Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Fur mich ist das wie jemanden "zur Homosexualität erziehen". Wenn es anders gelaufen wäre, wäre er dann vielleicht hetero? Ach, bist du Mal Missbraucht worden? Hast du schlechte Erfahrungen mit Männern? Naja, die Mutter war ja auch ...

    Ja klar lebt es sich damit in unterschiedlichen Gesellschaften anders. In vielen wirst du dir dein transgender sein nie bewusst machen.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Kiwi, Ich muss gestehen, dass ich mit den deutschen Begriffen überhaupt nicht fit bin.

    Ich bewege mich ausschließlich im englischsprachigen Raum mit dem Thema.

    Da wird transgender So verwendet, wie du transsexuell definiert hast, und der Begriff transsexual ist eher veraltet/verpöhnt.

    Ich habe da echt dringend Nachholbedarf und sollte mich mal auf die Suche nach guten Artikeln auf Deutsch machen.

    Viva, meinem Verständnis nach würde sich die Person im Amazonas genau so falsch fühlen. Aber das kann ich nicht beschwören.

    Viele Gruesse vom andern Ende der Welt, Sarah




    • Offizieller Beitrag

    Xenia ich verstehe glaube Grad,was du meinst. Das ganze "globaler" betrachten quasi. Der Einwurf von VivaLaVida hat mir jedenfalls eine Idee gegeben was du meinen könntest.


    Ich selber neige nicht zu solchen Überlegungen. Ich muss mit dem was ich bin, was ich kann, was ich leisten kann und wo ich her komme auskommen. Und mein Kind ebenso.

    Und aus der Position Handel ich. Und wenn es meinem Kind hilft zu wissen, es gibt sowas wie die op,dann ist es für mich als Thema ok.

  • @Kiwi , der einzige Punkt, weswegen ich jetzt immer noch den Eindruck habe, dass du mich nicht verstanden hast, ist dass du mir „zu kurz gegriffen“ vorwirfst. Ich denke einen Schritt weiter als du das jetzt offensichtlich angemessen findest, nicht einen kürzer.


    Also dass es Menschen gibt, die sich in ihrem Körper falsch fühlen, ist unstrittig.


    Aber dass die Gesellschaft keinerlei Einfluss darauf haben sollte, wie der Mensch im „falschen Körper“ mit diesem Zustand zurecht kommt, dass ist halt strittig. Ich finde das weder beweisbar noch besonders wahrscheinlich, dass eine Gesellschaft keinen negativen Einfluss hat, wenn sie überall schreit „entscheide dich“, die Spielwarenabteilungen in rosa und in schlammfarben hat, und die sich sicher ist, dass es weibliche und männliche Gehirne gibt.

    Also erstens Xenia finde ich das Wirt "angemessen"hier fehl am Platze...ich finde gut dass du darüber nachdenkst sehe das ganze aber schlicht anders als Du. Du hast Recht diesbezüglich ist nichts beweisbar weshalb wir uns gerne darauf einigen können, dass Du der Ansicht bist die Gesellschaft hat einen Einfluss darauf und ich denek die Gesellschaft hat nicht in allen Fällen einen Einfluss...versteh mich nicht falsch, ich finde es entsetzlich, dass überall geschrien wird "entscheide Dich" und dass die Gesellschaft dieszbezüglich in meinen Augen eher rückwärts davon prescht als vorwärts, aber ich glaube (weiß nicht) dass wenn man sich definitiv im falschen Körper fühlt (nicht mit dem falschen Hirn sondern im falschen Körper...im Sinne von da ist ein Penis wo er nicht sein soll, oder da fehlt eine Vagina wo ein Penis ist), dass da der Gesellschaftliche einfluss gering ist, da ist es nicht "genug" eine anderes Bild nach aussen abgeben zu können...da ist vielleicht sogar sehr stark der Wusnch da sich gaz deutlich vom biologischen geschlecht ab zu grenzen...da möchte jemand da wo ich auf schlammfarbene Cordhosen stehe (willkürliches Bsp. weil ich kürzlich Kinderbilder von mir sah in brauner Cordhose und mit Topfschnitt, von meinem Bruder kaum zu unterscheiden), eben ganz unbedingt ein rosa Tutu...und auch das sollte Platz finden...

  • Die spannende (aber rein fiktive) Frage wäre ja, ob jemand sich trotzdem falsch fühlen würde, wenn er wüsste, dass es auch Männer mit Vulva und Vagina gibt. Und Frauen mit Penis. Weil die Gesellschaft das so lebt.

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    Autor:innenforum, Textarbeit: http://www.federteufel.de

    Einmal editiert, zuletzt von tulan ()

  • tulan, Ich glaube es gibt alles. Also alle Schattierungen, die wir uns so vorstellen können.

