Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • @Viva, ja, wenn man es als Kunst und in seiner Zeit sieht, aber das Foto wird von den Medien echt romantisch gedeutet, heute noch. Der Mann ist wohl gerade gestorben, der abgebildet ist. Es wird damit nicht kritisch umgegangen, sondern da steht dann so was wie " inniger Kuss" , "in die Arme genommen" und dass der Mann stolz drauf gewesen sei usw. #confused


    Die Frau hat das ganz anders wahrgrnommen: "Später jedoch wurde Greta Zimmer Friedman als die Krankenschwester identifiziert. Sie starb nach Angaben des Senders NBC im Jahr 2016 im Alter von 92 Jahren. Im Jahr 2005 sagte sie in einem Zeitzeugeninterview: „Es war nicht meine Wahl, geküsst zu werden. „Der Seemann kam über mich und packte mich“, beschrieb sie für das Veterans History Project der Library of Congress die Szene, mit der sie und Mendonsa in die Geschichte eingingen." https://www.welt.de/vermischte…Times-Square-ist-tot.html

  • das hier ist ja jetzt genau der diskurs, den kunst auslösen soll. das ist für mich die kernaufgabe von kunst. den fotografen finde ich nicht zu kritisieren, das bild ist zu recht ein klassiker geworden. auch, weil es heute noch diese diskussion anstösst.

  • Ich hoffe, ich verstehe das jetzt grad falsch.

    Ein Mann schnappt sich willkürlich eine Frau, küsst sie gegen ihren Willen und weil das dann "Kunst" (geworden) ist, ist es in Ordnung? #confused


    Ich finde es NICHT in Ordnung, dass eine Frau gegen ihren Willen geküsst wird. Warum man das auch noch fotografieren muss entzieht sich ebenso meiner Vorstellung.

  • Ich hoffe, ich verstehe das jetzt grad falsch.

    Ein Mann schnappt sich willkürlich eine Frau, küsst sie gegen ihren Willen und weil das dann "Kunst" (geworden) ist, ist es in Ordnung? #confused


    Ich finde es NICHT in Ordnung, dass eine Frau gegen ihren Willen geküsst wird. Warum man das auch noch fotografieren muss entzieht sich ebenso meiner Vorstellung.

    Ich finde das auch nicht in Ordnung,dass eine frau gegen ihren Willen geküsst wird, aber nicht der "ungewollte Kuss" ist Kunst geworden sondern das Foto. Die Diskussion über das Bild , was es aussagt und auch wie es entstanden ist, ist mE genau das was Kunst will und braucht.


    Was mich stört, ist- und ich mag falsch liegen, weil ich es evtl nicht mitbekommen haben-ist, dass das Bild jetzt wo der Mann verstorben ist vermehrt diskutiert wird, während es als die frau starb kaum ein Aktualisierung erfuhr...

  • äh, ich habe eigentlich was anderes geschrieben. aber egal.

    Dann erklärs mir bitte.


    Dieser Beitrag kommt bei mir jetzt ziemlich von oben herab an.


    Edit, Kiwi war schneller.

    Danke @Kiwi 

    Einmal editiert, zuletzt von Pamela ()


  • das hier ist ja jetzt genau der diskurs, den kunst auslösen soll. das ist für mich die kernaufgabe von kunst. den fotografen finde ich nicht zu kritisieren, das bild ist zu recht ein klassiker geworden. auch, weil es heute noch diese diskussion anstösst.

    Wieso denn "noch"? Das Foto ist nicht gemacht worden in der Absicht, durch Kunst einen Diskurs anzustoßen und wenn man die heutige Rezeption anschaut, gibt es auch heute keinen Diskurs. Es gibt nur Diskussionen in der Subkultur der Feministinnen.

  • nun...einfach so war die Zeit ja nicht...


    Kriegsende.. Freude...Überschwang...


    Das rechtfertig nicht, das die Frau gegen ihren Willen geküsst wurde...

    Es macht aber klar, was das Foto ursprünglich ausdrücken wollte/sollte.

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

  • Mann und Fotograf fanden es völlig in Ordnung, dass die Frau ohne Einwilligung festgehalten und geküsst wurde. Die Tochter des Mannes sieht auch heute in dem Bild nur die Freude ihres Vaters. (siehe link oben). Die Frau ist Requisite, Objekt, ganz typischer male Gaze, sie könnte auch eine sexy stehlampe sein.


    Das Foto wurde nicht veröffentlicht, um sexuelle Belästigung zu dokumentieren, sondern um die Freude des Matrosen zu dokumentieren.

  • Mann und Fotograf fanden es völlig in Ordnung, dass die Frau ohne Einwilligung festgehalten und geküsst wurde. Die Tochter des Mannes sieht auch heute in dem Bild nur die Freude ihres Vaters. (siehe link oben). Die Frau ist Requisite, Objekt, ganz typischer male Gaze, sie könnte auch eine sexy stehlampe sein.


