Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • mir stellen sich die gleichen fragen wie Fliegfrosch.


    ich selbst fühle mich ausserhalb von ausnahmesituationen (geburt zb.) nicht dediziert weiblich. noch nie. wo ich darauf verwiesen werde, schmerzt mich das sehr. ich fühle mich aber eben auch nicht männlich.


    meine seele ist ja ohnehin geschlechtslos.

  • Und ich halte das für nicht gesund, sich hinzustellen und zu sagen: es ist alles gleich

    Klar ist nicht alles gleich. Aber: es ist zwischen dir und mir genauso wenig alles gleich wie zwischen dem durchschnittichen Mann und der durchschnittlichen Frau.


    Bei den Dingen, über die wir hier gerade reden (also sowas wie Verhalten, Einstellungen, Geschmack, Körperliche Kraft, Einparkenkönnen, Statusorientierung,... ) gibt es durchaus einen Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Mann und der durchschnittlichen Frau. Aber dieser Unterschied ist geringer, als der zu erwartende Unterschied, wenn man zwei Individuen aus einer der beiden Gruppen raus nimmt. Also wenn ich mich jetzt zum Beispiel mit patrick*star vergleiche, dann fallen mir an mehreren Punkten deutliche Unterschiede auf. Aber trotzdem sind wir beide Frauen.


    Man könnte auch diesen „großen Graben“ zwischen Katholiken und Protestanten ziehen, der wäre in etwa genauso gesund.

  • Bei den Dingen, über die wir hier gerade reden (also sowas wie Verhalten, Einstellungen, Geschmack, Körperliche Kraft, Einparkenkönnen, Statusorientierung,... ) gibt es durchaus einen Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Mann und der durchschnittlichen Frau. Aber dieser Unterschied ist geringer, als der zu erwartende Unterschied, wenn man zwei Individuen aus einer der beiden Gruppen raus nimmt. Also wenn ich mich jetzt zum Beispiel mit patrick*star vergleiche, dann fallen mir an mehreren Punkten deutliche Unterschiede auf. Aber trotzdem sind wir beide Frauen.

    dem würde ich niemals wiedersprechen, dass sehe ich genauso und ich würde mir sehr wünschen die Gesellschaft würde aufhören auf diesen angeblichen Unterschieden herum zu hacken, ich glaube aber dass das "Problem" körperlich dem falschen biologischen geschlecht zugehörig zu sein, damit nur zum Teil zusammenhängt...

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • natürlich gibt es auch mannigfaltige anders bedingte Unterschiede. Das steht doch gar nicht zur Debatte. Aber warum sollte ich diesen negieren?

    Die Ausgangsfrage war, wie es wäre, jenseits von Geschlechterkonzepten zu leben.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • @Kiwi , du hast gesagt, die Doku spricht für sich. Hast du da was anderes gesehen als ich?


    Ich habe in der Doku ein rothaariges Kind gesehen, dass nach der Geburt des 3. Jungens in der Familie beschlossen hat, dass es ein Mädchen ist.

    Anscheinend, ich sehe ein Kind das darum kämpft das sein zu dürfen was sie ist und das panische Angst zun haben scheint vor einer männlichen Pubertät, davor das ihr Körper sich ihrem biologischen Geschlecht annähert und sich weiter von ihrem tatsächlichen Geschlecht entfernt....gerade auch was die Psychotherapeutin erklärt, zeigt doch wie immanent das Problem für diese Kinder/ dieses Kind ist...

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • Ich glaube, die meisten Gesellschaften unterscheiden Babys bei der Geburt nach "kann wahrscheinlich schwanger werden" und "kann auf keinen Fall schwanger werden". Und dann folgt auf diese Unterscheidung der ganze soziale kladderadatsch. Und wie das im Detail gelebt wird, ist kulturell verschieden, ob daraus Macht oder Unterdrückung resultiert, oder Zuständigkeit für den Haushalt oder Hosen tragen, das wird in der Gesellschaft verhandelt.

