Gender-Kacke in Schule und Alltag

Zitat von Matilda

Beim Thema Tempolimit frage ich mich, wie die Autobahnen nachts überhaupt frei sein können, wenn anscheinend halb Deutschland total oft nachts 800 km fährt - die einzige Situation, in der ein Tempolimit eine wesentliche Fahrtzeitverlängerung bringt.

Ich kann mir ehrlich gesagt nur wenige Konstellationen vorstellen, in denen es insgesamt effizienter - schneller, risikoärmer, weniger belastend - ist, das Auto statt den Zug zu nehmen, um nachts in Deutschland 900km zu fahren. Allein schon, weil man doch Nachts normalerweise müde ist, wenn man nicht gerade Nachtschicht hat.

Zitat von Rattenkind

So in der Art... ist schon eine Art Urkunde... Da mag ich aber gar nicht so sehr ins Detail gehen. Wahrscheinlich wird's auf den offiziellen "Karl" rauslaufen müssen...

Wenn es nicht rechtlich zwingend erforderlich ist, Karin laut mit Karl aufzurufen, würde ich das lassen.

Evtl. kann man Karin aufrufen und dann leise den eingetragenen Namen nennen, so dass es nicht alle hören, aber etwaigen Vorgaben genüge getan ist?

Ich Frage mich, was das für ein Anlass ist, der euch zwingt, das Kind mit seinem Geburtsnamen aufzurufen.

Selbst bei der Vergabe der Abizeugnisse bin ich mit Spitzname-Nachname aufgerufen worden.

Susan Sto Helit wäre die Bahn zuverlässig würde ich dir rundum zustimmen.

Meine beiden Kleinkinder sind gerade gestern wieder mit der Bahn gestrandet. 4 Stunden kalter Bahnhof. Nie wieder...

Mit dem Auto hast es wenigstens warm und trocken

Matilda , die Autobahnen sind frei, weil eben nicht halb Deutschland nachts fährt. Und nur weil ich einer Minderheiten-Gruppe angehöre, muss ich ja nicht alles sang- und klanglos hinnehmen. Ich darf schon auch für meine Bedürfnisse einstehen.

Ich finde die Variante "KARIN _karl Mustermann" zu sagen ganz gut, dann ist der offizielle Name zwar gesagt, aber einfach mit leisem Vorname

Kalter Bahnhof ist natürlich mist, allerdings gibt es meistens irgendwo ein Lokal oder so wo man sich aufwärmen kann. Und vier Stunden ist auch außergewöhnlich lange. Ich fahre genug Bahn, um seit einiger Zeit eine BahnComfort-BahnCard zu haben (d.h. ich lasse jedes Jahr mehr als 2000 Euro für Fahrkarten etc. bei der Bahn) und habe bisher genau zweimal Fahrgastrechte wegen einer Verspätung von mehr als einer Stunde geltend machen können.

Auto ist auch nicht zuverlässig, und ob es warm ist, hängt doch sehr von der Art der Panne oder des Unfalls ab.

Die Gefahr zu sterben oder verletzt zu werden ist um ein Vielfaches höher (auch pro gefahrenem Personenkilometer, etwa 50 Mal so hoch für tödliche Verletzungen). Alle in meiner Familie hatten bislang mindestens einen Unfall und mehrere Pannen, teilweise total blöd um Mitternacht in einer Grenzregion im Nirgendwo. In unserem letzten Urlaub wären wir kurz nach Rückkehr nach Deutschland fast auf der Autobahn gestorben, weil so ein Vollidiot meinte, uns rechts überholen zu müssen.

Dazu steht man ständig im Stau. Ich höre das so oft von Kollegen und Verwandten ... als ich noch in Essen-Steele Referendariat gemacht habe, war es fast schon ein running gag, dass ständig jemand zu spät aus Essen-Stadt kam, weil wieder völlig überraschend Stau auf der A40 gewesen war. Als mein Vater früher eine Zeitlang nach Karlsruhe gependelt ist, haben wir regelmäßig morgens um 7h beim Frühstück an ihn gedacht und gehofft, dass er schon durchs Frankfurter Kreuz durch ist, weil sonst die Fahrt wieder eine halbe Stunde länger dauerte. Viele Auto-Pendler, die ich kenne, stehen extra früh auf oder machen extra Working from Home aus, um Stoßzeiten zu vermeiden. Ich nehme manchmal ein Taxi zur Arbeit (z.B. um Sachen zu transportieren), aber weiß dann immer schon, dass das mindestens so lange dauert wie mit dem Rad zu fahren, weil von acht bis zehn hier in Frankfurt die Straßen dicht sind. Und so weiter.

Zitat von janos

Susan Sto Helit wäre die Bahn zuverlässig würde ich dir rundum zustimmen.

