Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • luxa-rosenburg: Das hängt wahrscheinlich ein bisschen davon ab, wie groß Dein Sendungsbewusstsein ist. ;)

    Sie ist erwachsen. Und Du wirst, wenn sie nicht anderer Überzeugung ist und das so mit sich machen lässt, da von außen nicht viel ausrichten.

    Also ihn unbedingt überzeugen von Deinen Ansichten sehe ich als falschen und sinnlosen Ansatz.

    Aber Deine Meinung hinterm Berg halten musst Du auch nicht. Es ist eben Deine Meinung, Deine Erfahrungen, Deine Ansichten, Deine Argumente.

    Vielleicht hilft alleine das schon Deiner Freundin, wenn sie da Rückendeckung merkt. Und vielleicht bewegt es ja etwas bei ihm. Wenn Du das nichts zu sagt, wird sich jedenfalls nichts ändern.

    Und kann die Freundschaft kann trotzdem bleiben.
    Wir haben Freunde, die einen Erziehungsstil haben, der konträr zu unserem ist. Das funktioniert nur, weil wir nicht (so wenig wie möglich) in die Kompetenz des anderen reingrätschen. Es wurde manchmal schwierig, wenn er an meinen rumerzog, vor allem, wenn sie hier waren, da musste ich anfangs ein paar Mal was sagen. Hat sich eingependelt.

    Ansonsten gelten hier unsere Regeln, dort die dortigen. Und ansonsten gilt das von dem, der zuerst eingreift. Heißt, dass ich manchmal schlucke und sie machen lasse. Heißt, das sie manchmal zucken und mich machen lassen.

    Wir reden manchmal drüber, werden aber nie einer Meinung sein, was die richtige Erziehung ist.


    Nebengedanke: Wenn sie wieder arbeitet, hat sie ja wieder eigenes Geld für das Pferd, ne? Und wieder mehr Einfluss von außen. Und zumindest in D darf sie den Arbeitsvertrag sogar ohne sein Einverständnis unterschreiben, sogar ausdrücklich gegen seine Ablehnung.

  • Ich hatte auch mal so einen Bekannten, der unser Lebensmodell kommentiert hat mit: „nein, also ich möchte schon, dass meine Frau für unsere Kinder da ist.“

    Ah ja. Und was meint die Frau dazu?


    Von daher bin ich bei solchen Fragen immer sehr schnell auf der Palme und wäre entweder bei Jono oder bei luxa-rosenburg

    Soll er doch seine Kindee betreuen, wenn er meint, sie gehören noch nicht woanders hin. Aber Ansprüche haben, diese dann nicht selber erfüllen zu wollen, sondern von dritten zu verlangen, sie zu erfüllen, geht 1000% gar nicht. Vor allem dann nicht, wenn die dritte Person diese Ansprüche nicht teilt.


    Und einer guten Freundin gegenüber würde ich deutliche Worte dazu finden. Natürlich freundlich und einfühlend, aber zumindest deutlich.

    mamaraupe (*1973) mit paparaupe (*1969), großer raupe (*06/06), und kleiner raupe(*02/10)

  • Natürlich freundlich und einfühlend, aber zumindest deutlich.

    #lol#lol#lol (sorry) Das ist für mich so ziemlich die schwerste Übung, die man mir geben kann...

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Soll er doch seine Kindee betreuen, wenn er meint, sie gehören noch nicht woanders hin. Aber Ansprüche haben, diese dann nicht selber erfüllen zu wollen, sondern von dritten zu verlangen, sie zu erfüllen, geht 1000% gar nicht. Vor allem dann nicht, wenn die dritte Person diese Ansprüche nicht teilt.

    word.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Ich würde wohl sagen, dass ich das schwer aushaltbar finde, weil es für mich so wichtig ist, zu arbeiten. Dass ich jetzt ihren Lebensstil nicht abwerten will, es mir aber scheint, als verlange er da was, was nicht für beide passt. Und das fände ich schwierig. Notfalls würde ich dann, wenn meine Meinung raus ist, offen dafür plädieren, das Thema zu wechseln. Mir wäre es wichtig, meine Meinung zu sagen, ohne das groß zum Thema machen zu müssen.

