft als Gridgirl anstreben können.nein es wird wirklich nicht immer positiv bewertet.

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • Hallo!

    Darf ich mal ein anderes Thema aufbringen?

    Kennt ihr die Sendung "Gefragt - gejagt"? Da spielen die Kandidaten gegen den sogenannten "Jäger", das sind verschiedene Männer, nur Männer. Es gibt keine Jägerin. Finde ich doof. Als ob keine Frau schlau genug wäre die Kandidaten zu besiegen. #haare

    Aber vielleicht steigere ich mich da auch rein?

    Liebe Grüße von Peppi mit Groß-S, Klein-S und Mini-S


  • Vor einer Weile gab es mal eine Frau, Grazyna Werner...aber mir ist das Ungleichgewicht auch schon aufgefallen.

  • Tomboy was für ein blöder Ausdruck. Als ob es nur entweder oder gibt. Meine trägt nach wie vor die Trikots ihres Lieblingsvereins mit Stolz und genauso fährt sie auf Pferde ab und hat einen Kreis Freundinnen und immer bisher alle Geburtstage auch mit Jungs gefeiert. (was dieses Jahr das erste mal anders sein wird).

  • Wir kommen da nicht zusammen, fürchte ich, weil Du in Deiner Denkschleife gefangen bist. Ich stimme Dir in allen Punkten zu, wenn es um Chancengleichheit geht. Ich bin nicht die Autorin des Artikels!

    Ich habe lediglich den Artikel verteidigt, weil ich ihn als Mutter eines Sohnes hilfreich finde.

    Mein Sohn hat keine gravierenden Nachteile und Beschränkungen (anders als offenbar andere Söhne hier im Forum), er hat es lediglich nicht leicht.

    Genau das versuche ich, die ganze Zeit zu erläutern. Es geht NICHT um die benachteiligten Jungs. Der Artikel ist lang, Du hast zwei Zitate rausgepickt, die Dir nicht passen. Es geht aber in dem Artikel um Frauen und Gleichberechtigung, und in wieweit die Erziehung von Jungen dazu einen Beitrag leisten kann.

    Merin hat es übrigens auch schön gesagt:

    Und für mich sind das auch beides zwei Sachen der selben Sexismus-Medaille.


    Mein Problem ist - wie einige schon oben beschrieben haben, und auch Du selbst - die Umgebung. Ich kann meinen Sohn hundertmal ermuntern, mit Mädchen zu spielen. Wenn die Mädchen sich nicht trauen, mit ihm zu spielen, weil Jungs nun einmal doof sind (und umgekehrt ist es genauso), dann ist der Tip zwar prima, aber die Schwierigkeiten liegen woanders, nicht in meiner Rolle als Mutter. Das Problem liegt eben tiefer. Und trotzdem zählt jeder Schritt und jedes Puzzleteilchen. Etwas anderes sagt der Artikel nicht. Er benennt nicht das eigentliche Problem, er hilft beim Puzzlen.


    Ich schätze Deine Positionen übrigens sehr, auch Deine Klarheit in Deinen Überzeugungen, und ich bin sehr oft Deiner Meinung, liebe @Kiwi. Du bist die letzte, mit der ich mich wegen Gender-Themen anlegen würde, dazu bin ich viel zu nah an Deiner Position. Mir ging es nur um den Artikel und um die Aussagen, das alles sei doch normal, selbstverständlich und kein Problem.


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Mein Problem ist - wie einige schon oben beschrieben haben, und auch Du selbst - die Umgebung. Ich kann meinen Sohn hundertmal ermuntern, mit Mädchen zu spielen. Wenn die Mädchen sich nicht trauen, mit ihm zu spielen, weil Jungs nun einmal doof sind (und umgekehrt ist es genauso), dann ist der Tip zwar prima, aber die Schwierigkeiten liegen woanders, nicht in meiner Rolle als Mutter.

    Ich seh das ähnlich: Meine Tochter hat einige Jungen als Freunde - sie spielen aber nur privat zusammen, weil es in der Schule einfach nicht dazu kommt. Ich als Mutter kümmere mich darum, immer mal dran zu erinnern, ob sie sie einladen mag, wobei ich da nicht die Jungs oder Mädels vorziehe, sondern die Freundschaften insgesamt im Blick habe. Wenn jemand lange nicht mehr da war, dann biete ich was an und schaue, ob es einen Grund gibt.

  • mein sohn hat früher viel mit mädchen gespielt, mindestens 50:50, und seine engste freundschaft war mit einem mädchen (fast schon etwas ungesund, weil dieses mädchen sehr besitz ergreifende und stalkige züge hatte). da war nie etwas ungewöhnlich dran oder in irgendeiner form problematisch. es hat auch von außen niemand kommentiert oder merkwürdig gefunden.


    auf der weiterführenden schule begann das zu kippen, und seit der 6. klasse hatte er NULL kontakt mit mädchen. das fand ich schon immer schade. aber die klasse teilte sich auch bei veranstaltungen streng in sauerländer reihe auf: mädchen hier, jungen da. ich habe ihm gesagt, wie grotesk und schade ich das finde. aber ich hätte ihn ja nicht zwingen können.



    jetzt, in der oberstufe, beginnt sich das langsam zu lockern. er hat mehr kontakt mit anderen außerhalb seiner nerdclique und dabei auch mit jungen frauen. neulich hat er tatsächlich einen ganzen abend lang mit einer gechattet, das fand ich total heftig ungewöhnlich für ihn.



    den artikel finde ich jetzt nicht so schlimm, aber auch nicht besonders doll. besonders dieses "celebrate boyhood" am ende NERVVVVVVT mich so total, weil es WIEDER diese kack-stereotype manifestiert von wegen "raufen", "wettbewerb" und so bullenkot.



    lg patrick

    • Offizieller Beitrag

    ..es wird nicht immer goutiert wenn Mädels Jungssachen machen.

    Ja, klar, das kennen wir auch. Ich empfinde ienfach das Verhältnis anders. Ich bekomme bei der Tochter trotzdem mehr positive Reaktionen als negative. Auch wenn die negativen manchmal heftig und schräg sind.


    Beim Sohn war es mehrheitlich negativ, bis verhalten neutral und sehr wenig positiv.


    Ich denke, auch, dass es für ihn schwerer ist /war sich nicht genderkonform zu verhalten, da ihm Vorbilder fehlen.


    Meine Grossmutter (geboren 1905) die trug schon Hosen im Büro unter dem Rock, damit sie gleich nach der Arbeit in die Berge gehen konnte, den Rock hinter einem Baum verstecken und in Hosen losziehen. Sie fuhr mit einer Freundin mit einem Faltboot durch Europa und heiratete erst spät.


    Umgekehrt sind die Opas halt "männlich", mit typischen männlichen Lebensläufen.


    Da haben die Jungs noch etwas Nachholbedarf :)


    Dafür wurde ich von zwei Jungs im Alter meiner Grossen zum "Positiven Vorbild zum Altwerden" gekürt worden. Das finde ich ja doch ein Fortschritt, wenn junge Männer eine Frau als Vorbild nennen #super