Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • das ist für mich das ost-west-differenzierungsmerkmal schlechthin. hier, im westen des westens, kommt "mutti" grotesk bzw. als beleidigung rüber. im osten total normal bzw. auch passend. wenn ich "mutti" ostmäßig ausgesprochen höre, finde ich da nichts schlimmes bei. ich denke auch mal, dass es nicht lieblos rüberkommt, wenn man im ruhrpottslang "mutta" und "vatta" oder "unsermutter" (sauerland/OWL) hört und der kontext passt.

  • Hallo,


    Meine Oma hatte sogar 2 Schürzen. Eine für "zu hause rum" und eine "neuwaschene" um den Müll rauszubringen usw. . Die andere könnte ja Flecke haben.


    Wenn ich an Zeiten denke, in denen der Kleiderschrank bei weitem nicht so gefüllt war wie heute, Hausarbeit wirklich dreckig machte und Wäsche waschen hieß mit Waschkessel und Waschbrett zu hantieren - und wie meine Oma "schon immer" ganztags arbeitete! also nur am WE Zeit für die Wäsche hatte - kann ich das Bedürfnis, die Kleidung zu schützen, sehr gut nachvollziehen.


    Und wenn man gerne Locken wollte, und Kaltwelle teuer und oft ziemlich ungesund war (mein einziger Versuch hat mit die Kopfhaut angeätzt) waren Lockenwickler halt die einzige Option.


    Meine Mama hat sich beim heimkommen immer eine Leggins oder Trainingshose angezogen - was fand ich das früher unnütz und albern - und hochgradig peinlich, wenn man z.B. so den Müll rausbrachte. Inzwischen finde ich es selbst oft bequemer so und habe kein Problem (mehr) damit, dem Postboten so die Tür zu öffnen o.ä. .


    Es gibt sicher vieles, über daß sich unsere Kinder später an uns amüsieren werden... ich hoffe mal, wenn ich gnädig über meine Vorfahren denke (und rede) tun meine Kinder es eventuell auch bei mir.

  • hihi...

    Das Erste was ich nach der Arbeit zuhause mache...ab in die bequemen Sachen...

    #top


    Und ich bin in einer Gegend groß geworden..ab meinem 10ten Lebensjahr

    Da gab es Menschen....und Fraumenschen..


    DAS war für mich 8o

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

  • Eine für "zu hause rum" und eine "neuwaschene" um den Müll rauszubringen

    Das finde ich eine wunderschöne rührende Beschreibung dieser Generation in einem halben Satz.


    Wir lagen auf der Wiese und baumelten mit der Seele.


    Kurt Tucholsky (Schloß Gripsholm)

  • das ist für mich das ost-west-differenzierungsmerkmal schlechthin. hier, im westen des westens, kommt "mutti" grotesk bzw. als beleidigung rüber. im osten total normal bzw. auch passend. wenn ich "mutti" ostmäßig ausgesprochen höre, finde ich da nichts schlimmes bei. ich denke auch mal, dass es nicht lieblos rüberkommt, wenn man im ruhrpottslang "mutta" und "vatta" oder "unsermutter" (sauerland/OWL) hört und der kontext passt.

    Ja, so ist es. Dumm nur, wenn man von West nach Ost zieht. Ich kann das gar nicht leiden. Mein Kind bekam sehr deutlich klar gemacht, dass ich weiterhin Mama/Mami bin.

  • Hallo,


    Lustig, wie verschieden das ist.

    Ich habe - wenn überhaupt - bei "Mami" viel eher das Bild einer putzenden Hausfrau vor Augen. Vermutlich weil alle "Muttis" die ich kannte schon immer in Vollzeit gearbeitet haben, während ich nicht-arbeitende "Mamis" eher aus (West)Filmen.


    Mami kling für mich je nach Kontext auch etwas nach "Das sag ich meiner Mami...!"


    Wobei "Mami" hier auch nicht komplett unüblich ist, aber Mutti war üblicher. Im Grunde spielt es aber keine Rolle, wenn ein Kind mir gegenüber von seiner Mami spricht ist das nicht anders als wenn es von Mama, Mutti, Anne spricht...

