Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • @leslie Es gibt doch auch viele von solchen Preisen für Frauen, von l‘oreal zum Beispiel. Von der bosch Stiftung. Gerade in der Wissenschaft gibt es auch extra Stipendien nur für Frauen. Und, ja, da kann man schon auch fragen, warum die für Männer nicht zu haben sind, selbst wenn sie die klassische Rolle der Frau zuhause übernehmen.

  • Sunniva: aber findest du denn nicht auch, dass es gut wäre wenn dieset Preis nicht nötig wäre, weil es selbstverständlich ist, dass der Mann das macht?

    Dann ist doch gut, dass kleine Schritte in die Richtung anerkannt werden.

  • nez perce ich sehe aber keinen Unterschied zwischen „mann ist lange weg“ und „frau ist lange weg“. Ersteres gibt es in meinen deutschen Umfeld viel (Wissenschaft, Unternehmensberatung und Leitungsfunktion über mehrere Standorte hinweg), bei Frauen kenne ich auch ein paar Beispiele, aber die sind verhältnismäßig sehr rar

  • Sunniva: aber findest du denn nicht auch, dass es gut wäre wenn dieset Preis nicht nötig wäre, weil es selbstverständlich ist, dass der Mann das macht?

    Doch, das finde ich auf jeden Fall. Ich frage mich nur, ob dieser Preis irgendetwas dazu beiträgt, dass selbstverständlicher zu machen, eben weil er einzelne Vertreter exemplarisch hervorhebt und die auf einen Sockel stellt, als hätten sie die Formel gegen Welthunger gefunden. So kommt in meiner Wahrnehmung der Preis bei den meisten Leuten/Frauen an.

    Viel sinnvoller wären in meinen Augen Kampagnen, die gleichberechtigte Aufteilung der Care-Arbeit großflächig einfordern und ermöglichen.

  • Für mich ist es eher so, dass es das Ziel fassbarer macht, weil es ein konkretes Beispiel zeigt, wo es klappt und sich ein jeder fragen kann, ob er/sie das nicht auch erreichen kann bzw warum nicht. Ist halt leichter greifbar als eine abstrakte Hochglanzkampagne. Ich zumindest kann mich leichter assoziieren, wenn ich ein konkretes Beispiel vor Augen habe.

  • Hmm, dann ist deine Herangehensweise anders als meine offenbar;) Für mich ist diese Kampagne irgendwie blanker Hohn, auch weil eben nichts über die tatsähliche Intention verlautbart wird, zumindest nicht in den Medien, die ich so gelesen habe... Aber ich verstehe, was du meinst mit konkreten, fassbaren Beispielen. Ich kann da nur in dem Fall nicht so viel mit anfangen...

  • Tobalenta , klar, ich frage mich halt, ob das politisch gewollt wird. Es herrscht ja immer noch häufig die Ansicht, Mütter könnten sich qua Biologie besser kümmern. Und der Kitaausbau etc. dient in meinen Augen leider eher dazu Arbeitskraft verfügbar zu machen als Frauen oder Männern zu helfen, ihre Vorstellungen von Arbeit zu verwirklichen.Und die Rentenkassen zu füllen. Demographischer Wandel und so. Die Frage, warum nicht einPrwis an die ganze Familie für ihr gemeinsames Modell verliehen wird, stellt sich mir da schon.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Sicherlich ist es notwendig, Männer da mehr mit einzubeziehen.

    Das Ganze sichtbarer zu machen.

    Aber ob so ein Preis da funktioniert, das bezweifel ich.

    Mir kamen da die Frauenquoten in den Sinn: Ich finde es total ätzend, dass sie erforderlich sind, aber sie sind es. Und ohne scheint es nicht zu gehen.

    Und auch bei aller "bei gleicher Eignung wird eine Frau bevorzugt" wird dann gerne an der Eignung gedreht und in echt muss die Frau besser sein, um eine Chance zu haben.

    Und jetzt bekommt ein Mann Geld für etwas, was ganz viele Frauen völlig selbstverständlich machen.

    Und das ganz ohne jeden Qualitätsbeweis - wer weiß, vielleicht kommen in echt ja Mama und Schwiegermama wöchentlich abwechselnd und machen die eigentliche Care-Arbeit?

    (Gleich deutlich: Ich weiß es nicht, das soll keine Unterstellung sein, dass es dort so läuft. Vielleicht ist er der tollste Papa überhaupt und kümmert sich und macht das jetzt wirklich alleine. Aber das wissen wir halt nicht.)

