Gender-Kacke in Schule und Alltag

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Oder der Satzbau "Ich geh nach Hause, weil mir ist kalt." Heute spricht fast jede so (also in Berlin :D ), vor 15 Jahren war das noch falsch. Ich weiß nicht, wie das in Schulen gehandhabt wird?

    "Warum haben Sie das getan?" frage ich.

    "Um die neue Welt schneller anfangen zu lassen, denn die alte muss geschubst werden, damit sie schneller umfällt..."

    • Offizieller Beitrag

    Das eine ist Hauptsatz ä, das mit dem weil Nebensatz und damit ist die verbposition im

    Nebensatz falsch.



    Ich gehe nach Hause, weil mir kalt ist.


    „Ich erinnere das“ kenne ich halt wirklich nicht, ich werde mal aufpassen, ob es mir unterkommt.

  • „Ich erinnere das“ kenne ich halt wirklich nicht, ich werde mal aufpassen, ob es mir unterkommt.

    Ich kenne das seit 1990 von Bekannten aus Hamburg. Wir waren auch lange am Rätseln, ob das eigentlich aus dem Englischen übernommen wurde - aber wie oben schon erwähnt ist es wohl tatsächlich eine regionale Besonderheit. Allerings hatte ich in den letzten 30 Jahren den Eindruck, dass man es inzwischen öfter hört, auch außerhalb Hamburgs?

  • Das eine ist Hauptsatz ä, das mit dem weil Nebensatz und damit ist die verbposition im

    Nebensatz falsch.



    Ich gehe nach Hause, weil mir kalt ist.

    ja. Aber man versteht doch trotzdem was gemeint ist.


    Könnte auch sagen:

    Ich gehe nach hause. Mir ist kalt.


    Und weil da ein weil dazwischen ist, versteht man es nicht#confused

  • Na ja verstehen kann man einiges. Ist eben englische Wortposition. Für mich klingt es sehr falsch, auch wenn es zunehmend so verwendet wird.

    Gruß omega.

  • "Ich erinnere das" ist laut Duden eine zulässige Variante, die aber nur im Hamburger Raum vorkommt.

    noch nie gehört.

    Mann auch nicht.


    ...ich weiß nicht mal was das aussagen soll. Ich erinner mich dran? Ich merk mir das? Kommt mir bekannt vor? ...?

    What the world needs now is love, sweet love

    It's the only thing that there's just too little of.

    What the world needs now is love, sweet love

    No, not just for some, but for everyone.

  • Und ich kenne es tatsächlich ausschließlich von einem Freund, der ursprünglich aus Hamburg kommt;)

    Ich glaube, es heißt das gleiche wie "ich erinnere mich an etwas"

  • "Ich erinnere das" kenne ich von Norddeutschen, würde es aber selbst niemals verwenden.

    "Weil mir ist kalt" verwende ich in der gesprochenen Sprache (obwohl ich weiß, dass es eigentlich falsch ist) , aber nicht schriftlich.

    Habe mal gelernt, dass es eine Tendenz bei allen Sprachen gibt, sich von einer SOV-Sprache zu einer SVO-Sprache zu entwickeln (S=Subject, O=Object, V=Verb). Latein wäre z. B. eine SOV - Sprache, Verb steht hinten. Englisch hat einen kompletten Wechsel zu SVO vollzogen (Altenglisch ist dem Deutschen noch recht ähnlich gewesen hingegen). Deutsch befindet sich in einer Übergangsphase. Im Nebensatz gilt noch SOV, im Hauptsatz nicht mehr (sondern V2=Verb Second). Bei "weil" und "obwohl" geht die Entwicklung bereits weg von SOV, bei anderen Konjunktionen nicht. In einigen hundert Jahren wird Deutsch ebenfalls wie Englisch funktionieren.