    Eine andere beliebte Strategie von mir ist, naiv-freundlich nachzufragen. "Warum denkst du denn, dass sie die Kinder drei Jahre lang betreuen soll?" Und dann an sie "Was denkst du denn dazu?" Und zwischendrin sagen, warum ich das anders sehe. Das geht natürlich nur, wenn man sich wirklich für seine Sichtweise interessieren kann und diese nicht nur scheiße findet.

  • Ich finde es immer seltsam, wenn in Familien von "dein Geld" und "mein Geld" gesprochen wird.

    In dem Fall würde ich darauf hinweisen, dass auch sie zum Gelderwerb beiträgt indem sie seinen Teil der Kinderbetreuung übernimmt. Wenn er mir sehr unsympathisch ist, würde ich ihn fragen, wie viel er ihr dafür zahlt.

  • Was man doch recht diplomatisch herausfinden kann, ist wie es ihr denn damit geht. Also weil du schreibst, du hast das Gefühl, dass sie mit der Rollenverteilung hadert. Das kann man ja schon sagen (Also: "Wie geht es dir damit? Ich habe das Gefühl, du haderst ganz schön mit der Rollenverteilung?") Dann findet sich vielleicht auch ein Ansatzpunkt für andere Argumente, wie z.B. dass der Mann dann eben das Kind betreuen muss wenn sie im Stall ist oder dass er ja Elternzeit nehmen kann wenn er sich mit anderer Betreuung nicht abfinden kann oder so.


    Bei Menschen mit so super-konservativen Ansichten kann ich meine Klappe aber auch nur selten halten. Ich fnde man muss da nicht unhöflich werden, aber ich frage dann schon auch nach, warum Kinder unter 3 nicht in Betreuung können und ob er denn dann jetzt die nächsten 1,5 Jahre übernimmt weil die Frau ja schon 1,5 Jahre übernommen hat. Und ob das nicht schon eine recht hohe Erwartung ist, einerseits so lange Betreuung zu Hause zu wollen und andererseits selbst nur 1/18 zu übernehmen. Und so weiter.

  • luxa-rosenburg

    Ja, du hast recht. Einfach ist anders.

    Aber wenn man bei sich bleibt (die vielgerühmten „ich-Botschaften“) und beschreibt, dass das nicht der eigene Weg wäre, und beschreibt, was man selber für gerecht hält, geht so eine Botschaft auch freundlich. Zumindest so freundlich, dass eine Freundschaft das aushält oder aushalten kann.


    Mit ihm könnte ich das auch nicht freundlich diskutieren, bin bei meinem Bekannten damals auch recht patzig geworden.

    mamaraupe (*1973) mit paparaupe (*1969), großer raupe (*06/06), und kleiner raupe(*02/10)

  • Wie offensiv würdet ihr denn bei einem befreundeten Paar diskutieren, wenn die Meinungen krass auseinander gehen? Meine älteste Freundin hat gestern erzählt, wie es bei ihnen so läuft. Und mir haben sich die Nackenhaare aufgestellt
    #blink

    Sie ist Tierärztin, aber seit der Geburt des ersten Kindes (18 M) daheim. Sie würde ihn eigentlich gern allmählich stundenweise betreuen lassen und wieder in der Praxis einsteigen. Aber ihr Mann sagt, Kinder unter drei gehören nicht zu Fremden.

    So weit kann ich ja noch meine Klappe halten. Aber dann ging es um die Unterbringung ihres Pferdes, und darum, dass ihr Mann ihr da enge finanzielle Grenzen setzt. Weil er es ja schließlich bezahlt. Ähm??

    Ich war ziemlich erschrocken, hab aber nix weiter gesagt. Aber Weihnachten wollen wir uns mit Familie treffen, und ich weiß nicht was ich machen soll wenn das Thema aufkommen sollte (nicht ganz unwahrscheinlich...). Ich hab da eine sehr klare Position und definitiv die besseren Argumente, aber ich will weder sie in die Bredouille bringen, noch mich mit ihm überwerfen...

