Gender-Kacke in Schule und Alltag

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Indian Summer Ich bin einfach immer wieder erschreckt, wie weit diese Meinung verbreitet ist, und wie unreflektiert sie wieder gegeben wird.

    Meine Kleine ist jetzt 2,5, und ich weiss nicht wie oft ich schon hören durfte "sie ist ja so fürsorglich. Ist ja klar, weil sie ein Mädchen ist". Ich könnte jedes Mal schreiend davon laufen. #kreischen

    bei solchen Beiträgen weiß ich immer nicht, ob ich einfach woanders lebe oder diese Einstellungen nucht wahrnehme.


    Abgesehen von einem gewissen kleidungsstil, der anscheinend erwartet wird (Heute morgen würde mein komplett in pink gekleidetes Kind fälschlich als "süße kleine schwester" bezeichnet, das hat das ältere Kind korrigiert und der Erwachsene gesagt "Ach so, dann bist du ein süßer kleiner bruder". Ohne irgendeinen weiteren Kommentar.)


    Also abgesehen von solche Fehleinschätzungen erlebe ich dieses genderdings irgendwie so gar nicht so heftig wie so viele hier.


    Also natürlich kommen platittüden a la puppenmutter. Aber fragt man die zugehörigen Eltern kommt eigentlich immer eine sehr genderneutrale Antwort.


    Ob das an der Gegend liegt? Ob das erzkonservative bayerische Hinterland da zB anfälliger ist - zB vielleicht auch deswegen, weil frauenerwerbstätigkeit einfach geringer ausgeprägt ist als in manch andererGegend?

  • janos ich glaube ja. Ich empfinde es seit dem Umzug von Berlin nach BaWü als deutlich, deutlich stärker vorhanden.

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Ich könnte mir vorstellen, dass es eher am Alter liegt. Von meiner Schwiegermama (> 80) höre ich dergleichen oft. Meinem Schwiegerpapa ist es allerdings völlig schnuppe. Mir Gleichaltrige sind neutral oder aber ich nehme es gar nicht erst wahr. Was mich nicht interessiert, überhöre ich meist. Meine Ohren scheinen quasi schon zu filtern, bevor mein Hirn sich überhaupt einschaltet. Ich wohne im erzkonservativen bayerischen Hinterland. :D

    Das Wissen von heute ist der Irrtum von morgen.

  • bei solchen Beiträgen weiß ich immer nicht, ob ich einfach woanders lebe oder diese Einstellungen nucht wahrnehme.

    Es sind ja nicht alle Leute so, mit denen ich zu tun habe (um Himmels Willen #rolleyes). Und es prägt auch nicht meinen Bekannten-, Freundes- und Familienkreis.

    Ich kenne eben ein paar Leute, die eigentlich ganz gesunde Einstellungen haben, und dann solche Sprüche raus hauen und ernst meinen. Da frage ich mich eben, warum. Bei meinen Grosseltern mache ich mir darüber keine Gedanken.

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Ein paar wenige wird es hier auch geben, die ihre Tochter nicht zum Fußball und den Sohn nicht ins Ballett lassen.


    Und mein Kind wollte unlängst auch die Entscheidung über die neue Frisur davon abhängig machen, ob die anderen Kinder in der Kita danach wohl das Geschlecht noch richtig zuordnen können.... Nach langem hin und her ist Kind jetzt mit dem geschlechts-untypischen Modell glücklich. Und anscheinend finden es die anderen Kinder gar nicht so komisch.


    Ich glaube, vieles an Genderkram hier erschöpft sich in sprachlichen ungenauigkeiten oder unbedachtheiten.


    In meiner Heimat im oben genannten Hinterland geht es ja schön damit los, dass Familie und Job oft so schwer zu vereinbaren sind, dass viele Frauen eben nicht viel arbeiten können. Und dann eben das rollenmodell der fürsorglichen puppenmutter vorleben. Da kann ich meiner Tochter erzählen was ich will - wenn der Großteil der Erwachsenen Frauen eben nicht in coolen Jobs arbeitet prägt das wahrscheinlich mehr als alle feuerwehrfrauen, die man in Büchern finden kann.

    • Offizieller Beitrag

    Also abgesehen von solche Fehleinschätzungen erlebe ich dieses genderdings irgendwie so gar nicht so heftig wie so viele hier.

    Ich denke, das ist schon regional unterschiedlich. Du lebst ja in einem ganz anders geprägten Umfeld als ich zb. Wir sind hier in vielen Dingen recht konservativ.

    Schliesslich wurde nciht weit von meinem Wohnort 1990 erst das Frauenstimmrecht eingeführt (Appenzell Innerrhoden).


    Ich habe ja meinen Sohn mal kurz in Ballett geschickt, ein Nachbar sprach in diesem Zusammenhang dann von Kindersmisshandlung, das ich meinen Sohn dem Mobbing preisgebe.