    Das Foto wurde nicht veröffentlicht, um sexuelle Belästigung zu dokumentieren, sondern um die Freude des Matrosen zu dokumentieren.

    Danke. Ich bin nicht allein.

  • die ursprüngliche intention extrem vieler kunstwerke in allen epochen war eine andere als das, was spätere generationen von rezipienten daraus (zu recht) gemacht haben. wenn dieser prozess in gang kommt, ist erst einmal egal, was der künstler „sagen wollte“. also kunsttheoretisch. kunst existiert nie ohne rezeption und kontext. und wenn er nicht in gang kommt, bleibt noch die ästhetikkomponente, die sich quasi immer der intellektuellen und moralischen bewertung entzieht. das ist einfach so.


    kann man trotzdem alles blöd finden.

  • die ursprüngliche intention extrem vieler kunstwerke in allen epochen war eine andere als das, was spätere generationen von rezipienten daraus (zu recht) gemacht haben. wenn dieser prozess in gang kommt, ist erst einmal egal, was der künstler „sagen wollte“. also kunsttheoretisch. kunst existiert nie ohne rezeption und kontext. und wenn er nicht in gang kommt, bleibt noch die ästhetikkomponente, die sich quasi immer der intellektuellen bewertung entzieht.

    Also erstens glaube ich nicht, dass sich Ästhetik intellektueller Bewertung entzieht und zweitens hängt man sich üblicherweise keine Kunst mehr hin, die nach aktueller Bewertung nix mehr taugt. (siehe Avenida-Gedicht). Es gibt viele Bücher /Filme die ich mit heutigem aktuellem Bewusstsein furchtbar finde, aber heute nicht mehr ertrage.


    Zu diesem Urteil ist die Öffentlichkeit aber nie gekommen. Die Öffentlichkeit findet das Foto auch heute noch total knorke. Eigentlich faszinierend, wie beispielhaft hier sexuelle Gewalt verdrängt wird, obwohl sie vor aller Augen ist.

  • Mann und Fotograf fanden es völlig in Ordnung, dass die Frau ohne Einwilligung festgehalten und geküsst wurde. Die Tochter des Mannes sieht auch heute in dem Bild nur die Freude ihres Vaters. (siehe link oben). Die Frau ist Requisite, Objekt, ganz typischer male Gaze, sie könnte auch eine sexy stehlampe sein.


    Das Foto wurde nicht veröffentlicht, um sexuelle Belästigung zu dokumentieren, sondern um die Freude des Matrosen zu dokumentieren.

    Ich verstehe sehr wohl was Du meinst, und ja, die tatsache, dass die Frau eine reine Requisite ist stößt auch mir auf, dennoch ist der Rückschluss, dass der Fotograph es billigt das die Frau gegen ihren Willen geküsst wird , nicht wirklich nachvollziehbar. Am ehesten ist ihm an zu Lasten, dass er sich darüber gar keine Gedanken gemacht hat, es war ein Schnappschuss, der Fotograph hatte ein Auge für das Motiv, die Interpretation liegt beim Betrachter und da ist es völlig korrekt, dass du kritisierst das "sie" eine reine requisite ist, das finde ich auch Kritikwürdig, sagt aber nichts über den Fotograpghen aus. Nimm nur mal das Vietnamkriegsbild von Nick Ut als Bsp. Was wollte der Fotograph da zeigen, warum drückt er ERST auf den Auslöser und hilft dann...es ist schwierig im Nachgang die wirklich Motivation des Foptographen zu erfassen, Fotographie ist so schnell, so Momentabhängig...fassl verständlich ist was ich meine...und ganz ehrlich, es ist doch interessant zu sehen, dass die Freude des Matrosen, diese eigentlich positive Emotion so grenzüberschreitend und egoistisch sein kann...falls verständlich ist, was ich meine...und ja, auch die tatsache, dass man hier sexuelle gewalt direkt vor Augen hat und sie nicht erkennt, zeigt das Bild, dass man sie nicht nur erkennt sondern auch noch romantisiert...

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe gerade den Newsletter eine Bücherkette bekommen, Orell Füssli, zur "Nacht der Frau", anlässlich des internationalen Frauentags.

    Das Logo zeigt eine tänzelnde, kochende, shoppende Frau (mit kochmütze auf dem Kopf, kochlöffel im Mund, Einkaufstüten über dem Arm) und rundherum kleinere Frauen, die wohl die Vielfalt der weiblichen Rollen symbolisieren soll: eine Frau, die Yoga macht, eine die liest, eine die malt (es sieht aus, als ob sie mit einem riesengrossen Pinsel Sterne anmalt, in einem kurzen roten kleidchen), eine die Ski fahrt und eine die sich verliebt an ihren Partner schmiegt.


    Kann man machen....aber zum internationalen Frauentag??? Die haben irgendwie etwas völlig missverstanden.


    Ich habe eine Mail hingeschickt.


    Ich hätte von Orellfüssli so eine Scheisse nicht erwartet.