    Och ich bin da sehr offen.

    Der Trauzeuge von meinem Mann muss da echt immer einstecken :D und das ist auch gut so. Ich glaube, dass es wichtig ist, der anderen Frau den Rücken zu stärken und auch mal zu sagen: Wäre bei uns nicht so.


    ABER ich weiß halt auch 100% das mein MAnn das genauso sieht. Überwerfen tun wir uns nicht. wir 3 sind hitzige Gespräche gewöhnt :D

  • Aber ihr Mann sagt, Kinder unter drei gehören nicht zu Fremden.

    [...]

    dann ging es um die Unterbringung ihres Pferdes, und darum, dass ihr Mann ihr da enge finanzielle Grenzen setzt. Weil er es ja schließlich bezahlt.

    Sie darf z.B. den Kleinen auch nicht mit in den Stall nehmen, weil "Da haben Kinder nix verloren". Warum, weshalb? Weil.

    Der Typ ist Ingenieur sagst du? Sollte er sich vielleicht um einen Job im Management bewerben, wenn er da so große Ambitionen hat?

    ich will weder [... ]noch mich mit ihm überwerfen...

    Bist du sicher? Nach dem, was du da geschrieben hast, kann man mit dem Typ möglicherweise durchaus eine nette Zeit verbringen, aber nur auf der Basis, dass er zu vielen Themen seine Meinung für sich behält. Um ihn zum themenspezifischen Klappehalten zu motivieren, muss man aber da schon ein bisschen eskalieren.


    Ich finde, man kann entweder Arbeitsteilung machen, oder sich gegenseitig reinreden. Aber nicht beides gleichzeitig. Und das will er hier.

    Er will selber den Geldverdien-Job haben und gleichzeitig darüber bestimmen, wie sie den Kinderbetreuungs-Job gestaltet. Das finde ich inakzeptabel.

  • Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass ihn das Pferd einfach nervt. Also ja, sexistisch sein Ansatz. Ich würde von einem hobbymäßigen Sportwagenfahrer aber auch erwarten, dass er den Porsche durch ein Familienauto ersetzt,wenn ein Kind da ist. Mein Mann ist vor den Kindern Marathon und Triathlon gelaufen, das hat er so gut wie aufgehört, weil einfach keine Zeit mehr war.

  • Puh @Alusra da wirst Du bei ReiterInnen auf SEHR wenig Verständnis stoßen - ein Pferd ist ja nun kein Sportwagen. Ich hatte meins schon 5 Jahre, als ich meinen Mann kennengelernt habe, und er wusste immer was das bedeutet. Bei der Freundin ist es die selbe Situation. Das ist sicher nicht immer einfach für einen Partner, aber ein Tier gibt man ja nun nicht einfach mal so weg, nur weil der Partner es nicht kinderkompatibel findet.

    ~~ Luxa


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  • luxa, war der immer schon so oder hat er den typischen Rückwärtssalto in die 1950er mit der Geburt des ersten Kindes gemacht?


    Ich glaube, das würde ich ihn bei jeder entsprechenden Bemerkung fragen, nur bei dem "warst du schon immer so.." fehlt mir das passende Wort weil spontan denke ich da eigentlich nur A*** aber das ist dann halt doch zu heftig im Gespräch...

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Puh, gute Frage... ich kenne ihn wie gesagt gar nicht so eng. Er war schon vor dem Kind relativ bürgerlich, ohne das jetzt abwertend zu meinen. Aber man heiratet doch keine studierte, ambitionierte Frau, wenn man dann ein Heimchen am Herd haben will? Das versteh ich nicht so recht. Und sie hat auch durchblicken lassen (sehr vorsichtig, sie ist da eher verschlossen), dass er ziemlich neue Verhaltensweisen zeigt.

    Vielleicht lass ich auch einfach mein Kind einen Teil der Arbeit übernehmen - die wird ihn in ihrer fröhlichen Unerzogenheit vermutlich eh schocken :D

    Ich glaub mir bleibt wenig anderes übrig, als der Freundin den Rücken zu stärken und ihm halbwegs diplomatisch zu signalisieren, dass ich gerne jederzeit die Messer wetze, wenn er das Thema nicht ausklammert.

