Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Mich würde schon interessieren, wo die Flyer herkommen und deshalb würde ich schon fragen, ob das jetzt offiziell von der Leitung oder von anderen Eltern ausgelegt wurden. Vielleicht kriegen die Kitas sowas auch zugeschickt und eure hat es dann unkritisch ausgelegt? Ich würde auf jeden Fall dafür sensibilisieren wollen, was für eine Geisteshaltung dahinter steckt.

    würde ich auch klären wollen, halt mal grundsätzlich. sonst hätte ich bedenken, dass dies die meinung der einrichtung spiegelt.


    und ansonsten: was patrick sagt.

  • Ich habe gerade mit der Kiga-Leitung telefoniert, weil ich nicht wusste, wann ich sie das nächste Mal persönlich treffe. Der Flyer liegt da schon seit zwei Wochen (und ich habe ihn jetzt erst gesehen #stirn). Sie musste ihn auslegen, weil er direkt vom Pfarrer kam. Sie war dagegen, hat das auch so kommuniziert, aber wohl keine Entscheidungsfreiheit gehabt. Sie meinte aber, dass zwei Wochen lang genug waren und sie ihn sofort raus nimmt (wäre ich früher dran gewesen, hätte ich ihn vermutlich mit ihrem Wissen verschwinden lassen). Sie teilt "unsere" Meinung dazu, im Kiga wird diese vertreten (sofern das Thema passend aufkommt, was ich aber ok finde). Auf die Frage, ob man mal an den Pfarrer herantreten solle, meinte sie, er sei Pole (wortwörtlich) und von seinem Werdegang her eher nicht empfänglich für konstruktive Kritik/Gespräche in diesem Bereich und sehr konservativ (das hat sie so nicht explizit gesagt, aber gemeint). Übrigens habe ich gerade gestern miterlebt, wie genau dieser Pfarrer einen ganz tollen kindgerechten Kindergottesdienst abgehalten hat.


    Also erstmal bin ich beruhigt. Da ich seit neuestem auch im Elternbeirat bin, werde ich das Thema mal ansprechen, aber ich vermute, dass nichts mehr passiert und ich werde wohl auch nichts anstoßen. Nur regelmäßig die Flyer durchsehen und verschwinden lassen, wenn ich/wir es für nötig halte/n. Und ich werde die Leiterin mal fragen, ob da von anderen Eltern keine Rückmeldung kam. Viele haben ihn wohl gar nicht gesehen, so wie ich bisher, aber trotzdem.


    Ich danke euch auf jeden Fall für eure Untersützung hier! #danke#blume

  • Danke für dein Feedback...thematisieren würde ich das von Elternseite trotzdem nochmal. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass der Pfarrer diesbezüglich die alleinige Entscheidungsgewalt hat!

  • das glaube ich auch nicht, aber ich weiß generell auch nicht, welchen Einfluss er überhaupt hat. Die Leitung ist auf gute Zusammenarbeit mit ihm angewiesen, die Eltern dann wohl auch. Der Elternbeirat hat überhaupt keine Handhabe, er muss informiert werden und wird auch gehört, auch mit gutem Ergebnis in anderen Bereichen, die aber mehr Verwaltung und Personalbedarf betreffen.


    Ich habe das Thema auf dem Schirm und wenn ich die Strukturen besser kenne habe ich fest vor, es aufzugreifen.

  • er muss informiert werden und wird auch gehört,

    Wenn Du soweit bist es auf zu greifen würde ich an dem Punkt ansetzten. Anscheinend ist der Elternberat nicht informiert worden und da der Autor des Blättchens Teil des AfD-Netztwerkes um die unsägliche von Storch ist, würde ich es ggf. über die no politics -Schiene laufen lassen und darauf hinweisen, dass auch die katholische Kirche hier nicht konform geht. Ich bin nicht katholisch, weiß also nicht wie die Hierarcheien da gestrickt sind....all das natürlich nur unter der Vorraussetzung, dass Du da überhaupt Kapazitäten hast...