    UNd wir wurden schon mehr als einmal gefragt, ob wir unserer Tochter tatsächlich erlaubt haben einen männlich dominierten Beruf zu erlernen. #freu

  • janos ich glaube ja. Ich empfinde es seit dem Umzug von Berlin nach BaWü als deutlich, deutlich stärker vorhanden.

    Interessant. Es war in Baden Württemberg (Stuttgart), wo meine Sohn mit rotem Rucksack vor einem Schaufenster stand und ganz interessiert die Schaufensterpuppen betrachtete. Da kamen zwei ältere Damen vorbei und die eine meinte: "Du bist ja ein Mädchen, da muss dich das ja interessieren"


    Er war kein Mädchen, und wenn er eins wäre, müsste ihn das trotzdem nicht interessieren.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Es könnte aber auch einfach sein, dass es nicht am Bundesland liegt, sondern an Großstadt versus Kleinstadt oder Dorf. Und innerhalb der Bundesländer gibt es ja auch Unterschiede.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Das ist mir bekannt.

    Aber ich finde nicht, dass Stuttgart unbedingt repräsentativ ist für Baden-Württembergische Großstädte. Mannheim z.B. ist da ganz anders.

    Und Luxa wohnt doch gar nicht in Stuttgart?!

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Mein Beispiel war aus Stuttgart.


    Willst du nun Stuttgart unter Kleinstadt oder Dorf einordnen?

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Ernstgemeint.


    Ich verstehe nämlich deinen Einwand nicht:


    Ich schrieb von einem ähnlichen Erlebnis im gleichen Bundesland, und zwar in der Landeshauptstadt, daraufhin hast du etwas von Großstadt/Kleinstadt geschrieben.


    Das passt doch nur, wenn du Stuttgart zu den Kleinstädten zählst.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

    Einmal editiert, zuletzt von Shevek ()

  • Nee, ich wohne ein paar Kilometer außerhalb. Und finde meine Stadt ziemlich typisch für Ba-Wü, im Gegensatz zu Stuttgart, da haste recht. Hier wird samstags noch der Gehweg gefegt (direkt gegenüber sogar gekärchert), man arbeitet beim Bosch oder was vergleichbarem, und die Frau ist Hausfrau, oder maximal Sprechstundenhilfe oder aufm Rathaus. Klischeetopf Ende. Meine Erkenntnis nach fünf Monaten hier: es ist leider wirklich oft so, und es gibt hier eine sehr klare Trennung zwischen Zugezogenen und “Einheimischen“.

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Nee, ich wohne ein paar Kilometer außerhalb. Und finde meine Stadt ziemlich typisch für Ba-Wü, im Gegensatz zu Stuttgart, da haste recht. Hier wird samstags noch der Gehweg gefegt (direkt gegenüber sogar gekärchert), man arbeitet beim Bosch oder was vergleichbarem, und die Frau ist Hausfrau, oder maximal Sprechstundenhilfe oder aufm Rathaus. Klischeetopf Ende. Meine Erkenntnis nach fünf Monaten hier: es ist leider wirklich oft so, und es gibt hier eine sehr klare Trennung zwischen Zugezogenen und “Einheimischen“.

    so kenn ich das auch, da kann man Klischee schreien wie man will.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • ...


    In meiner Heimat im oben genannten Hinterland geht es ja schön damit los, dass Familie und Job oft so schwer zu vereinbaren sind, dass viele Frauen eben nicht viel arbeiten können. Und dann eben das rollenmodell der fürsorglichen puppenmutter vorleben. Da kann ich meiner Tochter erzählen was ich will - wenn der Großteil der Erwachsenen Frauen eben nicht in coolen Jobs arbeitet prägt das wahrscheinlich mehr als alle feuerwehrfrauen, die man in Büchern finden kann.

    Das bereitet mir tatsächlich etwas Kopfzerbrechen. Wenn ich meinen Kindern erzähle, dass ich eigentlich auch arbeiten gehe, halten sie das vermutlich für ein Märchen, zumindest dürfte es für sie ähnlich nebulös sein. Ich bin seit dem ersten Kind (seit Jahren) zuhause. Ich wüsste gar nicht, wie ich es organisatorisch schaffen soll, arbeiten zu gehen. Wohin mit den Kindern? Und selbst wenn ich dann mal irgendwann wieder arbeiten werde (als ob ich jetzt den lieben langen Tag zuhause nichts zu "arbeiten" hätte), wer springt bei Krankheit ein? Ich. Wir leben das notgedrungen so vor. Ich bin da anders aufgewachsen. Manchmal frage selbst ich mich schon, warum ich eigentlich zwei Studienabschlüsse habe. Hätte ich mal lieber sofort die Kinder bekommen, dann wären wir jetzt im "höheren" Alter nicht mehr in der Wickelphase.

    Das Wissen von heute ist der Irrtum von morgen.