Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • jeya Es tut mir furchtbar leid. Entschuldige bitte. Ich kann mich da gar nicht dran erinnern, das geschrieben zu haben, aber ich hab es gefunden und darum gebeten, dass es entfernt wird. Ich versteh es gar nicht.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Nur ganz schnell, ich muss arbeiten ;)


    Annie danke für deinen Beitrag! "Männer sehen eher Chancen und Frauen eher Risiken". Das hab ich auch das Gefühl. Mein Mann bewirbt sich gerade lockerflockig auf ein Amt in der Kommunalpolitik, obwohl er keinen Plan davon hat. Einfach weil er Lust hat und es ihn interessiert. Würde ich mich niemals trauen.

    Das Mitdenken von Sonnenhut usw. ist hier in der Tendenz auch so Klischee-mäßig verteilt. Wobei mein Mann auch für sich selbst "schlechter" sorgt. Körperpflegeprodukte nutzt er nur sehhhr reduziert, hatte jetzt lange keine Handschuhe und Mütze, Kleidung ist immer ein bisschen dürftig. Es scheint ihm einfach nicht wichtig zu sein aber das ist glaube ich auch anerzogen.


    Edit: Das klingt jetzt ein bisschen verwahrlost. Ist es aber nicht. Er macht halt wirklich nur das Nötigste.

  • ich bin mir aus meiner eigenen erfahrung und lebensgeschichte geraus ziemlich sicher, dass das sozialisiert ist.


    ich bin relativ geschlechtsneutral erzogen worden und habe all das, was im westen als hauptsächliche frauenaufgaben galten (gelten?) nie richtig gelernt.


    und das resultat war, dass mir tatsächlich mehr das gespür fehlte für vieles was (neben haushalt) va. die kinderaufzucht betrifft.


    so waren dann meine kinder auch mal die ohne hut oder trinkflasche, wenn ich allein dafür zuständig war.


    mein mann hat das alles kommentarlos proaktiv übernommen und so fühlt er sich für essensversorgung, proviant usw. quasi allein zuständig.


    das alles ist m.e. erlernt, nicht mehr.



  • Ist bei uns genau so und ich denke ebenfalls, dass das erlernt und eine Frage der Sozialisierung ist.
    Mein Mann hat auch die Taschentücher dabei und sieht die Gefahren.


    Interessant finde ich, dass sich Paare da meiner Beobachtung nach fast immer ergänzend zusammensetzen zu einem Part "denkt an die TRinkflasche und sieht die Gefahren" und einem "hat nicht mal Taschentücher, sieht die Risiken".

    Ganz selten, dass ein Paar aus zwei Personen einer "Sorte" bestehen, und wenn, dann sind sie eher Mitteldinger.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Ohnezahn , wie du jetzt zwischen Risiken und Gefahren unterscheidest habe ich nicht verstanden. Edit: Fehlt da vielleicht ein „nicht“? Editende.


    Wenn beide die Taschentücher nicht mitnehmen und die Gefahren nicht sehen, dann muss es entweder eine/r lernen oder man kriegt das Kind halt nicht groß.


    Und dann wird es eben in solchen Fällen die Mutter sein, die es dann lernt. So war es bei uns. Und es war anstrengend und hat Jahre gedauert.

  • Hmn, aber bevor sich eigener Nachwuchs ankündigt, leben Erwachsene meistens schon eine Weile für sich und haben dabei auch Dinge gelernt, die ihnen Eltern eventuell nicht beigebracht haben. Aber sie müssen ja trotzdem für sich sorgen. Kochen zum Beispiel (wenn einem Mensa-Essen nicht schmeckt u Geld für Essengehen zu knapp). Oder die Wohnung streichen (wenn einem der Maler zu teuer ist).


    Oder meint ihr, es wird sozialisiert, dass man dann im Fall des Falles geschickt darin ist, all dies lieber andere für sich erledigen zu lassen oder instinktiv Tausch-Freundschaften zu bilden?


    Hmm, ich habe immer noch nicht gelernt, Taschentücher einzustecken. Obwohl ich echt schon oft nach Tempos gefragt wurde. Muss leider immer passen.