    Ganz liebe Grüße,


    Kiwi

  • Danke. Kapazitäten habe ich nicht, aber die schaffe ich. Mein Problem ist eher, dass ich komplett ungebildet und unbedarft bin in Sachen Politik, Gemeinschaft und Kultur. Von Storch und Afd sagt mir natürlich etwas, aber selber wäre ich nicht drauf gekommen.


    Sollte generell der Elternbeirat über das Auslegen von Flyern informiert werden? Wäre vielleicht eine Möglichkeit, die auch für die Leitung tragbar sein sollte. Dann wäre zumindest eine Stellungnahme unsererseits möglich, falls ähnliches häufiger den Weg in den Kindergarten findet.

  • Kännchen85 : normalerweise gibt es sowas wie einen kirchenpfleger/Kirchenrat/Pfarrgemeinderat, die bei kirchlichen Kindergärten auch mitbestimmen. Vielleicht fragst du einfach mal jemandem, der/die schon länger im Elternbeirat der Einrichtung ist?

  • Wenn der katholische Kindergarten, was wahrscheinlich ist, wirklich der Pfarrgemeinde gehört (und nicht etwa der Caritas oder einer anderen katholischen Trägerorganisation), dann ist es tatsächlich so, dass der Pfarrer der Vorgesetzte der Kindergartenleitung ist. Der ist dann tatsächlich weisungsbefugt und darf die Kindergartenleiterin anweisen, Flyer nach seinem Gutdünken auszulegen. Da kann der Elternbeirat so direkt erstmal nix machen.


    Falls du befürchtest, dass solche Flyeraktionen sich wiederholen, würde ich vorschlagen, dass eine Delegation des Elternbeirats das Gespräch mit dem Pfarrer sucht. In dem Gespräch würde ich den Schwerpunkt auf die AfD-Nähe dieser Organisation legen (denn bei dem Genderthema werdet ihr den Pfarrer wohl eher nicht überzeugen können). Die großen Kirchen haben sich ja sehr eindeutig gegen die AfD positioniert, und im Gegenzug hat die AfD ihre Anhänger zum Kirchenaustritt aufgefordert. Über diese Schiene würde ich versuchen, den Pfarrer zum Einlenken zu bringen. Falls das nichts hilft, wäre der nächste Schritt eine Beschwerde beim zuständigen Bistum. Über den Pfarrgemeinderat könntet ihr es auch versuchen, vielleicht gibt es dort jemanden, der einen guten Draht zum Pfarrer hat. Der Pfarrgemeinderat hat aber letztlich nur so viel Macht, wie der Pfarrer ihm zugesteht.

    Einmal editiert, zuletzt von Schlehe ()

  • Danke @Schlehe, der Träger ist unsere Diözese. Wir sind seit fast einem Jahr in diesem Kindergarten, bisher ist mir nichts aufgefallen. Aber diesen Flyer hätte ich ja auch fast verpasst. Ich frage die Leitung, sie sollte es wissen.


    Dein Rat zum Vorgehen liest sich gut, ich werde ihn bei der nächsten EB Sitzung vorschlagen, einfach um im Fall der Fälle etwas in der Hand zu haben. Und ich schau mir mal den Werdegang vom Pfarrer an.

  • Heute auf FB postete eine Bekannte dieses Foto von einem Barkeeper mit schwarzem Shirt, Baseballcap und rosa Rüschenröckchen. Er mußte es zur Strafe tragen, weil er bei der Arbeit Fehler gemacht hatte. Auf den ersten Blick vielleicht ganz witzig, aber ich mag die Implikation nicht. Unsere Gesellschaft findet, er ist lächerlich, er ist kein ganzer Kerl, weil er mit dem Rock verweiblicht wird. Als wäre Weiblichkeit etwas Schlechtes, für das man(n) sich schämen muß #flop.