  • Bei den Dingen, über die wir hier gerade reden (also sowas wie Verhalten, Einstellungen, Geschmack, Körperliche Kraft, Einparkenkönnen, Statusorientierung,... ) gibt es durchaus einen Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Mann und der durchschnittlichen Frau. Aber dieser Unterschied ist geringer, als der zu erwartende Unterschied, wenn man zwei Individuen aus einer der beiden Gruppen raus nimmt. Also wenn ich mich jetzt zum Beispiel mit patrick*star vergleiche, dann fallen mir an mehreren Punkten deutliche Unterschiede auf. Aber trotzdem sind wir beide Frauen.

    dem würde ich niemals wiedersprechen, dass sehe ich genauso und ich würde mir sehr wünschen die Gesellschaft würde aufhören auf diesen angeblichen Unterschieden herum zu hacken, ich glaube aber dass das "Problem" körperlich dem falschen biologischen geschlecht zugehörig zu sein, damit nur zum Teil zusammenhängt...

    das ist möglich und vermutlich nur zu bestätigen/negieren, wenn man es erlebt hat.

    Trotzdem bleibt für mich die Frage, ob es ohne soziale Fixierung auf eine zwangsweise Einteilung in Geschlechter ähnlich schlimm wäre für die betroffenen Personen. (Suizidgedanken...)

    natürlich gibt es auch mannigfaltige anders bedingte Unterschiede. Das steht doch gar nicht zur Debatte. Aber warum sollte ich diesen negieren?

    Die Ausgangsfrage war, wie es wäre, jenseits von Geschlechterkonzepten zu leben.

    für mich beinhaltet das in keiner Weise negieren und gleich machen.

    In meinem Umfeld (wie bei den meisten von euch vermute ich mal) wird zu allererst eingeteilt in Frau und Mann. DANN wird individuelle Entwicklung zugestanden. Warum noch einfach die Menschen sie selbst werden lassen? Mit unterschiedlichem Hormonstatus, verschiedener Hirnchemie, unterschiedlichen Begabungen. Wer dann wann mit wem Sexualität erlebt würde sich vermutlich automatisch ergeben.

    Und: -ernste Frage - wo abseits davon spielt es tatsächlich eine tragende Rolle was ich für einen Hormonstatus habe.


    Aber vermutlich ist das alles eine Frage der Grundannahme: Teilen wir erst in m/f und lassen dann Vielfalt gelten oder gibt es diese "Vor-auslese" nicht.

  • Ähm,.. Ich finde mein Hormonstatus spielt eine große Rolle.


    Als ich nach 6 Jahren die Pille abgesetzt habe, war ich plötzlich "mehr auf Krawall gebürstet" und deutlich weniger kompromissbereit. Einen Tag pro Monat hab ich den "Keiner hat mich lieb und sie haben alle recht damit"- Heultag. Ganz eindeutig hormonell. Und so kann ich noch viele " hormonelle Dinge" aufzählen, die eindeutig Einfluss auf mein Leben haben und nicht egal sind.

  • es gibt wohl tatsächlich Kinder, die ganz ganz früh ihren Eltern zu verstehen geben, dass die da was falsch verstanden haben, dass sie eben ein Junge/Mädchen sind und nicht andersrum.

    Ja, ich kenne so ein Kind. Das lebte schon seit dem frühen Kindergartenalter als das andere Geschlecht und blühte damit so auf, dass es gar kein Zweifel war, dass da jemand den falschen Körper hatte. Die Eltern haben dann dafür gekämpft, dass die Pubertät unterbunden wird, so dass das Kind nicht den falschen Erwachsenenkörper bekommt.

    Was drängt andere Menschen dazu, sich unbedingt entscheiden zu müssen, ob sie m/f oder ein drittes Geschlecht sind? ( und wieso gibt es die Notwendigkeit, noch eine dritte "inter"-Schublade aufzumachen, wo doch ein Leben ohne diese Schubladen so schön wäre?)

    Ich hab auch immer gedacht, ist doch egal. Und dann lernte ich die ersten queeren Menschen kennen. Mein Hirn tanzte Samba. Ich unterhielt mich mit einer Person (mein Anspruch an mich war: Geschlecht ist egal) und ich konnte mich nicht konzentrieren, weil mein Hirn die ganze Zeit dazwischenquatschte: "Ist das nun n Mann oder ne Frau, n Mann oder ne Frau, n Mann oder ..." Und ich konnte noch so oft sagen, ist doch egal, mein Hirn schnallte das nicht. Das scheint so tief verankert zu sein! Da wundert es mich gar nicht, dass es auch für dreijährige schon wichtig ist, ob sie n Mädel oder n Junge sind.

  • genau das meine ich. Ich würde mich für mich freuen, wenn das Hirn da nicht so dazwischen quatschen würde. Wenn es egal wäre ob der Mensch mir gegenüber x y oder z ist.