  • Hab eigentlich keine Zeit gerade, wollte nur kurz dalassen, dass das sprachliche Gendern mich auch bisweilen - Tendenz zunehmend - stört. Ich verstehe die Absicht dahinter, benutze auch selbst manchmal zB "frau" statt "man", bin aber sehr im Zweifel, ob solche neuen Sprachregelungen auch nur einen emanzipatorischen Schritt weiterführen. Erstens klingt es oft gönnerhaft, so in Richtung 'hey, ihr Frauen, ihr seid jetzt tatsächlich mitgemeint', zum anderen ist das generische Maskulinum zwar problematisch, aber wenn Änderung, hätte ich auf jeden Fall die Bildung eines alle umfassenden Neutrums bevorzugt. Und nein, ich möchte nicht immer "weiblich" adressiert werden, weil es viele Bereiche gibt, wo das Geschlecht keine Rolle spielen sollte. Das mögen viele Frauen anders sehen, für mich schwingen in der kleinen Endung -in als Oberton quasi immer auch negative Konnotationen und Ballast mit (jahrhundertelange Unterdrückung, Reduktion auf eben "das Weibliche", Geschichte und Kontroverse der Frauenbewegung und des Feminismus seit anno was-weiß-ich mit).


    Ein mental freier Bereich, in den man sich hineingeben kann ohne diesen Ballast, einfach nur in der Konzentration auf ein Thema oder eine Funktion, fände ich wesentlich ansprechender. Ich denke mich nicht durchgehend als ...in.


    Irgendwie sind die neuen -en und -in auch ein Pendant zur Geschlechtereinteilung in den Warenhäusern, nur dass es da lautstark beklagt wird, wenn Unisex nicht angeboten wird.


    Wie denken sich wohl die Menschen, die divers eintragen lassen?

  • Oder der Satzbau "Ich geh nach Hause, weil mir ist kalt." Heute spricht fast jede so (also in Berlin :D ), vor 15 Jahren war das noch falsch. Ich weiß nicht, wie das in Schulen gehandhabt wird?

    Das ist falsch. Klaro. Da schreib ich ein "Gr" an den Rand.


    "Mach ich dich Krankenhaus!", versteht man irgendwie auch. Leichter als "Die volumiöse Expansion subterraner Agarprodukte steht in reziproker Relation zum Intellekt des Produzenten". Trotzdem ist das erste falsch und das zweite richtig. ;)

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

    Einmal editiert, zuletzt von Rattenkind ()

  • Und ich kenne es tatsächlich ausschließlich von einem Freund, der ursprünglich aus Hamburg kommt;)

    Ich glaube, es heißt das gleiche wie "ich erinnere mich an etwas"

    Ja, es heisst das gleiche

    "Ich erinnere das" kenne ich von Norddeutschen

    Wird aber nur in einem ganz kleinen Teil con Norddeutschland verwendet. Ich habe es weder in MV noch in SH jemals gehört, nur im Grossraum Hamburg

  • Erdbeerminze ich kann gut nachvollziehen, was du meinst. Leider finde ich die eine mir bekannte, neutrale Version irgendwie unangenehmer als Gegenderte Versionen. Professx kann ich nur schwer aussprechen, ProfessorIn Proffessor_in und Professor*in allerdings schon. Und meiner Meinung nach muss gendergerechte Sprache auch gesprochen funktionieren und nicht nur geschrieben.


    Kennt jemand andere, neutrale Schreibweisen, die auch angenehm auszusprechen sind?

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

    ticker?TT=bdy&TT1=bdy&CL=&CT=&CG=F&O=m_chick&T=t_b14&D=2017-06-07&M1=&D1=&T2=&T1=Minizwerg&T3=&CC=0&CO=FFFFFF&CO2=&W=&TS=&R=A&SC=green

  • Meistens lohnt es sich schon, zu überlegen ob man denn nicht auch mit neutraleren Worten wie Professuren oder Lehrstühlen auskommt. Ansonsten finde ich - nach etwas Eingewöhnungszeit - die Variante mit einer kleinen Pause "Professor -- innen" für die Sternchen- oder Unterstrichschreibweise echt ganz sprech- und hörbar.