  • Männer, die im Job die tollsten Manager sind, aber zu Hause die einfachsten alltäglichen Dinge nicht auf die Reihe bekommen

    Die Ressourcen sind auch einfach begrenzt.


    Ich erlebe das ja, weil ich selbst viel erwerbsarbeite (letzte Woche knapp 60h, die Woche davor fast 75, im Januar weniger, aber immer deutlich über 50h). Ich habe mühsam Routinen etabliert, die dazu führen, dass ich meistens meine Keycard, das Portemonnaie und den Haustürschlüssel dabei habe, wenn ich sie brauche. Sobald ich von der Routine abweiche, muss ich mir eine VisitorCard ausleihen oder stelle beim Bezahlen im Restaurant fest, dass die Börse noch sonstwo liegt (das ist mir in den letzten 2,5 Jahren 4x passiert!). Sowas wie Handschuhe oder ein Schal ist optional; wenn ich daran denke, freue ich mich über mich selbst, wie gut organisiert ich heute bin. Inzwischen ist es meistens auch nur noch ein bisschen unordentlich, weil einmal in der Woche ein Putzmann zum Wischen kommt und ich daher Dienstagnachts hektisch das notwendigste verräume...


    In meinem Job bin ich aber ganz gut ;) und auch gut organisiert, denn das nimmt ja den wesentlichen Teil meiner Zeit ein und hat klar Priorität.


    Ich erinnere mich aus meinen Zeiten als Babysitterin und Ehrenamtliche, dass mit Kindern wahnsinnig viel Kram verbunden ist, an den man denken soll und wo ich teilweise aber auch unsicher war, wie wichtig das wirklich ist.


    Also ich schließe mich der "ist Typsache und/oder antrainiert"-Fraktion an.

  • Ohnezahn , wie du jetzt zwischen Risiken und Gefahren unterscheidest habe ich nicht verstanden. Edit: Fehlt da vielleicht ein „nicht“? Editende.


    Wenn beide die Taschentücher nicht mitnehmen und die Gefahren nicht sehen, dann muss es entweder eine/r lernen oder man kriegt das Kind halt nicht groß.


    Und dann wird es eben in solchen Fällen die Mutter sein, die es dann lernt. So war es bei uns. Und es war anstrengend und hat Jahre gedauert.


    Äh ja, natürlich. Ich wollte schreiben, einer sieht die Risiken, einer sieht die Chancen.



    Und ja, ich denke, dass sich Schwächen verstärken, wenn man in so einer Partnerschaft lebt. Man weiß ja, dass der andere aufpasst, dass Taschentücher dabei sind (die Rauchmelder mit Batterien versorgt/ die Steuererklärung rechtzeitig abgegeben wird).

    Man gewöhnt sich natürlich auch daran.

    (Bekenne mich schuldig.)


    Die Erklärung, warum es überwiegend die Frauen sind, die den Part "hat Taschentücher, sieht die Risiken" einnehmen, könnte sein, dass es kulturell stark von ihnen erwartet wird.

    "Wie, sie hat keine Taschentücher?!"

    Während es bei Männern schmunzelnd abgetan wird. "Natürlich hat er keine Taschentücher, aber wenigstens hat er das Kind nicht vergessen, ist doch schon mal toll."

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  • Die Ressourcen sind auch einfach begrenzt.

    Jein...das ist sicher oft der Fall, aber ich denke durchaus das da neben den verfügbaren Ressourcen und der Sozialisation auch eine -wie soll ich es nennen- Veranlagung eine gewisse Rolle spielt.

    Mein Mann arbeitet ähnlich viel wie du (in fast dem gleichen Job #zwinker) und ist dennoch derjenige, der bei uns den Großteil des mentalload trägt. Er ist unglaublich organisiert und strukturiert und grundsätzlich derjenige, der an die "Dinge" denkt. ich bin eher chaotisch veranlagt, und verbrauche all meine Strukturtur im Job. Ich habe mehr Zeit als er, das heisst ich bin dafür zuständig die Kinder zum Sport zu fahren oder zu geburtstagen, aber er kauft die Gescheneke ein und packt den Sportbeutel und denkt an den Flötenunterricht etc. all das würde ich verschlunzen...ich bin da ein Tüddel...


  • Das ist in meiner Lebensgeschichte und meinem jetzigen Alltag ähnlich.