Ich eventuell auch (auch wenn mir schlecht wird im Zug).

Aber ich habe übles Bahn-Karma. Meine Züge kommen nicht, zu spät*, und wenn sie kommen, dann fehlt grundsätzlich der Wagen, in dem ich reserviert habe.

Oder neben mir sitzt jemand, der stinkt.

Der letzte Zug, in dem ich eine Fahrkarte gekauft hatte, ging auf halber Strecke in Flammen auf. Zum Glück hab ich ihn wegen einem ausgefallenen Bus verpasst und musste das Auto nehmen. Da stand ich zwar dann zwei Stunden im Stau, weil die Autobahn wegen des Zuges gesperrt war, aber zumindest kam ich an. Die Strecke war danach mehrere Tage dicht.

Ich liebe mein Auto.

*) ich habe in 2017 von der Bahn fast 50% meiner kompletten Bahnreisekosten erstattet bekommen. 50% bekommt man erst ab 2 Stunden Verspätung!

Zitat von Indian Summer

Und wenn Ihr einfach mit "K. Musternachname" aufruft?

edit: muss der Vorname zwingend komplett genannt werden?

Sie ist ja nicht die einzige, die da aufgerufen wird. Alle mit Vornamen und sie mit Initiale... ist schon irgendwie komisch, oder?

Zitat von Trashpanda

Edit: wobei, mit "Karin" im Vorfeld zu sprechen, ist wahrscheinlich doch keine schlechte Idee. Einfach, um zu wissen, was sie sich denn wünscht.

Sie hätte lieber die Karin, aber...

Zitat von Leslie Winkle

Rattenkind... An unserer Schule gibt einen Paul und die Eltern haben veranlasst, dass auf den Dokumenten paul Anna draufsteht...

...soweit ich weiß, gilt das für die Eltern eben leider nicht.

Die MitschülerInnen haben übrigens den "Wandlungsprozess" mitgemacht und finden das normal.

Zitat von Rattenkind

Zitat von Trashpanda

Edit: wobei, mit "Karin" im Vorfeld zu sprechen, ist wahrscheinlich doch keine schlechte Idee. Einfach, um zu wissen, was sie sich denn wünscht.

Sie hätte lieber die Karin, aber...

Zitat von Leslie Winkle

Rattenkind... An unserer Schule gibt einen Paul und die Eltern haben veranlasst, dass auf den Dokumenten paul Anna draufsteht...

...soweit ich weiß, gilt das für die Eltern eben leider nicht.

Die MitschülerInnen haben übrigens den "Wandlungsprozess" mitgemacht und finden das normal.

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Es geht also eher um die Eltern, d.h. es gibt keinen zwingenden rechtlichen Grund, das Kind bei seinem Geburtsnamen aufzurufen, sondern es geht um Befindlichkeiten?

Dann würde ich nach der Devise "Wer leidet mehr" vorgehen, und das wäre in meinen Augen eindeutig "Karin". Gerade, wenn die Eltern sie nicht unterstützen. Ich glaube, als cis Mensch kann man sich schwer vorstellen, wie weh der falsche Name tun kann, und welches Gewicht solche "Kleinigkeiten" plötzlich bekommen.

Ich liebe Langstrecken im Auto. Da kann ich mal so richtig entspannen und die Ruhe um mich herum genießen (mit lauter Musik aus dem Radio ). Ich bin selbst im Stau entspannt, außer ich habe es eilig oder muss gerade auf den Lokus. Aber ich kann meist so planen, dass ich genügend Puffer zum Termin habe.

Ich habe irgendwie immer das Pech im Zug neben nervenden Mitreisenden zu sitzen. Entweder sie riechen unangenehm oder sie telefonieren stundenlang oder sie schlafen auf meiner Schulter ein oder es fällt ihnen immer wieder etwas herunter, was ich aufheben darf oder sie müssen ständig aufs Klo oder oder oder.

Ich war vor ein paar Jahren mehrmals in der Normandie und brauchte da von München aus um die 10 Stunden. Und weil ich kurz nach 3 Uhr morgens losgefahren bin, konnte ich bis zur Grenze ordentlich Tempo machen () und mir so schöne lange Pausen herausarbeiten. Sogar mit Nickerchen, denn das gleichmäßige Tempo in Frankreich lullt mich immer ein und ich werde unkonzentriert.

Früher - vor den Kindern - habe ich an die 3000 Euro pro Jahr an die Deutsche Bahn gezahlt, dafür dass jeder 2. Zug Verspätung hatte und ich oft 1,5 Stunden lang wegen Sitzplatzmangels stehen musste. Einmal habe ich 7 Stunden für den Weg zum Job gebraucht, habe dann im Büro kurz Hallo gesagt, meine E-Mails gecheckt und bin dann wieder umgedreht, um nochmals 5 Stunden nach Hause zu fahren.