    Viele Gruesse vom andern Ende der Welt, Sarah




    • Offizieller Beitrag

    Manche indigene Gesellschaften kennen ein sogenanntes drittes Geschlecht - aber das sagt ja auch schon Alles: sie kennen und definieren Geschlecht (gender in dem Fall in der Forschung). Das heisst, man kann auch in einer indigenen Gesellschaft ganz schön "aus der Rolle" fallen.

    Den Gedanken, in einer genderfreien Welt zu leben, fände ich schön - Realität ist (und war) das aber nicht.



    Über Häufigkeit und Folgen ist meines Wissens der Forschungsstand eher schlecht. Das hat wohl viele Gründe, einer der mir gerade einfällt: man sieht und beschreibt nur, was man kennt (kennen will). Bis heute ist die Erforschung indigener Gesellschaften aber sehr stark missionarisch geprägt - ich vermute deshalb mal ins Unreine hinein, dass viele Fälle schlicht "verschwiegen" wurden


    Zum Therapeut sage ich lieber nix... unfassbar!


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • hier ist die Doku: https://www1.wdr.de/fernsehen/…n/ich-bin-sophia-100.html

  • Ich stelle fest, daß ich mir gut vorstellen kann, daß ein jugendlicher oder erwachsener Mensch sich im falschen Geschlecht gefangen fühlt.
    Aber ein ein vorpubertäres Kind?

    Also ein Mensch in einem Alter, in dem die Geschlechtsteile, die Hormone, Erotik und alles was dazu gehört noch eine ganz andere, bze keine Rolle spielt?

    Was unterscheidet Jungen und Mädchen in dem Alter denn von einander? Doch wohl fast nur die Umwelt und deren Erwartung. Oder übersehe ich etwas und das biologische Geschlecht ist auch bei vorpubertären Menschen bedeutsamer als ich dachte?

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Bryn , ich verstehe sehr gut was Du meinst und ich sehe es ähnlich, fürchte aber, dass wir uns nur schwer da hinein versetzen können.

    Ich wünschte von Herzen, das unsere Umwelt nicht schon Kinder schon so entsetzluch gendern würde. Ich habe Teile der verlinkten Doku gesehen und fand das sprach für sich, dennoch würde niemand bei einem 5jährigen eine operative Geschlechtsangleichung machen , aber ernst nehmen muss man das mE auch in diesem Alter!

  • Ich stelle fest, daß ich mir gut vorstellen kann, daß ein jugendlicher oder erwachsener Mensch sich im falschen Geschlecht gefangen fühlt.
    Aber ein ein vorpubertäres Kind?

    Bei dem Transgender-Kind in der Doku ist nicht die Rede davon, dass es im Augenblick leiden würde unter seinem Körper. Es hat nur Angst, dass sich das mit der Pubertät ändert.

  • Bryn: Meinst Du das ernst, dass die Geschlechtsteile und alles, was dazugehört, bei einem vorpubertären Kind noch keine Rolle spielen?

    Babies fangen teilweise an, "sich schöne Gefühle zu machen", ganz massiv. Immer und immer wieder. Menschen sind von Anfang an sexuelle Wesen, nicht erst mir der Pubertät.

    Da finde ich es absolut logisch, dass man sich sehr früh einfach im falschen Körper fühlen kann. Dass die Scheide einfach falsch ist, obwohl man sie hat.


    Xenia: Es fällt mir gerade schwer, Dich zu verstehen. Vielleicht verstehe ich Dich auch falsch. Ein bisschen komisch finde ich es, dass Du Kindern zugestehst, sich für oder gegen rosa, Glitzer, Fußball und Ballett zu entscheiden und nicht daran gebunden sein sollen, was angeblich ihrem eigenen Geschlecht entspricht. Sich also aufgrund einer Vorliebe, eines Gefühls aus der Geschlechterrolle entfernen dürfen. Aber so fundamentale Sachen wie der Körper, das Gefühl darin, das Gefühl, wenn man sich selbst berührt, sich selbst ansieht, soll dann doch wieder richtig sein so wie vorgegeben. Und wenn es sich für den Menschen falsch anfühlt, dann weil da durch die Gesellschaft etwas falsch vermittelt wird? - Ich verstehe weder die Bushaltestelle noch das andere Häuschen - wo wirkt wer darauf, damit es am Kran hängend verschoben wird?

  • es gibt wohl tatsächlich Kinder, die ganz ganz früh ihren Eltern zu verstehen geben, dass die da was falsch verstanden haben, dass sie eben ein Junge/Mädchen sind und nicht andersrum.


    Das war bei uns nicht so. Bei uns ist erst alles mit der Pubertät aus den Fugen geraten, und mein Sohn hat dann noch eine Weile gebraucht, benennen zu können, was eigentlich nicht stimmt. Das war eine sehr schlimme Zeit.


    Wir Eltern sind aus allen Wolken gefallen.