    Mein Mann ist derjenige, der den Kindern eher etwas nachträgt und der sich sorgt. Früher auf dem Spielplatz, heute bei Verabredungen, etc.


    Da scheint es also einige Frauen/Mütter zu geben, die diese Carearbeit nicht wirklich verinnerlicht haben, insofern zweifle ich an, dass es ein "Care-Gen" ging und denke eher, dass eine Mischung aus persönlichem, individuellem Charakter und aus Sozialisierung sich hier auswirkt.


    Und vieles ist halt wirklich nicht so dramatisch, so wie jemand hier schon mal schrieb: Viele Kinder bekommen eben keine Erkältung, nur weil sie nach dem Schwimmunterricht ohne geföhnte Haare oder Mütze rausgehen oder ohne Hausschuhe auf Klassenreise gehen. Wobei ich gerne zugebe, dass es blöd ist, wenn ein Kind bei minus 10 Grad mit dem Rad fahren muss und keine Handschuhe hat. Da muss man dann halt immer individuell abwäge und von Fall zu Fall überlegen.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Wobei ich gerne zugebe, dass es blöd ist, wenn ein Kind bei minus 10 Grad mit dem Rad fahren muss und keine Handschuhe hat. Da muss man dann halt immer individuell abwäge und von Fall zu Fall überlegen.


    LG,

    Anne


    Meist lernen sie dadurch aber schneller, selbst darauf zu achten #zwinker

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  • Außerdem haben die tollsten Manager meistens eine Assistentin ;)

    Ja, den ganzen lästigen, langweiligen, wenig prestigeträchtigen Kleinkram kann man dann abgeben und sieht ihn gar nicht mehr . Bei uns sind es ganz sicher nicht die Herren der Schöpfung, die sich bei der Teamassistentin für die herausragende Organisation von Meetings, etc. bedanken. Die wissen gar nicht, was fehlt, wenn das keiner macht.

  • Nur dass hier die Kinder ohne Mütze gar nicht mitdürfen zum Schwimmunterricht. Und an wem bleibt's hängen, selbst wenn sie es für überflüssig halten? Den Müttern.


    Mein Ex hat die Kinder durch sein fehlendes care-Bewusstsein übrigens auch schon in objektiv lebensgefährliche Situationen gebracht.

  • Die grundsätzlichen Dinge wie im Winter braucht Kind Handschuhe und Mütze, im Sommer einen Sonnenhut sind seitdem identisch. Er schafft es immer noch nicht zuverlässig.

    Faszinierend...

    Das Mitdenken von Sonnenhut usw. ist hier in der Tendenz auch so Klischee-mäßig verteilt. Wobei mein Mann auch für sich selbst "schlechter" sorgt. Körperpflegeprodukte nutzt er nur sehhhr reduziert, hatte jetzt lange keine Handschuhe und Mütze, Kleidung ist immer ein bisschen dürftig. Es scheint ihm einfach nicht wichtig zu sein aber das ist glaube ich auch anerzogen.

    Hm... Mir geht's ein bisschen wie Deinem Mann. Ich hab halt Zahnputzzeug, Shampoo, Spülung und Duschgel, Haarbürste, Deo und sehr selten genutztes Parfüm. Mehr hab ich nicht, mehr mach ich nicht. Schal, Mütze oder Handschuhe nenne ich nicht mein eigen. Ich hab eine sehr übersichtliche Garderobe und trag meine Sachen, bis sie auseinanderfallen.

    Es ist mir einfach nicht wichtig... aber meine Eltern raufen sich laufend die Haare und fragen sich, ob ich irgendwann vertauscht worden sein könnte. ;)

    Trotzdem bin ich die mit den Taschentüchern. :D


    Zur Verteilung innerhalb von Paaren: Mein Mann ist bei Körperpflege und Gardeobe ähnlich gestrickt wie ich, denkt immer daran, was zu essen und trinken dabei zu haben (aber keine Taschentücher), denkt auch an vernünftige Klamotten für die Kinder, inklusive Mützen und Co. (wohingegen ich schon mal vergesse, Wechselklamotten einzupacken), würde ohne Kalender aber vermutlich seinen eigenen Geburtstag vergessen. Geschenke für unsere Kinder und die unserer Freunde besorge ich, Geschenke für seine Nichten und Neffen besorgt aber er.