    Es hat jedenfalls nichts davon etwas ehrenrühriges. Es sind Worte, die eine bestimmte Beziehung zu einer Person ausdrücken und nichts mit deren Kleidungsstil, Arbeitsverhältnis oder Sauberkeitsliebe zu tun haben.


    Wie ist das eigentlich mit den Worten für Väter? Klingt "Vati" dann nach heraumlaufen im Rippstrickunterhemd und Filzpantoffeln?

  • ja, für MICH persönlich, ruhrpott, ist "mami" der absolut schlimmste bezeichnungs-worstcase. "mami" ist für mich der gegenpart zu jeglicher emanzipationsbestrebung auf der ganzen welt und außerdem klingt es hardcore grenzdebil für mein empfinden. da berichtige ich auch erwachsene, die mich als "mami" bezeichnen. nooo no no. "mutti" finde ich wie gesagt wg. der ost-assoziation exotisch und nett. hier geläufig ist "mama" oder "mutter" (was wie "mutta" ausgesprochen wird) oder "unser mutter".

  • 'Mami' finde ich deswegen schön, weil meine Tochter das als Kleinkind für mich quasi selbst erfunden hat. Sie kannte es nicht von anderen Kindern, nannte mich aber recht früh so. Ich habe auch keine negativen Assoziationen dazu. Für mich klingt das nur liebevoll.

  • Bei uns ist es "Ach, Muttern"

    Finde ich großartig. Dieses "Muttern". So ein bisschen dieses pubertäre " Ich weiß es sowieso besser und Du bist aus der Steinzeit, aber ich mag Dich trotzdem" schwingt da mit

    patrick*star müsste das aber auch kennen.

  • "Sag nicht immer Mutti zu mir."

    "In Ordnung, Mutti."


    Sorry, aber das musste jetzt einfach sein.:P

    Liebe Grüße von Peppi mit Groß-S, Klein-S und Mini-S


    • Offizieller Beitrag

    "Sag nicht immer Mutti zu mir."

    "In Ordnung, Mutti."


    Sorry, aber das musste jetzt einfach sein.:P

    DAS wiederholte Talpita heute beim Abendessen - wir haben ja getestet, wie alt man sein müsse, um Loriot zu mögen. Sie mag ihn offenbar ;)


    Tröstet Euch, die ultimative Mutter-Bezeichnung gibt es eindeutig hier: "S'Mami" - das Mami... "Kannst du bitte s'Mami fragen, ob du xy.." Zum Glück ist das echt nur im Kindersprech üblich, die ErzieherInnen, LehrerInnen schreiben und reden im Normalfall von "Deinen Eltern".


    Ich habe meinen Kindern Mami immer verboten - was sie nicht sonderlich interessiert hat... Mein Sohn nennt mich unterdessen "Mama", Talpita bezeichnet mich konsequent als "Mami" (wie ich meine Mutter immer noch nenne). So ist es halt...

    In mir drin bin ich eine "Mamma", mit viel weichem Kuschelbusen und immer genügend Tomatensugo auf dem Herd - Mutti würde da echt nicht passen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hier auch Mama und Papa...ich bei meinen Eltern, Mams und Paps, hier in der Gegend auch Muddern und Vaddern...Muddi , Vaddi oder Mutti und Vati....hmmmm...das das in bestimmten Regionen normal ist ...ok. Für mich persönlich ist das ein absolutes nogo...hier oben hat das einen etwas despektierlichen Beigeschmack!

  • Hallo,


    Ich habe auch keine negativen Assoziationen dazu. Für mich klingt das nur liebevoll.


    So wie für mich Mutti, Mama, Maminka, Mütterchen, allerliebstes Mütterlein und was meine Kinder alles noch so zu mir gesagt haben. (Ja, wir sind Kosenamenvergeber...)


    bei uns (ähnliche region wie patrick*star ) ist alles mama und papa.

    Auch meine eltern. Wenn ich über mir fremde eltern mit schülern/innen spreche dann sag ich "deine mutter/vater"


    Hm, ich arbeite mit Grundschulkindern, ich fände es irgendwie komisch, zu einem 6-jährigen Kind zu sagen: "Schau, deine Mutter/dein Vater ist gerade gekommen" oder "Kannst du deine Mutter/deinen Vater bitte mal fragen... ".

