Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Und vielleicht können wir ja ausnahmsweise auch mal zu dem Schluss kommen, dass der weibliche Maßstab richtig ist.

    Das unterschreib ich aber nicht, weil ich viele Mütter tatsächlich auch als zu überbehütend empfinde. Wenn ich mir alleine anschaue, wie viele Mütter hier ihre Kinder täglich bis zur Grundschule bringen - in einer völlig harmlosen Gegend mit zig Schulweghelfern und quasi keinem Verkehr auf dem Schulweg (ausser den Elterntaxis) #stirn


    Nach meinem Empfinden liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Es gibt Essentielles was aus meiner Sicht nicht diskutierbar ist, wir sollten aber auch wieder dahin kommen, den Kindern mehr selbst zuzutrauen und sie nicht von A bis Z zu bemuttern. (sprach die Frau, die heute morgen ihrem Sohn etwas in die Schule nachgebracht hat was er heute unbedingt für einen Auftritt braucht...)

  • So ist es nicht. Wer einmal im Arbeitsleben gesehen hat, wie unqualifizierte Männer ganze Unternehmen an die Wand fahren, der kann nicht zu dem Schluss kommen, dass das irgendwie nachahmenswer wäre.

    Ja, das stimmt, das hab ich auch oft beobachtet und bin da ganz Deiner Meinung.

    Aber ich glaube, darum ging es auch nicht, im Gegenteil. Ich schrieb ja selbst, dass viele Frauen ja eben bewusst NICHT so handeln wollen, wie die Männer handeln. Und meist mit gutem Grund.


    Und vielleicht können wir ja ausnahmsweise auch mal zu dem Schluss kommen, dass der weibliche Maßstab richtig ist. (immerhin haben wir alleine von den Arbeitsstunden 3x so viel Praxiserfahrung.)

    Mhm, ich persönlich finde weder "den" weiblichen, noch "den" männlichen Maßstab richtig.

    Mit vielen weiblichen/mütterlichen Maßstäben kann ich mich null identifizieren.

    Mit vielen männlichen/väterlichen Maßstäben ebenso wenig.


    Ich für mich möchte das nicht an "weiblich" und "männlich" festgemacht haben, sondern individuell und situativ für mich entscheiden, was ich richtig finde und was nicht.


    Man sieht ja schon im Alltag, wie unterschiedlich selbst weibliche / mütterliche Meinungen sind. Da gibt es nicht "den" Maßstab, finde ich.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    2 Mal editiert, zuletzt von Annie ()

  • Das unterschreib ich aber nicht, weil ich viele Mütter tatsächlich auch als zu überbehütend empfinde. Wenn ich mir alleine anschaue, wie viele Mütter hier ihre Kinder täglich bis zur Grundschule bringen - in einer völlig harmlosen Gegend mit zig Schulweghelfern und quasi keinem Verkehr auf dem Schulweg (ausser den Elterntaxis)

    Genau so, Jette.


    Es gibt Essentielles was aus meiner Sicht nicht diskutierbar ist, wir sollten aber auch wieder dahin kommen, den Kindern mehr selbst zuzutrauen und sie nicht von A bis Z zu bemuttern. (sprach die Frau, die heute morgen ihrem Sohn etwas in die Schule nachgebracht hat was er heute unbedingt für einen Auftritt braucht...)

    Genau, man hat sich für sich selbst eine grobe Richtschnur, lässt aber duchaus auch Ausnahmen zu. Ich kenne das von mir selbst auch sehr gut.

    Das ist höchst individuell und situativ. Ich mag dafür keinen Maßstab von außen aufgedrückt bekommen, sondern mag meinen eignen entwickeln und leben dürfen.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich glaube das Problem ist, dass man da ganz unterschiedliche Bilder im Kopf haben kann. Wenn ich "weibliche Standards" lese, denke ich an die Super-Mutter, die auf dem Spielplatz nicht nur drei Kilo Sandspielzeug, Wechselkleidung, Wickelzeug, passende, gesunde und selbstgemachte Snacks und Getränke, Sonnencreme und ein Sitzkissen für sich und alle Freundinnen dabei hat und denke, das ist echt übertrieben. Wenn ich aber mich selbst als weiblichen Standard in unserer Familie sehe, stimme ich zu, dass ich den bitte gehalten haben möchte. Kleider müssen hier nicht farblich passend sein, aber wettergerecht z.B. schon. Klar weiche ich von dem auch mal ab, aber so grundsätzlich denke ich mir ja was dabei und erkläre dann meinem Mann auch warum ich etwas jetzt für wichtig halte.

