Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Aber dass sich unter jungen Frauen Sätze wie: "Jetzt nimmt jede ihre Sachen mit...", langsam durchsetzen, höre ich glücklicherweise in der Schule (fast) jeden Tag.

    Das war ja eine der positiven Seiten an dem Mädchengymnasium, das ich besucht habe. Da es nur Schülerinnen gab, war es gämgig, durchweg in der femininen Form zu sprechen. Jede nimmt ihre Sachen mit, jede ist herzlich eingeladen, Schülerinnenzeitung, Schülerinnenvertretung, Schülerinnenversammlung.

    Ich war immer ganz irritiert, wenn außerhalb der Schule auch Mädchen- und Frauengruppen generisch maskulin benannt wurden.

  • natürlich prägt sprache das denken.


    aber - da wo ich herkomme, waren schon anfang der 60er jahre des letzten jahrhunderts kosmonautinnen kosmonauten und atomphysikerinnen atomphysiker, jedoch WAREN sie wenigstens kosmonautinnen und atomphysikerinnen. ich bin mir trotz all der wunderbaren argumente über die macht und den einfluss der sprache auf das denken immer noch nicht sicher, ob das nicht doch ein nebenkriegsschauplatz ist, wenn gleichzeitig ein rückschritt für frauen und ihre rechte zu verzeichnen ist, wie hier öfter mal festgestellt wird.


    ring frei für die tupperdosen.

  • VivaLaVida Mir geht es da auch ein bisschen so. Ich frage mich auch immer warum man darüber immer so viel reden muss und nicht einfach mal machen. Allerdings war es in dem Land, von dem du schreibst, halt auch so, dass es politisch sehr stark gewollt war, dass Frauen in alle möglichen Berufe kamen und sie wurden massiv gefördert. Ich fand, dass das in der hier neulich irgendwo verlinkten Doku über die Ostfrauen ganz gut rauskam.

    • Offizieller Beitrag

    Keine Tupperdosen.

    Ich denke, die gerechte Sprache ist EIN Puzzlestein auf dem Weg. Für mich ein wichtiger, denn wie sollen Mädchen sich in Berufe "hineinträumen", wenn ihnen die Sprache sugeriert, dass Forscher was für Männer ist?

    Das heisst aber nicht, dass es nicht auch eine Menge anderer Puzzlesteine zu bearbeiten gibt.


    Meiner Aussensicht nach hinkte die DDR in der Realität dem Ideal schon auch noch hinterher: Topausbildungen für Frauen, aber dennoch vor allem Männer in der Politik... es wäre spannend gewesen, wie sich das entwickelt hätte.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • ich konnte mir für mich als kind sehr gut den beruf des staatsratsvorsitzenden vorstellen, mich "hineinträumen". und später auch in andere berufe mit männlicher bezeichnung.


    aber ich bin vielleicht einfach kein gutes beispiel, denn meine identifikation mit überhaupt irgendetwas in dieser welt lief nie über das geschlecht.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, da bist Du wahrscheinlich eher die Ausnahme.


    Ich konnte mich in so Berufe auch hinein träumen, aber ich wollte Ärztin (und Forscherin/Abenteuerin und Archäologin) werden, nicht Arzt. Das war Herr Müller und ich wollte schon, dass mir die Leute dann Frau Talpa sagen ;)


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Auf Twitter machen auch gerade Frauen, die abgetrieben haben, unter den Hashtag #youknowme sichtbar, denn (in USA?) jede 4. Frau hat abgetrieben.

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

    ticker?TT=bdy&TT1=bdy&CL=&CT=&CG=F&O=m_chick&T=t_b14&D=2017-06-07&M1=&D1=&T2=&T1=Minizwerg&T3=&CC=0&CO=FFFFFF&CO2=&W=&TS=&R=A&SC=green

  • ich hatte ja 1997 aus persönlichen gründen beantragt, dass in meinem uni-diplomzeugnis die männliche bezeichnung steht. das wurde ohne begründung abgelehnt.


    heute, im zuge von diversity und genderdebatte, wäre das gar kein problem mehr. die ironie der ganzen thematik ist durchaus vorhanden.

  • Das ZDF hat wohl eine Doku darüber gemacht, wie Geschlechtsstereotype schon kleine Kinder beeinflussen. Hier ist ein Interview mit der Verantwortlichen: https://editionf.com/Collien-U…s-And-Girls-ZDF-Interview

    Die hab ich gesehen, die Doku, vor ein paar Monaten schon und fand sie ziemlich gut, auf relativ niedrigem Niveau, damit aber auch relativ gut zugänglich. Stevie Schmiedel von PinkStinks sagt viele gute Sachen (spricht aber auch konsequent die Gendersternchen mit dem derzeit heiß diskutierten glottalen Plosiv, was für viele ja schon Grund genug ist, alles abzulehnen, was sie sagt#rolleyes)

  • Ach, und ich dachte, das wäre neu #pfeif

    Dann muss ich mal in der Mediathek schauen. Im Interview sagt Frau Ulmen-Fernandes auch, dass sie in der Doku bei 0 anfängt, um möglichst viele Menschen abzuholen. Auf jeden Fall gut, dass das Thema nicht nur in feministischen Kreisen eine Plattform bekommt. Gerade jetzt, wo ganz viele aus Reflex "Genderkram" krakeelen..

  • Eiche dann müsste es aber “die Mädchen“ auch im Singular heißen.

    Da wurde „das Mädchen nimmt ihren Roller“ als falsch angestrichen, da musste ich echt erstmal recherchieren. Denn schon zu meiner Schulzeit gab es genügend Lehrpersonal an meiner Schule, das Gruppen mit überwiegend Mädchen konsequent in der weiblichen Form angesprochen hat, und mir daher auch die Formulierung „das Mädchen... ihre...“ völlig selbstverständlich war/ist.

    Das ist aber grammatikalisch einfach falsch. Das würd ich auch anstreichen. Dass "das Mädchen" grammatikalisch ein Neutrum ist, ist zwar irgendwie blöd, aber es ist so.

    Aber dass sich unter jungen Frauen Sätze wie: "Jetzt nimmt jede ihre Sachen mit...", langsam durchsetzen, höre ich glücklicherweise in der Schule (fast) jeden Tag. ;)

    Also da sich Sprache ja stetig wandelt und es vor paar Jahren auch noch als falsch galt , statt "ich erinnere mich daran" einfach "ich erinnere das" zu sagen oder so und da ich meiner Meinung nach einfach frei entscheiden kann, wie ich spreche (ob ich dann verstanden werde, ist ja eine andere Sache), kann ich das auf jeden Fall so sagen.

    Beim Wort Mädchen finde ich zudem schwierig, dass es sich ja vom Wort "Mägdchen" herleitet, also der Magd, der Bediensteten bzw. unverheirateten jungen Frau und für mich da eine zweifelhafte Sicht auf Frauen mitschwingt. Dann wenigstens ein weiblicher Artikel, solange kein besseres Wort in Sicht ist ; )

    "Warum haben Sie das getan?" frage ich.

    "Um die neue Welt schneller anfangen zu lassen, denn die alte muss geschubst werden, damit sie schneller umfällt..."

  • Ich hör das öfter, so wie "I remember", also dass es nicht mehr reflexiv benutzt wird, aber dasselbe bedeutet.

    "Warum haben Sie das getan?" frage ich.

    "Um die neue Welt schneller anfangen zu lassen, denn die alte muss geschubst werden, damit sie schneller umfällt..."