    Sondern wenn wir frei wären unser gegenüber als die Person wahrzunehmen, die es ist.


    frau mein Ads beeinflusst mich mindestens so sehr wie mein Hormonstatus. Auch ein biochemischer Vorgang. Trotzdem weiß kaum jemand explizit davon sondern ich werde einfach wahrgenommen wie ich bin. So eben ohne dass ich dafür in eine Schublade muss. Beim Geschlecht erlebe ich das anders.

    Einmal editiert, zuletzt von Fliegfrosch () aus folgendem Grund: Autokorrekt schägt zu

  • @merin: das empfindet aber nicht jede(r) so.


    und FrauMahlzahn: ich kann mir das vorstellen, empfinde es selbst aber ganz anders.


    mir würde es ja schon reichen, wenn die gesellschaft akzeptieren würde, dass es auch menschen gibt, denen ihr geschlecht egal ist.

  • Ja, da habt Ihr recht.

    Ich glaube diese Hormonsache ist auch ein bisschen altersabhängig. Und Lebensphasen und Personen... Und überhaupt.


    Aber egal ist sie eben - zumindest für mich - nicht.


    Vielleicht ist der ADHS-Vergleich nicht so schlecht. Da gibt es einen Einfluss, aber er ist nicht sichtbar.

  • Ich finde die Unterscheidung in Mann und Frau überhaupt nicht schlimm.

    Ich möchte nur nicht durch die Zugehörigkeit zu einer Gruppe auf ganz viel festgenagelt und von ganz vielem ausgeschlossen werden, weil frau das eben nicht kann oder doch daran ganz besonders viel Interesse hat, so rein naturgegeben, das wisse doch jeder.

  • Ich finde die Unterscheidung in Mann und Frau überhaupt nicht schlimm.

    Ich möchte nur nicht durch die Zugehörigkeit zu einer Gruppe auf ganz viel festgenagelt und von ganz vielem ausgeschlossen werden, weil frau das eben nicht kann oder doch daran ganz besonders viel Interesse hat, so rein naturgegeben, das wisse doch jeder.

    *Zustimm*

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Genetisch gesehen ist xx und xy ja auch nur die vereinfachte Version, der Mainstream. Es gibt viele viele Variationen xxy yyx yyxx x0 ... Beim Hormonhaushalt auch, manche Frauen haben viel "männliche" Geschlechtshormone andere wenig. Das macht es ja auch so schwer, die Frage nach dem "richtigen" Geschlecht bei manchen Streitfragen wie z.B. Startelaubnis bei sportlichen Wettkämpfen zu klären.


    Ich kenne eine Person, die in ihrer Kindheit und Jugend gegen den biologischen Körper angekämpft hat und auch schon den Prozess zur Geschlechtsangleichung begonnen hatte. Nach Umzug in die Großstadt und Annahme im Freundeskreis (wir alle benutzen das gewünschte Pronomen und den neuen Namen) verebte der OP Wunsch langsam über die Jahre. Jetzt ist es ok, wie es ist auch ohne den finalen Schritt. Auch muss nicht mehr auf biegen und brechen das gängige Erscheinungsbild vom Wunschgeschlecht gelebt werden, sondern eine eigene individuelle Version.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

    • Offizieller Beitrag

    Und wer sich die Kante geben will, kann sich die Kommentare unter der Verlinkung auf Facebook geben: https://www.facebook.com/netzp…10156305607884775?__xts__[0]=68.ARBAlAVnlYYCdA_RDlBTaazfqwIR1i5-p5wRHqU85PX0tPX5Ry7cOR2PMH0inTYMXRofhyU-0Fqm-L_QzQBAFEYhF0fSVlzCzEMSZS2ZjUxJ1bu1ns4jRAfJ5bX7d_67fgU2tA2Qf0tIOf7rwGPoUDxrkGu9aJjBP1Fi73StGrTDtQY6c2H4wU8ySbbltRt29_sIygEfELZB4eFwBQ0c25fk5AzxTV9kuGFfrjrKOoeoY3290gwiVsP67Zmya2NIDi3oVXQ55DCdiCyQqG0TblamYVPVBhrwnKOTZp2uHkFwXENREqp9yFQSnFTjKGFbzNxxTlNsoDoHMJ3gBXtItqBUHpMqS6uyOa76EOjfZxR81kE&__tn__=-R