  • ich sehe das null als „weiblichen“ standard. das erste finde ich regelrecht irre und zt. auch persönlich unangenehm (weil ich mich dann immer unzulänglich fühle und früher das irre daran nicht sah).


    das zweite finde ich normal und nicht weiblich oder männlich.

  • Ich bringe meine Kinder auch zur Schule, woah.

    Ja und?

    Bei Euch ist es eben aus guten Grund so und nicht, weil Du generell überbehütest oder?

    Zieh Dir den Schuh doch nicht an, wenn er Dir nicht passt.


    Die ersten Jahre hab ich die Kinder auch jeden Tag zur Schule gefahren, später nur noch im Winter und irgendwann gar nicht mehr. Da hat doch jede Familie ihren eigenen Rhythmus, wenngleich wir wohl eher früh dran waren.


    Es ist eben ein Unterschied, ob die generelle Haltung eines Elternteild die Überbehütung auf allen Ebenen ist, oder ob man die Kinder in einem Bereich pampert, während sie in anderen Bereichen einfach performen müssen bzw. man sie einfach machen lässt.


    Wenn ein Kind ständig MOE bekommt, wenn es nach dem Schwimmen mit nassen Haaren rausgeht, dann bin ich die letzte, die sagt "Wie kann man nur so helikopterig sein, auf einer Mütze zu bestehen".

    Aber wenn eine Mutter ihr Kind generell in Watte packt (und das merkt man ja auch in nicht ganz so engem Kontakt durchaus), dann ist das eine andere Nummer.



    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    Einmal editiert, zuletzt von Annie ()

  • Und vielleicht können wir ja ausnahmsweise auch mal zu dem Schluss kommen, dass der weibliche Maßstab richtig ist.

    Das unterschreib ich aber nicht, weil ich viele Mütter tatsächlich auch als zu überbehütend empfinde. Wenn ich mir alleine anschaue, wie viele Mütter hier ihre Kinder täglich bis zur Grundschule bringen - in einer völlig harmlosen Gegend mit zig Schulweghelfern und quasi keinem Verkehr auf dem Schulweg (ausser den Elterntaxis) #stirn

    Das finde ich jetzt unangenehm zu lesen.


    Weißt du denn, weshalb die anderen Mütter ihre Kinder zur Grundschule bringen?


    Außer Überbehütung fällt mir da durchaus noch der eine oder andere Grund ein. Z.B., dass man selber früher aufstehen müsste, wenn das Kind zu Fuß zur Schule geht. Oder dass das Kind sehr ängstlich ist und vom Weg zur Schule gestresst wäre. Oder man mag einfach die zusätzliche Zeit für den Weg miteinander verbringen.


    Im übrigen gibt es - zumindest bei uns an der Grundschule - auch recht viele Väter, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren.

  • ich schließe mich @happy spider an.


    wobei ich es nicht weiblichen standard nennen würde, sondern irgendwie erforderlichen standard.


    und da ist mütze oder nichtmütze furzegal. ich finde es existenziell, sich mit dem kind zu befassen, sich in sachen kind auch in irgendeiner form weiterzubilden und auszutauschen mit dritten, einen plan zu entwickeln bzw. begründete vorstellungen zu haben, dies umzusetzen und einen permanenten realitätsabgleich bzw kontinuierlichen verbesserungsprozess zu betreiben. halt gehirnschmalz zu investieren, und ebensoviel herz.



    und sehr oft muss ich lesen, dass es "der papa anders, aber nicht schlechter" macht, wobei das in dem fall und in vielen anderen fällen völliger bullshit ist. weil er es oft erheblich schlechter macht. einfach, weil er der aufgabe weniger aufmerksamkeit, weniger einsatz, weniger interesse und priorität widmet und man das an den resultaten deutlich merkt.



