Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Das ist richtig.

    Aber: Die machen eher keine 50% der Bevölkerung aus. Und sie sind ggfs. doppelt betroffen: Übergewichtig und Frau z.B.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Und der vierte und gleich danach der letzte Teil.


    Hier geht es zu Teil 3: Gender-Kacke in Schule und Alltag


    Offensichtlich ist es ungerecht, wenn Frauen den gleichen Preis wie Männer für ein Produkt zahlen müssen, das ihnen schlechtere Dienste leistet. Aber es kann auch ernsthafte Sicherheitsprobleme bedeuten. Spracherkennungssoftware in Autos, zum Beispiel, soll Ablenkung verringern und Autofahren sicherer machen. Aber wenn sie nicht funktioniert, kann sie die umgekehrte Wirkung haben. Ein Artikel auf der Auto-Website Autoblog zitiert eine Frau, die einen 2012er Ford Focus gekauft hat, nur um festzustellen, dass seine Sprachsteuerung nur auf ihren Ehemann hörte, obwohl er sich im Beifahrersitz befand. Eine andere Frau rief den Hersteller zu Hilfe, als das sprachgesteuerte Telefonsystem ihres Buicks nicht auf sie hörte: „Der Typ sagte mir geradeheraus, dass es für mich nie funktionieren würde. Sie sagten mir, ich solle es von einem Mann einrichten lassen.“

    Unmittelbar nachdem ich dies geschrieben hatte, war ich mit meiner Mutter in ihrem Volvo Cross Country und sah zu wie sie vergeblich versuchte, ihre Sprachsteuerung dazu zu bekommen, ihre Schwester anzurufen. Nach fünf vergeblichen Versuchen schlug ich ihr vor zu probieren, mit tieferer Stimme zu sprechen. Es funktionerte auf Anhieb.

    In der Welt der Technik bleibt es bei der unausgesprochenen Annahme, dass Männer der Standardmensch sind. Als Apple 2014 mit viel Tamtam sein Gesundheits-Überwachungssystem vorstellte, sollte es einen „umfassenenden“ Gesundheitstracker enthalten. Es konnte Blutdruck, gelaufene Schritte, Blutalkoholspiegel, sogar die Aufnahme von Molybdän und Kupfer nachverfolgen. Aber, worauf viele Frauen damals hinwiesen: Apple hatte ein wesentliches Detail vergessen: Einen Menstruationskalender.

    Als Apple ihre künstliche Intelligent, Siri, einführte, stellte NutzerInnen in den USA fest, dass sie (ironischerweise) Prostituierte und Viagra-Verkäufer finden konnte, aber keine Stellen für Schwangerschaftsabbrüche. Siri konnte dir helfen, wenn du einen Herzinfarkt hattest, aber wenn du ihr sagtest, du seist vergewaltigt worden, antwortete sie: „Ich weiß nicht was du meinst mit ‚Ich bin vergewaltigt worden.‘“

    Von der Smartwatch, die zu groß für weibliche Handgelenkte ist, über Karten-Apps, die nicht berücksichtigen, dass manche Frauen vielleicht neben der „schnellsten“ auch die „sicherste“ Route wissen können wollten, bis hin zu „misst, wie gut du beim Sex bist“-Apps mit Namen wie „iThrust“ [iStoß] und „iBang“ [iFick] ist die Tech-Branche voller weiterer Beispiele. Zwar gibt es zunehmend mehr frauengeführte Tech-Firmen, die sich tatsächlich um weibliche Bedürfnisse kümmern, jedoch werden sie als „Nischen“-Problem gesehen und haben oft Schwierigkeiten, Kapital zu sammeln.

    Eine Untersuchung der zwölf häufigsten Fitness-Monitore stellte fest, dass sie die Schritte während der Hausarbeit um bis zu 74 % unterschätzen (das war Omron, das für normales Gehen oder Rennen eine Fehlermarge von nicht mehr als 1 % hatte) und die verbranten Kalorien während der Hausarbeit um bis zu 34 % unterschätzten. Unterdessen beklagen sich Fitbit-Nutzerinnen, dass das Gerät Bewegung nicht richtig aufzeichnet, wenn man der ausgesprochen verbreiteten weiblichen Tätigkeit nachgeht, einen Kinderwagen zu schieben (und ja, Männer schieben auch Kinderwagen, aber nicht so häufig wie Frauen, die 75 % der unbezahlten Sorgearbeit auf der Welt erledigen).

  • Hier nochmal der Link auf den Originalartikel:

    https://www.theguardian.com/li…built-for-men-car-crashes


    Wie Frauen auf der Straße gefährdet werden

    Männer sind mit einer höheren Wahrscheinlichkeit als Frauen in Autounfälle involviert, was heißt, dass die meisten in Autounfällen schwer Verletzten Männer sind. Aber wenn eine Frau in einen Autounfall verwickelt wird, ist es 47 % wahrscheinlicher, dass sie schwer verletzt wird, und 71 % wahrscheinlicher, dass sie mäßig verletzt wird, selbst wenn ForscherInnen für Faktoren wie Größe, Gewicht, Gurtnutzung und Unfallschwere kontrollieren. Es ist auch 17 % wahrscheinlicher, dass sie stirbt. Und das hat alles damit zu tun, wie das Auto designt wird - und für wen.