    Viele Gruesse vom andern Ende der Welt, Sarah




  • Möwe Ich schrieb extra, daß "Geschlechtsteile, die Hormone, Erotik und alles was dazu gehört noch eine ganz andere, bzw keine Rolle spielt"
    Ich meine damit, daß vieles im vorpubertären Alter noch eine andere Rolle spielt als später und Erotik (hoffentlich) noch gar keine.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Eine Frage, die mich schon sehr lange beschäftigt:

    Wie wäre eine Welt denkbar, in der Individuen ihrer Identität unabhängig von ihrem Geschlecht entwickeln?


    Ich muss zugeben, dass ich zu mich - weniger kognitiv als "aus dem Bauch heraus" schwer, zu verstehen, warum die Zuordnung Mann/Frau inner so zwingend notwendig sein sollte.

    Mir war das Zeit meines Lebens nie das entscheidende für mein Selbstbild. In mir lebt beides. Leiden tu ich an dem Punkt, wo mein Umfeld eine Entscheidung von mir möchte bzw wo ich als "falsch" gesehen werde.


    Was drängt andere Menschen dazu, sich unbedingt entscheiden zu müssen, ob sie m/f oder ein drittes Geschlecht sind? ( und wieso gibt es die Notwendigkeit, noch eine dritte "inter"-Schublade aufzumachen, wo doch ein Leben ohne diese Schubladen so schön wäre?)


    Ich fände es glaub ich spannend, wenn ihr hierzu Gedanken habt. (Und habe gleichzeitig ein wenig Schiss weil ich keine Übung im Austausch darüber habe. In Debatten um diese Dinge bin ich sehr feige sonst, weil es schnell mein innerstes berührt.)

  • Ich bin überzeugt davon, dass es real existierende Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt, allein aufgrund des Hormonstatus'.

    Dass wir den sozial überwinden können, dass aber eine Entwicklung jenseits der Geschlechteridentität diesen zwingend unterdrücken müsste (was mMn mit viel Selbstverleugnung einher gehen würde). Es gibt im spirituellen Settingen viele Entwicklungen, wo Männer und Frauen sehr eigene Wege gehen, aber sich jenseits von Genderkacke befinden.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Dass wir den sozial überwinden können, dass aber eine Entwicklung jenseits der Geschlechteridentität diesen zwingend unterdrücken müsste (was mMn mit viel Selbstverleugnung einher gehen würde). Es gibt im spirituellen Settingen viele Entwicklungen, wo Männer und Frauen sehr eigene Wege gehen, aber sich jenseits von Genderkacke befinden.

    Ich bin mir nicht sicher ob ich dich richtig verstehe: eine Identitätsentwicklung, deren Kern nicht das Geschlecht ist, wäre demnach ein selbstverleugnendes Ignorieren des Hormonstatus?

    Wie erklärt sich dann das Empfinden mancher Menschen, dass der Hormonstatus zwar vorhanden, aber nicht identitätsprägend ist?


    Und: eine solche Entwicklung siehst du, allerdings im spirituellen Bereich? Wie lässt sich Spiritualität ohne Körperlichkeit denken?


    Wäre deiner Meinung nach das von mir gezeichnete Konstrukt zwar auf spiritueller, nicht aber auf biologisch-empirischer Ebene möglich?

  • Nein, so meine ich das nicht. Komplett jenseits von Geschlechteridentität es vestehe ich so, dass Unterschiede negiert werden. Und ich halte das für nicht gesund, sich hinzustellen und zu sagen: es ist alles gleich . Ich habe nie gesagt, dass der Kern der Identitätsentwicklung das Geschlecht sein soll oder muss. Aber dass es rein biologisch ein Teil ist.

    Die Spiritualität wird eben nicht ohne Körperlichkeit gedacht. Es wird bewusst mit den Unterschieden gearbeitet (Bewegung rotes Zelt, Frauentribe, Männertribe), ohne aber das, was gesellschaftliche für geschlechtertypisch gehalten wird (Genderkacke), in den Mittelpunkt zu rücken. Vielleicht ist es jetzt besser verständlich.


    Edit: ich finde es völlig okay, sich nicht über Geschlecht zu definieren. Und nein, die Zuordnung muss nicht immer sein. Sondern punktuell da, Einsiedeln gebraucht wird von dem einzelnen.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

    Einmal editiert, zuletzt von CaRoSo ()

  • Mir reicht eigentlich zu wissen dass es Menschen gibt, die das so empfinden, also dass sie im falschen Körper sind oder sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen. Nachfühlen kann ich das nicht aber wenn Menschen das so intensiv fühlen, dass es zu Depressionen, Suizid und ähnlichem führt, dann reicht mir das um zu denken, dass es Möglichkeiten zur Unterstützung geben sollte.


    Sehr interessant fand ich einen Podcast neulich in dem es darum ging, dass es rein biologisch gar nicht so einfach ist eindeutig zwischen Männern und Frauen zu unterscheiden.