    es gibt viele sinnvolle handlungsweisen, weil kinder und situationen unterschiedlich sind. das eine kind hat ständig hitze, das andere friert schnell, da ist jetzt nicht ausschlaggebend, ob das kind eine mütze dabei hat oder nicht. problem ist, wenn das kind die mütze brauchen würde, aber dauerhaft nicht damit versorgt ist.



    und das mitdenken, sichverantwortlichfühlen und entsprechend verantwortlich handeln wird frauen mit der brechstange ansozialisiert.


    lg patrick

  • Weißt du denn, weshalb die anderen Mütter ihre Kinder zur Grundschule bringen?

    Zufällig kenne ich einige Mütter, die das so handhaben und kann ihre Gründe absolut nicht nachvollziehen. Die ersten paar Wochen oder Monate, ok. Aber nicht 4 Jahre lang in einer Gegend wie unserer. In einem Fall konnte noch nicht mal der Vater des Kindes nachvollziehen warum seine Frau den Sohn 4 Jahre lang mit dem Auto zur Grundschule fahren musste obwohl auch die Familie in guter Laufentfernung zur Schule wohnt.

    • Offizieller Beitrag

    Und ich sehe absolut nicht ein, warum ein vernunftbegabtes Wesen mit zwei gesunden Händen nicht fähig sein soll, das zu lernen - Typsache hin oder her, "Kinderstandard" hat drin zu sein.

    Meine Güte, ich habe eine Menge Dinge auch erst lernen müssen mit Kind. Ich wüsste beim besten Willen nicht, was mich da lernfähiger macht als meinen Mann.


    Ich gebe zu, in meinem realen Leben sehe ich den fehlenden Willen vieler Väter - und für mich fast noch schlimmer: die Bereitschaft der dazugehörigen Frauen, das mit "der kann das halt nicht, weil er ein Mann ist" zu entschuldigen.


    Und nein, ich habe nicht einfach Glück gehabt, einen (O-Ton) "so tollen Mann erwischt zu haben". Was er macht ist völlig normal und genauso Standard, wie das was ich mache.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich glaube, ich werde langsam zu alt fürs Forum.


    Mit weibliche Standard meine ich das, was auch hier in der Diskussion wieder zementiert wurde. "Diese Mütter" (tm) sind halt "nach meiner Beobachtung" (tm) immer so überbehütend. "Väter (tm) sind einfach viel cooler. Und cool ist es, möglichst anders zu sein als" diese Mütter" (tm).


    Mit "weiblichem Standard" meine ich das, was in der Gesellschaft abgewertet wird, aber wehe, diese Leistung wird nicht erbracht, dann sind es selbstverständlich wieder "diese Mütter", die die Kinder vernachlässigen.


    Und das spüre ich ganz stark, obwohl ich gerade noch Wäsche wasche, damit meine Kinder morgen saubere Unterwäsche haben und meine Tochter sich schon bereit erklärt hat, morgen noch mal die Unterhose von heute anzuziehen.


    Ja, ich weiß, da passiert nichts schlimmes (außer ein bisschen Mobbing ?). Trotzdem halte ich es für einen erstrebenswerten Standard, die Kinder sauber anzuziehen.


    Ey, wann ist es eigentlich peinlich geworden, Kinder zu umsorgen?

  • ich sehe das null als „weiblichen“ standard. das erste finde ich regelrecht irre und zt. auch persönlich unangenehm (weil ich mich dann immer unzulänglich fühle und früher das irre daran nicht sah).


    das zweite finde ich normal und nicht weiblich oder männlich.