Rattenkind wenn die SuS nicht nur namentlich aufgerufen, sondern ihnen auch mit Mikro persönlich gratuliert würde, könntet Ihr Karl aufrufen, um dann beim Händeschütteln „herzlichen Glückwunsch, Karin!“ sagen. Das wäre ein Statement und würde sowohl die rechtlichen Belange, als auch die persönlichen erfüllen.

Und auch die Widersprüche und Schwierigkeiten etwas beleuchten.

Zitat von Sakura

Ich habe irgendwie immer das Pech im Zug neben nervenden Mitreisenden zu sitzen. Entweder sie riechen unangenehm oder sie telefonieren stundenlang oder sie schlafen auf meiner Schulter ein oder es fällt ihnen immer wieder etwas herunter, was ich aufheben darf oder sie müssen ständig aufs Klo oder oder oder.

Unangenehm riechen mag ich auch nicht, allerdings habe ich das in Autos genauso oft, also Autos riechen innen oft unangenehm.

Die anderen Sachen finde ich tatsächlich nicht schlimm, das macht sicherlich auch etwas aus.

Susan Sto Helit , ich bräuchte ein "Ein-Personen-Abteil" für mich allein, dann wäre mir geholfen. Ich sitze gern freiwillig im Fahrradabteil, einfach nur um meinen Mitmenschen zu entgehen. Also auch den sympathischen Leuten, weil ich einfach meine Ruhe brauche, um von der anstrengenden Arbeit runterzukommen. Ich bin schon eher der Typ Eremit.

Kleiner Scherz am Rande: Mein Auto habe ich gehörig vollgepupst, dass riecht zumindest nicht mehr fremd. (Anders als man jetzt vermuten könnte, riecht unser Auto nach nichts.)

So, und jetzt nehme ich mir vor, mit dem OT hier aufzuhören.

Matilda: Bringt Polemik die Diskussion irgendwie weiter? Ich bin nicht halb Deutschland und ich fahre nicht ständig 800km quer durch Deutschland. Aber es gibt oft Zeiten und Strecken, auf denen ich über 200km kaum ein anderes Auto sehe.

Susan Sto Helit: Das mit dem "Unangenehm" ist so eine Sache - ich bin zeitweise extrem viel Zug gefahren. Ich hasse es. Ich nehme jeden Stau lieber als eine lange Zugfahrt.

Und auf den Strecken, auf denen ich unterwegs bin, bin ich mit dem Auto schneller als mit dem Zug (Haustür zu Haustür gerechnet) - und ja, meistens, es gibt Ausnahmen, genau wie es mit dem Zug Ausnahmen gab, wo ich 9 statt 4h unterwegs war. Kosten mit 3 Insassen sind auch besser.

So, und jetzt halte ich meinen Rand hoffentlich wirklich dazu.

Rattenkind: Ich weiß nicht, ob ich es jetzt überlesen habe - aber warum müsst Ihr den richtigen und vollständigen Namen aufrufen? Das würde ich als erstes mal rausfinden. Und dann das Kind ansprechen, welche Version ihm lieber ist.

Leslie Winkle: Solche Aussagen wie "Du wiegst mehr als negatives Geschwätz" finde ich sehr schwer. Die Kinder müssen es erstmal als unnützes Gewäsch erkennen und so einordnen. Und steter Tropfen höhlt den Stein, auch wenn er von Deppen kommt und sehr fragwürdige Meinungen transportiert.

Das ist die Hoffnung, die ich habe, dass ich da auf Dauer mehr zähle. Aber so ganz sicher bin ich mir nicht, ob da nicht doch mal der eine Spruch von der einen Person zur falschen Zeit kommt und Jahre Arbeit von mir umsonst sind.

Möwe das kannst Du So sehen.... Ich sehe das anders.

Ich muss für mich die Gewissheit haben selbstwirksam zu sein.

Sonst kann ich alle meine Ziele und Wünsche über Board werfen...

Und dann kann ein Auto kommen, und mein Leben Ist vorbei!

Dann war doch nicht alles umsOnst... Sondern ich habe genau das getan, was meine innere Überzeugung ist.

Aber ich möchte mich hier nicht streiten

Leslie Winkle: Hm, ich will auch nicht streiten. Aber ich hatte auch nicht das Gefühl, das zu tun?

Den Kommentar mit dem "selbstwirksam" verstehe ich auch nicht so ganz. - "Selbstwirksam" heißt für mich nicht, dass das, was ich mache, sage und vorlebe, bei meinen Kindern auch wirklich den Effekt hat, den ich mir wünsche. Ich wüsste nicht, wie ich das wirklich sicher erreichen soll.

Wenn das jetzt "streiten" für Dich ist, dann ignorier die Nachfrage bitte einfach.