    Frauen sitzen tendenziell weiter vorne, wenn sie fahren. Das liegt daran, dass wir im Schnitt kürzer sind. Unsere Beine müssen näher sein, um die Pedale zu erreichen, und wir müssen aufrechter sitzen, um gut über das Armaturenbrett schauen zu können. Das ist jedoch nicht die „Standard-Sitzposition“, wie ForscherInnen festgestellt haben. Frauen sind „Außer Position“-Fahrerinnen. Und unsere eigensinnige Abweichung von der Norm bedeutet, dass wir ein größeres Risiko für innere Verletzungen bei Frontalzusammenstößen haben. Der Winkel unserer Knie und Hüften, wenn wir uns mit unseren kürzeren Beinen nach den Pedalen strecken, macht uns ebenfalls verletzlicher. Zusammengefasst machen wir es einfach komplett falsch.

    Frauen haben außerdem ein höheres Risiko bei Auffahrunfällen. Wir haben weniger Muskeln an unserem Nacken und oberen Oberkörper, was uns empfindlicher für Schleudertraumen macht (bis zu dreimal so viel), und wie Autos desingt sind, verstärkt diese Verletzlichkeit noch: Forschung aus Schweden hat gezeigt, dass moderne Autositze zu fest sind, um Frauen gegen Schleudertrauma-Verletzungen zu schützen: Die Sitze schleudern Frauen schneller nach vorne als Männer, weil die Sitzlehne gegen das im Schnitt niedrigere Gewicht von Frauen weniger nachgibt. Der Grund, warum es zugelassen wurde, dass das passiert, ist sehr einfach: Autos wurden mithilfe von Crash-Dummies basierend auf dem „durchschnittlichen“ Mann entworfen.

    Crash Test-Dummies wurden erstmals 1950 eingeführt, und jahrzehntelang basierten sie auf dem Mann auf der 50er-Perzentile. Der am häufigsten genutzte Dummy ist 1,77m groß und wiegt 76kg (erheblich größer und schwerer als eine durchschnittliche Frau); der Dummie hat außerdem die Proportionen passend zu männlicher Muskelmasse und eine männliche Wirbelsäule. In den frühen 1980er Jahren hatten ForscherInnen an der Michigan von Universität sich dafür eingesetzt, eine Frau auf der 50er-Percentile in offiziellen Tests einzusetzen, aber dieser Rat wurde von den Herstellern und Verordnungsgebern missachtet. Erst seit 2011 werden in den USA auch weibliche Crash-Test-Dummies genutzt - wobei wir noch sehen werden, dass fraglich ist, wie „weiblich“ diese Dummies sind.

    2018 präsentierte Astrid Linder, Forschungsdirektorin für Verkehrssicherheit beim Schwedischen Nationalen Institut für Straßen- und Transportforschung, ein Paper auf der Straßensicherheit auf fünf Kontinenten-Konferenz in Südkorea, in dem sie die EU-Vorgaben für Crash-Tests durchging. In keinem Test wird ein anthropometrisch korrekter weiblicher Crash-Test-Dummy verlangt. Der Gurttest, einer der Frontalzusammenstoß-Tests, und beide Tests für seitliche Zusammenstöße spezifizieren, dass ein männlicher 50er-Perzentile-Dummy genutzt werden soll. Es gibt einen EU-weit vorgeschriebenen Test, der erfordert, dass eine so genannter weiblicher 5te-Perzentile-Dummy genutzt wird, der die weibliche Bevölkerung repräsentieren soll. Nur 50 % der Frauen sind kleiner als dieser Dummy. Aber es gibt eine Reihe Datenlücken. Zum ersten wird dieser Dummy nur im Beifahrersitz getestet, so dass wir überhaupt keine Daten dazu haben, wie eine Fahrerin betroffen wäre - was wohl ein Problem sein sollte, sollte man meinen, denkt man an die „Außer Position“-Fahrhaltung von Frauen. Und zweitens, dieser Dummy ist gar nicht wirklich weiblich. Es ist nur ein verkleinerter männlicher Dummy.