    Es würde sich einfach "falsch anfühlen".

    So verschieden ist das.

  • Lustig. Ich bin ja ostsozialisiert (allerdings Berlin und Umland) und für mich ist Mutti auch etwas, wo sich mir die Zehnägel aufrollen. Und es war völlig normal, dass in der Kita und Schule ich die Mutter von... bin. Ich finde das weder lieblos noch sonstwie komisch.

    Eine Oma in Kittelschürze hatte ich allerdings auch - aus Dederon. Schon der Begriff allein ruft in mir Bilder von meiner Oma am Sodasiphon hervor, wie sie mir ein Erdbeersoda macht, aus dem verdünnten Einwecksaft des natürlich selbst gemachten Kompottes. Hach ja...

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    Einmal editiert, zuletzt von tulan ()

  • Huch, wie ungewohnt!


    Zur Muttifrage: Ich hab einen guten Freund aus Weimar, der, nachdem meine Tochter auf der Welt war, plötzlich im Bezug auf mich das Wort "Mutti" benutzte (also z.B. dem Baby gegenüber: "Was hat die Mutti da grade gemacht", so nach dem Motto - also er hat mich jetzt nicht mit "Mutti" angeredet oder so) - und ich war hinreichend entsetzt! Mutti, also echt! Ich bin dann darüber aufgeklärt worden, dass das im Osten normal ist - wusste ich bis dahin nicht! Ich sag "Mutter" und "Vater", wenn ich über meine Eltern rede, also auch am Telefon: "Kann ich mal kurz meine Mutter sprechen?", und in der direkten Ansprache manchmal "Mama" und "Papa", nehme aber meist eher die Spitznamen der beiden. Ich hab die zwei aber seit Kleinkindtagen bei Spitz-/Vornamen genannt (manche Leute dachten deshalb, ich sei adoptiert #rolleyes).

    Meine Tochter sagt "Mama" und "Papa", ab und zu auch "Mami" und "Papi", für den Papa nimmt sie manchmal auch den Spitznamen. Wenn ich mich jemandem über die Beziehung zum Kind vorstelle, sag ich, ich sei die Mutter vom Kätzchen, nicht die Mama oder Mami oder so.

    Meine Mutter nennt ihre Mutter sehr norddeutsch "Muddi" und hat ihren Vater "Vaddi" genannt, aber das käme mir jetzt irgendwie nicht so glatt über die Lippen. :D

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


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    In meinem Waldland geht ein Monster um...

    Einmal editiert, zuletzt von Rattenkind ()

  • Bei "Mutti" rollen sich mir echt die Zehnägel hoch. Dann schwillt mein Hals und ich krieg Plaque. Mindestens. Die Kinder wissen das und nennen mich nur so, wenn sie mich ärgern wollen.

    Ich bin Mama. Oder Mami. Oder "Vorname" (das dann besonders bei Veranstaltungen, wo viele Kinder sind, die alle im selben Tonfall nach "Mamaaaaaaa" quietschen...da will ich dann bitte mit Vornamen angesprochen werden, damit ich weiß, dass ICH auch gemeint bin. Alles andere ignorier ich da auch konsequent.)

    Der Wikinger will nur "Papa" sein. "Papi" verursacht ihm Brechreiz. Am liebsten ist im noch der Nachname (isser so gewohnt), aber der Vorname geht auch.

    Dieser Beitrag kann eine eigene Meinung enthalten. Im Idealfall ist es die des Verfassers. :evil:

    Einmal editiert, zuletzt von Vukodlacri ()

  • bei mir ist "vorname" für meinen sohn unter strafe verboten. also. er nennt mich mama. und er wird NIEMALS NIE mich beim vornamen nennen dürfen und damit durchkommen. ich BIN schließlich die mama, und außerdem ist mein vorname wahrhaft abscheulich. meine mutter sagt auch oft "kind" zu mir und ich mag das gerne, weil ich ja das kind bin in dem zusammenhang. auch als 1,83-95-kilo-wemser.