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


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    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • selbst darauf zu achten

    Was ich ab einem gewissen Alter im übrigen für elementar halte.

    Dafür müssen sie nur erstmal alt genug werden, um das zu können. Und bis dahin ist doch einiges an Care-Arbeit nötig. :)


    Ein bisschen hilft hier "machen lassen"- viel geht dann schief, aber alles in allem klappen manche Dinge besser, wenn ich ihn einfach machen lassen. Geschenke für seine Familie u.ä. habe ich komplett abgegeben, habe das auch an seine Familie kommuniziert. Für die bin ich vermutlich trotzdem die böse, wenn es nicht klappt. Aber vorher habe ich mich gekümmert und gemacht und getan und war trotzdem die Böse, wenn es nicht gefiel. So bin ich halt die Böse mit viel weniger Arbeit. ;)

    Und bei ganz viel mache ich das so nicht, weil ich keinen Bock darauf habe, dass es schiefgeht. Sonnenmilch im Kiga, Wechselwäsche wenn wirklich erforderlich, etwas zu Trinken im Hochsommer bei langer Fahrradtour, ...

    Irgendwann können sie das selber (und sei es, weil sie im Zweifelsfall irgendwann nicht mehr mit "irgendwas zu Trinken" zufrieden sind, sondern etwas bestimmtes wollen). Und wenn ich nicht wäre, würde mein Mann das sicherlich auch irgendwann hinbekommen. Aber so hat er die Dumme gefunden, die macht und die Kinder nicht gegen die Wand fahren lässt, bis es klappt.

  • selbst darauf zu achten

    Was ich ab einem gewissen Alter im übrigen für elementar halte.

    Genauso sehe ich das auch, mein Mann ist da aber bedeutend "weicher" als ich.

    Vielleicht auch deswegen, weil er selbst ein wenig verpeilt ist und deswegen weiß, dass es gerade beim Junior eben nicht nur ein Lernprozess ist, sondern er eben auch nach zig schlechten Erfahrungen nicht einfach lernen kann, aufgrund der charakterlichen Verpeiltheit.

    Ich selbst bin extrem gut organisiert, weswegen ich wohl auch zu "Lernen durch Schmerz" tendiere (das klappt bei mir hervorragend), aber dabei berücksichtige ich wohl zu wenig, dass das nicht immer nicht bei allen Menschen so funktioniert.

    Warum geliebte Menschen künstlich leiden lassen, wenn daraus kein/kaum Lerneffekt entsteht?


    Mein Ex hat die Kinder durch sein fehlendes care-Bewusstsein übrigens auch schon in objektiv lebensgefährliche Situationen gebracht.

    Klar, sowas gibt es, kein Zweifel.

    Aber es gibt eben auch die überbehütenden Situationen, in denen man die meist mütterliche Fürsorge durchaus in ihrer Intensität hinterfragen kann. Und rein auf jene beziehe ich mich.


    Nicht angeschnallte Kinder im Auto sind dabei nicht zu vergleichen mit fehlenden Hausschuhen auf der Klassenreise oder vergessener Sonnencreme, etc. Völlig klar.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    2 Mal editiert, zuletzt von Annie ()

  • Ich habe einfach die Nase voll davon, immer wieder selbstkritisch zu hinterfragen, ob mit uns Frauen irgendwas nicht stimmt während Männer ganz unbeschwert allen möglichen Scheiß machen können, z. B. sich völlig unqualifiziert auf Jobs bewerben, und dann heißt es, naja, Frauen sind halt falsch, würden sie mehr Risiken eingehen, wäre alles super.


    So ist es nicht. Wer einmal im Arbeitsleben gesehen hat, wie unqualifizierte Männer ganze Unternehmen an die Wand fahren, der kann nicht zu dem Schluss kommen, dass das irgendwie nachahmenswer wäre.


    Genauso wenig ist es nachahmenswert, Kinder nicht ordentlich zu versorgen. Und vielleicht können wir ja ausnahmsweise auch mal zu dem Schluss kommen, dass der weibliche Maßstab richtig ist. (immerhin haben wir alleine von den Arbeitsstunden 3x so viel Praxiserfahrung.)