    ~~ Luxa


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    • Offizieller Beitrag

    Na ja, intelligente Frau heiraten und heimchen am Herd wollen schließt sich nicht unbedingt aus. Mann will ja zu Hause auch anregende Gespräche führen, näch? #nägel


    /Ironie off


    Ich weiß nicht ob ich da den Mund halten könnte oder nicht. Man kann ja zusammen (!) entschieden, dass einer daheim bleibt, haben wir ja auch. Aber dem anderen dann den Geldhahn zudrehen, wenn nicht akute Not herrscht, geht halt mal sowas von überhaupt gar nicht. Da würde ich als seine Frau wohl explodieren.

  • Ich finde es immer seltsam, wenn in Familien von "dein Geld" und "mein Geld" gesprochen wird.

    In dem Fall würde ich darauf hinweisen, dass auch sie zum Gelderwerb beiträgt indem sie seinen Teil der Kinderbetreuung übernimmt. Wenn er mir sehr unsympathisch ist, würde ich ihn fragen, wie viel er ihr dafür zahlt.

    Ich hatte vor längerem mal ein super Gespräch mit meinem Schwager. Mein Mann hatte ihm Geld geliehen und das wollte er zurückzahlen. Er hat mich bestimmt 20x nach der Kontonummer meines Mannes gefragt und mir einfach nicht geglaubt, dass wir ein gemeinsames Konto haben. Nein - er wollte nicht UNSER Konto sondern das Konto von seinem Bruder. Seine Vorstellungen bzgl. Geld in der Familie sind da echt anders als es bei uns läuft.

  • Ich finde es tatsächlich in solchen Fällen sehr unverständlich, wieso man im Falle des Arguments "Kind unter drei sollen nicht fremdbetreut werden" (das ja je nach Zustand der wohnortnahen Betreuung durchaus verständlich ist) dann tatsächlich als Paar nicht sagen kann, "Ja, wunderbar, lieber Mann, da ich gerne wieder in meinen Beruf einsteigen will, lass uns das doch mal gemeinsam besprechen, wie wir uns die Kinderbetreuung und das Arbeiten in Zukunft aufteilen". Und dann von 50/50 ausgehen (da ja gemeinsames Kind) und jede Abweichung davon ernsthaft ausdiskutieren (er sagt, er kann nicht nur zweieinhalb Tage die Woche arbeiten? Wären dann drei Tage machbar, und sie macht die Praxis zwei Tage wieder auf? Kann man die Stunden sinnvoll aufteilen? Kann er was im Home-Office machen? Wäre eine Tagesmutter finanzierbar und sinnvoll, wenn er partout nicht reduzieren will/kann, so dass das Kind eine im Idealfall familienähnliche Betreuung hat? Kann z.B. einen Tag pro Woche Oma/Opa/div. Familienangehörige das Kind zuhause versorgen?

    Das ist so schräg, es gibt inzwischen so viele Möglichkeiten, das flexibelst zu gestalten (v.a. wenn der finanzielle Rahmen da ist mit Ingenieursgehalt...), und dann hört man doch so Ewiggestriges.

    When you’re a kid, they tell you it’s all… Grow up, get a job, get
    married, get a house, have a kid, and that’s it. But the truth is, the
    world is so much stranger than that. It’s so much darker. And so much
    madder. And so much better.

  • Ich hatte vor längerem mal ein super Gespräch mit meinem Schwager. Mein Mann hatte ihm Geld geliehen und das wollte er zurückzahlen. Er hat mich bestimmt 20x nach der Kontonummer meines Mannes gefragt und mir einfach nicht geglaubt, dass wir ein gemeinsames Konto haben. Nein - er wollte nicht UNSER Konto sondern das Konto von seinem Bruder. Seine Vorstellungen bzgl. Geld in der Familie sind da echt anders als es bei uns läuft.

    Da finde ich es ja am merkwürdigsten, dass er nicht seinen Bruder fragt, sondern dich.