    Verbrauchertests sind manchmal etwas genauer als offizielle. Die Einführung von weiblichen Crash-Test-Dummies im Jahr 2011 in den USA ließ die Sterne-Bewertungen der Autos in den Keller stürzen. Als ich mit EuroNCAP sprach, einer europäischen Organisation, die Autosicherheits-Bewertungen für Verbraucher erstellt, sagte sie, dass sie seit 2015 männliche und weibliche Dummies in beiden Frontalzusammenstoß-Tests nutzen, und dass sie ihre weiblichen Dummies auf anthorpometrischen Daten aufbauen - mit dem Hinweis, dass dies gilt „soweit die Daten verfügbar sind“. EuroNCAP gab zu, dass sie „manchmal“ nur die männlichen Dummies verkleinern. Aber Frauen sind kleine verkleinerten Männer. Wir haben eine andere Verteilung von Muskelmasse. Wir haben niedrigere Knochendichte. Es gibt Unterschiede bei der Verteilung der Wirbel. Selbst unsere Körper schwingen unterschiedlich. Und diese Unterschiede sind alle wesentlich, wenn es um Verletzungsraten in Autounfällen geht.

    Für schwangere Frauen ist die Situation sogar noch schlimmer. Obwohl 1996 ein schwangerer Crash-Test-Dummy entwickelt wurde, ist es bisher weder in den USA noch in der EU verpflichtend, damit Tests durchzuführen. Tatsächlich ist es sogar so: Obwohl Autounfälle die Nummer 1-Ursache für den Tod von Föten im Zusammenhang mit Verletzungen der Mutter sind, haben wir bisher keinen Gurt entwickelt, der für schwangere Frauen funktioniert. Forschung von 2004 legt nahe, dass schwangere Frauen den normalen Gurt nutzen sollten, aber für 62 % der im dritten Trimester schwangeren Frauen passt der nicht.

    Linder arbeitet an, wie sie sagt, dem ersten Crash-Test-Dummy, der weibliche Körper korrekt repräsentieren soll. Momentan ist es nur ein Prototyp, aber sie wendet sich an die EU, um Tests mit solchen Dummys verpflichtend zu machen. Linder argumentiert, dass es eine solche gesetzliche Verpflichtung eigentlich schon gibt. Artikel 8 des Vertrags über die Funktionsweise der Europäischen Union lautet: „Bei allen ihren Tätigkeiten wirkt die Union darauf hin, Ungleichheiten zu beseitigen und die Gleichstellung von Männern und Frauen zu fördern.“ Die Ungleichheit zu übersehen, dass Frauen eine 47 % höhere Wahrscheinlichkeit haben, in einem Autounfall schwer verletzt zu werden, ist schon ein ganz schöner Hammer.

    Designer glauben vielleicht, dass sie Produkte für alle gestalten, aber in Wirklichkeit machen sie sie hauptsächlich für Männer. Es ist an der Zeit, Frauen in das Design einzubeziehen.

  • Dass die Zementsäcke jetzt auch noch kleiner werden sollen, nur damit die Damen es sich beweisen können und so tun als seien sie Männer... Sollen sie halt nicht auf dem Bau arbeiten sondern im Kindergarten, da gehören sie hin.

    /ironie off/

  • Scheinbar ja, beim österreichischen Hornbach habe ich gerade auf der Seite keine schwereren Zementsäcke gefunden, aber 40 kg Mörtelsäcke... #hammer

  • Dass die Zementsäcke jetzt auch noch kleiner werden sollen, nur damit die Damen es sich beweisen können und so tun als seien sie Männer... Sollen sie halt nicht auf dem Bau arbeiten sondern im Kindergarten, da gehören sie hin.

    /ironie off/

    Frauen sind sich doch sowieso zu fein für schwere Arbeit. Sonst würden sie die schweren Zementsäcke nicht mehr von ost- und südosteuropäischen von Feministinnen unterdrückten deutschen Männern schleppen lassen.

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)

  • Vielen Dank für die Übersetzung Susan Sto Helit !
    In vielen Punkten gehe ich absolut mit dem Text mit, nur bei den Smartphones bin ich etwas skeptisch.


    Soweit ich es überblicken kann gibt es ein großes Angebot an unterschiedliche Smartphones mit unterschiedlichen Leistungen und unterschiedlichen Größen. Da kann frau sich auch ein geeignetes kleines Gerät aussuchen, allerdings geht (ging?) der Trend ja in Richtung "je größer-desto geiler". Ob ich so einen Trend mitmache ist jedoch meine Entscheidung.

    (Meine Hände sind übrigens überdurchschnittlich groß, dennoch würde ich mir nur ein kleines Smartphone kaufen, denn es muß in meinen BH und auch komplett in meine Gesäßtaschen passen...)

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Meine Tochter hasst es seit Jahren, Klamotten kaufen zu gehen, weil ihr Hosen nicht passen. Ich kann gar nicht sagen, wie wütend mich das macht.

  • oh ja...die Jeanskäufe...


    Meinem Sohn passten bis vor kurzem nur die Mädchenjeans vom Aldi...alle anderen rutschten ihm vom Knochen...



    Und meine Tochter passt nirgends rein...entweder zu lang oder der Knopf geht nicht zu...Skinny geht gar nicht...dabei ist sie ein völlig normal gebautes Mädchen... echt frustrierend

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)