  • Zitat von Erdbeerminze

    Und nein, ich möchte nicht immer "weiblich" adressiert werden,

    endlich spricht es mal jemand aus. mir geht es auch exakt so. am liebsten wäre mir etwas neutrales. allerdings fällt mir nichts schlaues dazu ein.

  • Da gab es doch neulich auch einen Thread dazu, welcher war das noch? Da hat auch jemand gesagt, dass das weiblich-dranhängen an männliche Bezeichnungen eine unnötige Mehrinformation ist, die jetzt den Status "wichtig" bekommt. Das fand ich super einleuchtend, insbesondere im Licht der ganzen Transgender-Debatte. Eigentlich sollte das völlig egal sein, und keine Erwähnung in der Bezeichnung finden. Man stelle sich vor, es hätte die sprachliche Möglichkeit gegeben, die Hautfarbe zu taggen. Das meine ich gar nicht als Strohmann-Argument, sondern tatsächlich ist die Hautfarbe i.d.R. von ähnlicher Wichtigkeit für die Berufsbezeichnung wie das Geschlecht und zum Glück nicht Teil der Wortaussage.


    Nur leider ist im Deutschen das männliche Geschlecht automatisch in der Grundform enthalten (und das "innen" nur ein Anhängsel). Meine Vorschläge für den Ausweg aus dem Dilemma (ach wär das schön, wenn man sowas einfach beschließen könnte):

    A) Durch exzessiven Gebrauch der jetzt männlichen Form für alle wird der "männliche" Anteil vergessen und durch ein Suffix deutlich gemacht: Man könnte z.B. "Lehrer" sagen für alle, "Lehrerin" für die Frau und "Lehrerich" für den Mann.

    B) Es gibt neue Wörter für alles.


    C) "Das Geschlecht ist eine wichtige Information, die Frauen bleiben Suffix-Anhängsel und die Transgender sind im Sternchen mitgemeint." finde ich nach reiflicher Überlegung jedenfalls doof. Ich fand es neulich unheimlich erleichternd als beim Kindergeburtstag nur Jungs anwesend waren und ich einfach sagen konnte "Fänger und Läufer und Mitspieler".

  • Zitat

    A) Durch exzessiven Gebrauch der jetzt männlichen Form für alle wird der "männliche" Anteil vergessen

    und genau das war 40 jahre lang mein bild. es hat meinen lebens-, schul- und berufsweg nicht negativ beeinflusst.


    das waren eher ganz andere dinge in den letzten 20 jahren und da halfen auch keine neuen bezeichnungen.


    wir können auch was anderes ausdenken, da bin ich offen. ich will nur nicht immer „geschlechtlich“ sein müssen und angesprochen werden. das ist mir persönlich extrem wichtig.

  • Für mich funktioniert das halt aktuell im Deutschen (noch?) nicht. Im Moment wären Frauen bei "die Lehrer" mitgemeint. Ich nehme die männliche Form und meine alle.


    Der Schritt, die Frauen erstmal sichtbar zu machen, war ganz wichtig, weil es eben keine neutralen Begriffe sind, sondern männliche. "Mit"gemeint zu sein, gefällt mich auch nicht.

  • Für mich funktioniert das halt aktuell im Deutschen (noch?) nicht. Im Moment wären Frauen bei "die Lehrer" mitgemeint. Ich nehme die männliche Form und meine alle.


    Der Schritt, die Frauen erstmal sichtbar zu machen, war ganz wichtig, weil es eben keine neutralen Begriffe sind, sondern männliche. "Mit"gemeint zu sein, gefällt mich auch nicht.

    Frau könnte auch einfach Lehrerinnen sagen, Männer sind dann tatsächlich enthalten.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7