  • Danke Kirsi und Kiwi. Neulich erst im Radio über Abischerze gehört: Da kam ein Abiturient zu Wort, "die Krönung war dann der Geschlechtertausch, da zogen sich die Frauen wie Männer an, das war ja noch nicht so schlimm, aber die Männer als Frauen..." etc. " das war so lustig, ich mich Stöckelschhen" blabla....Klar es ist immer sehr schlimm als Mann in die Niederungen des Weiblichen abzusteigen.

  • Ich weiß nicht auf welcher „Rechtsprechung“ das Urteil basiert...für mich allerdings stinkt es schon nach Genderkacke und nach einer Gesetzeslücke die ich schrecklich finde...dass straffrei derartige Nachrichten verschickt werden dürfen.

  • Ich frag mich ja, ob sie das auch rechtssicher hätte formulieren können. "Diese Nachrichten habe ich vom Account von Herrn Soundso erhalten" Dann hätte er nicht mehr argumentieren können, dass sie nicht beweisen kann, dass er das persönlich geschrieben hat.

  • Ich frag mich ja, ob sie das auch rechtssicher hätte formulieren können. "Diese Nachrichten habe ich vom Account von Herrn Soundso erhalten" Dann hätte er nicht mehr argumentieren können, dass sie nicht beweisen kann, dass er das persönlich geschrieben hat.

    Das könnte funktionieren, ja.


    In Deutschland ist es (auch) so, dass bei übler Nachrede derjenige, der "redet" beweisen muss, dass er die Wahrheit gesagt hat.


    Das ist keine Gender-Kacke, das gilt immer, wenn jemand über jemand anderes "eine Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen" geeignet ist.


    Was allerdings Gender-Kacke sein könnte ist, dass der Richter es nicht geschafft hat, sich von der Täterschaft des Typen zu überzeugen, obwohl er glaubt, dass der's war (so war es doch, richtig?). Da gibt es eine gewisse Flexibilität, wann ein Gericht überzeugt ist, und da könnte ich jetzt nicht mit Sicherheit ausschließen, dass alle Gerichte so entschieden hätten wie dieses. Oder dass dieses Gericht genauso entschieden hätte, wenn die Beteiligten andere Personen gewesen wären.

  • Ich wollte einen kleinen Erfolg mit euch teilen, ich habe gestern per Facebook bei KiKa auf eine Äußerung eines Reporters hingewiesen und heute schon antwort bekommen:


    Hallo liebes Kika live Team, gerade hat Ben beim Maze Trampolin springen den Spruch "wie ein Mädchen" fallen lassen, als er ein wenig unbeholfen durch den Parcour geklettert ist. Fand ich sehr schade, dass "Mädchen" als Synonym für schlecht, unbeholfen, unbeweglich dargestellt wird. Mädchen sind nicht schlechter, unsportlicher oder unbeholfener als Jungen, vermultich gibt es viele Trampolinspringerinnen, die es mit Ben aufnehmen könnten. Bitte achtete doch ein wenig darauf, dass solche Sprüche nicht öffentlich ausgestrahlt werden (kann man ja rausschneiden, noch besser wäre, wenn es gar nicht erst ausgesprochen wird). Schade um jedes Mädchen, dass dadurch vermittelt bekommt, dass es alleine weil es ein Mädchen ist unsportlich sein muss. Danke, Frau Gaagi

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    Du hast absolut Recht, liebe gaagi, und es tut uns leid, dass sich Ben so unbedacht geäußert hat. Wir haben deine Rückmeldung zur Kenntnis und Auswertung an Ben und die "KiKA LIVE"-Redakteure in unserem Haus weitergegeben.

    Viele Grüße aus Erfurt sendet
    Martina vom KiKA-Team


    Hat mich gefreut und ich hoffe es wird in Zukunft wirklich mehr auf sowas geachtet.

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    Wenn ich mir einen Krankenwagen im Ballettröckchen tätowieren lasse, habe ich Tatütatatütütattoo! #blume
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