  • ja, mit dem Preis für die Familie habt ihr wohl recht. Wäre aber weniger kontrovers und hätte weniger Aufmerksamkeit erzeugt. In dem Sinne ist der Preis halt insofern schon super, dass jetzt viele diskutieren und manch eine(r) aufschreit, warum es dafür einen Preis gibt. Ist doch gut, dass die Diskussion geführt wird.

  • Tobalenta: Die einzigen Preise nur für Frauen, die ich kenne, sind mit ganz schönen Anforderungen verbunden. Das finde ich da nicht wirklich vergleichbar.

    Das hat so einen Touch von "wir richten hier eine Schutzzone für Euch ein" (wenn Ihr Euch in die Männerdomäne wagt).

    Und der Mann wird belohnt dafür, dass er sich dazu herablässt, Care-Arbeit zu machen.

    Da ist einfach keine besondere Leistung erbracht worden IMO.

    • Offizieller Beitrag

    Bei aller "guter Absicht" die ich erkenne, stört mich vor allem folgendes:


    Wenn ein Mann Karriere macht, wird er im Regelfall nicht gefragt, wie er das denn mit der Vereinbarkeit so schafft.

    Bei einer Frau wird das gefragt. Weil schließlich ist die Frau die Verantwortliche dafür, dass trotz ihrer Karriere Kinder und Haushalt versorgt werden.


    Für mich suggeriert dieser Preis auch, dass die Astronautin ihre Karriere ja nur machen kann, weil sie so einen Spitzenvater als Mann hat - also ihre Leistung wieder in der Abhängigkeit eines Mannes steht.


    Und das ist für mich in der Botschaft eine Katastrophe.

  • Habt ihr schon den Werbespot von VW gesehen?


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  • @möve ok, ich verstehe deinen Punkt! Danke.


    An meiner Einschätzung, dass der Preis gut ist ändert es aber nichts. Dennoch nehme ich zur Kenntnis, dass es gute Gründe gibt es kritisch zu sehen.


    PaulaGreen hm, ja, also alleinerziehend ginge das nicht ohne massive Hilfe, aber das muss ja nicht der Mann sein. Kenne genügend Beispiele von Karrierefrauen mit karrieremann, wo au pairs und/oder Großeltern, haushälterinnen etc die kinderversorgung übernehmen. Ich sehe daher nicht warum der Preis suggerieren sollte, dass es ohne Mann nicht ginge

  • Hier war doch die Tage noch ein Autospot... die Hersteller scheinen begriffen zu haben, dass die Frauen die Autos kaufen...


    Wenn jetzt die Autos noch „frauenfreundlich“ gebaut würden (s.o.), dann läufts.

  • Für mich suggeriert dieser Preis auch, dass die Astronautin ihre Karriere ja nur machen kann, weil sie so einen Spitzenvater als Mann hat - also ihre Leistung wieder in der Abhängigkeit eines Mannes steht.

    Also bei den Karrierevätern, die ich kenne, ist das definitiv so. Die konnten genau deshalb Karriere machen, weil ihre Frauen ihnen den Rücken freigehalten haben bei den Kindern.


    Sheryl Sandberg hat mal gesagt, die wichtigste Karriereentscheidung einer Frau sei, welchen Mann sie heiratet:

    https://www.businessinsider.co…ice-to-women-2011-12?IR=T


    Natürlich gibt es immer auch Frauen, die ihre Karriere irgendwie alleine gestemmt kriegen. Ich habe neulich die Autobiografie von Lore Maria Peschel-Gutzeit gelesen; die war so eine (ihr Mann und sie haben sich nach ca. 11 Jahren getrennt und sie hat dann große Teile der Betreuung der drei Kinder über Kinderfrauen etc. organisiert, sie selbst war Vollzeit Richterin am Landgericht und am Oberlandesgericht und später dann Justizsenatorin). Aber das sind eben eher Ausnahmetalente.

    • Offizieller Beitrag

    Susan Sto Helit da stimme ich Dir vollkommen zu, dass das bei den Karrierevätern genauso ist. Der Skandal ist doch gerade, dass Karriere bei Mann und Frau im Regelfall damit verbunden ist dass der Partner / die Partnerin sich um Haus und Kinder kümmert, es aber nur bei Frauen explizit erwähnt und (in diesem Fall) sogar mit einem Preis belohnt wird.