    Da unterschreibe ich mal faul. Ich meine, Talpa hat ähnliches geschrieben. Ich sehe das in unseren Umfeld nicht als weiblich oder männlich. Man kümmert sich halt, so man denn Verantwortung trägt.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Talpa Was bei uns ja wirklich einiges verschoben hat am Verantwortungsgefühl, war die Zeit, in der wir beide 80% gearbeitet haben. Ich hatte da, zumal zusätzlich schwanger, überhaupt keine Ressourcen, meinem Mann irgendetwas hinterher zu tragen oder zu organisieren für die Tage, an denen er fürs Kind verantwortlich ist. Und dann hat er es halt gelernt, sie wie ich es auch gelernt hatte. (Obwohl unsere Kitas hier viel auffangen. Sonnenmützen, Sonnencreme, Regensachen, Handschuhe und Mütze ist alles in der Kita da. Auch Wechselsachen. Das Kind leider also nicht, nur weil die Mütze morgens nicht mitgekommen ist.)

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • ich sehe das null als „weiblichen“ standard. das erste finde ich regelrecht irre und zt. auch persönlich unangenehm (weil ich mich dann immer unzulänglich fühle und früher das irre daran nicht sah).


    das zweite finde ich normal und nicht weiblich oder männlich.

    Da unterschreibe ich mal faul. Ich meine, Talpa hat ähnliches geschrieben. Ich sehe das in unseren Umfeld nicht als weiblich oder männlich. Man kümmert sich halt, so man denn Verantwortung trägt.

    Das kam jetzt ein bisschen missverständlich rüber. Meine Super-Mutter-Beschreibung war natürlich etwas überzogen und irre aber durchaus nicht komplett fern von jeder Realität...


    Ich meine allerdings auch nicht, dass nicht, dass Frauen quasi seit Geburt den höheren weiblichen Sorge-Standard mitbringen. Bei uns ist die Verteilung aber so und ja, ich denke (und sehe es auch), dass mein Mann sich da meinem "Standard" anpassen muss. Oder eben begründet nicht. Aber einfach nur zu faul für "richtig machen" ist halt nicht.

  • /signed

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Ganz ehrlich... ich halte das für absolute Genderkacke . Sich kümmern ist nicht mit dem Chromisomensatz verbunden. Es gibt fürsorgliche Frauen und desinteressierte Männer und fürsorgliche Männer und desinteressierte Frauen. Das aufs Geschlecht zu beziehen ist ähnlich bescheuerten wie zu behaupten Frauen hätten generell Probleme mit dem räumlichen Denken. Ich bin da ganz bei Annie und halte das für einen Mix aus Veranlagung, sozialisation, Interesse und Intelligenz. Man muss nicht überbehaltend werden aber man kann gewisse Mindeststandarts lernen.

  • Ich glaube, ich werde langsam zu alt fürs Forum.

    Das habe ich gestern auch gedacht. Auch den Rest könnte ich komplett unterschreiben (mit Ausnahme dessen, das sich hier niemand bereiterklären würde, eine dreckige Unterhose nochmal anzuziehen).

  • Es sind genau diese Sätze „hier muss niemand eine dreckige Unterhose anziehen/ Sonnenschutz halte ich für essentiell / ich will eben nicht dass mein Kind leidet...“ die Mütter dahin sozialisieren ans Einschmieren zu denken, um halb elf noch Wäsche zu machen usw. Ich glaube „Mütter“ sind für andere Mütter in viel höherem Maß eine relevante Vergleichsgruppe als für Väter und so lange Frauen da nicht anfangen etwas netter und nachsichtiger miteinander umzugehen, bleibt die weibliche Sozialisation dabei dass es nicht gut genug ist, das Kind mit den falschen Handschuhen in den Kindergarten gebracht zu haben während die männliche es schon mal super findet, das Kind überhaupt in den Kindergarten gebracht zu haben und Bonuspunkte für Handschuhe verteilt.

    • Offizieller Beitrag

    Happy-Spider, ich meine da glaube ich etwas sehr Ähnliches: daran zu denken, dass frische Wäsche da sein muss ist für mich schlicht "Standard" - und ich finde es unsäglich, Frauen dafür zu belächeln und noch unsäglicher Männern dafür Kränze zu winden, wenn sie etwas völlig selbstverständliches erledigen.


    Ich bin auch sozialisiert worden, Care-Arbeit nicht geschlechtsspezifisch zu kennen - mein Mann nicht, der stammt ais einer "klassischen" westdeutschen Familie. Aber eben: Hirn ist da, Hände auch...


    Liebe Grüsse


    Talpa